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Veröffentlicht am 20.10.2021

Ein Jugendbuch mit Suchtpotential!

Silber - Das erste Buch der Träume
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Livs Leben wird ganz schön auf den Kopf gestellt: Ihre Mutter hat ihren Herzensmann kennen gelernt und jetzt muss Liv mit ihrer kleinen Schwester umziehen und auf eine neue Schule gehen. Als sei das nicht ...

Livs Leben wird ganz schön auf den Kopf gestellt: Ihre Mutter hat ihren Herzensmann kennen gelernt und jetzt muss Liv mit ihrer kleinen Schwester umziehen und auf eine neue Schule gehen. Als sei das nicht schon schlimm genug, warten in dem neuen Haus zwei neue Geschwister auf die beiden. Ihre neue Stiefschwester führt sich wie eine richtige Zicke auf, während ihr neuer Stiefbruder Grayson ziemlich distanziert ist und scheinbar nichts mit ihr zu tun haben will. Doch nachts erlebt Liv in ihren Träumen die wildesten Abenteuer und begegnet ihrem Stiefbruder. Auch nach dem Aufwachen bleibt die Erinnerung an die Träume und als die Freunde ihres Bruders plötzlich in der Schule mit ihr abhängen wollen, wird sie stutzig. Was haben diese lebendigen Träume nur zu bedeuten? Warum begegnen ihr Grayson und dessen Freunde immer wieder? Welches Geheimnis versucht Grayson vor ihr zu verbergen?

Kerstin Gier ist ja bekannt für ihren humorvollen Schreibstil mit zynischem Unterton, den sie auch in dieser Reihe beweist. Die Geschichte ist sehr lebendig und abenteuerlich und auch schon für jüngere Leser*innen geeignet. Aber auch ich habe sie gern gelesen, mich in dem Setting wohlgefühlt und konnte mich mit Liv identifizieren, die nicht nur als junge, sondern auch starke weibliche Protagonistin beschrieben wird.

Liv zeigt sich durchsetzungsfähig, klug und besonnen und steht dennoch für ihre Gefühle ein und zeigt diese offen. Sie ist nicht nur meinungsstark, sondern ebenso loyal, harmoniefreudig und dennoch nicht konfliktscheu.

Als Jugendliche hätte ich die Reihe absolut gefeiert, das Boygroup-Feeling lässt mein Teenie-Herz definitiv höher schlagen. Den locker-leichten Schreibstil fand ich erfrischend, man liest das Buch nicht nur schnell, sondern auch mit Freude-

Eine spaßige Lektüre für Zwischendurch und Band 2 und 3 finden sicher bald ihren Weg in mein Regal!

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Ruhiges Finale, was alle Fäden zusammenführt

Bezwungen
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Wenn nun alle im Abteil gemeinsam gesagt hätten: Nein, Sie dürfen sie nicht mitnehmen? Hätten wir die Lorder dann aufhalten können?

S. 50


Endlich scheint Kaya bzw. Rain zu erfahren, wo sie herkommt ...

Wenn nun alle im Abteil gemeinsam gesagt hätten: Nein, Sie dürfen sie nicht mitnehmen? Hätten wir die Lorder dann aufhalten können?

S. 50


Endlich scheint Kaya bzw. Rain zu erfahren, wo sie herkommt und wer ihre Familie ist! Durch einen Hinweis hat sie herausfinden können, wo ihre leibliche Mutter wohnt. Mit einer neuen Identität möchte sie sich ihrer Mutter annähern und herausfinden, wo sie hingehört. Ein schwieriger Umzug steht ihr bevor, denn niemand darf wissen, dass sie die totgeglaubte Tochter ist! Doch nicht alle neuen Puzzlestücke decken sich mit ihrer Vergangenheit und schon bald muss sie sich die Frage stellen, ob ihre Mutter ihr wirklich die Wahrheit erzählt. Denn Kaya kann sich weiterhin nur bruchstückhaft an ihr Leben vor der Löschung erinnern. Kann sie herausfinden, wer sie wirklich ist? Und kann sie bei dieser Reise ihre große Liebe Ben finden und wiedersehen?

Nach einem verwirrenden zweiten Band werden zum Ende hin viele losen Enden wieder aufgenommen und versucht zu verknüpfen. In diesem Teil stehen vor allem Kayas älteste Vergangenheit und die Erinnerungen an ihre frühe Kindheit im Zentrum. Der Band und dessen Handlung beginnt deutlich ruhiger.

Der Band fokussiert Kayas frühe Kindheit. Sie als Person wirkt deutlich jugendlicher und auch eine Spur unüberlegter und unreflektierter als im vorherigen Band. Dieser Teil ist weniger kämpferisch und erst ab circa der Hälfte nimmt die Geschichte Fahrt auf, es gibt eine spannende Wendung und es spitzt sich zu. Kaya wirkt weniger rebellisch, weniger schlagfertig oder risikobereit, stattdessen in vielen Situationen eher zurückhaltend. Die Veränderungen passen zwar zu den neu aufgedeckten Erinnerungen und dem Setting, fand ich für ein Reihenfinale allerdings wenig spannend. Ihr Charakter wurde über die Zeit immer unschärfer, sie zersplitterte in die verschiedenen Charaktere ihrer Vergangenheit, was sie weniger greifbarer machte. Ich konnte bis zum Schluss nicht mehr beurteilen, ob ich sie sympathisch fand.


„Nein, wichtig ist nur, was wir hier und jetzt sind.“

Und dann küsste er mich abermals, und das ist alles, was zählt. Dieser Moment.

S. 263


Der Band hat zwar ein rundes Ende geboten, dieses kam aber mMn sehr überraschend und auch mit plötzlichen Informationen, die vorher gar keine Rolle spielten. Das Ende wirkte daher etwas künstlich.

Insgesamt hat mir der erste Band mit Abstand am besten gefallen: Die Reihe hat mit einem spannenden und interessanten World-Building eröffnet, aber leider wurde es durch die vielen Rückblicke und kleinen Puzzlestücke zeitweise verwirrend.

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Ein Buch, das viele wichtigen Fragen aufwirft

Drachenläufer
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An einem eiskalten Wintertag des Jahres 1975 wurde ich – im Alter von zwölf Jahren – zu dem, der ich heute bin.

S. 7 (Erster Satz)


Khaled Hosseini führt uns in das Afghanistan der Vergangenheit. Amir ...

An einem eiskalten Wintertag des Jahres 1975 wurde ich – im Alter von zwölf Jahren – zu dem, der ich heute bin.

S. 7 (Erster Satz)


Khaled Hosseini führt uns in das Afghanistan der Vergangenheit. Amir reist mit uns zu seinen frühen Erinnerungen an seine Heimatstadt Kabul in den 70er Jahren. Er erzählt von seinem besten Freund Hassan, von seiner eigenen Flucht und beschwerlichen Reise in die USA und den schwierigen Start im neuen Land, der neuen Kultur mit einem Vater, dessen Herz an der Heimat hängt. Amir lässt und teilhaben an seinen schönsten und schlimmsten Erinnerungen, aber auch seinen größten und schrecklichsten Entscheidungen.


Für dich – tausendmal!

S.75


Das Buch entspricht eigentlich nicht meinem regulären Genre und hätte ich vermutlich nicht in die Hand genommen, hätte ich den Autor nicht gekannt.

Ich habe bewusst zu dem Buch gegriffen: Gerade durch die aktuelle Situation und schrecklichen Fernsehbilder. Weil Afghanistan und seine Kultur so fern wirken, aber durch dieses Buch menschlich so nah! Der Schreibstil, der bewusst aus einer autobiografischen Perspektive erzählt, und der nicht chronologische Verlauf der Geschichte waren erst einmal ungewohnt für mich. Insbesondere die Ich-Perspektive hat die Geschichte aber authentischer und realer werde lassen, weshalb sie auch an manchen Stellen vor geschilderter Grausamkeit kaum auszuhalten war.

Durch die langsame Entwicklung der Geschichte und den biografischen Stil hatte das Buch auch seine Längen. Es wurden teils viele Worte für nicht sehr viele Ereignisse verloren, denn wie im Leben gibt es mal spannendere und weniger spannendere Phasen. Doch Hosseini hat es geschafft, eine authentische Lebensgeschichte zu entwerfen, die man nicht unterbrechen möchte. Man hat das Gefühl, in einen Dialog mit dem Erzähler zu treten, der so viel erlebt hat und erleben musste, so viel gefühlt hat und fühlen musste, dass man sich selbst klein fühlt und zurücknimmt. Man kann nur mit großen Augen und weitem Herzen der Geschichte lauschen und sie vollends aufnehmen.

Denn es ist eine unglaublich wichtige Geschichte, die hier entworfen wird. Eine Geschichte von Entscheidungen, Handlungen und Worten, die man zeitlebens bereut, eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und Versöhnung. Eine Erzählung über das Vergessen-Wollen, aber nicht Vergessen-Können und die schwierige Herausforderung, sich selbst zu vergeben. Gleichzeitig werden wichtige Fragen über Heimat(losigkeit), Kultur und Flucht aufgeworfen und in einer besonderen Weise thematisiert, ohne sie zu lösen.

Am Ende des Tages sind wir alle Menschen, die das Leben vieler anderer prägen, verändern und beeinflussen. Die Fragen, die wir uns aber stellen sollten, sind: Wer möchte ich sein? Und wie möchte ich sein?

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Der Funke konnte nicht überspringen

Verliere mich. Nicht.
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Sage tut sich schwer, sich ihren Schatten zu stellen. Zu viel ihres Lebens wurde überschattet durch ihre Vergangenheit. Ist ihre Last zu groß oder gibt es für die beiden eine Chance?

Auch nach dem zweiten ...

Sage tut sich schwer, sich ihren Schatten zu stellen. Zu viel ihres Lebens wurde überschattet durch ihre Vergangenheit. Ist ihre Last zu groß oder gibt es für die beiden eine Chance?

Auch nach dem zweiten Band muss ich leider sagen, dass mir die Dilogie nicht zusagt. Es war für mich einfach nicht die passende Geschichte oder der richtige Zeitpunkt. Ich bin auch in diesem Band nicht mit den Charakteren warm geworden. Gerade Sages Handlungen und Entscheidungen konnte ich wenig nachvollziehen und mich wenig mit ihr identifizieren. Die Nebencharaktere fand ich sogar z.T. sympathischer und von diesen hätte ich mehr etwas mehr Einblick gewünscht.

Die Handlung fand ich teilweise sehr vorhersehbar und wenig spannend. Auch die Leidenschaft kam in diesem Band etwas zu kurz, es wurde viel überlegt, aber nur wenig gehandelt.

Dass es nicht gepasst hat, lag aber nicht am Schreibstil, dieser war wieder sehr angenehm zu lesen, man flog quasi durch die Seiten. Auch die Geschichte und die Einblicke in Sages Vergangenheit und ihre Therapie fand ich interessant. Nur konnte leider der Funke weder bei der Story noch beim Pairing überspringen. Mich persönlich hat die Reihe und die Personen nicht so stark berührt, dennoch kann ich sie weiterempfehlen!

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Veröffentlicht am 20.10.2021

Enttäuschendes Finale

Cassia & Ky – Die Ankunft
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Im finalen Band der Reihe begleiten wir Cassia und Ky und auch Indie und Xander auf dem letzten Abschnitt ihrer Reise. Sie alle sind der Erhebung beigetreten, ein Widerstand gegen die Gesellschaft, der ...

Im finalen Band der Reihe begleiten wir Cassia und Ky und auch Indie und Xander auf dem letzten Abschnitt ihrer Reise. Sie alle sind der Erhebung beigetreten, ein Widerstand gegen die Gesellschaft, der den Umsturz seit Langem plant. Um die Gesellschaft und ihre Anhänger zu schwächen, setzen sie einen Virus frei. Die Freundinnen müssen sich erneut trennen, um verschiedene Missionen im Auftrag der Erhebung auszuführen. Indie und Ky als Pilotin, Xander als Medic und Cassia in ihrer Funktion als Sortiererin. Doch eine Mutation der Krankheit führt dazu, dass das geplante Heilmittel nicht mehr hilft und eine Suche nach einem neuen Heilmittel immer dringender wird. Doch die Zeit wird langsam knapp und als dann auch jemand aus ihrer Gruppe erkrankt, treten sie eine verzweifelte Suche nach einem Heilmittel an, das es vielleicht nicht geben wird.


Es gibt Ebbe und Flut. Gehen und Kommen. Steigen und Fallen.
Singen und Schweigen.
Sehnsucht und Erfüllung.

S. 584


Ich habe leider im Laufe der drei Bände, die ich mit sehr großen Abständen gelesen habe, den Bezug zu der Geschichte etwas verloren. Vielleicht muss man die Trilogie am Stück lesen, um die Bezüge besser zu verstehen.

Der Schreibstil ist definitiv gewöhnungsbedürftig. Was mir am ersten Band noch sehr gut gefiel – die gemächliche Entwicklung der Geschichte, die vielen inneren Monologe und der ruhige Schreibstil – fand ich in diesem Teil sehr anstrengend. Ich konnte den Roten Faden nur sehr schwer fassen und hatte Schwierigkeiten, eine Kontinuität der Story wahrzunehmen. Es wurde sehr viel um die Handlungen herumgeredet. Es wirkte wie ein schlecht gelungener Versuch, einen poetischen Ton anzuschlagen, der dem Finale die Spannung entzogen hat. Die gesamte Story hat sich sehr lang gezogen. Es fehlte an vielen Stellen an Details, um sich die Welt und Personen besser vorstellen zu können.

Es gab einige neue Settings und Ideen, die Geschichte hat einen ganz anderen Weg eingeschlagen als in Band 1 erwartet. Einigen Personen aus Band 2 begegnet man auch wieder und die angeschlagenen Handlungen werden weitergesponnen.

Die neue Perspektive von Xander fand ich sehr spannend und hat der Geschichte einen interessanten Twist gegeben. Er war als Protagonist sehr sympathisch, hat eine menschliche und moralische Komponente eingebracht, zumal er für seine Freundin Cassia ALLES tut und ihr loyal und blind vertraut.
Indie hingegen war mir bereits im letzten Band sehr unsympathisch und ich konnte bis zum Ende nicht erkennen, was Ky und Cassia in ihr sahen. Ich war von ihr sehr genervt und hätte mir lieber mehr Zeit mit den anderen Protagonist*innen gewünscht.
Cassia blieb die Denkerin und Beobachterin, die leider auch manches zu sehr zerdacht hat, aber in anderen Situationen viel Mut und Courage entwickelte. Ky hingegen war in diesem Teil deutlich weniger präsent und unnahbarer, seine Handlungen und Pläne weniger nachzuvollziehen.

Insgesamt für mich leider eine eher schwache Trilogie, die mit einer starken Idee mit viel Potential startet, dann aber leider deutlich an Spannung verliert und wenig aus dem World Building herausholen kann.

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