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Veröffentlicht am 10.11.2017

Hochaktuelles Buch über Ängste, Moral und die Werte unserer Gesellschaft

Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen
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Jeder hat sie vor Augen: Die Flüchtlingsströme auf der Balkanroute, die überfüllten Fischkutter in den Wogen des Mittelmeers, die verzweifelten Gesichter, die scheinbar alle versuchen, zu uns zu kommen ...

Jeder hat sie vor Augen: Die Flüchtlingsströme auf der Balkanroute, die überfüllten Fischkutter in den Wogen des Mittelmeers, die verzweifelten Gesichter, die scheinbar alle versuchen, zu uns zu kommen und hier ein ein neues, glückliches Leben in Sicherheit und Wohlstand aufbauen wollen. Aber können wir uns das leisten? All diese Massen? Muss da nicht Einhalt geboten, eine "Grenze" gesetzt werden? Klar, sie alle haben gute Gründe, warum sie sich auf den Weg gemacht haben - aber sind die auch gut genug, um ein Bleiberecht zu erhalten?
Diese Fragen beschäftigen Juli als sie in der Zeitung ein Stellenangebot des BAMF entdeckt, welches dringend "Asylentscheider" sucht. Kurzentschlossen bewirbt sie sich, glücklich, endlich einer "sinnvollen" Tätigkeit nachzukommen.
Schon bald bahnen sich aber ganz andere Fragen ihren Weg: Hat es dieser einzelne, der hier gerade in seiner Verzweiflung vor ihr zusammen bricht, der alte Greis, der sein Leben lang geschuftet hat, um jetzt vor dem nichts steht, oder die Mutter mit den schrecklichen, traumatisierenden Erfahrungen und dem unermüdlichen Willen, für ihre Kinder ein sicheres, geborgenes Zuhause zu finden - haben sie es nicht alle irgendwie verdient, hierbleiben zu dürfen? Und dann ist da noch ihre Freundin, die ihrem neuen Job sehr kritisch gegenüber steht, gar anzweifelt, dass ein Aussieben tatsächlich notwendig ist...

Ein sehr spannendes Buch, das einen tollen Einblick in die Arbeit der Behörde gibt, das Zweifel anspricht und den Menschen hinter den Akten ein Gesicht gibt, lesenswert!

Veröffentlicht am 16.10.2017

Neutrale Oberflächlichkeiten inmitten eines Krieges

Der Preis, den man zahlt
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Puh, was für falsche Vorstellungen man doch von einem "Agententriller" aus den Spanischen Bürgerkrieg haben kann...
Erwartet habe ich ein tiefes, rasantes Eintauchen in die "Unterwelt" der Kriegsschauplätze ...

Puh, was für falsche Vorstellungen man doch von einem "Agententriller" aus den Spanischen Bürgerkrieg haben kann...
Erwartet habe ich ein tiefes, rasantes Eintauchen in die "Unterwelt" der Kriegsschauplätze und Einblicke in die Machenschaften der gegnerischen Mächte, alles schön verpackt in einer unterhaltsamen, spannungsgeladenen Geschichte.
Bekommen habe ich eine sehr an der Oberfläche und mit Plänkeleien beschäftigte Superhelden/Agentengeschichte im Stil von 007 die über alles, auch über Tiefgang erhaben scheint. Dabei würde ich noch nicht mal von "gefühllos" reden, denn Agenten dürfen sich diese wohl offenkundig nur in ganz geringem Maße leisten, aber "neutral" trifft es wohl ganz gut. "Neutral" war auch meine Haltung als Leser, bis zum Schluss. Schade.



Ich gebe zu, ich weiß nicht wirklich viel über die damaligen Geschehnisse. Da das Buch aus dem Spanischen übersetzt wurde, kann man sicher davon ausgehen, dass der spanische Leser diese Geschichte sehr viel besser in den Kontext setzen kann und ich verstehe, dass am Text nichts für die unwissenden fremdsprachigen Lesern ergänzt werden sollte. Allerdings empfinde ich es als Versäumnis, die für das Verständnis relevanten Daten und Ereignisse nicht in Fußnoten oder in einem Anhang zusammengefasst wurden. Von einem Roman erwarte ich ehrlich gesagt, dass ich ihn auch ohne vorherige Recherche "verstehe". Hierfür wäre vielleicht auch eine Karte Spaniens mit den Frontverläufen nützlich gewesen.

Veröffentlicht am 16.10.2017

"es liegt nicht an dir..."

Pflücksalat & Blattspinat
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Ich habe nun einige Rezepte aus dem Kochbuch ausprobiert und war mal mehr, mal weniger begeistert. Leider hatte ich aber bei keinem der nachgekochten Speisen wirklich eine "Wow-Effekt" oder das Gefühl, ...

Ich habe nun einige Rezepte aus dem Kochbuch ausprobiert und war mal mehr, mal weniger begeistert. Leider hatte ich aber bei keinem der nachgekochten Speisen wirklich eine "Wow-Effekt" oder das Gefühl, dass ich es UNBEDINGT noch einmal gekocht haben muss. Einige Ideen, wie zum Beispiel die frittierten Stangen aus aus Reispapier, haben mir von der Grundidee gut gefallen und ich werde mir den Kniff merken, auch habe ich gelernt, dass ein Mürbteig mit Quark sehr viel lockerer und schmackhafter werden kann und auch die Autorin ist sehr nett und steht einem mit Rat und Tat zur Seite.
Trotzdem ist der Funke bei mir leider nicht so richtig übergesprungen und das Buch steht nun leider schon seit einigen Wochen unberührt im Bücherregal.
Bestimmt ein schönes Kochbuch, aber zwischen uns hat es nicht so wirklich gepasst - in einer Beziehung würde man jetzt wohl sowas sagen wie "es liegt nicht an dir, sondern an mir" oder so etwas ähnliches...

Veröffentlicht am 16.10.2017

Du willst mich nicht? dann hast du halt Pech gehabt :-P

Finger weg von diesem Buch
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Bei meinem "Publikum" kam das Buch leider gar nicht gut an...Es hat drei Anläufe gebraucht, bis mein Sohn bereit war, tatsächlich bis zum Ende durchzublättern - und auch das konnte ihm gerade so ein müdes ...

Bei meinem "Publikum" kam das Buch leider gar nicht gut an...Es hat drei Anläufe gebraucht, bis mein Sohn bereit war, tatsächlich bis zum Ende durchzublättern - und auch das konnte ihm gerade so ein müdes Lächeln entlocken...Geschmäcker (und auch Charakter!) sind verschieden, ein Buch das nicht von ihm gelesen werden will? Bitteschön, dann eben nicht! Warum weiterblättern wenn das doofe Ding doch offensichtlich keine Lust auf Leserschaft hat?Bei vielen anderen scheint die Geschichte bombastisch angekommen zu sein, bei uns ist sie leider durchgefallen.Ich finde die Idee toll, aber was bringt das, wenn das Zielpublikum nichts damit anfangen kann?Wir werden das Buch an den Kindergarten weiter geben, hoffentlich finden sich dort ein paar "frechere" Kinder ;O)

Veröffentlicht am 11.09.2017

Suche einer Tochter nach der Vergangenheit ihrer Mutter

Zeit der Schwalben
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Adeles Mutter ist vor genau einem Jahr von einem Laster überfahren worden. Eins schlimmer Jahrestag für die ganze Familie, dass ihre Schwester und deren Trauerberater beschlossen haben, diesen Tag mit ...

Adeles Mutter ist vor genau einem Jahr von einem Laster überfahren worden. Eins schlimmer Jahrestag für die ganze Familie, dass ihre Schwester und deren Trauerberater beschlossen haben, diesen Tag mit einem gemeinsamen „Trauer-sit in“ zu begehen macht es nicht besser. Als die Stimmung auf dem Tiefpunkt angelangt ist, klingelt es an der Tür. Eine Unbekannte mittleren Alters fragt nach der Verstorbenen – und behauptet, sie sei ihre Tochter. Doch wie kann das sein? Was ist vor vierzig Jahren passiert und hat Adele ihre sehr reservierten Mutter so wenig gekannt? Ihr geordnetes Leben gerät von jetzt auf gleich ins Wanken, sie beginnt zu hinterfragen und begibt sich gemeinsam mit der Fremden auf Spurensuche.
Nikola Scott beschreibt in ihrem Erstlingsroman die Geschichte einer Tochter und ihrer Mutter aus zwei unterschiedlichen Perspektiven – einmal aus Sicht der Tochter, die vierzig Jahre nach ihrer Geburt versucht, die Geschichte ihrer Mutter zu rekonstruieren und zu verstehen und einmal aus Sicht der siebzehnjährigen Mutter, die Tagebuch führt und ihr von Schicksalsschlägen gebeuteltes Leben festhält.
Ich habe das Buch gerne und rasch gelesen, es hat einen angenehmen Schreibstil, kann aber leider nicht mit den in letzter Zeit gelesenen Büchern mithalten und wird wohl auch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. „Nett“ beschreibt es wohl ganz gut…