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Veröffentlicht am 05.04.2022

Klassische New Adult Romance

The Way We Fall - Edinburgh-Reihe, Band 1 (knisternde New-Adult-Romance mit absolutem Sehnsuchtssetting)
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Nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, wächst Amelia gemeinsam mit ihrer Schwester Maisie bei ihrer Tante auf. Amelias Leben folgt stets demselben Rhythmus und sie hat es sich zur ...

Nachdem ihre Eltern bei einem Unfall ums Leben gekommen sind, wächst Amelia gemeinsam mit ihrer Schwester Maisie bei ihrer Tante auf. Amelias Leben folgt stets demselben Rhythmus und sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, für ihre kleine Schwester zu sorgen. Eine zufällige Begegnung mit dem Bestsellerautor Jasper lässt sie an ihren Plänen für die Zukunft zweifeln. Wider Erwarten lässt sich Amelia auf einen gemeinsamen Roadtrip ein, der zu noch mehr Gefühlschaos führt…

Amelia und Jasper waren mir sehr sympathisch. Beide sind von der Vergangenheit gezeichnet und haben unterschiedliche Wege gefunden, um damit umzugehen. Während Amelia sich an die Person klammert, die ihr nach dem tragischen Unfall noch geblieben ist, versucht Jasper, Abstand zu gewinnen. Er lässt Amelia und die Leser*innen nur stückweise an sich heran und nutzt seinen Beruf, um vor der Realität zu flüchten. Das passte perfekt! Nach einem holprigen Start spüren Amelia und Jasper schnell eine Verbindung zueinander. Mir ging es dann leider etwas zu schnell. Große Überraschungsmomente blieben aus, was nicht heißt, dass das Buch mir keine schönen Lesestunden beschert hat. Der Schreibstil war sehr angenehm und sowohl humorvoll als auch emotional. Maisies Figur fand ich besonders interessant und ich bin gespannt, was man im zweiten Teil der Dilogie über sie erfahren wird.

Fazit: „The way we fall“ ist eine klassische New Adult Romance. Ich hätte mir an einigen Stellen neuere Einflüsse gewünscht, damit sich das Buch mehr von der Masse abheben kann.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Emotionen in allen Farben

Blue Seoul Nights
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Nachdem Jade ihren Vater verloren hat, versucht sie, vor ihren Gefühlen davonzulaufen und wagt einen Neuanfang als Englischlehrerin in Seoul. Das Leben in Südkorea hält viele neue Eindrücke für sie bereit, ...

Nachdem Jade ihren Vater verloren hat, versucht sie, vor ihren Gefühlen davonzulaufen und wagt einen Neuanfang als Englischlehrerin in Seoul. Das Leben in Südkorea hält viele neue Eindrücke für sie bereit, die langsam Farbe in ihre graue Welt bringen. Dann lernt sie Hyun-Joon kennen, der ihre Gefühle komplett durcheinanderbringt.

„Blue S(e)oul Nights” bildet den Auftakt der neuen Dilogie von Kara Atkin und erzählt den ersten Teil der Geschichte rund um Jade und Hyun-Joon.

Jade hat sich in den letzten Jahren aufopferungsvoll um ihren Vater gekümmert und dabei aus den Augen verloren, was es bedeutet, die eigenen Träume zu verwirklichen. Sie versucht, die Vergangenheit zu verdrängen und in Seoul schafft sie es, einen Freundeskreis zu finden, der in ihr nicht die zerbrochene junge Frau sieht. Ich fand es schön zu lesen, wie sie in Südkorea aufgenommen wurde und unbekümmerte Abende inmitten offener und herzlicher Menschen genießen konnte. Umso tiefer hat es mich getroffen, wenn ihr Schmerz an die Oberfläche geriet und ihre Fröhlichkeit erstickt hat. Diese Momente haben mich emotional sehr mitgenommen.

Obwohl Hyun-Joon für mich am Anfang ein großes Mysterium war, da man in seine Gedankenwelt nicht eintauchen konnte, konnte ich Jades Gefühle für ihn schnell nachvollziehen. Insbesondere im Umgang mit seiner Familie zeigt sich seine fürsorgliche und liebevolle Art, die mein Herz zum Schmelzen gebracht hat. Er hat Jade Zeit gegeben, sich ihm gegenüber zu öffnen und hat ihrem Leben neue Farben und Zuversicht geschenkt.

Ich habe die Annäherung der beiden gerne mitverfolgt und mochte besonders, wie sie sich gegenseitig unterstützt haben und füreinander da waren. Es wäre jedoch kein New Adult Romance ohne Konfliktpotential. Ohne zu viel zu verraten, möchte ich an dieser Stelle nur anmerken, dass ich das Problem der beiden als sehr authentisch empfunden habe.

Ich habe nicht nur in die Protagonisten des Buches sehr gemocht, sondern auch die Nebencharaktere. An manchen Stellen hätte ich gerne noch mehr über sie erfahren! Mein Herz hat ein ganz besonderer Charakter gestohlen, der leider immer wieder großes Leid erfahren musste. Dieser Handlungsstrang hat mich traurig und wütend zugleich gemacht und dem Buch noch eine weitere Dimension geschenkt.

“Blue S(e)oul Nights” war mein erstes Buch der Autorin und ich habe mich nicht nur in die Charaktere verliebt, sondern auch in den Schreibstil. Beide Aspekte haben wunderbar harmoniert. Kara Atkin erzählt sehr bildlich und metaphorisch, was mich emotional sehr abholen konnte. Ich habe mir viele Textstellen markiert, die ich immer und immer wieder lesen möchte. Einzig die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln haben den Lesefluss manchmal etwas gestört.

Mit der südkoreanischen Kultur hatte ich zuvor leider kaum Berührungspunkte. Ich konnte daher einiges aus dem Buch mitnehmen und fand es sehr spannend, diese Eindrücke zu sammeln. Die Beschreibung des Settings hat mir unglaublich gut gefallen und ich würde mir gerne mal persönlich ein Bild von der Stadt machen.

Fazit: Die Charaktere, der Schreibstil und das Setting haben „Blue S(e)oul Nights“ für mich sehr besonders gemacht. Aufgrund kleinerer Kritikpunkte im letzten Drittel konnte es leider kein Jahreshighlight für mich werden. Nichtsdestotrotz kann ich das Buch nur empfehlen und warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Skurriler Roadtrip, der mich nicht abholen konnte

Ende in Sicht
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Die Idee klang vielversprechend: Zwei Protagonistinnen unterschiedlichen Alters treffen aufeinander, vereint durch den Plan, das Leben zu beenden. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise durch Deutschland ...

Die Idee klang vielversprechend: Zwei Protagonistinnen unterschiedlichen Alters treffen aufeinander, vereint durch den Plan, das Leben zu beenden. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise durch Deutschland – Ist das Ende in Sicht? Aufgrund der Thematik hatte ich mir ein emotionales Buch erhofft, was zum Nachdenken anregt. Leider konnte mich dieser Roadtrip nicht abholen.

Hella, gefallener Popstar, 69.
Juli, einsame Schülerin, 15.

Das sind die Protagonistinnen dieser skurrilen Geschichte. Zu beiden konnte ich keine wirkliche Verbindung aufbauen. Hella besitzt wenig Verantwortungsbewusstsein und trifft viele unüberlegte Entscheidungen, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Deshalb fiel es mir schwer, Sympathie für sie zu empfinden. Juli versteckt ihre Gefühle hinter harten Sprüchen. Die Beweggründe für ihr Handeln waren dadurch lange Zeit nicht ersichtlich. Zwischendurch gab es nur wenige Stellen, an denen Julis Verzweiflung zu mir dringen konnte. Davon hätte ich mir mehr gewünscht!

„Sich einsam fühlen, wenn man alleine ist, kann jeder. […] Doch die Einsamkeit in Gesellschaft schmerzte dann doch auf eine sehr viel speziellere, ausweglose Weise.“ (Seite 231)

Ihre gemeinsame Reise wird durch merkwürdige Erlebnisse geprägt. Ernste Gespräche bleiben weitgehend aus. Das Ende hat mich dann mit mehr Fragen zurückgelassen, als beantwortet wurden. Das Buch liest sich sehr leicht, sodass die Handlung nur so an mir vorbeigerauscht ist. Gerade bei dieser Thematik hätte ich allerdings erwartet, dass das Gelesene zum Innehalten einlädt. Dies war leider nicht der Fall. Zudem habe ich den Schreibstil als sehr distanziert empfunden, was zusätzlich dazu beigetragen hat, dass mir die Figuren irgendwie fremd blieben.

Fazit: Bei diesem Roadtrip blieben die Emotionen auf der Strecke. Mir fehlten der Tiefgang und die sympathischen Seiten der Protagonistinnen. Deshalb konnte „Ende in Sicht“ meine Erwartungen leider nicht erfüllen.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Spannender Thriller mit unvorhersehbaren Wendungen

Das Loft
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Ein Loft in Hamburg. Eine Blutlache. Keine Leiche. Zwei Verdächtige.

Sarah und Marc haben sich im Urlaub kennengelernt und wurden schnell ein Paar. Sie zogen in ein schickes Hamburger Loft, wo sie allerdings ...

Ein Loft in Hamburg. Eine Blutlache. Keine Leiche. Zwei Verdächtige.

Sarah und Marc haben sich im Urlaub kennengelernt und wurden schnell ein Paar. Sie zogen in ein schickes Hamburger Loft, wo sie allerdings nicht alleine lebten: Henning, Marcs bester Freund seit Kindertagen, wurde ihr Mitbewohner. Das sorgte immer wieder für Spannungen in der Wohngemeinschaft. Nun fehlt von Henning jede Spur und eine riesige Blutlache in der Küche lässt Grausames vermuten. Sarah und Marc geraten ins Fadenkreuz der Ermittlerinnen. Kann man ihren Worten trauen?

Die Ereignisse werden sowohl aus Marcs als auch aus Sarahs Ich-Perspektive geschildert, wodurch man sich nie sicher sein kann, ob die Wahrheit gesagt wird. Beide beteuern ihre Unschuld, aber ihre Gedankengänge lassen vermuten, dass sie etwas verheimlichen. Stück für Stück kommen neue Details ans Licht. Was ist wirklich passiert? Durch weitere Kapitel, die die laufenden Ermittlungen schildern, bekommt man als Leser
in noch zusätzliche Eindrücke.

Die Handlung wurde zunehmend spannender. Während in der ersten Hälfte noch nicht viel passiert, bekommt man tiefe Einblicke in die Psyche der Verdächtigen. Was steckt hinter der Fassade des perfekten Paares? Spätestens nach 200 Seiten konnte ich das Buch dann nicht mehr beiseitelegen. Ich wusste gar nicht mehr, wem ich noch glauben kann. Es gab nervenaufreibende Wendungen, mit denen ich absolut nicht gerechnet hätte. Mein Versuch, hinter die Wahrheit zu kommen, ist gescheitert. So blieb das Buch bis zum Ende mitreißend!

Fazit: Linus Geschke hat es geschafft, einen packenden Thriller mit interessanten Figuren und überraschenden Wendungen zu konzipieren. Hier ist nichts, wie es scheint. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Jahreshighlight!

Drowning in Stars
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Schon der erste Satz des Prologs bleibt in Erinnerung und hat dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen wollte, was dahintersteckt. Man bekommt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einem beim Lesen erwarten ...

Schon der erste Satz des Prologs bleibt in Erinnerung und hat dafür gesorgt, dass ich unbedingt wissen wollte, was dahintersteckt. Man bekommt einen kleinen Vorgeschmack auf das, was einem beim Lesen erwarten wird: „Drowning in Stars“ ist keine gewöhnliche Liebesgeschichte.

Man lernt die Protagonisten im Alter von zwölf Jahren kennen, als Gaze mit seinem Vater gegenüber von Pixie einzieht. Man begleitet sie durch ihre Kindheit, was einen großen Teil der Handlung ausmacht. Beide mussten schon viel zu früh lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Gaze‘ Vater ist Alkoholiker, während Pixies Mutter sich mit mehreren Jobs über Wasser hält. Zwischen Einsamkeit und Angst finden die beiden in ihrer Freundschaft einen Lichtblick. Sie gibt ihnen Halt, bis ein Ereignis alles verändert…

Das Buch hat mich emotional sehr mitgenommen (siehe Triggerwarnung) und mich beim Lesen fast an meine Grenzen gebracht. Ich finde es aber wichtig, dass man auch vor solchen Themen die Augen nicht verschließt. Die Autorin geht nicht auf alle Geschehnisse explizit ein, worüber ich ganz froh war. Die Andeutungen, die teils gemacht wurden, haben für einen Kloß im Hals gesorgt. Das Buch hat mich so oft zum Weinen gebracht, dass „Drowning in Tears“ auch ein angemessener Titel gewesen wäre. Es gab Tränen vor Erschütterung, aber auch Tränen vor Rührung.

„Sie schob einen Teller mit Keksen vor mich. Diese kleine Geste brachte mich den Tränen näher als alles andere, was heute Nacht passiert war. Es war ein kleiner Blick auf eine andere Art von Leben - wie es eigentlich sein sollte.“ (Seite 225)

Sowohl Pixie als auch Gaze sind wahnsinnig starke Charaktere, die ich gleich in mein Herz geschlossen habe. Ich fand es toll, dass Pixie am Anfang diejenige war, die Gaze vor den zwielichtigen Ecken und gewalttätigen Personen der Nachbarschaft beschützt hat. Hier wurde mit der traditionellen Rollenverteilung gebrochen. Gaze ist wahnsinnig liebenswürdig und man leidet mit ihm mit. Die Verbindung zwischen den beiden baut auf einer tiefen Freundschaft auf, was ich wahnsinnig schön fand. Doch mit der Zeit hinterlassen die Geschehnisse Spuren und die beiden verändern sich, was mein Herz an so mancher Stelle gebrochen hat. Die Nebencharaktere, die dafür verantwortlich waren, habe ich verabscheut. Bei anderen Figuren, die einen Einfluss auf Pixies und Gaze‘ Geschichte hatten, schimmerten die guten Seiten immer mal wieder durch. Es gab aber auch Nebencharaktere, die ich sehr gemocht habe und die die Welt für die beiden besser gemacht haben.

Durch den altersangemessenen Schreibstil in der Ich-Perspektive bekommt man einen emotionalen Einblick in die Gefühlswelten und Gedankengänge beider Protagonisten. Mir hat es gut gefallen, wie die Autorin die wechselnden Perspektiven dazu genutzt hat, um zwischendurch Informationen zurückzuhalten. Das hat dazu beigetragen, dass die Spannung im ganzen Buch aufrechterhalten wurde.

Fazit: „Drowning in Stars“ gehört für mich jetzt schon zu den Jahreshighlights.

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