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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2022

Schuld?

Der Sturm
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Nach langer Abwesenheit kehrt Kiernan mit seiner Freundin Mia und der kleinen Tochter Audrey in seinen Heimatort auf die australische Insel Tasmanien zurück. Sein Vater leidet zunehmend an Demenz und Kiernan ...

Nach langer Abwesenheit kehrt Kiernan mit seiner Freundin Mia und der kleinen Tochter Audrey in seinen Heimatort auf die australische Insel Tasmanien zurück. Sein Vater leidet zunehmend an Demenz und Kiernan will seiner Mutter helfen, den Vater in einem Heim unterzubringen und den Haushalt der Eltern aufzulösen.
Vor zwölf Jahren hat ein verheerender Sturm sein Leben komplett verändert. Sein Bruder Finn war bei dem Versuch, ihn, Kiernan zu retten, ums Leben gekommen. Mit dieser Schuld lebt Kiernan noch immer, hat aber gelernt, damit umzugehen.
Als er nun in dem kleinen Ort Evelyn Bay seine alten Freunde und auch seine damalige Liebe wiedertrifft, glaubt er, mit der Vergangenheit abschließen zu können. Doch dann wird die junge Künstlerin Bronte, die als Kellnerin in Evelyn Bay gearbeitet hat, tot am Strand aufgefunden und die Vergangenheit holt ihn wieder ein. Kiernan ahnt, dass der Mord an Bronte und das, was vor zwölf Jahren geschah, zusammenhängt.
,,Der Sturm“ wird als Thriller angepriesen. Allerdings ist weniger Action angesagt. Vielmehr sind es allmähliche Prozesse, die dann einen völlig neuen, überraschenden Blick auf das Geschehen in der Vergangenheit und in der Gegenwart eröffnen.
Interessant, für einen Thriller aber zu wenig Hochspannung.

Veröffentlicht am 22.09.2022

Unbedingt lesen!

Blutrodeo
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,,Blutrodeo“ ist nach ,,Frostmond“ der 2. Roman aus der Feder von Frauke Buchholz, der in Kanada spielt. Auch in diesem 2. Band spielt der Profiler Ted Garner eine Rolle, der zu besonders schwierigen Fällen ...

,,Blutrodeo“ ist nach ,,Frostmond“ der 2. Roman aus der Feder von Frauke Buchholz, der in Kanada spielt. Auch in diesem 2. Band spielt der Profiler Ted Garner eine Rolle, der zu besonders schwierigen Fällen hinzugezogen wird.
Der Titel ,,Blutrodeo“ spielt auf die Calgary Stampede, das größte Rodeo der Welt an, das jährlich in Calgary stattfindet. Solche Veranstaltungen sind dem einzelgängerischen Ted Garner verhasst. Doch zu dem Zeitpunkt des Rodeos wird zwei alten Männern, die eigentlich sowieso nicht mehr lang zu leben hatten, die Kehle aufgeschlitzt. Zusammen mit der ehrgeizigen, jungen Polizistin Samantha Stern, die den Profiler lieber früher als später wieder loswerden will, taucht Garner in die Vergangenheit der beiden Männer ein. Beide haben jahrelang für eine Firma im Norden Albertas bei einer Firma gearbeitet, die Ölsandabbau betreibt. Die katastrophalen Folgen für die Umwelt und auch die First Nations werden anschaulich geschildert. Doch je weiter Stern und Garner in ihrer Spurensuche voranschreiten, je mehr bringen sie sich selbst in Gefahr. Selbst Garners Vater scheint in das Geschehen involviert zu sein. Offenbar ist jemand auf tödliche Rache aus.
Wie schon der erste Band kann auch dieser 2. rundum überzeugen. Mit Ted Garner hat die Autorin einen vielschichtigen, interessanten und immer auch etwas geheimnisvollen Charakter geschaffen. Der Fall ist wendungsreich und schlüssig konstruiert, ganz nebenbei erfährt man viel über Kanadas Gesellschaft und Natur mit all ihren Gegensätzen.
Sehr zu empfehlen!

Veröffentlicht am 20.09.2022

Besonderer Ermittler

Der Gehängte von Conakry
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Aurel Timescu, rumänischer Herkunft, ist Konsul in der ehemaligen französischen Kolonie Guinea. Er liebt guten Weißwein, sein Piano, außerdem lange Mäntel und Rollkragenpullover, die er trotz des Klimas ...



Aurel Timescu, rumänischer Herkunft, ist Konsul in der ehemaligen französischen Kolonie Guinea. Er liebt guten Weißwein, sein Piano, außerdem lange Mäntel und Rollkragenpullover, die er trotz des Klimas in Guinea trägt. Von den Bewohnern Conakrys wird er eher belächelt, auch seine Vorgesetzten nehmen ihn nicht ernst. Außerdem findet Aurel seine Arbeit als Konsul ziemlich langweilig. Viel lieber wer er Kriminalkommissar geworden.
Als nun im Jachthafen von Conacry ein Europäer ermordet am Mast seines Schiffes aufgehängt wird, sieht Aurel seine Chance. Er beginnt, mehr oder weniger heimlich zu ermitteln und stößt dabei auf Verbrechen, die bis in Regierungskreise reichen.
Der Schauplatz ist interessant und originell, der Fall verzwickt, wenn auch nicht wahnsinnig spannend. Der Kriminalroman lebt vor allem von seiner besonderen Hauptfigur, dem schrägen, aber überaus liebenswerten Aurel, der immer irgendwo zwischen den Stühlen sitzt. Hoffentlich gibt es weitere Fälle mit dem tragisch-komischen Konsul wider Willen!

Veröffentlicht am 19.09.2022

Highway der Tränen

Tief in den Wäldern
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Der ,,Highway der Tränen“ in Kanada dient als Vorlage zum Cold Creek Highway, der in diesem Krimi eine Hauptrolle spielt. Seit Jahren verschwinden junge Frauen auf dem Nachhauseweg. Manche Opfer werden ...


Der ,,Highway der Tränen“ in Kanada dient als Vorlage zum Cold Creek Highway, der in diesem Krimi eine Hauptrolle spielt. Seit Jahren verschwinden junge Frauen auf dem Nachhauseweg. Manche Opfer werden gefunden, vergewaltigt und ermordet, manche bleiben für immer spurlos verschwunden. Der Täter wurde nie gefunden. Oder handelt es sich womöglich um mehrere Täter?
In ,,Tief in den Wäldern“ stehen zwei junge Frauen im Mittelpunkt des Geschehens. Hailey hat ihren Vater durch einen Autounfall verloren und lebt nun bei ihrer Tante Lana und deren Familie. Mit ihrem Vater hat Hailey ein unkonventionelles und freies Leben geführt und viel Zeit in der Natur verbracht. Die Wälder um Cold Creek kennt sie von Kindheit auf. Haileys Onkel Vaughn sorgt sich sehr um ihre Sicherheit, versucht sie zu kontrollieren und benimmt sich dabei ziemlich verdächtig. Als Hailey die unabhängige Amber kennenlernt und sich in sie verliebt, wird diese kurz darauf ermordet im Straßengraben des Highways gefunden – ausgerechnet von Hailey. Da sie ihren Onkel Vaughn verdächtigt, taucht sie in der Wildnis unter. Ein Jahr später kommt Beth, die Schwester von Amber nach Cold Creek. Sie ist an einem Wendepunkt in ihrem Leben angekommen und macht sich auf die Suche nach dem Mörder ihrer Schwester. Dadurch bringt sie sich in große Gefahr.
Der Krimi wird abwechselnd aus der Sichtweise von Hailey und Beth erzählt, was zur Spannung beiträgt. Allerdings gibt es auch hin und wieder Längen und unnötige Wendungen. Während Hailey unangepasst und authentisch dargestellt wird, wirkt Beth etwas blass und unentschlossen.
Zum Ende hin gibt es viel Dynamik und Action. Die Auflösung konnte mich nicht ganz überzeugen, da die Motive mancher Beteiligten nicht ganz schlüssig erklärt wurden.
Insgesamt aber ein spannender und lesenswerter Kriminalroman vor rauer Kulisse.

Veröffentlicht am 30.08.2022

Packendes Debüt

Das siebte Mädchen
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In dem kleinen Ort Breaux Bridge in Louisiana passiert wenig. Doch im Sommer 1998 verschwinden sechs Mädchen spurlos und ihre Leichen werden nie gefunden. Die 12-jährige Chloë kennt alle diese Mädchen ...


In dem kleinen Ort Breaux Bridge in Louisiana passiert wenig. Doch im Sommer 1998 verschwinden sechs Mädchen spurlos und ihre Leichen werden nie gefunden. Die 12-jährige Chloë kennt alle diese Mädchen aus der Schule oder war sogar mit ihnen befreundet. Ausgerechnet Chloë findet im Schlafzimmerschrank ihrer Eltern eine Schatulle mit Schmuckstücken der verschwundenen Mädchen und meldet dies der Polizei. Ihr Vater gesteht die Taten und wird als Serienmörder verurteilt. Chloës Leben wird schlagartig auf den Kopf gestellt und ihre Familie bricht auseinander. Nur zu ihrem Bruder Cooper hält sie seit dem damaligen Geschehen noch engeren Kontakt.
Zwanzig Jahre später ist Chloë promovierte Psychologin. Das damalige Geschehen hat sie eher verdrängt als wirklich verarbeitet. Kurz nachdem ein Journalist sie zum Jahrestag der Morde interviewen will, verschwinden wieder junge Mädchen. Eine davon ist ausgerechnet eine von Chloës Patientinnen und offenbar hat Chloë sie als letzte lebend gesehen. Offenbar will jemand die Taten ihres Vaters nachahmen und den 20. Jahrestag der Morde auf diese Weise begehen. Oder, für Chloë eine noch schlimmere Vorstellung, der wahre Täter ist gar nicht ihr Vater, sondern noch immer auf freiem Fuß?
Der Thriller ist spannend und wendungsreich. Man erlebt Chloës Ängste und ihre Verunsicherung spürbar mit, vor allem, da sich mehr und mehr Verdachtsmomente ergeben, dass jemand anders als der verurteilte Vater hinter den Taten steckt. Selbst ihrem Verlobten Daniel misstraut sie, da er sich zunehmend merkwürdig verhält. Doch Chloës Phantasie und ihre Erinnerung scheinen immer wieder zu verschwimmen, sodass man ihrer Wahrnehmung auch nicht vollkommen trauen kann.
Ein packendes Debüt der amerikanischen Autorin Stacy Willingham.