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Veröffentlicht am 23.09.2020

Die erste große Liebe überdauert Zeit und Raum

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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Eine Liebe, geboren in schweren Zeiten, blüht verborgen trotz jahrzehntelanger Trennung und findet doch noch ihre Erfüllung - tragisch und bittersüß

Die Autorin erzählt in ihrem Roman nicht nur die Geschichte ...

Eine Liebe, geboren in schweren Zeiten, blüht verborgen trotz jahrzehntelanger Trennung und findet doch noch ihre Erfüllung - tragisch und bittersüß

Die Autorin erzählt in ihrem Roman nicht nur die Geschichte von Isabell in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkriegs in Frankreich, sondern auch die Schicksalsschläge und deren Auswirkungen auf das Leben ihrer Enkelin, Amelie in Deutschland.
Amelie, von Beruf Romanautorin, leidet auch noch nach zwei Jahren unter dem tragischen Unfalltod ihres Mannes und ihres kleinen Sohnes. Nicht nur, dass deren Tod sie völlig aus der Bahn geworfen haben, muss sie auch damit leben, dass sie zum Unfallzeitpunkt das Familienfahrzeug gefahren hat. Sie leidet unter einer ausgeprägten Schreibblockade und ihre depressiven Verstimmungen nehmen immer mehr zu. Praktisch in letzter Minute kann sie sich noch einmal aufraffen und macht sich auf den Weg an einen kleinen, beschaulichen Küstenort in Frankreich, der Heimat ihres Vaters. Dort angekommen, wird sie völlig unerwartet und unvorbereitet mit der Vermietung des Elternhauses ihres Vaters an einen ihr völlig unbekannten jungen Mann konfrontiert. Da dieser auf Einhaltung des mit ihrer Tante abgeschlossenen Mietvertrags besteht, muss sie sich mit der Anwesenheit des unerwünschten Mitbewohners arrangieren, was nicht ohne heftige Diskussionen und Auseinandersetzungen verläuft.
Bei einem Besuch ihrer in einer Pflege- und Betreuungsunterkunft lebenden Großmutter, übergibt ihr diese unerwartet ein Tagebuch, das von ihr über einen bedeutenden Zeitraum in jungen Jahren geführt wurde. Dieses Tagebuch zieht Amelie immer tiefer in die Vergangenheit ihrer Großmutter als junge Frau, die sich während der Besatzungszeit in einen deutschen Offizier verliebte, hinein.
Der Roman beinhaltet zwei Handlungsstränge, die sich immer mehr nähern, bis sie sich am Ende nicht nur in der Gegenwart treffen, sondern auch dazu beitragen, dass ein weiteres Geheimnis ans Licht kommt und sich Menschen treffen, die sich schon lange nicht mehr am Leben wähnten. Dabei gelingt es der Autorin hervorragend, die Besatzungszeit in Frankreich treffend zu beschreiben und das ganze Ausmaß auf den Alltag der Bevölkerung darzustellen. Sie lässt mitleiden, mithoffen, mitbangen aber auch mitfreuen. Vor allem die heimliche Liebe zwischen einer Französin und einem Deutschen, die niemals ans Licht kommen darf und deren Verleugnen vor allem im eigenen Elternhaus und der Nachbarschaft zunehmend schwieriger wird, trägt erheblich zur Spannung bei. Charaktere, Ereignisse, ob in der Vergangenheit oder Gegenwart, und die beiden Handlungsbögen sind sehr gut getroffen und beschrieben, überaus realistisch, glaubwürdig und authentisch. Alles trägt dazu bei, dass man sich in beiden Zeitsträngen sofort wohlfühlt und mit steigender Spannung dem Roman folgt. Berührend die Entwicklung gegen Ende des Romans, die man hautnah miterlebt.
Mit einem zufriedenen aber bedauernden Seufzend aber zufrieden habe ich den Roman nach der letzten zur Seite gelegt, wartend und hoffend auf den nächsten Roman über und mit einer bemerkenswerten Frau an der Purpurküste Frankreichs.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Eine gelungene, spannende und ereignisreiche historische Zeitreise

Der Getreue des Herzogs
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Johanna von Wild zeichnet in ihrem Roman den Lebenslauf des ehemaligen Landesfürsten Ulrich von Württemberg nach. Sie verknüpft die historisch verbürgten Ereignisse sehr geschickt mit der fiktiven Person ...

Johanna von Wild zeichnet in ihrem Roman den Lebenslauf des ehemaligen Landesfürsten Ulrich von Württemberg nach. Sie verknüpft die historisch verbürgten Ereignisse sehr geschickt mit der fiktiven Person Johannes, der als Arzt tätig ist und sich durch einen bereits in Kindertagen geschlossenen Bund mit Ulrich zu lebenslanger Freundschaft mit ihm bekennt.
Ulrich, bereits als Elfjähriger zum Herzog von Württemberg eingesetzt und zunächst unter Vormundschaft von Vertretern der Stände, wird bereits nach 6 Jahren vorzeitig für volljährig erklärt und erringt nur ein Jahr später als erfolgreicher Heerführer einen Sieg, mit dem er sein Herzogtum vergrößert. Er entwickelt sich zu einem Herrscher, der den Luxus liebt und sich diesen vor allem durch Steuererhöhungen bezahlen lässt, für die letzten Endes die hart am Existenzminimum lebenden Menschen aufkommen müssen. Ulrich, umgeben von Ratgebern, die offensichtlich nicht das Wohl der notleidenden Bevölkerung sondern ihren eigenen beruflichen und finanziellen Vorteil aus ihrer Nähe zum Herzog ziehen, fühlt sich sein ganzes Leben lang seinem Freund Johannes verbunden. Auch wenn die beiden wesensmäßig nicht unterschiedlicher sein könnten und die Aufforderung Ulrichs zu einem Besuch an seinen Freund eher einem Befehl als einer Einladung gleicht. Johannes Bestreben, bei diesen Treffen mit sinnvollen, wohlüberlegten und durchdachten Vorschlägen seinen Freund, Herzog Ulrich, von einem herrschsüchtigen, ignoranten, verschwenderischen und zum Teil sehr grausamen Landesherrn zu einem verantwortungsvollen und fürsorglichen Landesvater zu „bekehren“ scheitert jedes mal kläglich. Hat Johannes doch in dem letztendlich zum Kanzler aufgestiegenen sadistisch veranlagten Ambrosius Volland einen erbitterten Widersacher, mit dem zu allem Überfluss auch noch Johannes große Liebe, Sophie, verheiratet wurde und diese im Verlauf ihrer Ehe schier unfassbares erleiden musste.
Mit Hilfe der Autorin habe ich einen deutschen Adligen kennenlernen können, der mir bisher völlig unbekannt war, in Baden-Württemberg mit Sicherheit jedoch noch über einen großen Bekanntheitsgrad verfügen wird. In ihrem Roman gelingt es ihr auf eine faszinierende Weise, sein Leben und Wirken mit Hilfe einer fiktiven Person, dem treuen Freund Johannes, überaus gekonnt, fesselnd aber auch teilweise sehr berührend darzustellen. Dabei werden die Lebensumstände der immer größer werdenden Not der Bevölkerung und die sich daraus ergebenden Folgen so mancher herzoglichen Entscheidung mit sehr viel geschichtlichem Hintergrundwissen aufbereitet und vorgestellt. Es gelingt beim Lesen problemlos, den aufkommenden Aufruhr und die Proteste nachvollzuziehen, die oft grausam durch den Herzog beendet wurden. Und man liest schon mal fassungslos von so mancher Fehlentscheidung des Herzogs und bleibt voller Unverständnis, ja sogar Wut, gegenüber den Ratgebern des Herzogs, zurück.
Im Gegensatz dazu Johannes, der – so scheint es mir – sich nicht ohne Grund für den Beruf eines Arztes entschieden hat. Gelingt ihm auf diese Weise nicht nur die Heilung körperlicher Gebrechen, vor allem auch der armen Bevölkerung. Ihm offenbart sich durch seinen Weitblick, seine jedem Menschen, unabhängig von dessen Stand, zugewandte Aufmerksamkeit und Empathie so manche verborgene Not. Sehr interessant und bereichernd in diesem Zusammenhang die – nach heutiger Sicht – doch sehr eingeschränkten, aber erstaunlicherweise sehr effektiven Therapiemöglichkeiten. Wobei die Autorin ein besonderes Geschick darin beweist, dass sie Symptome von Erkrankten im Rahmen der damaligen medizinischen Erkenntnisse so verständlich formuliert, dass ich mir als medizinischem Laien durchaus zutraue, eine Diagnose zu stellen. Wobei es sich bei den beschriebenen Leiden um Erkrankungen handelt, die auch heute vorkommen und behandelt werden (müssen).
Neben hervorragenden, informativen, aufschlussreichen, spannenden und fesselnden Einblicken in die konkreten Ereignisse der Herrschaft Ulrichs von Württemberg wird auch die besondere Liebesgeschichte zwischen Johannes und Sophie erzählt. Fast 20 Jahre musste Johannes mit der Suche nach dem Verbleib seiner großen Liebe verbringen. Wobei es immer wieder zu größeren oder kleineren Unterbrechungen kam, deren Ursachen in den damaligen Zeitumständen und auch dem Wesen und der Lebensphilosophie von Johannes zu finden sind.
Eine besondere Bedeutung hat der Roman für mich auch durch die Berücksichtigung der Reformation gefunden. Wurde doch von Herzog Ulrich die Reformation in Württemberg eingeführt. Dabei war ihm die Unterstützung durch Philipp von Hessen eine große Hilfe und die historisch sehr bedeutsamen Gelehrten Martin Luther, Huldrych Zwingli und Philip Melanchthon erfahren eine würdigende Beachtung. Für mich persönlich eine wertvolle Bereicherung, da diese geschichtlich wichtigen Ereignisse auf eine sehr verständliche Weise aufbereitet und beschrieben wurden.
Dieser Roman stellt für mich eine Geschichtsstunde vom Feinsten dar. Ein mir unbekannter, teilweise unsympathischer Herrscher wird mir vorgestellt, dessen späteres Wirken von großer Bedeutung war und Auswirkungen auf das ganze Herrschaftsgebiet hatte. In einem sehr flüssigen, verständlichen Schreibstil, der im Sprachgebrauch historischen Gegebenheiten und Gepflogenheiten hervorragend angepasst wurde. Es gelingt mühelos, lesend in die Zeit Ende 15./Anfang 16. Jahrhunderts einzutauchen und die Geschehnisse mitzuerleben. Sehr genau recherchiert – bis in Kleinigkeiten. Und gerade diese haben mich immer wieder in ihren Bann gezogen, da die Autorin auf die entsprechenden Fundstellen verweist und so die Glaubwürdigkeit des Gelesenen bestätigt wird.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Sylt – wie die Insel wurde wie sie ist

Ozelot und Friesennerz
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Ein Romantitel, der kurz und bündig die Kindheit und Jugend der Autorin zusammenfasst und neugierig macht auf das, was sie, Susanne Matthiessen, geboren und aufgewachsen in den 1960/70er Jahren auf der ...

Ein Romantitel, der kurz und bündig die Kindheit und Jugend der Autorin zusammenfasst und neugierig macht auf das, was sie, Susanne Matthiessen, geboren und aufgewachsen in den 1960/70er Jahren auf der Insel Sylt erlebt hat und wie ihr diese Insel in Erinnerung geblieben ist.
Sie beschreibt auf kurzweilige und amüsante Art nicht nur persönliche Erfahrungen und Erlebnisse, sondern lässt ebenso teilhaben an dem Aufschwung, den diese Insel durch ihre Entdeckung als Urlaubsinsel der Reichen und Schönen erlebte. Dabei werden aber auch die negativen Auswirkungen aufgezeigt, die sich vor allem in steigenden Grundstückspreisen und Mieten zeigen, die von Einheimischen nur schwer oder überhaupt nicht aufgebracht werden können. Auch das ursprünglich dörfliche Inselleben weicht mehr und mehr dem aufkommenden und anspruchsvollen Tourismus und lässt die Autorin mit ein wenig Wehmut auf vergangene Zeiten zurückblicken.
Ein interessanter Rückblick, vor allem wenn man ebenfalls in diesen Zeiten aufgewachsen ist, unabhängig vom Ort und Umgebung. Da findet sich vieles Vertrautes wieder und so manches mal tauchen beim Lesen dann eigene ähnliche Erinnerungen auf.

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Schönheit und Kosmetik – mal von der anderen Seite

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Corina Bomann widmet ihre als Trilogie konzipierten Romane um die junge und talentierte Sophia Krohn einem komplexen Thema: Kosmetik. Neben höchst interessanten Ausflügen zu den allseits bekannten und ...

Corina Bomann widmet ihre als Trilogie konzipierten Romane um die junge und talentierte Sophia Krohn einem komplexen Thema: Kosmetik. Neben höchst interessanten Ausflügen zu den allseits bekannten und noch heute aktuellen Kosmetikunternehmen Elisabeth Arden und Helena Rubinstein nimmt man Teil am äußerst interessanten und spannenden Privatleben Sophias. Und wird – so ganz nebenbei – auch mit geschichtsträchtigen Entwicklungen, vor allem in Deutschland, konfrontiert.
Im vorliegenden zweiten Band, dessen Erscheinen ich nach der hinreißenden Lektüre des ersten Bandes "Die Farben der Schönheit – Sophia's Hoffnung" herbeigesehnt habe, kehrt Sophia auf Grund eines sehr mysteriösen Briefes zurück nach Paris. Wurde doch die Hoffnung geweckt, dass ihr Sohn leben könnte und ihr daher nichts wichtiger ist, als die Suche nach ihm vor Ort vorzunehmen. Auch wenn dies bedeutet, dass sie ihre Tätigkeit bei Helena Rubinstein beenden muss. Ihre Suche bleibt leider erfolglos, sodass sie in die Staaten zurückkehrt und letztendlich ein Stellenangebot der ärgsten Rivalin ihrer ehemaligen Chefin, Elisabeth Arden annimmt.
Es entfaltet sich dank des flüssigen und kenntnisreichen Schreibstils der Autorin eine ein wunderschöner Lesegenuss. Schon nach wenigen Seiten kann nahtlos an das bereits im ersten Band Gelesene angeknüpft werden und man gerät sofort wieder in den fesselnden Sog von Sophia's Geschichte. Die vergangenen Jahre haben auch bei Sophia ihre Spuren hinterlassen und sie wirkt erfahrener und reifer – auf dem besten Weg, eine selbstbewusste und starke Frau zu werden. Diese Entwicklung erstaunt nicht, im Gegenteil. Sie verleiht dem Roman bzw. der Hauptfigur des Romans Glaubwürdigkeit und Akzeptanz. Interessant auch die Einblicke in den s.g. "Puderkrieg" zwischen den beiden größten Kosmetikunternehmen, der geschickt mit Hilfe der Romanfigur Sophia deutlich vor Augen geführt wird. Aber auch das ereignisreiche und zum Teil berührende Privatleben Sophia's, wie z.B. das erneute Zusammentreffen mit ihrer einstigen Liebe, Darren oder das Zusammentreffen mit ihrer Freundin Henny, die ihr jetzt aber Rätsel aufgibt, verleihen dem Roman einen besonderen Charme.
Neben diesen wichtigsten Protagonisten lernt man auch weitere Charaktere kennen. Allesamt sehr feinfühlig mit Wesenszügen ausgestattet, die sie überzeugend glaubwürdig erscheinen lassen und mit denen man sich jederzeit identifizieren kann. Einmal mehr zeigt sich hier die bemerkenswerte Begabung der Autorin, fiktiven Personen reales Leben zu geben.
Eine interessante, teils faszinierende, fesselnde und aufschlussreiche Handlung, die man nur ungern aus der Hand legen möchte. Voller Spannung steigt die Vorfreude auf den – leider – letzten Band.

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Ein Roman, dessen Cover bereits zum Träumen einlädt

Die Insel der vergessenen Träume
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In zwei Handlungssträngen verschlägt es sowohl Leonie, Tochter aus wohlhabendem Haus in Hamburg und auf der Suche nach ihrer (beruflichen) Bestimmung nach Hawaii genauso wie es auch ihre Urahnin Clara ...

In zwei Handlungssträngen verschlägt es sowohl Leonie, Tochter aus wohlhabendem Haus in Hamburg und auf der Suche nach ihrer (beruflichen) Bestimmung nach Hawaii genauso wie es auch ihre Urahnin Clara von ihr gut 100 Jahre vorher erlebt hat. Beide entschließen sich freiwillig zu dieser Reise um die halbe Welt, wobei Clara als frischgebackene Ehefrau bereits kurz nach der Hochzeit und auf der mehrwöchigen Schiffsreise leider das wahre Gesicht ihres Ehemannes erkennen muss und mit einer unerwarteten und rohen, ja fast sogar brutalen Realität konfrontiert wird. Leonie dagegen nutzt eine letzte Chance zur Berufsfindung, indem sie sich zu einem Praktikum in einem Hotel auf Hawaii entschließt, beruflich dann darauf aufzubauen zu wollen. Bereits bei ihrer Ankunft auf Hawaii muss sie feststellen, dass sich ihre Pläne in Luft aufgelöst haben.
Dass, ob und wie beide Frauen ihr Glück und ihre Bestimmung auf Hawaii finden, soll hier nicht verraten werden. Nur so viel sei gesagt: ein durchaus lohnenswerter Weg, dies selbst beim Lesen herauszufinden.
Den beiden Romanautorinnen ist deutlich ihre Liebe und Verbundenheit zu Hawaii abzuspüren. Deutlich vor allem daran, dass es ihnen gelingt, die Vergangenheit der Ureinwohner sehr gekonnt, einfühlsam, verständlich, realistisch, historisch belegt und schreibtechnisch fesselnd zu vermitteln. Aber auch die Beschreibung von Landschaft, Pflanzen, Tieren und Sehenswürdigkeiten weckt die Sehnsucht, all dies eines Tages selbst in Augenschein nehmen zu wollen. Besonders bemerkenswert in diesem Zusammenhang auch die wunderbare Beschreibung des Maltalents von Clara, was dazu führt, dass beim Lesen die beschriebenen Bilder fast feste Formen annehmen.
Die beiden Erzählstränge wechseln sehr gekonnt miteinander ab, wobei jeder Szenewechsel mit Jahresdatum und Handlungsort versehen ist. Es gelingt jedes mal problemlos, in die jeweilige Zeit einzutauchen und den Faden wieder aufzunehmen.
Selten einen Roman gelesen, in dem so viel von der Liebe und Verbundenheit der Autoren zu Land und Leuten zu spüren ist als in dem hier vorliegenden. Lege ihn jedem ans Herz, der unter Fernweh leidet und auch jedem, der eine wunderschöne empathische Liebesgeschichte mag.
Von Herzen gerne volle Punkte und ein "sehr empfehlenswert".

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