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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.02.2018

Ein absolutes MUSS

Der Reisende
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Bei dem Roman „Der Reisende“ handelt es sich um ein literarisches Zeitdokument, welches von Ulrich Alexander Boschwitz im Alter von 23 Jahren nach den Novemberpogromen 1938 verfasst wurde. Boschwitz, der ...

Bei dem Roman „Der Reisende“ handelt es sich um ein literarisches Zeitdokument, welches von Ulrich Alexander Boschwitz im Alter von 23 Jahren nach den Novemberpogromen 1938 verfasst wurde. Boschwitz, der selbst Jude war, wurde kurz vor Kriegsbeginn interniert und nach Australien gebracht. Auf der Rückreise starb er im Alter von 27 Jahren, da das Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert wurde und sank.

Es handelt sich um ein sehr ergreifendes und zugleich berührendes Buch. Wir begleiten den jüdischen Kaufmann, Otto Silbermann, auf seiner Flucht vor dem Naziregime. Er reist mit den Zügen durchs ganze Land, ohne ein Ziel, lediglich mit einer Aktentasche voll Geld. Dabei trifft er auf viele verschiedene Personen und macht sowohl positive als auch negative Begegnungen. Während der ganzen Geschichte ist mir Otto Silbermann total ans Herz gewachsen mit seiner nüchternen und teilweise sarkastischen Art.

Man muss diesen Roman einfach gelesen haben, da er auf eine sehr nüchterne aber dennoch einnehmende Art und Weise erzählt, wie man sich das Leben eines Juden 1938 in Deutschland vorstellen konnte. Man kann die Ungläubigkeit und den Schmerz des Autors mitfühlen, da der Roman auch einige autobiographische Aspekte hat.

Dieses Buch ist ein unglaublich besonderes Zeitdokument, das eine Menge Aufmerksamkeit gebührt und niemals in Vergessenheit geraten darf, vor allem nicht in unserer heutigen Zeit.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Die Borgia

Die letzte Borgia
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Das ist das erste Buch, das ich über die Borgia gelesen habe. Das Thema hat mich sehr interessiert, sodass ich zu diesem Roman gegriffen habe. Auch wenn mir die Geschichte gut gefallen hat, würde ich „Die ...

Das ist das erste Buch, das ich über die Borgia gelesen habe. Das Thema hat mich sehr interessiert, sodass ich zu diesem Roman gegriffen habe. Auch wenn mir die Geschichte gut gefallen hat, würde ich „Die letzte Borgia“ nicht unbedingt als Einsteiger Lektüre über die Borgias empfehlen.

Vor allem der etwas schwierigere Schreibstil der Autorin trägt dazu bei. Sarah Dunant schreibt sehr nüchtern und sachlich. Dadurch wirken die Charaktere nicht sehr lebendig. Auch die Sätze sind ziemlich lang und verschachtelt. Zeitweise weiß man auch nicht direkt um wen es geht bzw. wer genau gemeint ist. Gewöhnt man sich jedoch erstmal an den Schreibstil sowie den allwissenden Erzähler, macht die Geschichte wirklich Spaß zu lesen.

Den ersten Teil „Der Palast der Borgia“ habe ich vorher nicht gelesen und es ist auch kein Muss um dieser Geschichte folgen zu können. Dieser Teil beschreibt die Zeit um Lucrezias dritte Ehe mit Alfonso D‘Este, Herzog von Ferrara. Ich denke zum Inhalt braucht man nicht mehr zu sagen.

Schade fande ich auch, dass Lucrezia etwas zu kurz kommt, da der Titel sowie der Klappentext das Gegenteil vermuten lässt.

Der Roman wirkt gut recherchiert, jedoch ist er mir insgesamt zu nüchtern und nicht lebendig genug. Geschichtsfans werden sicherlich ihre Freude daran haben, aber ich denke es geht noch besser. Insgesamt trotzdem zu empfehlen. Den ersten Teil werde ich nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Die Geschichte der St. Louis

Das Erbe der Rosenthals
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Armando Lucas Correas Debütroman „Das Erbe der Rosenthals“ handelt von der Geschichte des Schiffs St. Louis.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen von jeweils 12-jährigen Mädchen erzählt. Der ...

Armando Lucas Correas Debütroman „Das Erbe der Rosenthals“ handelt von der Geschichte des Schiffs St. Louis.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen von jeweils 12-jährigen Mädchen erzählt. Der eine Handlungsstrang spielt 1939 und der andere 2014. Irgendwann kreuzen sich die Handlungsstränge und man erfährt, dass die Mädchen miteinander verwandt sind.

Dass das Buch von so jungen Protagonisten erzählt wird, merkt man auch dem Schreibstil an, was ich als leicht zu lesen und als schönes Stilmittel empfand.

Trotz kleineren Schwächen kann ich dieses Buch uneingeschränkt empfehlen, denn es betreibt Aufklärungsarbeit über die doch eher unbekannte, wahre Geschichte der St. Louis und die Rolle die Kuba dabei spielte.

Was das ganze Buch so besonders macht ist vor allem das Nachwort, in dem die wahren Fakten erläutert werden sowie die beigefügte Passagierliste mit den original Unterschriften und Fotos. Das hat mich sehr berührt und das macht dieses Buch zu einem wertvollen historischen Werk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Authentizität
  • Erzählstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 03.12.2017

Bodyguard

Mit allem, was ich habe
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Im Großen und Ganzen konnte mich dieses Buch gut unterhalten. Es geht um Camille Logan, die Tochter eines reichen Unternehmers und um Jake Sharp, der ihr Bodyguard wird. Camille ist zunächst nicht begeistert ...

Im Großen und Ganzen konnte mich dieses Buch gut unterhalten. Es geht um Camille Logan, die Tochter eines reichen Unternehmers und um Jake Sharp, der ihr Bodyguard wird. Camille ist zunächst nicht begeistert von einem Bodyguard beschützt zu werden, doch man merkt schnell, dass es zwischen den beiden anfängt zu prickeln.

Die erotischen Szenen sind stilvoll beschrieben und wiederholen sich auch nicht zu häufig. Es ist schön, dass es noch eine Grundstory gibt und es sich nicht nur von einer Sexszene zur nächsten zieht. Es gibt auch einen Crime Anteil, der mir gefallen hat.

Der Schreibstil ist flüssig, jedoch waren mir die Kapitel teils zu lang und es kam auch zu einigen Längen. Gefallen hat mir, dass die Geschichte abwechselnd aus Jakes und Camilles Sicht geschrieben ist.

Die Chataktere sind gut ausgearbeitet auch wenn mir einige besser als andere gefallen haben. Vor allem hat mir Vamille gefallen, die sich nicht wie ein verwöhntes IT-Girl verhält, was man anfangs vermuten könnte. Jake hingegen bedient alle Stereotypen des starken, sexy Bodyguards mit dunkler Vergangenheit.

Einen fetten Minuspunkt gibt es für die Waffengeilheit/Verliebtheit/Verherrlichung. Die Waffe würde sehr oft erwähnt und fast schon glorifiziert, was ich als sehr störend und nervig empfand.

Insgesamt ein gutes Buch aus dem Erotikgenre, was man gelesen haben kann aber nicht muss. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 04.11.2017

Mal was Anderes mit einigen Längen

Untiefen (Ein Nora-Watts-Thriller 1)
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Bei dem Buch „Untiefen“ von Sheena Kamal handelt es sich um den Auftakt einer neuen Thriller Reihe.

Das Buch besticht durch die Hauptprotagonistin Nora Watts, die fast schon eine Anti-Heldin ist. Sie ...

Bei dem Buch „Untiefen“ von Sheena Kamal handelt es sich um den Auftakt einer neuen Thriller Reihe.

Das Buch besticht durch die Hauptprotagonistin Nora Watts, die fast schon eine Anti-Heldin ist. Sie arbeitet in einem Detektiv Büro und eines Tages erhält sie den Auftrag ein verschwundenes Mädchen zufinden. Dabei stellt sich heraus, dass es sich bei dem Mädchen um Noras leibliche Tochter handelt, die sie nach der Geburt zur Adoption freigegeben hat.

Nora hat eine sehr dunkle Persönlichkeit. Sie hatte eine schwere Kindheit ist nun Alkoholikerin und depressiv und in ihrer jüngsten Vergangenheit ist ihr etwas schreckliches widerfahren. Man kann sich nur schwer mit ihr identifizieren, jedoch fand ich es mal angenehm nicht den perfekten, allwissenden Ermittler zu begleiten.

Das Buch liest sich eher wie ein Krimi mit und dadurch sind auch einige Längen vorhanden. Das Ende hat mir gefallen und es war auch thrillerlastig.

Das Setting in Kanada hat mir gut gefallen und ich fande es authentisch beschrieben, wahrscheinlich da die Autorin selbst aus Kanada kommt. Man konnte die Kälte und Nässe mitfühlen.

Das Buch besticht durch seinen flüssigen Schreibstil sowie seinen Humor oder genauer gesagt schwarzen Humor. Gut gefallen hat mir, dass der Leser hin und wieder persönlich angesprochen wurde. Auch mit Nora als Ermittlerin hat das Buch zu etwas besonderem gemacht. Für den nächsten Teil wünsche ich mir etwas mehr Spannung und weniger Längen.

Ich vergebe 3,5 Sterne.