Profilbild von antjemue

antjemue

Lesejury Profi
offline

antjemue ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit antjemue über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2025

Spannende und ergreifende Geschichte mit einer ernsten aber ungeheuer wichtigen Thematik

Die Trümmerschule – Zeit der Hoffnung
0

Stella Herzig ist eine jüdische Lehrerin. Vor dem zweiten Weltkrieg floh sie von Wien nach London. 1946 kehrt sie zurück und ist erschüttert. Das Wien, an das sie sich aus guten Tagen erinnert, gibt es ...

Stella Herzig ist eine jüdische Lehrerin. Vor dem zweiten Weltkrieg floh sie von Wien nach London. 1946 kehrt sie zurück und ist erschüttert. Das Wien, an das sie sich aus guten Tagen erinnert, gibt es nicht mehr. Allerdings ist sie fest entschlossen, beim Wiederaufbau zu helfen und es nicht den ewig Gestrigen zu überlassen. Obwohl die meisten Schulen zerstört sind, findet sie mit Hilfe ihrer Freundin Felicitas schnell eine neue Anstellung am Lindengymnasium.

Während sie recht schnell einen guten Draht zu ihren Schülern hat, gefallen ihre fortschrittlichen Unterrichtsmethoden nicht allen Kollegen. Immer wieder wird Stella auch mit ihren eigenen traumatischen Erlebnissen unter dem Nazi-Regime konfrontiert. Dann begegnet sie einem Mann, der ihr neue Hoffnung gibt. Wird sie es schaffen, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und den Mut für eine neue Liebe zu finden?

Trotz der - auch im Angesicht der heutigen politischen Lage - ernsten und von mir als überaus wichtig empfundenen Thematik, konnte ich diesen Roman leicht und flüssig lesen. Geschrieben ist er in der dritten Person aus der Perspektive der Hauptfigur Stella. Die Sprache ist einfach, aber sehr lebendig und die verschiedenen Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet. Längen empfand ich beim Lesen nie. Ich habe hier eine spannend ergreifende Geschichte gelesen, die von Menschen handelt, die schlimme Dinge erlebt oder alles was ihnen lieb und wichtig war verloren haben und - allen Widrigkeiten zum Trotz - um eine bessere Zukunft für sich und ihre Mitmenschen kämpfen.

Stella war mir sofort sympathisch und das galt auch für alle anderen Figuren die ihr gewogen sind. Aber auch die Figuren, die mir nicht sympathisch waren, empfand ich als sehr authentisch gezeichnet und leider entdeckte ich bei denen große Parallelen zu Personen, die heute leben. Mit denen kann und möchte ich mich zwar nicht identifizieren, aber, dass deren menschenverachtendes Gedankengut inzwischen wieder so stark um sich greift, bereitet mir sowie vielen meiner Freunde und Bekannten große Sorge.

Obwohl der Schauplatz der Handlung mit Wien in Österreich liegt, könnte sich die Geschichte genauso auch in Deutschland zugetragen haben. Alles wirkte auf mich sehr glaubhaft und nachvollziehbar. Ich empfinde es heute als wichtiger denn je, dass Geschichten, die davon berichten, was das Nazi-Regime und der zweite Weltkrieg für Schrecken hinterließen, immer wieder erzählt werden. Von mir gibt es daher eine ganz dicke Leseempfehlung.

Den für Januar nächsten Jahren angekündigten zweiten Teil „Die Trümmerschule. Jahre der Kinder“ möchte ich auf jeden Fall ebenfalls lesen. Außerdem hat mir der Schreibstil der mir vor diesem Buch unbekannten Autorin so gut gefallen, dass ich mir demnächst auch mal andere von ihr geschriebene Werke zu Gemüte führen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2025

Solider Psychothriller mit nur wenigen Längen

Tochterliebe
0

Die Studentin Cleo hat seit ihrer Teenagerzeit zu ihrer Mutter Katrina kein gutes Verhältnis mehr. Sie hält das Leben ihrer im Beruf erfolgreichen Mutter für perfekt durchgestylt und fühlt sich in deren ...

Die Studentin Cleo hat seit ihrer Teenagerzeit zu ihrer Mutter Katrina kein gutes Verhältnis mehr. Sie hält das Leben ihrer im Beruf erfolgreichen Mutter für perfekt durchgestylt und fühlt sich in deren Gegenwart minderwertig. Für Kat wiederum ist Cleo das Wichtigste in ihrem Leben, sie würde alles tun, um ihre Tochter zu beschützen, auch wenn der Zweck dabei die Mittel heiligt.

Seit Monaten haben die beiden keinen Kontakt mehr zueinander. Nun hat Kat es geschafft, dass Cleo für eine Aussprache zum Abendessen nach Hause kommen will. Doch als Cleo dort ankommt, fehlt von Kat jede Spur und im sonst so penibel ordentlichen Haus herrscht Chaos. Ein einzelner blutiger Schuh sowie eine Blutlache lassen das Schlimmste vermuten.

Obwohl die Polizei ermittelt, sucht Cleo auch selbst nach ihrer Mutter. Was sie dabei alles herausfindet, erschüttert sie zutiefst…

Leicht und flüssig konnte ich diesen Thriller lesen. Geschrieben ist er hauptsächlich in der ersten Person aus den Perspektiven von Cleo in der Gegenwart und Katrina in der Vergangenheit. Zwischenrein finden sich allerdings auch anonyme Textnachrichten, Aufzeichnungsprotokolle von Therapiesitzungen, Tagebucheinträge und Auszüge aus der Zivilklage gegen ein Pharmaunternehmen. Damit legte die Autorin eine ziemliche Anzahl verschiedener Spuren aus.

Die Wechsel zwischen den Handlungssträngen sorgten dafür, dass ich beim Lesen kaum Längen empfand, sich in mir aber eine permanente Grundspannung aufbaute. Nicht ganz so atemberaubend, wie ich es bei anderen Thrillern bereits erlebt habe, aber doch so, dass ich immer weiterlesen wollte und im letzten Drittel der Auflösung entgegenfieberte. Es dauerte bei mir auch ein bisschen, bis ich mit den beiden Hauptfiguren - Cleo und Kat - warm wurde, aber irgendwann hatten sie dann doch meine Sympathien und ich konnte beide irgendwie verstehen.

Wer letztendlich für das Verschwinden von Kat verantwortlich war, überraschte mich dann doch. Allerdings ahnte ich trotzdem schon eine ganze Weile vor der Auflösung, dass auch mit dieser Figur irgendetwas nicht stimmen kann. Das Ende empfand ich dann als versöhnlich. Insgesamt hat mich dieses Buch ganz gut unterhalten und einige menschliche Abgründe in die ich während des Lesens blickte, waren schon ziemlich düster. Ich kann mir auch gut vorstellen, weitere Thriller der Autorin zu lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2025

Düster und brutal, aber unheimlich spannend

Devil's Kitchen
0

Vor einigen Jahren habe ich die Hades Trilogie der australischen Autorin Candice Fox nahezu verschlungen. Als ich vor ein paar Wochen bei Vorablesen die Ankündigung für diesen Thriller sah, erinnerte ich ...

Vor einigen Jahren habe ich die Hades Trilogie der australischen Autorin Candice Fox nahezu verschlungen. Als ich vor ein paar Wochen bei Vorablesen die Ankündigung für diesen Thriller sah, erinnerte ich mich daran und wollte ihn unbedingt lesen.

Ben Heigh ist Feuerwehrmann bei der Engine 99. Doch er, sein Chief Matt sowie seine Kameraden Engo und Jake sind nicht nur die mutigen und unerschrockenen Retter, für die sie von der Öffentlichkeit gehalten werden. Schon seit etlichen Jahren nutzt Truppe ihren Job als Tarnung für gewinnbringende Raubzüge und dabei gab es auch schon Tote. Nun hat Ben jedoch das Vertrauen in seine Truppe verloren. Vor einiger Zeit ist seine Lebensgefährtin zusammen mit ihrem kleinen Sohn spurlos verschwunden und er ist sich sicher, dass sie ihn nicht einfach verlassen hat, sondern dass seine Kameraden dafür verantwortlich sind.

Deshalb hat er den Behörden in einem Brief Tipps zu ungeklärten Raubüberfällen versprochen und fordert im Gegenzug umfangreiche Ermittlungen zum Verschwinden seiner Familie. FBI Agent Tony Newler setzt die von ihm ausgebildete freiberufliche Ermittlerin Andy Nearland auf die räuberischen Feuerwehrmänner an. Wird sie es schaffen, sich Undercover in dieser toxischen Männerwelt zu behaupten, die Vermissten finden und die Verbrecher überführen?

Leicht und flüssig konnte ich diesen Thriller lesen. Geschrieben ist er in der dritten Person. Nach der gefährlichen Situation im Prolog geschieht das abwechselnd aus den Perspektiven von Ben und Andy. Meistens in der Gegenwart. Es gibt aber bei beiden auch gelegentliche Rückblicke in die Vergangenheit. Die Sprache ist einfach. Die Ausdrucksweise häufig sehr rau und brutal. Von Anfang an verspürte ich eine düstere Grundspannung, die mich immer weiterlesen ließ und wegen der ich das Buch für notwendige Lesepausen eigentlich immer nur sehr ungern aus der Hand legte. Diese wurde vor allem durch die gut gesetzten Szenen- und Perspektivwechsel erreicht.

Obwohl beide Hauptfiguren keine klassischen Helden sind, entwickelte ich Sympathien für sie. Bei Ben war es vor allem die ehrlich rüberkommende Sorge um seine Familie, die ich an ihm mochte. An Andy gefiel mir von Anfang an ihre taffe Art und ihr Erfindungsreichtum. Beide haben auch immer wieder mit Dämonen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Im letzten Viertel gab es dann einige Überraschungen, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Etwas schade fand ich dabei jedoch, dass auf das weitere Schicksal von Gabriel nicht noch mal eingegangen wurde. Mit dem ansonsten ebenfalls offenen Ende kann ich allerdings gut leben. Die Autorin hat sich damit aber auch den Weg für eine Fortsetzung offengehalten.

Sollte es eine Solche geben, bin ich gern wieder mit am Start, denn insgesamt hat mir auch dieses Buch der Autorin wieder sehr gut gefallen. Inzwischen habe ich auch gesehen, dass nach der Hades Trilogie auch noch ein paar andere Bücher der Autorin in deutscher Sprache erschienen sind. Diese habe ich mir jetzt auch mal vorgemerkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2025

Spannend, temporeich und neben den Bösewichtern wieder viele Sympathieträger

Dunkelste Nacht
0

Die amerikanische Thriller-Autorin Karen Rose gehört schon längere Zeit zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich habe inzwischen alle ihre ins Deutsche übersetzten Bücher gelesen und, egal aus welcher Reihe, ...

Die amerikanische Thriller-Autorin Karen Rose gehört schon längere Zeit zu meinen Lieblingsautorinnen. Ich habe inzwischen alle ihre ins Deutsche übersetzten Bücher gelesen und, egal aus welcher Reihe, jedes davon habe ich regelrecht verschlungen.

„Dunkelste Nacht“ ist nun der Auftakt ihrer New-Orleans-Reihe in deutscher Übersetzung. Ich hatte das eBook bereits im November vorbestellt. Damals und auch, als ich vor ein paar Wochen das letzte Mal auf die Produktseite schaute, stand da als Erscheinungstermin der 2. Mai 2025. Umso erfreuter war ich, als ich am Morgen des 1. April in mein E-Mail-Postfach schaute und die Nachricht fand, dass das Buch an meine Kindle Bibliothek geliefert wurde. Und natürlich, dass diese E-Mail kein Aprilscherz war. Daher beendete ich noch das aktuelle Buch – ich überlegte sogar kurz, dieses zu unterbrechen, fürchtete jedoch, dass ich dann nicht wieder reinkomme – und begann unmittelbar danach zu lesen.

Robert „Rocky“ Hebert, ein ehemaliger Polizist im Ruhestand, wurde vor 6 Wochen tot aufgefunden. Die Polizei behauptet, dass es Selbstmord war, doch sein Sohn Gabriel – genannt Gabe – kann und will das nicht glauben. Daher ließ er, nach Freigabe des Leichnams durch das NOPD, seinen Vater heimlich nochmals privat obduzieren. Nun hat er die Ergebnisse und diese weichen in verschiedenen Punkten vom offiziellen Obduktionsbericht ab. Gabe ist sich daher sicher, es war Mord und dieser wird von der Polizei vertuscht!

Deshalb wendet er sich an den ehemaligen Partner seines Vaters – Burke Broussard – der inzwischen erfolgreich als Privatermittler tätig ist. Dieser übergibt den Fall seiner besten Angestellten – Molly Sutton – weil er selbst Rocky zu sehr mochte und Molly objektiver ist. Zusammen mit Gabe findet sie schnell heraus, dass Rocky an einem ungeklärten Fall arbeitete, der ihn nie losließ. Vor vielen Jahren, während des Hurrikans Katrina, beobachtete ein Kind, das Rocky rettete, einen Mord.

Rocky fand sogar die Leiche, musste aber erst einmal die Geretteten in Sicherheit bringen. Danach war die Tote verschwunden und seine Vorgesetzten verhinderten eine offizielle Ermittlung. Zuletzt kam Rocky dem Mörder anscheinend zu nah. Aber auch die aktuellen privaten Ermittlungen zu Rockys Tod bleiben nicht unentdeckt und nur kurze Zeit später schweben alle, die auch nur ansatzweise darin involviert sind, in großer Gefahr…

Nach 2 Tagen hatte ich das Buch – bei der Print-Ausgabe steht, dass es 768 Seiten hat - auch schon wieder ausgelesen. Den Schreibstil empfand ich als gewohnt flüssig. Erzählt wird in der dritten Person aus den Perspektiven verschiedener Protagonisten und das auch wieder in einfacher, aber sehr bildhafter Sprache. Diesmal gab es keine mir bereits bekannten Charaktere. Die handelnden Figuren sind also alle neu, werden situationsbedingt eingeführt und ich musste sie erst einmal kennenlernen. Sicher hat die Autorin auch hier wieder das Thriller-Genre nicht neu erfunden. Aber sie bleibt sich treu.

Denn auch hier gibt es wieder eine ordentliche Anzahl Personen im Hintergrund, die vertrauenswürdig sind und bei denen sich die gefährdeten Charaktere sicher, geborgen oder auch geliebt fühlen können. Auch wenn das diesmal keine Familie, sondern ein vertrauenswürdiger Freundeskreis ist, ist das eine große Ähnlichkeiten zu anderen Reihen der Autorin. Aber irgendwie ist es auch genau das, was ich so gern von ihr lese. Gleichzeitig geschehen natürlich auch wieder schlimme Verbrechen, die aufgeklärt werden müssen.

Diesmal aber eben nicht hauptsächlich von der Polizei, sondern von den Privatermittlern, die jedoch auch bei der Polizei vertrauensvolle Kontakte haben. Die Handlung mit all ihren Wendungen verfolgte ich mit großer Spannung. Ich empfand beim Lesen keinerlei Längen, legte das Buch für wichtige Aufgaben im realen Leben immer nur sehr ungern aus der Hand und war froh, wenn ich danach wieder an ihm kleben durfte. Letztendlich hat mir auch dieses Buch wieder ausgesprochen gut gefallen und ich hoffe, dass die deutsche Übersetzung des nächsten Teils – in Originalsprache sind bereits zwei weitere erschienen und der dritte ist für August 2025 angekündigt – nicht zu lange auf sich warten lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.04.2025

Nicht wirklich sympathische Figuren und vieles wirkte sehr unglaubwürdig auf mich

Die Yacht
0

Als ich dieses Buch bei NetGalley entdeckte, reizte mich die Inhaltsangabe und ich freute mich sehr, dass meine Anfrage für ein Rezensionsexemplar erfolgreich war.

Hannah ist bereits seit ihrer Kindheit ...

Als ich dieses Buch bei NetGalley entdeckte, reizte mich die Inhaltsangabe und ich freute mich sehr, dass meine Anfrage für ein Rezensionsexemplar erfolgreich war.

Hannah ist bereits seit ihrer Kindheit mit Libby befreundet. Obwohl sie mittlerweile nicht mehr viel gemeinsam haben – im Gegensatz zu Libby muss Hannah für ihren Lebensunterhalt arbeiten – und sie und Libbys reicher Ehemann Olly sich nicht ausstehen können, wird sie nach wie vor zu deren dekadenten Partys eingeladen.

Diesmal findet die Silvesterparty auf einer Luxusyacht im Hafen von Ventimiglia statt. Eingeladen sind außerdem die erfolgreiche Modedesignerin Maggie (auch mit ihr ist Hannah seit Kindestagen befreundet), deren Verlobter Leon sowie Harry, ein ehemaliger Kommilitone, der sein Studium zwar abbrach, inzwischen mit seiner Kunst allerdings trotzdem erfolgreich ist und dennoch einigermaßen bodenständig blieb.

Der Großteil der Gäste lässt Hannah die sozialen Unterschiede schon kurz nach ihrer Ankunft spüren. Daher beschließt sie, am Neujahrsmorgen sehr früh abzureisen und sich das nie wieder anzutun. Doch am Morgen treibt die Yacht auf dem offenen Meer. Der Tank ist leer und Vorräte gibt es kaum. Auch die Handys haben keinen Empfang und eine andere Möglichkeit Hilfe zu rufen, gibt es nicht. Als über Nacht dann auch noch eine Person spurlos verschwindet, traut Keiner den anderen mehr über den Weg…

Das Buch ist in der ersten Person aus der Perspektive von Hannah geschrieben. Den Schreibstil empfand ich zwar durchaus als flüssig, aber die Handlung an sich nervte mich ziemlich schnell und war für mich teilweise auch sehr unglaubwürdig. Wirklichen Thrill verspürte ich kaum. Es passierten zwar etliche schlimme Dinge, aber da ich nicht wirklich Beziehungen zu den Figuren aufbauen konnte und vieles auf mich wie an den Haaren herbeigezogen wirkte, quälte ich mich regelrecht durch und machte viele Lesepausen.

Hannah und Harry waren die Einzigen, denen ich während des Lesens stellenweise wenigstens ein bisschen Sympathie entgegenbringen konnte. Allerdings verstand ich, je mehr ich über die handelnden Charaktere erfuhr, bereits in der ersten Hälfte immer weniger, wieso sich Hannah überhaupt auf die weite Reise zu der Party gemacht hatte. Es war ja dort nicht das erste Mal, dass sie von den Freundinnen und deren Partnern wegen ihrer eigenen finanziellen Situation gedemütigt wurde.

Als die Yacht dann auf offener See trieb, stellte sich schnell heraus, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Hier hatte ich jedoch bald das Gefühl von sich ständig wiederholenden Situationen, die jeweils nur in andere Worte gekleidet waren. Je weiter die Geschichte voranschritt, desto unglaubwürdiger empfand ich das Verhalten der Figuren oder die beschriebenen Resultate daraus. Die Auflösung wirkte auf mich ebenfalls nur schlecht zurechtkonstruiert.

Hätte ich dieses Buch nicht als Rezensionsexemplar bekommen, hätte ich es wahrscheinlich schon vor der Hälfte abgebrochen. Wirklich spannend oder irgendwie spektakulär empfand ich die darin erzählte Geschichte leider nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere