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Veröffentlicht am 08.09.2019

Eine leichte Lektüre für Zwischendurch...

Die vergangenen Tage auf Leden Hall
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Inhaltsangabe:
Das Waisenmädchen Alice wird von der wohlhabenden Familie Bell aufgenommen und darf sich auf deren Landsitz mit niederen Arbeiten ihr Bleiberecht sichern. Sie und die beiden Kinder des Hauses ...

Inhaltsangabe:
Das Waisenmädchen Alice wird von der wohlhabenden Familie Bell aufgenommen und darf sich auf deren Landsitz mit niederen Arbeiten ihr Bleiberecht sichern. Sie und die beiden Kinder des Hauses verbindet ein enges Band – sehr zum Argwohn der Eltern. Dem Kindesalter entwachsen entwickelt sich zwischen dem Sohn der Bells und Alice eine innige Liebe. Gemeinsam wollen sie vor dem Zorn der Eltern fliehen, um sich andernorts ein neues Leben aufzubauen. Doch dann verschwindet Alice plötzlich auf unerklärliche Weise. Etwa fünfzig Jahre später beginnt Marlène in der Vergangenheit ihrer Familie zu graben und stößt auf ein Geheimnis, dessen dramatisches Ausmaß für immer hätte totgeschwiegen werden sollen...

Meine Meinung:

Ich bin auf das Buch in Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks aufmerksam geworden und war direkt angesprochen von dem Cover. Es zeigt ein riesiges und opulentes Herrenhaus, in Verbindung mit dem Titel musste ich direkt an England und eine Familiengeschichte denken. Und ich hatte Recht! Und ich muss sagen, ich liebe England, Familiengeschichten und Buchhandlungen, die über mehrere Generationen hinweg spielen.

Besonders angesprochen hat mich, dass die Geschichte nicht nur in
zwei unterschiedlichen Zeiten spielt, sondern auch von zwei unterschiedlichen Protagonisten erzählt wird. Zum einen von Alice, deren Geschichte in der Vergangenheit spielt und zum anderen von Marlene, ihrer Enkelin, die in der Gegenwart die Rolle der Protagonisten einnimmt. Diesen Aspekt des Buches fand ich sehr interessant, denn so wurden mir beide Zeiten erschlossen.

Charakterlich fand ich die beiden Protagonistinnen relativ ansprechend. Teilweise konnte ich nicht unbedingt verstehen, wieso beide in manchen Situationen etwas naiv oder kindlich reagiert haben. Ich hatte das Gefühl, dass man als Leser zwar Einblicke in die Gedankenwelt der Frauen bekommt, diese Einblicke aber nur an der Oberfläche kratzen. Stellenweise war mir die Handlung zu oberflächlich erzählt worden, sodass ich leider zu keinen der Protagonistinnen eine wirkliche Verbindung spüren konnte, einfach, weil ich nicht genug über beide Frauen und ihre Motive erfahren habe. An manchen Stellen, hätte ich mir doch ein paar mehr Informationen gewünscht.

Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Buch gefallen hat. Es war eine angenehme Lektüre mit angenehmen Charakteren. Die Geschichte hätte aber definitiv noch ein paar mehr Seiten vertragen können, um einfach ein bisschen mehr Kontext zu schaffen.

Veröffentlicht am 11.08.2019

Eine coole und spannende Geschichte, voller Action

Die Legende von Greg 1: Der krass katastrophale Anfang der ganzen Sache
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Inhaltsangabe:

Als sein Vater von einem grauenvollen Bergtroll entführt wird, steht Gregs Leben Kopf. Denn anscheinend ist er kein stinknormaler, etwas verfressener Schüler – er stammt von einem uralten ...

Inhaltsangabe:

Als sein Vater von einem grauenvollen Bergtroll entführt wird, steht Gregs Leben Kopf. Denn anscheinend ist er kein stinknormaler, etwas verfressener Schüler – er stammt von einem uralten Zwergenvolk ab, das in einem Höhlensystem unter Chicago lebt. Nun droht ein Krieg mit den verfeindeten Elfen. Greg muss die Zwergenausbildung absolvieren, mit seiner sprechenden Axt umgehen lernen und gleichzeitig seinen Vater wiederfinden. Zu allem Übel ist sein bester Freund Edwin ausgerechnet ein Elf. Kann er ihm überhaupt trauen?

Cover:
Das Cover zeigt einen Jungen, der wohl Greg darstellt, im Kampf gegen einen riesigen Troll. Alles Weitere ist in der Farbe Blau gehalten. Das hat mich direkt angesprochen. Bevor ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich dadurch bereits, dass es sich um eine Geschichte voller Action, Kampf und mystischen Gestalten handelt. Das Cover gefällt mir. Ich hatte direkt Lust es zu lesen, auch wenn ich eher den Eindruck hatte als wäre das Buch für eher jüngere Leser gedacht, hat mich das nicht abgehalten. Zudem hat es mich entfernt an die Bücher von Rick Riordan erinnert. Das ist für mich immer ein großer Bonuspunkt.

Setting:
Die Story von Greg spielt in Chicago, einer Arbeiterstadt in Amerika, die anscheinend aus genau diesem Grund bevölkert ist von Zwergen und praktisch deren Hauptstadt darstellt. Unter der Stadt befindet sich ein ausgeklügeltes Höhlensystem, in dem die Zwerge leben. Ich persönlich habe keinen Bezug zu der Stadt und weiß deshalb auch nicht, wie genau die Stadt aussieht, aber mir hat die Idee gefallen, dass ein handwerkliches und hartarbeitendes Volk sich in einer Arbeiterstadt niederlässt bzw. diese mit der Hilfe der Zwerge entstanden ist. Das zeigt mir, dass der Autor sich Gedanken gemacht hat, um ein passendes Setting zu finden. Besonders interessant war für mich natürlich der Aufbau des Höhlensystems und der dortigen Lebensart der Zwerge.

Charaktere:
Greg ist der Hauptcharakter der Geschichte. Er ist ein Jugendlicher, der viel Pech im Leben hat, vor allem am Donnerstag. Seine Pechsträhne hängt damit zusammen, dass er ein Zwerg ist und die haben generell nicht so viel Glück. Dementsprechend ist Greg ein eher pessimistischer Typ, der vieles so hinnimmt, wie es kommt und sich mit seinem Leben zufrieden gibt, wie es ist. Er hat nicht viele Freunde, eigentlich nur einen Freund. Und fühlt sich irgendwie fehl am Platz, dies ändert sich aber schlagartig, nachdem Greg herausfindet, dass er ein Zwerg ist und in die Gemeinschaft der Zwerge aufgenommen wird. Es war für mich als Leserin schön zu beobachten, wie Greg endlich das Gefühl bekommt, Teil eines Ganzen und willkommen zu sein in einer Gemeinschaft, die nicht nur seinen Vater, sondern auch ihn schätzt. Greg ist im Verlauf der Geschichte über sich hinausgewachsen.
Edwin ist der beste und einzige Freund von Greg und zudem noch ein Elf, der seit seiner Geburt über seine Herkunft informiert ist. Seine Freundschaft mit Greg basiert auf Loyalität und einen unzerstörbaren Glauben an ihre Freundschaft, die so eigentlich nicht existieren sollte und auch nicht erwünscht ist.

Handlung:
Als Leser steigt man direkt in die Geschichte ein und ist mittendrin in der Action. Die Story nimmt sehr schnell an Fahrt auf und lässt einem keine Atempause. Greg und seine Freunde stolpern von einer gefährlichen Situation in die nächste. Dadurch konnte ich eigentlich auch nicht aufhören zu lesen, weil ich immer wissen wollte, wie sie sich aus den jeweiligen Situationen retten können. Das hat die Spannung hoch gehalten. Die Stellen, die nicht voller Action- und Kampfszenen waren, haben mich trotzdem fesseln können, da man viel von der Welt der Zwerge und ihren Leben erfahren konnte. Der Kampf zwischen Zwerge und Elfen ist das Hauptelement in der Geschichte, auf diesem baut die Story, um Greg und seinen Vater auf. Den Konflikt zwischen den beiden Fronten fand ich sehr interessant. Dieser Konflikt spiegelt irgendwo viele Konflikte und Problemlagen aus dem alltäglichen Leben wieder, da der Kampf auf Vorurteilen und einseitigen Meinungen beruht, die keiner der Fronten aus einer anderen Perspektive betrachten möchte. Die Freundschaft zwischen Greg und Edwin war für mich deshalb auch sehr wichtig und ein Schlüsselelement der Geschichte, denn diese konnte eine gewisse Zeit lang aufzeigen, dass Freundschaften Vorurteile und vorgefertigte Meinungen überwinden konnten. Die Geschichte endet mit einem Cliffhanger, deshalb bin ich schon sehr aufgeregt und würde gerne erfahren, wie es im nächsten Teil weitergehen wird, weil noch vieles ist für mich ungeklärt und ich bin auf die Entwicklungen einzelner Beziehungen gespannt bin

Fazit:
Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und ich es sehr gerne gelesen und praktisch in einem Zug verschlungen habe. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet. Zwar habe ich nicht allzu viel über die Nebencharaktere erfahren können, aber sie haben in der Handlung alle passend gewirkt und haben für mich genau dahin gehört. Die Handlung war durchgehend spannend und interessant. Als Leser konnte man viel über die Geschichte der Zwerge erfahren. Besonders gut gefallen hat mir der Humor der einzelnen Charaktere, vor allem Greg und Edwin sind da aufgefallen. Ich konnte mir ein oder zwei laute Lacher nicht verkneifen. Die Geschichte um Greg ist interessant, spannend und cool gewesen. Voller Action und einen guten Humor. Ich bin auf alle Fälle gespannt zu erfahren, wie die Geschichte sich entwickelt und werde die Trilogie auch in Zukunft weiter verfolgen.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Magie und Mythologie im Herzen Russlands

Licht und Schatten
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Inhaltsangabe:
Es ist der Winter 1704 und der Tod sitzt auf dem Wipfel einer Tanne und wartet geduldig auf die Geburt eines Kindes. Er ist nicht der einzige – ein Raunen wandert um die Welt und die Schatten ...


Inhaltsangabe:
Es ist der Winter 1704 und der Tod sitzt auf dem Wipfel einer Tanne und wartet geduldig auf die Geburt eines Kindes. Er ist nicht der einzige – ein Raunen wandert um die Welt und die Schatten lauschen mit gespitzten Ohren.

Schon in jungen Jahren macht sich Vida auf den Weg, um die Wahrheit zu finden. Sie hört den Ruf der Toten und begegnet ihrer eigenen Zukunft. Mit dreizehn lehren ihre Tanten sie die Mudras der Verbannung und sich ohne Waffen zu verteidigen. Denn Vida wurde geboren, um das Licht auf die Welt zurückzubringen. Aber niemand rechnet damit, dass sie ihren eigenen Weg geht und selbst dem Tod die Stirn bietet.

Cover:
Mir ist das Cover beim Stöbern im Internet direkt ins Auge gefallen, obwohl es so schlicht ist. Wahrscheinlich aber auch gerade deshalb. Es erweckt bei mir von den Farben und Elementen, die zu sehen sind, eher einen kargen und kalten Eindruck, aber genau das hat das Cover für mich so spannend gemacht, da es zwischen den anderen Jugendbüchern, die eine eher aufwendige Gestaltung aufweisen, sehr herausgestochen ist. Überrascht war ich dann über die schöne Aufmachung im Inneren des Buches und über die angenehme Haptik beim Halten.

Setting:
Russland im frühen 18ten Jahrhundert strahlt eine Faszination auf mich aus. Ich finde Bücher, die in diesem Land und in den vorangegangen Jahrhunderten spielen eh toll und auch sehr interessant. Ich verbinde sehr viel Magisches mit dem Land. Russland ist ein Land in dem Religion und Aberglaube Hand in Hand gehen und dementsprechend existieren viele Sagen und Märchen in Russland. Und genau diese Ambivalenz finde ich so spannend. Dieses Buch spiegelt vieles von dem wider, was ich mit dem Land verbinde und wirkt selbst als wäre es ein Märchen, es hat auf jeden Fall etwas Märchenhaftes und Magisches an sich, was für mich über eine reine Fantasygeschichte hinausgeht.

Charaktere:
Ich muss sagen, ich hatte während zweidritteln der Geschichte eher eine gespaltete Meinung zu Vida, ich empfand sie als sehr selbstbewusstes, starkes und vor allem auch sehr selbstsicheres Mädchen. Sie hat einen bleibenden Eindruck mit ihrer Art hinterlassen, da sie auf mich gewirkt hat, als wüsste sie immer, was sie will und wie sie das erreichen kann. Sie ist sehr unabhängig. Und hat einen eigenen Kopf. Aber manchmal hat genau das mich gestört. Manchmal war sie zu uneinsichtig und hätte, meiner Meinung nach, öfter auf die Erwachsenen hören sollen, denn sie hat sich dadurch häufig in Gefahr gebracht. Ich musste mich in Gedanken des Öfteren selbst bremsen und mich darauf besinnen, wie ich selbst als Zehnjährige gewesen bin. Wahrscheinlich hätte ich dann auch nicht auf meinen Vater oder meine Tanten gehört. Ihr Verhalten war aufgrund dessen absolut nachvollziehbar für mich gewesen, vor allem, wenn man ihren unstillbaren Hunger nach Wissen und der Welt nicht außer Acht lässt.
Von den restlichen Charakteren konnte ich einen guten, aber auch eher oberflächlichen Eindruck gewinnen. Ich empfand aber die öfter präsenten Charaktere wie den Vater und die Tanten sehr angenehm. Ich wusste, was deren Motivation in dieser Geschichte gewesen ist. Einen genauen Einblick in ihre Denkweisen wurde einen aber leider nicht geboten, da mich vor allem auch ihre eigene persönliche Geschichte interessiert hätte. Trotzdem konnte ich aus jeder Seite des Buches entnehmen, wie bedingungslos Vida von diesen vier Personen geliebt wird, wie sehr sie sie beschützen wollen und wie viel es ihnen, vor allem den Vater, abverlangt, Vida immer und immer wieder ziehen zu lassen, damit sie die Welt und sich selbst kennen lernen kann.

Fazit:
Alles in allem, finde ich, dass das ein sehr gelungenes Buch ist. Ich bin von der ersten Seite an direkt in die Handlung eingestiegen und habe das erste Drittel in mehreren Stunden verschlungen. In der Mitte hatte sich das Buch leider etwas gezogen, aber trotzdem hat mich die Geschichte von Anfang an gefesselt, weil sie etwas Besonderes ist. So ganz untypisch in Vergleich zu anderen Jugendbüchern, die ich bislang gelesen habe. Dies ist kein durchschnittliches Jugendbuch, das von Anfang an durchschaubar ist. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und habe mich an der Geschichte und den Charakteren erfreuen können. Der Autor hat mir die Möglichkeit gegeben in ein magisches und mythisches Russland einzutauchen und sein persönliches russisches Märchen kennen lernen zu dürfen. Leider blieben für mich noch einige Handlungsstränge offen und ich hoffe, dass es ein zweites Buch gibt, denn so wie das Buch geendet hat, ist das für mich noch kein richtiger Abschluss.