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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Angriff der Killerbienen

Stormglass. Angriff der Killerbienen
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Jake erhebt für sich selbst den Anspruch, ein ganz normaler Junge zu sein. Außer seiner überdurchschnittlichen Intelligenz, schneller Auffassungsgabe und dem ein oder anderen Trick ist er nichts Besonderes. ...

Jake erhebt für sich selbst den Anspruch, ein ganz normaler Junge zu sein. Außer seiner überdurchschnittlichen Intelligenz, schneller Auffassungsgabe und dem ein oder anderen Trick ist er nichts Besonderes. Keine Ninja-mäßige Kampfkunst oder gar die Fähigkeit, durch Wände zu sehen. Daher versprechen die Sommerferien nichts als außergewöhnliche Langeweile, seit seine Freunde verreist sind. Sein Vater schenkt ihm nicht viel Aufmerksamkeit, daher kann Jake stundenlang tun und lassen was er will. Bis eines Abends zwei scheinbar durchgeknallte Teenager durch sein Zimmerfenster steigen und ihm kurzerhand erklären, dass er zum Geheimagenten gekürt wurde. Unversehens sind da Brutalos, die nichts lieber tun würden, als Jake auszuschalten, giftige Killerbienen und Mordanschläge auf die streunenden Katzen im Park - und Jake mittendrin! nur, dass er jetzt nicht mehr Jake ist, sondern Hale. Agent Hale.

Korrupte Unternehmen, die mithilfe von irgendwas nach der Weltherrschaft streben, sind nichts Neues. Kinder und Jugendliche als Geheimagenten auch nicht wirklich. Erinnert zum Beispiel an Horowitz´ Alex Rider, auch vom Design des Titelbildes her. Der Name des Buches ist wirklich lustig. Aber alles zusammen ist eine interessante Mischung. Es mangelt nicht an spannenden und lebensgefährlichen Situationen, ist aber auch so zielgruppenangepasst, dass es nicht zu blutig oder gewaltsam hergeht. Unvorhergesehene Wendungen sorgen für eine nicht abflachende Spannung. Unnötig zu erwähnen, dass Jake die Hauptperson ist, und personal erzählt wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vielleicht mag ich dich morgen

Vielleicht mag ich dich morgen
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Ein wirklich wundervoll erzähltes Buch mit einer bewegenden Geschichte.

Wir kennen dass ja alle, dass man ab und zu mal Komplexe hat und sich nicht ausreichend fühlt wegen diesem und jenem..Nun, Anna ...

Ein wirklich wundervoll erzähltes Buch mit einer bewegenden Geschichte.

Wir kennen dass ja alle, dass man ab und zu mal Komplexe hat und sich nicht ausreichend fühlt wegen diesem und jenem..Nun, Anna kennt es besonders gut. Als Kind war die Historikerin schwer übergewichtig, hat deswegen schon einiger hinter sich. Jetzt sieht Anna nicht mehr so aus, im Gegenteil. Aber deswegen geht das Gefühl noch lange nicht wieder weg..
James´ Leben war bis vor Kurzem perfekt: ein Job, in dem er gutes Geld verdient, eine tolle Frau, die er liebte. Inzwischen liegt alles in Schutt und Asche, er wohnt allein mit einem undankbaren Kater in dem für ihn allein zu großen Haus. Sein Job ist für ihn nicht das Wahre und geht ihm im Moment tierisch auf den Zeiger.
Anna hasst James. Er war der Ursprung ihrer größten Schmach.
Sie treffen sich wieder, auf einem Klassentreffen. James erkennt Anna nicht. Sie ihn schon...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Die Erbin

Die Erbin
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Natalia de la Grip ist eine Adlige, eine starke und sehr talentierte Frau in der schwedischen Finanzwelt. David Hammar ist ein Corporate Raider, ein Junge aus armen Verhältnissen, der es bis ganz nach ...

Natalia de la Grip ist eine Adlige, eine starke und sehr talentierte Frau in der schwedischen Finanzwelt. David Hammar ist ein Corporate Raider, ein Junge aus armen Verhältnissen, der es bis ganz nach oben geschafft hat und es nicht erwarten kann, sich an dem Unternehmen zu rächen, das sein Unternehmen bereits zwei Mal fast in die Knie gezwungen hat. Investum, das Familien von Natalias Familie. Natalia wünscht sich nichts mehr, als endlich von ihrem Vater, der der festen Überzeugung ist, dass Frauen nichts in der Wirtschaft zu tun haben, für ihre Leistungen anerkannt zu werden, in das Familiengeschäft einzusteigen. David will er einen Zugang, eine Eintrittskarte in die Familie. Eine wie Natalia.

Die Charaktere dieses meisterlich personal erzählten Buchs sind allesamt sehr faszinierend. Die Finanz-, und Wirtschaftswelt Schwedens, die zum Zweck der Handlung Hand in Hand gehen, bieten einen sehr interessanten Hintergrund, es geht um alles oder nichts. David lädt Natalia zum Mittagessen ein. Sie unterhalten sich. Finden einander sympatisch. Und sind sich beide ganz sicher, dass es um mehr geht als nur ein Date. David entscheidet, dass Natalia ihm nicht dabei helfen wird, sein Ziel zu erreichen.
Und dann organisiert er ihr zwei Karten für die Show ihrer Lieblingssängerin.
Die Dynamik dieses Paares ist einfach faszinierend, sie macht süchtig. Es ist ein wenig wie Romeo und Julia, weil beiden klar ist, dass da nichts zwischen ihnen sein kann, es keine Zukunft hat - weil sein Ziel und ihre Familie sie zu Feinden machen - aber die knisternde Spannung lässt sich nicht einfach umgehen..
Wundervoll geschrieben!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mind Games

Mind Games
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Luna ist eine Verweigererin, eine Außenseiterin in der dystopischen Gesellschaft der NUN. Die Menschheit hat den dritten Weltkrieg und menschliche Dummheit überstanden, wenn auch nicht schadlos. Die zukünftige ...

Luna ist eine Verweigererin, eine Außenseiterin in der dystopischen Gesellschaft der NUN. Die Menschheit hat den dritten Weltkrieg und menschliche Dummheit überstanden, wenn auch nicht schadlos. Die zukünftige Gesellschaft wie Teri Terry sie uns zeigt, ist größtenteils virtuell. Es gibt zwar noch Schulen, aber Dates sind längst online. Sämtlicher virtueller Raum wird vom Konzern PareCo kontrolliert, dessen Ziele nicht so lauter sind wie sie scheinen. Scheinbar zum Wohle der Menschheit wird die künftige Elite, die sogenannten "Hacker", die die virtuellen Welten verändern können, nach Schulabschluss von den anderen getrennt und auf eine abgelegene Insel gebracht. Was dort passiert, weiß niemand, aber es kommt auch nie jemand zurück...

Viele sinnlose Tode sind in dieser wunderbar geschrieben Dystopie nötig, bis Luna erkennt, was hinter den Kulissen von PareCo wirklich vorgeht. Und dann ist es fast zu spät, um noch etwas zu ändern...
Teri Terrys Schreibstil ist einzigartig - und macht absolut süchtig. Man muss sich regelrecht zwingen, mit dem Lesen aufzuhören. An dieser Stelle Gefahrenwarnung: akuter Schlafentzug, Übergehen des Hungergefühls und der Wegfall sozialen Kontakts kann als Nebenwirkung des Romans auftreten. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker!
Die Leserschaft taucht in eine virtuelle ein, die die reale wie einen Abklatsch erscheinen lässt und Gefahren unserer Zeit überspitzt darstellt und dadurch deutlich macht, wie beängstigend die Folgen sein könnten. Luna ist ein faszinierender Charakter. Sie ist sehr intelligent und in gleichem Maße eigensinnig. Es macht Spaß, sie zu begleiten. Teri Terry erzählt personal, aus Lunas Sicht. Handlumgsorte und -zeiträume wechseln zwischenzeitlich, spannend bleibt es aber auch immer. Es ist ein sehr bewegliches, fließendes Buch. Nicht zuletzt verschwimmen Grenzen.
Jeder verfolgt seine eigenen Absichten. Neben der dystopischen Haupthandlung ist es auch ein Roman über Liebe und Freundschaft, was eine faszinierende Gesamthandlung ausmacht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Worte in meiner Hand

Worte in meiner Hand
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Helena ist die Magd eines verschrobenen Buchhändlers im Amsterdam der 17. Jahrhunderts. Aus Not und Hunger ist sie in die Stadt gekommen, um zu lernen, wie man einem anderen Herren dient als nur sich selbst, ...

Helena ist die Magd eines verschrobenen Buchhändlers im Amsterdam der 17. Jahrhunderts. Aus Not und Hunger ist sie in die Stadt gekommen, um zu lernen, wie man einem anderen Herren dient als nur sich selbst, wie man nicht mehr hungert. Irgendetwas macht sie anders als die anderen, sei es, dass sie in die Kirche geht, um nicht gesehen zu werden, oder, dass sie an beiden Seiten der Prinsengracht entlang gelaufen ist und Amsterdam nun kennt. Vielleicht auch, dass sie lesen und schreiben kann.

Helena hat eine sehr poetische Seele, die in ihren Gedanken zum Ausdruck kommt. Sie erzählt die Geschichte in der erlebten Rede und bunten Farben. Schillernd wie ihr Schal, der den Sonnenschein einfängt. Das historische Amsterdam wird vor den Augen des Lesers lebendig, gemalt von Helenas Fantasie. Sie ist ein faszinierender Charakter voller Widersprüche: auf der einen Seite sehr unbedarft,geradezu naiv, auf der anderen gebildet für ihre Zeit. Sie ist das Mädchen, das ihre Arme mit Wörtern vollschreibt, um das Schreiben zu üben, von dem sie beschlossen hat, dass sie es kann. Auch mit Tinte und Feder.
All das spielt eine Rolle, als sie auf den Monsieur trifft, René Descartes, der ihrem Dienstherren, Mr. Sergeant, die große Ehre erweist, für die Dauer seines Amsterdam-Aufenthalts zu wohnen. Die Geschichte zwischen Helena und René ist wie eine buntes Farbenspiel, das das ganze Spektrum ausfüllt. Musik, die mal fröhlich, mal traurig ist.
Ein sehr schönes und vor allem sehr poetisches Buch, dem es trotzdem gelungen ist, die Facetten der Zeit einzufangen.