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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2020

Liebenswert!

Edition Piepmatz: Such mich! Wo bin ich?
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Im Such – Buch „Such mich! Wo bin ich?“ von Kathrin Wessel und Bernd Penners begleiten wir ein Eichhörnchen mit einem schwarzen Ohr durch einige unterschiedliche Lebensbereiche von verschiedenen Tieren. ...

Im Such – Buch „Such mich! Wo bin ich?“ von Kathrin Wessel und Bernd Penners begleiten wir ein Eichhörnchen mit einem schwarzen Ohr durch einige unterschiedliche Lebensbereiche von verschiedenen Tieren. Durch einen Park, über eine Wiese, in einen Garten, auf einen Bauernhof, an den Bach, in die Berge und in den Wald geht die abenteuerliche Reise. Jede Seite ist sehr schön illustriert, die Bilder sind klar und ohne Schnörkel, mit einem hohen Wiedererkennungswert auch für kleinere Kinder. Zu jeder Doppelseite gibt es einen kindgerechten Reim, aus der Sicht des Eichhörnchens geschrieben. Am unteren Rand sind die zu suchenden Tiere abgebildet, mit jeweils passendem Adjektiv. Auf jeder Seite sind Sprechblasen über den Tieren mit den passenden Lauten oder Tätigkeiten – meine Lieblingsstelle: ein „köttelndes“ Schaf… In diesem Buch gibt es wirklich sehr viel, auch für kleine Kinder, zu entdecken. Meine 1 ½ jährige Enkelin war ebenso begeistert wie meine 2 und 4jährigen Enkel. Ein tolles Kinderbuch, in das man garantiert öfter mal hinein schaut.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Menschenverachtende Verbrechen

Feuerland
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Die derzeit beurlaubte Kriminalkommissarin Vanessa Frank weiß mit ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen als das, was sie gut kann – Ermittlungsarbeit. Ihre Nachforschungen beginnen mit den Entführungsfällen ...

Die derzeit beurlaubte Kriminalkommissarin Vanessa Frank weiß mit ihrer Zeit nichts Besseres anzufangen als das, was sie gut kann – Ermittlungsarbeit. Ihre Nachforschungen beginnen mit den Entführungsfällen zweier reicher Geschäftsmänner und führen sie immer weiter in einen widerlichen Sumpf aus menschenverachtender Geldgier und Größenwahn. Privat muss sie sich nach der unschönen Trennung von ihrem Mann neu orientieren und entdeckt ganz neue Seiten an sich selber. Die Arbeit mit jungen Flüchtlingen gibt ihr mehr als sie sich zuerst eingestehen möchte.
Der schwedische Autor Pascal Engman startet mit dem Thriller „Feuerland“ eine neue Reihe um die unkonventionelle Ermittlerin Vanessa Frank. Verschiedene interessante Handlungsstränge in ganz unterschiedlichen Zonen unserer Erde ergeben ein spannendes Ganzes und gipfeln in einem tollen Finale. Pascal Engman versteht es, den Leser zu fesseln, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Der flüssige, nüchterne Schreibstil hat einen guten Anteil am durchgängig hohen Spannungsbogen. Die Protagonisten sind recht sympathisch, haben aber durchaus auch ihre dunklen Seiten, was sie menschlich und realer macht. Das Thema wühlt auf, es schockiert, wie grausam und kalt Menschen sein können, denn auch wenn es sich hier um Fiktion handelt, liegt dem doch manche Wahrheit zu Grunde. Der Autor hat es geschafft, unmenschliche Verbrechen in einen Roman zu packen und dadurch den Leser für diese Untaten zu sensibilisieren. Sehr gelungen finde ich auch die Episoden in Chile, sie bringen mir ein bis dato mir recht unbekanntes Land näher.
Das feuerrote Cover ist mir direkt aufgefallen und passt vor Allem gut zum Titel „Feuerland“. Dieser passt für mich aber nicht hundertprozentig zum Buch, weil das Geschehen sich etwas außerhalb vom historischen Feuerland abspielt. Nichtsdestotrotz handelt es sich hier um ein tolles Buch, dessen Lektüre ich wärmstens empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 12.02.2020

Eisige Dornen im Sommer

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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Die Psychiaterin Nathalie Svensson arbeitet bei einer Spezialeinheit der schwedischen Polizei. Ihr aktueller Fall ist der eines mysteriösen Serienmörders, der seinen Opfern, die auf den ersten Blick friedlich ...

Die Psychiaterin Nathalie Svensson arbeitet bei einer Spezialeinheit der schwedischen Polizei. Ihr aktueller Fall ist der eines mysteriösen Serienmörders, der seinen Opfern, die auf den ersten Blick friedlich verschieden sind, eine mit Tinte blau gefärbte Rose in die gefalteten Hände legt. Das jüngste Opfer ist Henrik Borg, ein bekannter Fußballstar. Dieser Mord schlägt natürlich Wellen und so werden die Ermittler auch auf Fälle in anderen Teilen Schwedens aufmerksam. Doch wo ist die Verbindung zwischen den Opfern? Sie scheinen völlig willkürlich ausgesucht worden zu sein. Verdächtige gibt es in jedem Fall, aber keinen für alle Fälle. Eine schwierige Ermittlungsarbeit kommt auf das Team zu.
Der schwedische Autor Jonas Moström hat mit dem Krimi „Eisige Dornen“ den vierten Teil der Reihe um Nathalie Svensson und ihr Team geschrieben. Auch ohne die vorherigen Bände zu kennen, konnte ich der Geschichte mühelos folgen. Einige Andeutungen auf frühere Fälle konnte ich zwar nicht verstehen, das war aber auch für dieses Buch nicht notwendig, mit anderen Worten, diese Andeutungen waren eigentlich überflüssig. Verwirrend fand ich anfangs die verschiedenen Ermittler in verschiedenen Orten, da den Überblick zu behalten war gar nicht so einfach. Erst in der zweiten Hälfte des Buches war ich soweit mit den Gegebenheiten vertraut, dass ich mich auf die Handlung einlassen konnte. Der flüssige Schreibstil trägt zur Spannung, die sich kontinuierlich steigerte, bei. Das Ende hat mir dann wirklich gut gefallen. Nathalie ist eine vielschichtige Protagonistin, deren Handlungsweisen mir nicht immer gefallen haben, größtenteils ist sie aber sympathisch. Das Thema des Buches, das erst zum Schluss deutlich wird, ist aktuell und regt sicherlich zum Nachdenken an.
Das winterliche Cover mit dem typisch schwedischen Haus und den erhabenen Ästen gefällt mir sehr gut. Der fast schon poetische Titel „Eisige Dornen“ passt zum Inhalt, auch wenn die abgebildete Jahreszeit nicht zur Geschichte passt.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Nicht ganz überzeugend...

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
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In Schweden geht ein Serienmörder um: Er lauert Frauen in den frühen Morgenstunden auf, überfällt und tötet sie. Dann verschwindet er spurlos. Bis an einem Tatort Fingerabdrücke sichergestellt werden, ...

In Schweden geht ein Serienmörder um: Er lauert Frauen in den frühen Morgenstunden auf, überfällt und tötet sie. Dann verschwindet er spurlos. Bis an einem Tatort Fingerabdrücke sichergestellt werden, die registriert sind – sie deuten auf einen Zusammenhang mit einem lange zurückliegenden Vermisstenfall hin. So übernimmt jetzt Tess Hjalmarsson, die eine Expertin für Cold Cases ist, die Ermittlungen. Mit ihrem Team arbeitet sie mit Hochdruck an beiden Fällen, es gilt, den Frauenmörder zu stoppen. Doch was ist der gemeinsame Nenner dieser Verbrechen? Und warum sind die Zeugen des Cold Case so unkooperativ? Scheinbar haben einige Menschen etwas zu verbergen, doch was und warum? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt…
Die schwedische Schriftstellerin Tina Frennstedt weiß, wovon sie schreibt, ist sie doch Expertin für Kriminalfälle, die nie aufgeklärt wurden. Ihr Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen, hier erkennt man deutlich die Kriminalreporterin, die sie auch ist. Der Fall, bzw. die Fälle, um die es hier geht, scheinen mir allerdings etwas konstruiert und die Zusammenhänge teils ziemlich weit hergeholt. An einigen Stellen verliert die Autorin sich in Beschreibungen der Privatangelegenheiten der Protagonisten, was für den Leser einige Längen nach sich zieht. Tess ist ein ambivalenter Charakter, meistens sympathisch, aber manchmal sind ihre Handlungsweisen auch nicht nachvollziehbar. Auch die anderen Protagonisten haben nicht nur nette Seiten, aber so ist es ja im realen Leben wohl auch. Das Buch ist spannend, aber das nicht von der ersten bis zur letzten Seite, manchmal zieht sich der Thriller auch etwas. Der für mich überraschende Schluss hat mir wieder gut gefallen.
Das Cover wirkt etwas düster, der Schriftzug „Cold Case“ ist für meinen Geschmack etwas zu groß, er dominiert das Titelbild zu stark. Der Titel „Cold Case – Das verschwundene Mädchen“ passt, allerdings ist der aktuelle Fall des Serienmörders im Buch auch sehr präsent.

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Veröffentlicht am 03.02.2020

Speziell

Im Netz des Lemming
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Leopold „Lemming“ Wallisch, Ex-Polizist und aktuell Wachmann in einem Tierpark, führt ein recht ruhiges Leben mit seiner Ehefrau Klara und dem gemeinsamen Sohn Ben. Als dieser jedoch eines Tages seinen ...

Leopold „Lemming“ Wallisch, Ex-Polizist und aktuell Wachmann in einem Tierpark, führt ein recht ruhiges Leben mit seiner Ehefrau Klara und dem gemeinsamen Sohn Ben. Als dieser jedoch eines Tages seinen Freund Mario mit nach Hause bringt, ändert sich das schlagartig, denn der Lemming hat den gleichen Weg mit der Bahn zum Arbeitsplatz wie Mario nach Hause. Auf dieser gemeinsamen Fahrt stürmt der Junge urplötzlich aus der Bahn und stürzt sich von einer Brücke zu Tode. Der Lemming ist zutiefst verstört, hat er doch noch versucht, den Jungen von seinem Vorhaben abzubringen – ohne Erfolg. Allerdings hat er beobachtet, dass die Verzweiflungstat des Jungen scheinbar die Reaktion auf eine Nachricht war, die er auf seinem Handy gelesen hatte, das lässt ihm keine Ruhe und so versucht er herauszufinden, was passiert ist.
Der österreichische Autor Stefan Slupetzky hat mit „Im Netz des Lemming“ einen launigen Krimi geschrieben. Sein Protagonist , der Lemming, ist ein liebenswerter, manchmal etwas naiver Charakter, der mir von Anfang an sympathisch war. Auch sein grummelnder, verschrobener Freund Polivka ist im tiefsten Innern ein sehr netter, gerechtigkeitsliebender Mann. Der Schreibstil war für mich gewöhnungsbedürftig, nach kurzer Zeit hat mir die humorvolle und geradlinige Sprache aber ganz gut gefallen. Das Thema der Geschichte ist hochaktuell und wird hier spannend in einen Roman verpackt, es wird deutlich, wie schnell jeder von uns Opfer einer Rufmordkampagne werden kann.
Das Cover ist ungewöhnlich, fällt durch die himmelblaue Farbe und den furchterregenden Schatten eines großen Bären auf. Es gefällt mir wirklich gut, auch wenn ich als Krimi und Thrillerleserin im Buchladen nicht unbedingt auf das Buch aufmerksam geworden wäre. Der Titel ist ebenfalls speziell, ohne jegliche Vorkenntnisse weiß man nicht viel damit anzufangen. Doch nun, nach dem Lesen des Krimis, empfinde ich ihn durchaus als passend.