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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2018

Überraschende Wendungen

Aus nächster Nähe
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Nessa Donati betreibt einen Blog und hat eine eigene Musiksendung im Radio. Nach einer schweren Kindheit und Jugend hat sie mit John und ihrem gemeinsamen Sohn Daltrey ihr Glück gefunden - das glaubt sie ...

Nessa Donati betreibt einen Blog und hat eine eigene Musiksendung im Radio. Nach einer schweren Kindheit und Jugend hat sie mit John und ihrem gemeinsamen Sohn Daltrey ihr Glück gefunden - das glaubt sie zumindest. Doch dann verschwindet John nach einem Rückfall in seine Drogensucht. Sie wird verdächtig, ihn ermordet zu haben. Doch ist er wirklich tot? Und dann ist nichts mehr wie es war: In ihrem Block werden bedrohliche Kommentare gepostet und auch im richtigen Leben fühlt Nessa sich verfolgt. Wem kann sie noch trauen?
„Aus nächster Nähe“ ist ein Thriller aus der Feder der amerikanischen Autorin LS Hawker. Die Geschichte beginnt recht ruhig, der Leser lernt die Protagonisten nach und nach kennen. Doch bei dieser Ruhe bleibt es nicht: die Spannung wird stetig erhöht und zum Ende des Buches kann man dieses Buch kaum noch aus der Hand legen. Das spektakuläre Ende kam für mich völlig überraschend, die Autorin hat es geschafft, meine eigene Theorie völlig über den Haufen zu werfen. Das Ganze wurde in einem flüssigen Stil geschrieben, der den Leser nur so durch die 350 Seiten des Buches eilen lässt. Die handelnden Personen haben auch ihre dunklen Seiten, was sie menschlich wirken lässt. Nessa ist eine sympathische Kämpferin, mit der der Leser mitfiebert, denn manchmal ist sie doch recht leichtsinnig.
Das Cover zeigt ein düsteres Haus und wirkt durch die dunklen Farben mit einem (blut)roten Schleier ziemlich unheimlich. Der Titel ist geheimnisvoll und macht neugierig.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich empfehle es gerne an andere Thrillerfans weiter. Ich vergebe gute vier Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2018

Spannend!

Aisha
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In seinem ersten Mordfall nach längerer Krankheit bekommt es der dänische Kommissar Axel Steen mit dem Verbrechen an einem ehemaligen Mitarbeiter des Geheimdienstes PET zu tun. Dieser wurde brutalst ermordet ...

In seinem ersten Mordfall nach längerer Krankheit bekommt es der dänische Kommissar Axel Steen mit dem Verbrechen an einem ehemaligen Mitarbeiter des Geheimdienstes PET zu tun. Dieser wurde brutalst ermordet und verstümmelt. Im Zuge der Ermittlungen stößt Steen auf einen Anti-Terror-Einsatz des PET einige Jahre zuvor. Die Zusammenarbeit mit dem Geheimdienst gestaltet sich schwierig, es werden, wenn überhaupt, nur die Informationen weiter gegeben, die man wirklich nicht zurückhalten kann. Je tiefer Steen in die Strukturen des PET vordringt, desto undurchschaubarer werden die Ereignisse. Aber liegt das Mordmotiv überhaupt in der Arbeit des PET oder ist doch Eifersucht der Grund? Schließlich hatte das Opfer viele Liebschaften, was ihm nicht gerade Sympathien einbrachte. Oder gibt es noch ein anderes nicht so offensichtliches Motiv? Der Leser darf gespannt sein…
Der dänische Autor Jesper Stein hat mit „Aisha“ einen spannenden, temporeichen Thriller veröffentlicht. Die vielschichtigen Protagonisten wirken authentisch, hier ist niemand nur gut oder nur böse – das macht manche Personen sympathischer, andere weniger sympathisch , aber alle realer. Der Spannungsbogen in diesem Buch wird langsam und stetig aufgebaut, gehalten und zum spektakulären Finale nochmals erhöht. Weniges kann man erahnen, viele Wendungen sind aber unvorhersehbar. Der Schreibstil des Autoren hat an manchen beschreibenden Stellen eine fast poetische Nuance, die actionreichen Szenen sind aber dem Geschehen angepasst geschrieben: flüssig, nüchtern und klar. Für mich war es das erste Buch über Axel Steen, ich konnte der Geschichte trotzdem problemlos folgen.
Das Cover weist vor Allem durch die Farbwahl auf einen Thriller hin, man fragt sich allerdings: Läuft da nun Rotwein oder doch Blut über die weißen Buchstaben? Der Titel „Aisha“ passt sehr gut, was allerdings erst nach der Lektüre eines guten Teils des Buches klar wird.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, ich werde es gerne anderen Thrillerlesern empfehlen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Blutrausch

Killer City
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Boy ist ungefähr zwölf, als er auf den Schlachtfeldern von Gettysburg ein traumatisches Erlebnis hat, dass sein Leben völlig verändert. Fortan nennt er sich Thornhill und reist, eine Blutspur hinter sich ...

Boy ist ungefähr zwölf, als er auf den Schlachtfeldern von Gettysburg ein traumatisches Erlebnis hat, dass sein Leben völlig verändert. Fortan nennt er sich Thornhill und reist, eine Blutspur hinter sich herziehend, durch das Land. Lange Zeit danach, im Jahr 1893, trifft er in Chicago ein, wo kurz zuvor die Weltausstellung mit unzähligen Besuchern eröffnet wurde. Hier findet er reichlich Nahrung für seinen Mordshunger. Wer kann diesem entfesselten Psychopathen Einhalt gebieten? Vielleicht Inspector Barnes, der sich an Thornhills Fersen heftet? Doch Thornhill ist ein begnadeter Kämpfer, dem kaum jemand das Wasser reichen kann.
Der Thriller „Killer City“ vom vielseitigen Autoren Wolfgang Hohlbein ist ein rasanter Höllenritt durch ein Amerika, das noch recht gesetzlos erscheint. Das Buch ist voller Action, es lässt dem Leser kaum Zeit zum Durchatmen. Auf zwei Zeitebenen wird die Geschichte eines durch grausame Kriegserlebnisse völlig traumatisierten Kindes erzählt, dass eine unheimliche Begegnung mit der mythologischen Gestalt des Wendigo hat. Der Autor hat das Buch in einem sehr flüssigen Stil aus Thornhills Sicht geschrieben, das eröffnet dem Leser Einblicke in die Gedankenwelt des Mörders, die manchmal schockierend, manchmal aber auch einfach nur erstaunlich sind. Thornhill ist natürlich kein wirklich sympathischer Charakter, hat aber schon ein paar erstaunlich menschliche Facetten. Leser, die keine Gewaltszenen mögen, sollten dieses Buch besser nicht lesen, denn hier wird geschlagen, gestochen und geschossen, was das Zeug hält. Mich hat dieses Buch in seinen Bann gezogen, auch wenn mir etwas mehr Geschichte hinter dem Gemetzel noch besser gefallen hätte. Besonders gut fand ich die Einbindung historischer Ereignisse in die Geschichte, das ließ manche Szene noch realer erscheinen.
Das Cover zeigt eine alte Ansicht von Chicago (das vermute ich zumindest) und passt damit wie auch der Titel bestens zum Buch.
Das Buch möchte ich Lesern empfehlen, die Spaß an einem actiongeladenen Buch haben und auch vor detaillierten Schilderungen brutaler Gewalt nicht zurückschrecken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Action
  • Atmosphäre
  • Handlung
Veröffentlicht am 01.03.2018

Dunkle Geheimnisse

Böse Schwestern
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Kriminalreporterin Ellen Tamm hat ihre Zwillingsschwester im Alter von acht Jahren verloren. Noch immer weiß sie nicht genau, was damals passiert ist und nun fährt sie nach langer Zeit zum ersten Mal wieder ...

Kriminalreporterin Ellen Tamm hat ihre Zwillingsschwester im Alter von acht Jahren verloren. Noch immer weiß sie nicht genau, was damals passiert ist und nun fährt sie nach langer Zeit zum ersten Mal wieder in ihre alte Heimat, nach Sörmland. Hier kommen alte Erinnerungen an die Oberfläche, die Ellen sehr zu schaffen machen. Als in der Nähe die Leiche einer unbekannten Frau gefunden wird, wird ihr professioneller Spürsinn geweckt und führt sie in einen undurchsichtigen Mordfall, in dem sie eigene Ermittlungen anstellen muss, die Polizei scheint nicht allen Hinweisen so nachzugehen, wie es zu wünschen wäre. Und immer wieder droht das dunkle Geheimnis um den Tod ihrer Schwester sie einzuholen…
Die erfolgreiche schwedische Autorin Mikaela Bley hat nach „Glücksmädchen“ mit „Böse Schwestern“ ihren zweiten Psychothriller geschrieben. Er besticht durch einen flüssigen Schreibstil, der viel zur Spannung dieses Buches beiträgt. Die beiden Todesfälle, der aktuelle und der lange zurückliegende Tod ihrer Schwester, bilden zwei Handlungsstränge, die beide spannend erzählt werden, wobei der Tod der Schwester bis heute Ellens Familie schwer belastet. Mikaela Bley versteht es, dem Leser Ellens Gefühle zu vermitteln, so dass man manche ihre Handlungsweisen, wenn auch nicht alle, nachvollziehen kann. Ellen ist eine vielschichtige Protagonistin, nicht immer sympathisch, oft sehr einsam, aber sehr interessant. Die anderen handelnden Personen, vor allem die, die in den Todesfall verstrickt sind, sind teilweise sehr undurchsichtig, nur langsam ahnt der Leser, was hier eigentlich passiert.
Obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe, hatte ich bei diesem Buch keinerlei Verständnisprobleme, es kann eigenständig gelesen werden.
Das Cover mit dem einsamen Mädchen auf einer Schaukel gefällt mir gut Die Farben sind gedeckt, der Schriftzug „Böse“ fällt ins Auge und macht neugierig auf das Buch. Der Titel ist gut gewählt und lässt jeden Thriller Leser aufhorchen.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Zirkusmäuse und Mitternachtspicknick

Ziemlich beste Schwestern – Quatsch mit Soße (Ziemlich beste Schwestern 1)
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Mimi und Flo, sieben und fünf Jahre alt, sind Schwestern und leben mit ihren Eltern in einem Dorf. In ihrer Nachbarschaft wohnt ihr Cousin Mats mit seinem Vater. Die Kinder, meistens zu zweit, manchmal ...

Mimi und Flo, sieben und fünf Jahre alt, sind Schwestern und leben mit ihren Eltern in einem Dorf. In ihrer Nachbarschaft wohnt ihr Cousin Mats mit seinem Vater. Die Kinder, meistens zu zweit, manchmal ist auch Mats dabei, erleben abenteuerliche Geschichten, sie backen einen Riesenvulkankuchen, buddeln fast bis zum Grundwasser und verabreden sich zum Mitternachtspicknick. Doch nicht immer enden die Unternehmungen wie geplant – und nicht immer zur Zufriedenheit der Eltern…
Die Autorin Sarah Welk hat mit „Ziemlich beste Schwestern – Quatsch mit Soße“ ein wunderschönes Kinderbuch geschrieben. Die Geschichten sind aus Sicht der siebenjährigen Mimi in einer typischen Kindersprache geschrieben, total schön gemacht. So erleben wir die Gefühle des Mädchens hautnah mit und erkennen, was für uns Erwachsene völlig sinnlos erscheint, folgt meistens einer ganz einleuchtenden Kinderlogik. Somit ist das Buch auch für Leseanfänger bestens geeignet, die Kinder können sich mit den beiden liebenswerten Mädchen problemlos identifizieren. Sie dürfen auch mal auf die Eltern schimpfen – das kommt gut an. Die Schriftgröße ist gut gewählt, nicht zu klein, so ist das Lesen für junge Kinder weniger anstrengend. Das I-Tüpfelchen sind die Illustrationen von Sharon Harmer, die Figuren sehen lustig aus und die Gefühle der Personen kann man super an ihren Gesichtsausdrücken ablesen. Sogar die Mäuse sehen sehr nett aus. Das Cover zeigt uns die beiden Protagonistinnen in Aktion, ein Bild, das neugierig auf das Buch macht.
Ich empfehle dieses Buch sehr gerne zum Vorlesen oder für Kinder, die anfangen, selber Bücher zu lesen.