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Veröffentlicht am 10.12.2017

Tolles neues Ermittlerduo!

Crimson Lake
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Ted Conkaffey ist ein ehemaliger Polizist, der seinen Job nach der Anschuldigung des sexuellen Missbrauchs an einem jungen Mädchen verloren hat. Einige Monate hat er im Gefängnis verbracht, ehe er entlassen ...

Ted Conkaffey ist ein ehemaliger Polizist, der seinen Job nach der Anschuldigung des sexuellen Missbrauchs an einem jungen Mädchen verloren hat. Einige Monate hat er im Gefängnis verbracht, ehe er entlassen wurde. Nun versucht er sich in Crimson Lake, wo er hofft, nicht erkannt zu werden, ein neues Leben aufzubauen. Einsam und zunehmend verzweifelt trinkt er mehr als ihm gut tut, und verwahrlost zusehends. Doch als er droht im Chaos zu versinken, trifft er auf Amanda Pharrell, eine Außenseiterin der Gesellschaft wie er selbst. Amanda, die ebenfalls eine Zeitlang im Gefängnis verbracht hat, ist allerdings schon weiter als er: Sie hat sich eine Detektei aufgebaut und braucht in ihrem aktuellen Fall Hilfe. Kann Ted sein Leben nochmals umkrempeln und gegen alle Widerstände bestehen?
Nach der Hades und Eden Triologie hat die australische Autorin Candice Fox mit Ted Conkaffey und Amanda Pharrell ein neues schräges Ermittlerduo erschaffen, dass hart an der Grenze zur Illegalität ermittelt. Die beiden sind speziell, aber sympathisch, manches Mal leidet der Leser mit ihnen. Die Autorin hat einen rasanten Erzählstil, das Buch weist keine Längen auf, es ist sehr spannend geschrieben. Eigentlich geht es hier um drei Kriminalfälle, nicht nur um den, in dem die beiden gerade ermitteln. Und doch ist die Geschichte klar verständlich und nicht verwirrend. Und unvorhersehbar! Ich zumindest war vom Ausgang dieses Thrillers überrascht. Die Frage, die dieses Buch aufwirft, ist für Betroffene schwerwiegend: Was geschieht mit Menschen, die fälschlich eines schweren Verbrechens verdächtigt werden? Treffen kann es jeden…
Das Cover ist schön, es wirkt sehr ruhig, es lässt nicht unbedingt auf einen Thriller schließen. Der Titel sagt nicht besonders viel über dieses Buch aus, passt aber natürlich gut.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe!

Veröffentlicht am 12.11.2017

Menschliche Abgründe

Die Farm
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Der vierte Fall für das Ermittlerduo Nicolas Eichborn und Helen Wagner zeigt dem Leser tiefste menschliche Abgründe auf. Alles beginnt mit seltsamen Überfällen auf Geldtransporter, bei denen die Räuber ...

Der vierte Fall für das Ermittlerduo Nicolas Eichborn und Helen Wagner zeigt dem Leser tiefste menschliche Abgründe auf. Alles beginnt mit seltsamen Überfällen auf Geldtransporter, bei denen die Räuber vollkommen unsicher erscheinen. Günter Helmes, Analyst in Eichborns Team, sieht einen Zusammenhang mit dem Verschwinden von sechzehn Frauen. Doch in welchem Zusammenhang können so unterschiedliche Fälle stehen? Und es bleibt nicht bei diesen Verbrechen, dem Ermittlerteam stehen noch ganz andere Erkenntnisse bevor.
Der Braunschweiger Autor V. S. Gerling legt mit „Die Farm“ einen spannenden neuen Fall für das unkonventionelle Paar Eichborn und Wagner vor. Der Thriller besticht durch fast pausenlose Action, der Leser wird förmlich in die Geschichte hinein gezogen. Dieser Eindruck wird durch den rasanten Schreibstil noch verstärkt. Sehr gut gefällt mir auch eine gewisse „Schoddrigkeit“ in den Dialogen, manches Mal muss man als Leser schmunzeln, das heißt, auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Handlung ist sehr komplex, in ihrer Gänze wird sie dem Leser erst nach dem spektakulären Ende und nach einigen sehr überraschenden Wendungen klar. Mit den Hauptprotagonisten kann man sich recht gut identifizieren, auch wenn sie manchmal sehr eigenwillig handeln und ab und zu am Ende ihrer Weisheit sind. Das jedoch macht sie sehr menschlich. Der Autor hat in diesem Buch seine künstlerische Freiheit genutzt, an wenigen Stellen wird die Story dadurch etwas unrealistisch. Nichtsdestotrotz gibt es von mir für diesen Thriller eine klare Leseempfehlung!
Das Cover gefällt mir ganz gut, man weiß sofort, welchem Genre dieses Buch zuzuordnen ist. Der Titel offenbart dem Leser seinen Sinn erst während der Lektüre dieses Buches – aber er passt!

Veröffentlicht am 09.11.2017

Im Sog dieses Buches

SOG
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In Reykjavik geht ein grausamer Mörder um: Abgetrennte Gliedmaßen werden gefunden und es bleibt auch nicht bei einem Opfer. Kommissar Huldar, der seinen Führungsposten in der Mordkommission abgeben musste, ...

In Reykjavik geht ein grausamer Mörder um: Abgetrennte Gliedmaßen werden gefunden und es bleibt auch nicht bei einem Opfer. Kommissar Huldar, der seinen Führungsposten in der Mordkommission abgeben musste, versucht, Licht in das Dunkel zu bringen. Er setzt dabei auf die Hilfe der Kinderpsychologin Freya, zu der er eine komplizierte Beziehung hat. Zusammen stoßen sie auf den Fall eines vergewaltigten und getöteten Kindes, der zwölf Jahre zurückliegt. Außerdem wird in einer Zeitkapsel, die Schüler mit ihren Zukunftsvisionen gefüllt haben, der zehn Jahre alte Brief eines Schülers gefunden. Dieser Brief beinhaltet die Initialen von zukünftigen Mordopfern. Eine Herausforderung für die Ermittler, all diese Puzzleteile zu einem Ganzen zu verbinden…
Mit „Sog“ hat die isländische Autorin Yrsa Sigurdardóttir einen packenden Thriller geschrieben, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Das 444 Seiten starke Buch ist flüssig geschrieben und lässt den Leser durch die Seiten rasen. Der Spannungsbogen baut sich recht schnell auf und wird sehr gut über die ganze Länge des Buches gehalten, einige unerwartete Wendungen tun ihr Übriges. Huldar ist ein interessanter Charakter, nicht immer sympathisch, aber er ist ein motivierter und guter Ermittler, der es in seinem beruflichen Umfeld nicht immer leicht hat. Freya wirkt ebenfalls sehr kompetent in ihrem Beruf, in beider Privatleben gibt es dagegen einige hausgemachte Probleme.
Das Cover ist toll, der blutrote Schriftzug „Sog“ fällt jedem Thriller Leser sofort ins Auge. Der kurze und knappe Titel macht neugierig und gefällt mir ebenfalls sehr gut. Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiter empfehlen, für mich war es einer der besten Thriller, die ich bisher gelesen habe.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Kay Scarpetta im Einsatz

Totenstarre
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An einem heißen Sommerabend wird in Cambridge in einem Park die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie scheint von einem Blitz getroffen worden zu sein, doch es gab an diesem Ort zu dieser Zeit kein Gewitter ...

An einem heißen Sommerabend wird in Cambridge in einem Park die Leiche einer jungen Frau gefunden. Sie scheint von einem Blitz getroffen worden zu sein, doch es gab an diesem Ort zu dieser Zeit kein Gewitter – was also kann dort passiert sein? Dr. Kay Scarpetta wird mit ihrem Team zum Tatort gerufen und ermittelt unter erschwerten Bedingungen: Es ist sehr heiß, dunkel und sie müssen die Leiche vor den Augen sensationslustiger Zeitgenossen schützen. Und dann steht Kay noch der Besuch ihrer etwas seltsamen Schwester bevor. Obendrein bekommt sie noch angsteinflößende Nachrichten von einem gewissen Tailend Charlie, der sehr private Details aus ihrem Leben kennt. Eine äußerst anstrengende und nervenaufreibende Nacht beginnt…
Mit dem Thriller „Totenstarre“ setzt die Autorin Patricia Cornwell die lange Reihe ihrer Bücher mit der Forensikerin Kay Scarpetta fort. Ihr Schreibstil ist angenehm flüssig, die Sprache klar und geradlinig. Die Beschreibungen und Erklärungen in diesem Buch sind leider etwas langatmig und ausschweifend. Das wirkt sich naturgemäß negativ auf den Spannungsbogen aus, der nicht über die gesamten 432 Seiten gehalten werden kann. Kay und auch ihr Lebensgefährte Benton sind recht sympathische Charaktere, ganz im Gegensatz zu Kays Schwester, von der der Leser einige unschöne Dinge erfährt.
Das Cover spricht mich sehr an, der Blitz vor schwarzem Himmel wirkt unheimlich. Der Titel „Totenstarre“ passt ganz gut. Dieses Buch fällt rein äußerlich sicher jedem Thrillerfan positiv auf, leider kann ich es nicht zu hundert Prozent weiter empfehlen, denn das Buch hat für meinen Geschmack zu viele Längen. Es hat mich nicht wirklich überzeugt.

Veröffentlicht am 01.10.2017

Grausame Verbrechen

Das Blutspiel
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Carsten Sanders arbeitet beim LKA Niedersachsen in der Abteilung „Organisiertes Verbrechen und Menschenhandel“. Er ermittelt in einem grausigen Mord an einem Rumänen, Spuren gibt es so gut wie keine. Die ...

Carsten Sanders arbeitet beim LKA Niedersachsen in der Abteilung „Organisiertes Verbrechen und Menschenhandel“. Er ermittelt in einem grausigen Mord an einem Rumänen, Spuren gibt es so gut wie keine. Die Leiche wurde verstümmelt und notdürftig verscharrt am Mittellandkanal bei Peine gefunden. Die Polizei vor Ort scheint sich nicht besonders intensiv mit diesem Fall befasst zu haben, so dass die Ermittlungsarbeit nun in Carstens Händen liegt. Der holt sich Hilfe bei seiner Kollegin und Freundin Mandy Kolwicz, die für das LKA Sachsen-Anhalt arbeitet. Die beiden führen eine Wochenendbeziehung, bei der auch noch für Mandys Tochter und für Carstens Bruder Zeit sein muss. Doch dieser Fall fordert den beiden Kriminalisten alles ab und bringt sie, und manchmal auch den Leser, an die Grenze des Erträglichen.
„Das Blutspiel“ vom Autoren Hardy Crueger ist ein spannender Thriller, der dem Leser Verbrechen aufzeigt, die für viele sicher unvorstellbar sind. Grausame und menschenverachtende Szenen erzeugen bluttriefende Bilder im Kopf des Lesers – aber das ist es ja, was ein Thrillerleser will. Nach dem Lesen des Buches fragt man sich schaudernd, was wirklich möglich ist und was hier nur der Fantasie des Autors entspringt. Doch auch einige komische Situationen gibt es, die dem Leser ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Der flüssige Schreibstil gefällt mir sehr gut, er trägt zur Spannung bei, die sich vor Allem in der zweiten Hälfte aufbaut, nachdem Carsten anfangs viel alleine im Büro arbeitet. Doch zum Ende hin kommt es zu einem actiongeladenen Showdown, der den Leser atemlos durch das Buch eilen lässt.
Das Cover ist ein typisches düsteres Thrillercover mir blutroten Akzenten. Das gefällt mir ganz gut und passt wiederum bestens zum Titel. Und dieser Titel „Das Blutspiel“ fasst passend den Inhalt zusammen.