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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Reihenauftakt ...

Hitzetod
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Die Geschichte:
In London wird eine Prostituierte in ihrer Wohnung tot aufgefunden. DI Jack Delaney kannte die Frau und jetzt soll er den grausamen Mord an ihr aufklären. Allerdings hat das bei seinen ...

Die Geschichte:
In London wird eine Prostituierte in ihrer Wohnung tot aufgefunden. DI Jack Delaney kannte die Frau und jetzt soll er den grausamen Mord an ihr aufklären. Allerdings hat das bei seinen Kollegen eine geringe Priorität, denn gleichzeitig ist auch ein 12-jähriges Mädchen verschwunden.
Jack folgt einigen Spuren und als eine weitere Leiche auftaucht, wird immer klarer, dass mehr hinter der Sache steckt. Am Ende wird er gar selbst zum Verdächtigen und muss in einem atemlosen Wettlauf gegen die Zeit seine Unschuld beweisen und die wahren Täter finden …

Meine Meinung:
Mir hat der erste Teil dieser Reihe sehr gut gefallen, denn Mark Pearson hat einen ungekünstelten, prima zu lesenden Schreibstil und die Charaktere, die er sich ausgedacht hat, fand ich sehr sympathisch.
Die Hauptrolle spielt Jack Delaney, der sich ein bisschen in die Riege der leicht depressiven, suchtkranken Ermittler einreiht, die wir aus anderen Krimis oder Thrillern kennen. Nichtsdestotrotz mochte ich ihn gleich sehr gerne, denn er nimmt kein Blatt vor den Mund und er hat auch eine weiche Seite, die immer wieder deutlich zum Vorschein kommt. Schon allein im Umgang mit seiner kleinen Tochter, die nach dem tragischen Tod seiner Frau bei deren Schwester aufwächst. Jack handelt auch gern abseits der Dienstvorschriften und das stößt natürlich nicht überall auf Gegenliebe, so dass er im Kollegenkreis nicht nur Freunde hat.

Sehr gut gefallen hat mir, dass es eigentlich keine wirklichen Nebenhandlungen gibt, denn der Autor hat alles so gekonnt miteinander verknüpft, dass auch die Einblicke in Jacks Privatleben immer perfekt in die Story passen.
In Rückblicken erfahren wir, was Jack geprägt hat: Erlebnisse in seiner Kindheit, aber auch der schlimme Tod seiner Frau, der erst vier Jahre zurückliegt.
Die Ermittlungen werden recht glaubwürdig dargestellt mit einigen Verhören und vielen Nachforschungen. Im Verlauf der Geschichte wird alles immer undurchsichtiger und man weiß oft nicht, wem man noch trauen kann bzw. wem Jack noch vertrauen sollte.
Thematisch geht es in der Story um Kindesmissbrauch, Erpressung, Prostitution, Korruption und vieles mehr. Langweile kommt dabei sicher keine auf. Blutige Szenen halten sich übrigens in Grenzen, so dass auch empfindlichere Leser zu diesem Buch greifen können.

Mich hat “Hitzetod” bestens unterhalten und ich fand es sehr fesselnd und spannend. Das Ende des Buches ist stimmig und macht mit einem kleinen Cliffhanger neugierig auf den nächsten Teil der Reihe.

Fazit:
Ein spannender Thriller mit einem Ermittler, der nicht immer nach Vorschrift handelt. Fesselnd, emotional und prima zu lesen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Bitte mehr von dieser Truppe!

Moorfeuer
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Die Geschichte:
Eine ältere Frau wird im Freisinger Moos tot aufgefunden: lebendig verbrannt auf einem Scheiterhaufen – wie eine Hexe. Die Spuren am Tatort sind äußerst dürftig und erste Hinweise führen ...

Die Geschichte:
Eine ältere Frau wird im Freisinger Moos tot aufgefunden: lebendig verbrannt auf einem Scheiterhaufen – wie eine Hexe. Die Spuren am Tatort sind äußerst dürftig und erste Hinweise führen nur zu einem nahen Haus, in dem die Tochter der Ermordeten lebt.
Das Team der Münchner Mordkommission um Hauptkommissar Waechter hilft den Kollegen der Kripo Erding bei den Ermittlungen, was nicht immer ohne Kompetenzgerangel bleibt. Vor allem Hannes hat mal wieder einige Schwierigkeiten, sich unterzuordnen.
Die Nachforschungen führen in verschiedenste Richtungen und auch alter Aberglaube wird dabei nicht ausgespart. Ob Waechter und seine Leute den Täter so finden werden?

Meine Meinung:
Schon den ersten Teil der Reihe fand ich ganz gelungen, aber hier hat sich die Autorin sehr gesteigert: “Moorfeuer” hat mir bestens gefallen.
Bei Nicole Neubauer stehen eindeutig die Menschen im Vordergrund, keine hochtechnischen Ermittlungsspielereien oder ausschweifende Erklärungen zu irgendwelchen Autopsieergebnissen. Stattdessen: viele Dialoge, Emotionen und ein umfassender Blick hinter die Fassade.

Ihre Protagonisten wirken absolut glaubwürdig, sind durch ihre zahlreichen Ecken und Kanten einfach Menschen wie du und ich. Hauptkommissar Waechter erscheint nach außen wie ein harter Kerl, aber er hat einen sehr weichen Kern und ein kleines Problem mit seiner Wohnung. Gegen die Schwierigkeiten seines Kollegen Hannes Brandl ist das allerdings nichts: der kann sein Temperament zuweilen schlecht im Zaum halten und neigt zu gefährlichen Alleingängen. Ausgleichender Pol zwischen den beiden ist oft Oberkommissarin Elli Schuster, die die Wogen wieder glättet.
Alle drei Ermittler sind mir sehr sympathisch und sie bilden ein tolles Team.

Neben einer vielschichtigen Krimihandlung, die interessante verschlungene Wege geht, spielt das Privatleben der Polizisten eine große Rolle in diesem Buch. Allerdings wirken diese Details niemals wie Nebenschauplätze, sondern sind sehr geschickt mit der Haupthandlung verwoben. Manchem Leser mag das zu viel Ablenkung sein, mir hat es aber super gefallen, denn so wachsen einem die Protagonisten noch mehr ans Leserherz.
Spannung ist auch genügend vorhanden, so dass man immer wissen möchte, wie es weitergeht und das Buch nur noch ungern aus der Hand legt. Die häufigen Wechsel der Schauplätze sorgen zusätzlich für fesselnde Unterhaltung und ein zuweilen hohes Tempo.

Sehr interessant fand ich auch die Rückblenden in die spätere Nachkriegszeit und die Einblicke in den Aberglauben der vorwiegend ländlichen Bevölkerung. Wirklich erschreckend und wohl näher an der Wahrheit, wie man sich vorstellen möchte, denn in manchen Ländern wird so etwas ja heute noch praktiziert.

Fazit:
Spannender, vielschichtiger Krimi mit zahlreichen Einblicken in das Privatleben der Ermittler. Bitte mehr von dieser Truppe!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Viele Infos über Land und Leute ...

Beijing Baby
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Die Geschichte:
Die junge Kommissarin Xiang Xia hat sich aus der Provinz nach Peking versetzen lassen. Dort teilt sie sich das Büro mit Inspektor Wang, der eigentlich schon eher im Rentenalter ist.
Ihr ...

Die Geschichte:
Die junge Kommissarin Xiang Xia hat sich aus der Provinz nach Peking versetzen lassen. Dort teilt sie sich das Büro mit Inspektor Wang, der eigentlich schon eher im Rentenalter ist.
Ihr erster gemeinsamer Fall, den sie aufzuklären haben, ist der Tod einer Studentin, die von der Dachterrasse des Theaterinstitutes gestürzt ist. War es wirklich Selbstmord oder steckt mehr dahinter?
Die Nachforschungen der Polizei zeigen bald, dass sich die tote Xiao Fang nicht nur ihrer Ausbildung gewidmet hat, sondern einigen Nebenjobs nachging. Die Spur führt in einen Sumpf aus Korruption und Lügen und mitten hinein ins Rotlichtmilieu.

Meine Meinung:
Auf diesen Krimi war ich sehr gespannt, denn er entführt den Leser in eine Welt, von der wir meist nur wenig Ahnung haben. Der Autor hat allerdings selbst längere Zeit in Peking verbracht und so einen sehr lebendigen Einblick erhalten. Sein Wissen über Politik, Kultur, landestypische Speisen, Getränke, Bräuche und vieles mehr hat er in geballter Form in dieses Buch gepackt.
Zunächst hat mich das Ganze fast noch etwas überfordert, das begann schon mit den vielen X-Wörtern, vor allem bei den Namen der Figuren. Ein kleiner Kulturschock, wenn man so will … mit der Zeit gewöhnt man sich allerdings langsam daran und man bekommt ja sowieso zunehmend ein besseres Bild von den Protagonisten, so dass man sie gut auseinanderhalten kann.

Die Hauptperson ist die junge Kommissarin Xiang Xia, die mir recht sympathisch war. Sie verkörpert den eher modernen Teil der Geschichte und bildet einen wunderbaren Kontrast zum älteren Wang, der ein richtiges chinesisches Urgestein ist.

Durch die vielen Erklärungen zu Land und Leuten kam für mich leider weniger Spannung auf, denn die Ermittlungen ziehen sich auch durch zahlreiche Dialoge und Verhöre gefühlt in die Länge. Aber angesichts der gelungenen Auflösung war alles in sich sehr stimmig und die Story bietet für große Action auch einfach keinen Anlass.

Durch diesen Krimi habe ich viel über China gelernt. Die Geschichte liest sich flüssig und ist faszinierend, erschreckend und auch ein bisschen humorvoll. Die Schauplätze wirken sehr anschaulich und atmosphärisch, weckten aber in mir jetzt nicht unbedingt die Reiselust.
Übrigens: wer gerne mal auf chinesisch schimpfen möchte, der findet im Buch auch viele Anregungen. ?

Fazit:
Viele Infos über Land und Leute machen dieses Buch beinahe zu einem Reiseführer für Peking: interessant und bestens durchdacht! Gute Krimiunterhaltung mit Mehrwert!
4,5 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr fesselnd ...

Die Totentänzerin
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Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe wird es wieder sehr persönlich für Nils Trojan: ausgerechnet die Frau seines eigenen Chefs steht im Verdacht, eine Reihe kaltblütiger Morde begangen zu haben. ...

Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe wird es wieder sehr persönlich für Nils Trojan: ausgerechnet die Frau seines eigenen Chefs steht im Verdacht, eine Reihe kaltblütiger Morde begangen zu haben. Er schwankt zwischen Pflichtbewusstsein und Vorschriftentreue und der Loyalität zu Hilmar Landsberg. Bald wird er selbst zum Ermittlungsleiter und gerät damit ins Visier des Täters, der Paare in ihrem eigenen Schlafzimmer überfällt und tötet …

Meine Meinung:
Nils Trojan ist ein Charakter, den ich sehr gerne mag, denn er wirkt sehr authentisch und menschlich. Er ist kein übermächtiger Superermittler, sondern hat auch mit einigen persönlichen Problemen zu kämpfen. Trotzdem ist er nicht der abgewrackte, depressive Typ, wie wir ihn in manchen Krimi- oder Thrillerserien finden. Er hat eine Tochter, für die er alles tun würde und seit Kurzem gibt es auch wieder eine Frau in seinem Leben.
Auch die anderen Figuren in dieser Geschichte erscheinen sehr lebendig, glaubwürdig und alles andere als eindimensional. Bestens vorstellbar sind auch die gut beschriebenen Schauplätze, alles wirkt sehr atmosphärisch.

Das Buch wird ja als “Psychothriller” bezeichnet, da würde ich eigentlich weniger blutige Szenen erwarten. Aber im Gegensatz zu den vorherigen Bänden waren die Morde wirklich nicht ganz so schlimm. Die Spannung entsteht zum Großteil aus den vielen Wirren, alten Geheimnissen, unverarbeiteten Kränkungen und Psychoterror der besonderen Art. Man kann mit den Opfern gut mitfühlen, werden sie doch in ihrem privatesten Umfeld bedroht – das geht sehr nahe.
Viele falsche Spuren und eine gut durchdachte Story sorgen dafür, dass man das Buch nicht mehr weglegen will.
Mir hat auch der dritte Teil der Reihe bestens gefallen und ich freue mich jetzt schon auf Nachschub.

Fazit:
Fesselnde, vielschichtige Unterhaltung mit vielen Verdächtigen – bestens durchdacht, spannend bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 15.09.2016

"Gut" und "Böse" gibt es nicht mehr ...

Puppenruhe
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Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe lässt sich Johnny Thiebeck (ein Ex-Mordermittler) verdeckt in die Drogenszene von Berlin einschleusen. Er soll herausfinden, was es mit der neuen Droge “Boom” ...

Die Geschichte:
Im dritten Teil der Reihe lässt sich Johnny Thiebeck (ein Ex-Mordermittler) verdeckt in die Drogenszene von Berlin einschleusen. Er soll herausfinden, was es mit der neuen Droge “Boom” auf sich hat.
Zur gleichen Zeit ist anscheinend ein irrer Serienmörder am Werk, der seine Opfer bestialisch foltert und nach längerer Zeit erst grausam tötet. Auch in diesem Fall führen alle Spuren ins Drogenmilieu. Handelt es sich gar um die Anfänge eines Bandenkriegs?
Johnny ist jedenfalls mittendrin und taucht schnell richtig ein in seine Rolle als “Johnny Ticker”. Mit seiner gewohnt flexiblen Art gelingt es ihm auch bald an Informationen zu gelangen, die ihn allerdings auf eine Spur führen, die ihn selbst in größte Gefahr bringt …

Meine Meinung:
Johnny Thiebeck ist ein recht widersprüchlicher Charakter: einerseits der taffe Privatermittler, der sich kaum um Gesetze und Vorschriften schert, um ans Ziel zu kommen – und der als trainierter Boxer auch einer Auseinandersetzung nicht aus dem Weg geht. Andererseits ist er aber auch ein sensibler und absolut sympathischer Kerl, der für seine Freunde alles tun würde.
Besonders wenn man bereits die Vorgeschichte aus den ersten beiden Bänden kennt, muss man Johnny einfach mögen. Wenn man erst mit diesem Buch startet, erhält man zwar einige Infos über seine Vergangenheit, aber ich würde unbedingt dazu raten, alles komplett der Reihe nach zu lesen. Johnnys Privatleben und seine Leidenschaft für das ungewöhnliche “Schachboxen” spielen nämlich immer eine größere Rolle und so gewinnt die Figur stets weiter an Tiefe.
Auch einige andere bereits liebgewonnene Charaktere sind in “Puppenruhe” wieder mit von der Partie: Johnnys Ex-Partnerin Jana und Henni Herzog, sowie die Jungs aus dem Boxclub. Aber es gibt auch eine Menge neuer Figuren, die ich oft sofort sympathisch fand.
Ben Bauhaus erschafft immer Charaktere mit sehr viel Persönlichkeit und Individualität, die sehr glaubwürdig wirken, da sie nicht eindimensional daherkommen. Man kann sie sich genauso bildlich vorstellen wie die Schauplätze, an denen sie agieren.

Mitunter am besten gefällt mir an diesem Thriller, dass der Autor immer wieder die konventionelle Grenze zwischen “Gut” und “Böse” verschiebt. Hier gibt es absolut sympathische Menschen in Rollen, die eigentlich das Gegenteil verkörpern sollten. Andererseits begeht beispielsweise Johnny immer wieder Straftaten, um an sein Ziel zu gelangen. Es entsteht eine Grauzone, in der man nie weiß, wem man vertrauen kann und wem besser nicht.
Das sorgt zusätzlich für Spannung, obwohl es davon sowieso genug gibt in diesem fesselnden Buch mit vielen Überraschungen.
Auch an Blut, Innereien und kreativen Folter- und Tötungsmethoden kann dieser Thriller mit seinen Vorgängern mithalten. Allerdings sind es wenige Szenen, die das betrifft und diese werden auch nicht unnötig in die Länge gezogen.

Mir hat es sehr viel Lesevergnügen bereitet, wieder mit Johnny auf Verbrecherjagd zu gehen und das Ende des Buches war ganz nach meinem Geschmack – und für einen Thriller fast zu schön. Hoffentlich gibt es bald eine Fortsetzung, ich freu mich sehr darauf!

Fazit:
Ein Thriller, bei dem die Grenze zwischen Gut und Böse so verschwimmt, dass man nie weiß, wem man trauen darf. Hochspannend, emotional und mit tollen, vielschichtigen Charakteren! Unbedingt lesen – aber möglichst alle Bände der Reihe nach!