Zäh und alles andere als böse
Long Live EvilWer träumt nicht davon, in seine Lieblings-Fantasy-Welt einzutauchen? Die schwer kranke Rae bekommt genau diese einmalige Chance und landet - ausgerechnet - als Schurkin in einer Welt, die sie eigentlich ...
Wer träumt nicht davon, in seine Lieblings-Fantasy-Welt einzutauchen? Die schwer kranke Rae bekommt genau diese einmalige Chance und landet - ausgerechnet - als Schurkin in einer Welt, die sie eigentlich in- und auswendig kennen sollte. Das klingt nach einer aufregenden Reise, oder? Leider hat das Buch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.
Rae findet sich im Körper der bösen Rahela wieder, aber anstatt wirklich zur Schurkin zu werden, wirkt sie eher verloren und stolpert planlos durch die Handlung. So richtig böse wird sie dabei leider nie, auch wenn sie es immer wieder behauptet.
Der Schreibstil hat es mir besonders am Anfang schwer gemacht, in die Geschichte einzutauchen. Vielleicht lag es an der Übersetzung, aber es las sich alles ziemlich zäh und ich konnte keine richtige Verbindung zu Rae aufbauen. Sie blieb mir die ganze Zeit über fremd, während einige Nebencharaktere deutlich interessanter und vielschichtiger waren.
Es gab einen Moment, in dem ich dachte: 'Jetzt passiert endlich etwas, jetzt wird es richtig gut!' Aber leider verpuffte die Spannung schnell wieder.
Das Buch hätte eine witzige Parodie auf Fantasy-Klischees sein können, aber dieses Potenzial wurde nicht voll ausgeschöpft.
Die Grundidee ist wirklich toll, und ab und zu hat mir der Humor auch gefallen. Die Nebenfiguren hatten ihren Reiz und das Ende war überraschend gut, aber insgesamt bleibt das Buch für mich eher durchschnittlich.