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Veröffentlicht am 16.10.2023

Wer zuletzt backt...

Wer den Löffel abgibt
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Das Setting von "Wer den Löffel abgibt" von Jessa Maxwell klingt erstmal ganz amüsant - ein Backwettbewerb, wie sie derzeit im Fernsehen angesagt sind, angesiedelt auf einem herrschaftlichen Manor und ...

Das Setting von "Wer den Löffel abgibt" von Jessa Maxwell klingt erstmal ganz amüsant - ein Backwettbewerb, wie sie derzeit im Fernsehen angesagt sind, angesiedelt auf einem herrschaftlichen Manor und ein plötzlicher Todesfall. Gleich zu Beginn des Romans werden wir in die Situation versetzt in der Betsy Martin, Jurorin der "Bake Week" und Inhaberin von Grafton Manor, eine Leiche findet. Um wen es sich handelt, erfahren wir derzeit noch nicht. Dann katapultiert uns der Roman vier Tage in die Vergangenheit und nach und nach entfalten sich die Ereignisse, die letztlich zum Leichenfund führen.

Der Roman wird aus der Perspektive von verschiedenen Personen erzählt, dabei sind die einzelnen Kapitel mit den Namen überschrieben, das macht es relativ leicht zu folgen. Trotzdem muss man sich als Leserin hier erstmal einfinden. Die Protagonisten sind die sechs Kandidatinnen der Backshow und die Jurorin Betsy Martin. Nach und nach erfahren wir immer mehr Hintergründe über die Kandidatinnen und ihre Motivation an der Show teilzunehmen. Plätschern die Erzählungen anfangs zunächst etwas vor sich hin, nehmen sie im Mittelteil mehr Fahrt auf. Trotzdem bleibt es mir persönlich zu Klischee-behaftet: der gelangweilte Millionär, mit Alkoholproblem; das naive junge Mädel; der Groupie, der auf Berühmtheit hofft und natürlich derdie Teilnehmerin mit einem (dunklen) Geheimnis. Auch die Vergangenheit der Jurorin Betsy Martin spielt eine nicht unerhebliche Rolle und wird nach und nach eingebracht. Natürlich dürfen auch Intrigen und Eifersüchteleien am Set nicht fehlen.

Die letztliche Mordsache und deren Auflösung waren mir deutlich zu antiklimaktisch und eindeutig vorhersehbar. Nachdem vorher die Lebensgeschichten der Kandidat
innen an Fahrt aufgenommen hatten, empfand ich das Finale dann als eher langatmig und auch etwas platt.

Insgesamt ein netter Kriminalroman, der es jedoch etwas an Finesse vermissen lässt.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Die Abenteuer im Saum gehen weiter

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
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"Vergiss mein Nicht - Was bisher verloren war" ist der zweite Teil einer Trilogie von Kerstin Gier. Die Geschichte um Quinn, Mathilda und den Saum wird hier fortgesetzt, einige Fragen beantwortet und neue ...

"Vergiss mein Nicht - Was bisher verloren war" ist der zweite Teil einer Trilogie von Kerstin Gier. Die Geschichte um Quinn, Mathilda und den Saum wird hier fortgesetzt, einige Fragen beantwortet und neue aufgeworfen. So erfahren wir, warum die Nex es auf Quinn abgesehen haben und welche Rolle Quinns Vater in der Vergangenheit spielte. Mathilda findet einen Weg, selbst in den Saum zu gelangen und wir treffen alte und neue Feinde und Verbündete - wobei die Grenzen dabei fließend sind.

Im Vergleich zu Band 1 weist Band 2 meiner Meinung nach einige Schwächen auf. Nebenschauplätze nehmen deutlich mehr Bedeutung ein, als nötig, die eigentliche Geschichte um Quinn und seine Bestimmung kommen deutlich zu kurz. Auch wenn diese Nebenschauplätze durchaus amüsant und lesenswert sind, fiel es mir dadurch schwer die Story im Gesamten im Blick zu behalten. Gut gefallen hat mir der Weg, den Mathilda in den Saum gefunden hat. Diese Überschneidung zur "Silber-Trilogie" habe ich wirklich genossen, das ist Kerstin Gier hervorragend gelungen. Auch Bax ist meiner Meinung nach unverzichtbar für die Story und hilft über einige Längen hinweg.
Die Charaktere sind wieder gut dargestellt und sympathisch. Sogar Jeanne wird mir am Ende des Romans immer sympathischer. Mathilda ist mir eindeutig die liebste Figur (vielleicht mit Ausnahme von Bax), Quinn hat aber in diesem Band eine tolle Entwicklung durchgemacht. Die Saum-Charaktere traten in diesem Band deutlich weniger in Erscheinung und blieben eher blass.

Insgesamt hat mich der Roman ein wenig enttäuscht, Band 1 und auch die anderen Romane der Autorin sind deutlich stärker. Nun hoffe ich darauf, dass Band 3 da wieder mitziehen kann.

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Veröffentlicht am 18.09.2023

Liebeserklärung an alle Bücher

Der Buchladen von Primrose Hill
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er Roman "Der Buchladen von Primrose Hill" von Madeline Martin nimmt uns mit ins London der 1940er Jahre. Grace zieht vom Land in die Metropole London - just als die Wirren des 2. Weltkriegs die Stadt ...

er Roman "Der Buchladen von Primrose Hill" von Madeline Martin nimmt uns mit ins London der 1940er Jahre. Grace zieht vom Land in die Metropole London - just als die Wirren des 2. Weltkriegs die Stadt erreichen. Widerwillig gibt ihr der Besitzer des Buchladens in Primrose Hill eine Anstellung und Graces Abneigung gegenüber Büchern und dem Lesen wandelt sich nach und nach in echte Leseliebe. Gemeinsam mit den Büchern stellt sie sich den Grausamkeiten des Krieges.



Madeline Martin gelingt mit "Der Buchladen von Primrose Hill" der Spagat zwischen einer leichten Erzählung über das Leben einer jungen Frau in London und der durchaus eindrucksvollen Darstellung des zweiten Weltkriegs in London. Grace ist eine sympathische Protagonistin und auch die anderen Charaktere des Romans sind gut gezeichnet. So wird der unterschiedliche Umgang der Menschen mit den Schrecken des Krieges dargestellt ohne dabei platt zu wirken. Die Wandlung von Mr. Stokes im Laufe des Buches gelingt gut, ohne dabei aufgesetzt zu sein. Natürlich darf auch ein bisschen Romantik nicht fehlen, diese nimmt jedoch nicht die Hauptgeschichte ein sondern läuft unaufdringlich im Hintergrund mit.
Stellenweise musste ich beim Lesen des Romans kurz durchatmen bevor es weitergehen konnte. Madeline Martin schafft es, die Düsternis des Krieges eindrucksvoll einzufangen. Das Ausharren in Luftschutzkellern oder U-Bahn Stationen bei Bombenalarm, die Beklemmung beim Warten darauf, wo die Bomben einschlagen und auch die furchtbaren Folgen der Bombenangriffe fand ich teilweise sehr düster. Aber gerade das machen sie für diesen Roman (und auch für diese Zeit) sehr wertvoll.
Im Kontrast dazu steht Graces unermüdliche Arbeit für den Buchladen und für ihre Londoner Freunde und Mitmenschen.

Insgesamt ein absolut empfehlenswerter Roman, der stellenweise keine ganz leichte Kost ist, aber unbedingt lesenswert.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Seichte Unterhaltung mit etwas viel Drama

Der kleine Strickladen in den Highlands
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Gleich vorweg: grundsätzlich handelt es sich in meinen Augen nicht um ein schlechtes Buch.

Und nun kommt das Aber: So richtig vom Hocker haut es mich nicht.

Insgesamt ist das Buch gut geeignet, wenn ...

Gleich vorweg: grundsätzlich handelt es sich in meinen Augen nicht um ein schlechtes Buch.

Und nun kommt das Aber: So richtig vom Hocker haut es mich nicht.

Insgesamt ist das Buch gut geeignet, wenn es mal ein wenig seichte Literatur mit wenig Tiefgang sein darf. Die Charaktere sind nett gestaltet und sympathisch, die Story an sich auch nicht schlecht. Was man eben so von den derzeit florierenden "thematischen Liebesromanen" erwarten kann.
Was mich allerdings wirklich genervt hat, ist das Ende. Man ist es ja schon gewohnt, dass irgendwann nochmal das große Drama auftaucht, dass das junge Glück zu zerstören droht und so darf es keine Überraschung sein, dass dies auch in diesem Fall so ist. Die Ausgestaltung des Ganzen ist aber hier so dermaßen plakativ und absurd, dass ich das Buch weggelegt hätte, wenn es nicht eh schon so gut wie fertig gewesen wäre. Ich möchte nicht spoilern aber in welche Richtung sich das Drama entwickelt, war schon relativ früh klar und die Auflösung doch hin zum Happy End ist absolut vorhersehbar, in meinen Augen unlogisch (ich sage nur: Altersunterschied, Biologie...) und irgendwie lieblos. Es scheint fast, als hätte die Autorin beschlossen, dass es eben noch das Drama geben muss und dann schnell auf die letzten Seiten etwas zusammengekratzt.

Wenn man darüber hinwegsehen kann, dann ist das Buch als seichte Unterhaltung gut geeignet und vor allem Wollliebhaberinnen und Strickerinnen können das ein oder andere Schmunzeln sicher einbauen.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Liebe zwischen zwei Welten

Schattenwede – Folge mir nicht
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In Schattenwede: Folge mir nicht von Corinna Kalla trifft die Journalistin Nora auf den geheimnisvollen Tony. Entgegen ihrer festen Vorsätze lässt er sie nicht kalt und sie versucht, mehr über hin herauszufinden. ...

In Schattenwede: Folge mir nicht von Corinna Kalla trifft die Journalistin Nora auf den geheimnisvollen Tony. Entgegen ihrer festen Vorsätze lässt er sie nicht kalt und sie versucht, mehr über hin herauszufinden. Bald findet sie sich nicht nur in einer Achterbahn der Gefühle sondern in einer fantastischen Geschichte zwischen zwei Welten wieder.

Nora war mir von Anfang an sympathisch: eine toughe Protagonistin, die genau weiß, was sie will - und was sie eigentlich nicht will. Tony hingegen kam vor allem am Anfang wie ein echtes Ekel wieder, aber im Laufe des Buchs zeigt sich, dass er auch anders kann und warum er so abweisend ist. Zwischen prickelnder Liebesgeschichte findet sich eine Fantasy-Geschichte, die mir etwas zu oberflächlich bleibt. Die Warnung im Klappentext, dass nur 5% Fantasy vorkommen ist also durchaus ernst zu nehmen. Teilweise war es mir mit den Liebes- und Erotikszenen etwas zu viel des Guten und ich hätte mir mehr Handlung gewünscht.

Insgesamt ist der Roman gut als leichte Lektüre geeignet, Fans von Liebesromanen kommen definitiv auf ihre Kosten, eine allzu elaborierte Rahmenhandlung sollte allerdings nicht erwartet werden.

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