Wer zuletzt backt...
Wer den Löffel abgibtDas Setting von "Wer den Löffel abgibt" von Jessa Maxwell klingt erstmal ganz amüsant - ein Backwettbewerb, wie sie derzeit im Fernsehen angesagt sind, angesiedelt auf einem herrschaftlichen Manor und ...
Das Setting von "Wer den Löffel abgibt" von Jessa Maxwell klingt erstmal ganz amüsant - ein Backwettbewerb, wie sie derzeit im Fernsehen angesagt sind, angesiedelt auf einem herrschaftlichen Manor und ein plötzlicher Todesfall. Gleich zu Beginn des Romans werden wir in die Situation versetzt in der Betsy Martin, Jurorin der "Bake Week" und Inhaberin von Grafton Manor, eine Leiche findet. Um wen es sich handelt, erfahren wir derzeit noch nicht. Dann katapultiert uns der Roman vier Tage in die Vergangenheit und nach und nach entfalten sich die Ereignisse, die letztlich zum Leichenfund führen.
Der Roman wird aus der Perspektive von verschiedenen Personen erzählt, dabei sind die einzelnen Kapitel mit den Namen überschrieben, das macht es relativ leicht zu folgen. Trotzdem muss man sich als Leserin hier erstmal einfinden. Die Protagonisten sind die sechs Kandidatinnen der Backshow und die Jurorin Betsy Martin. Nach und nach erfahren wir immer mehr Hintergründe über die Kandidatinnen und ihre Motivation an der Show teilzunehmen. Plätschern die Erzählungen anfangs zunächst etwas vor sich hin, nehmen sie im Mittelteil mehr Fahrt auf. Trotzdem bleibt es mir persönlich zu Klischee-behaftet: der gelangweilte Millionär, mit Alkoholproblem; das naive junge Mädel; der Groupie, der auf Berühmtheit hofft und natürlich derdie Teilnehmerin mit einem (dunklen) Geheimnis. Auch die Vergangenheit der Jurorin Betsy Martin spielt eine nicht unerhebliche Rolle und wird nach und nach eingebracht. Natürlich dürfen auch Intrigen und Eifersüchteleien am Set nicht fehlen.
Die letztliche Mordsache und deren Auflösung waren mir deutlich zu antiklimaktisch und eindeutig vorhersehbar. Nachdem vorher die Lebensgeschichten der Kandidatinnen an Fahrt aufgenommen hatten, empfand ich das Finale dann als eher langatmig und auch etwas platt.
Insgesamt ein netter Kriminalroman, der es jedoch etwas an Finesse vermissen lässt.