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Veröffentlicht am 09.02.2022

Die Luft ist etwas raus.

Die Stimme des Wahns
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Bei "Die Stimme des Wahns" von Ethan Cross handelt es sich um den dritten Band der "Ackerman & Shirazi" - Buchreihe, bei der sich alles um die Figur des Francis Ackerman dreht, bei dem man sich nie so ...

Bei "Die Stimme des Wahns" von Ethan Cross handelt es sich um den dritten Band der "Ackerman & Shirazi" - Buchreihe, bei der sich alles um die Figur des Francis Ackerman dreht, bei dem man sich nie so sicher ist, ob er zu den Guten oder den Bösen gehört. Da ich die beiden vorherigen Bände der Buchreihe und auch die vorherige "Shepard"-Reihe gelesen und weitestgehend sehr genossen habe, war ich schon sehr gespannt auf diesen Roman. Allerdings muss ich gestehen, dass mich dieser Band dieses Mal nur bedingt überzeugen konnte, da die Hauptfigur dieses Mal ein wenig ermüdet und relativ sanft daherkommt.

In diesem Roman ist Ackerman dieses Mal auf der Jagd nach einem brutalen Straftäter namens Demon, von dem man eigentlich dachte, dass er bereits vor Jahren hinter Gittern gebracht wurde. Von keinem anderen als Ackerman selbst, der ihn vor einigen Jahren gemeinsam mit seinem Bruder gefasst und ins Hochsicherheitsgefängnis abgeliefert hatte. Allerdings stellt sich heraus, dass es sich bei der Person um einen Doppelgänger handelte und der echte Demon noch auf freiem Fuß ist und einen perfiden Racheplan ausgearbeitet hat, der nicht nur Ackerman selbst bedroht, sondern die Menschen die ihm nahestehen.
In diesem Roman erleben wir ein Wiedersehen mit Ackermans Bruder Marcus, den man bereits aus der Shepard-Reihe kennt und der dort gemeinsam mit Ackerman als Ermittler die Hauptrolle gespielt hat. Marcus lebt inzwischen mit seinem Sohn ein ruhiges Leben auf einer Ranch, sieht dann jedoch plötzlich sein Leben durch Demon bedroht. Diese Verknüpfung der beiden Buchreihen halte ich generell auch für sehr gelungen. Durch Marcus wurde die Handlung wieder etwas belebt, denn Ackerman selbst ist in diesem Roman ungewohnt farblos. Klar gibt es auch wieder die ein oder andere Stelle, an der dessen psychotischer Charakter wieder zum Vorschein kommt. Allerdings sind diese Momente eher seltener innerhalb des Romans und dessen Erfindungsgeist was das zur Strecke bringen von Tätern angeht, hat meiner Ansicht nach ein wenig nachgelassen.

Ethan Cross Schreibstil in diesem Roman ist durchaus spannend und abwechslungsreich. Er schafft es auch die ein oder andere kleiner bzw. größere Überraschung mit einzubinden. Allerdings sind viele Verstrickungen bereits zur Mitte des Romans hin bereits relativ bekannt, wodurch man die Spannungsspitzen nicht so ganz zu genießen vermag, da hier dann die echte überraschende Wendung fehlte.
Leider gibt es noch einen weiteren Kritikpunkt hinsichtlich des Endes, den ich anbringen muss. Hier lässt der Autor einen ein wenig ratlos zurück. Falls es sich hier um einen Cliffhanger handeln sollte, so finde ich persönlich ihn nicht gut gelungen. Kurz nachdem es zum dramatischen Höhepunkt kommt, bei dem man einen wahren Schlagabtausch zwischen Demon und Ackerman erwartet, flacht die Handlung ziemlich ab. Dadurch wurde dem Roman leider kein würdiges Ende gegeben. Vielmehr sorgt der Dialog zwischen Ackerman und Demon dazu, dass man die gewohnte Hauptfigur noch schwächer und als nicht ernstzunehmend wahrnimmt.
Dieser Roman überzeugt vor allem durch seine Nebenfiguren, die mit ihren speziellen Eigenarten immer wieder Spannung erzeugen. Insbesondere das Interesse von Demon an Ackermans Neffe fand ich sehr interessant und zieht sich wie ein guter Faden durch die Handlung. Dessen Beweggründe ihn für seine Zwecke einzusetzen, die letztendlich doch ganz andere zu sein scheinen, als es zunächst den Eindruck erweckt, machen so manche Schwäche seitens der Hauptfigur wieder wett.

Dieser Roman steht zwar an und für sich alleine und wenn man die "Ackerman & Shirazi" - Reihe betrachtet ist es auch nicht unbedingt erforderlich die vorherigen Bände gelesen zu haben. Jedoch denke ich, dass das ein oder andere Fragezeichen bei Lesern aufkommen kann, die die "Shepard" - Reihe und insbesondere den Roman "Ich bin der Zorn", in dem Demon eine größere Rolle spielt, noch nicht gelesen haben. Selbst mir war Demon nicht mehr genau im Gedächtnis behaftet, da ich den Roman für fünf Jahren gelesen habe.
Das Ende des Romans deutet in jedem Fall an, dass es noch einen weiteren Band geben wird. Allerdings bin ich zwiegespalten, ob ich den Roman lesen möchte oder nicht. Einerseits konnte mich Ackerman dieses Mal nicht so recht überzeugen. Andererseits möchte ich wissen, wohin der Weg Ackerman führen wird und was dies für seinen persönlichen Charakter zu bedeuten hat.

Bisherige Romane der "Ackerman & Shirazi" - Reihe:
Die Stimme des Zorns
Die Stimme der Rache
Die Stimme des Wahns

Fazit:
"Die Stimme der Wahrheit" von Ethan Cross ist leider eine eher mittelmäßige Fortsetzung der "Ackerman & Shirazi" - Buchreihe. Man hat ein wenig das Gefühl, dass die Luft bei der Hauptfigur Francis Ackerman raus ist. Hier kommt eher relativ sanft daher und das Ende lässt zudem leider auch noch Fragen offen!
Daher kann ich für diesen Roman nur eine bedingte Leseempfehlung aussprechen!

Note: 3 (💗💗💗)

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.12.2020

Eine Lüge kann ein Leben zerstören

Rixton Falls - Secrets
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Bei "Rixton Falls - Secrets" von Winter Renshaw handelt es sich um den ersten Band der "Rixton Falls" - Reihe. Das Buch hat mein Interesse aufgrund des emotionalen Klappentexts geweckt. Ich versprach mir ...

Bei "Rixton Falls - Secrets" von Winter Renshaw handelt es sich um den ersten Band der "Rixton Falls" - Reihe. Das Buch hat mein Interesse aufgrund des emotionalen Klappentexts geweckt. Ich versprach mir vom Roman einen überaus dramatischen und zu Herzen gehenden Roman. Und diese Versprechen konnte die Autorin auch weitestgehend halten, da der Roman vor allem durch die männliche Hauptfigur Royal überzeugt.

Im Mittelpunkt der Handlung stehen Demi und Royal. In ihrer Jugend waren die beiden ein Paar, bis Royal irgendwann plötzlich verschwand und nicht wiederkehrte. Sieben Jahre nach seinem Verschwinden lebt Demi ein neues Leben. Sie ist verlobt und ihr Verlobter liegt nach einem Autounfall im Koma im Krankenhaus. Demi hat versucht Royal zu vergessen. Allerdings ist ihr dies nie so ganz gelungen. Und plötzlich steht Royal wieder vor ihrer Tür und möchte wieder Teil ihres Lebens werden. Allerdings ist er zunächst nicht bereit zu sagen, was er die letzten sieben Jahre gemacht hat.
Die erwachsene Demi war mir persönlich als Figur etwas zu unsicher. Sie scheint sich immer anderen unterzuordnen. Während sie in ihrer Kindheit und Jugend sehr selbstsicher war, ist sie zu einer Frau geworden, die andere über ihr Leben bestimmen lässt. Allen voran ihrem Verlobten Brooks und ihrer Schwiegermutter in spe Brenda. Sie wagt es nicht Brenda (und auch ihrer eigenen Familie) die Wahrheit über ihre Beziehung mit Brooks zu erzählen. Stattdessen lässt sie sich immer mehr in eine Rolle drängen, die sie eigentlich nicht haben möchte. Erst als Royal wieder in ihr Leben tritt, scheint die alte Willensstärke wieder in ihr aufzukeimen.
Royal ist eine Figur, in die man sich beim Lesen einfach verlieben muss und mit der man sehr viel Mitleid empfindet. Er wirkt ein wenig wie ein Bad Boy in einem Engelskostüm. Das Leben hat ihm nicht immer gut mitgespielt und seit Jahren muss er mit einer Lüge leben, die sein Leben und seine Liebe zu Brooks zerstört hat. Brooks hat sich sein Leben in einer Jugend anders vorgestellt. Aber ein einzelner Abend hat dieses Leben zerstört. Allerdings hat er sich davon nie ganz brechen lassen. Die Hoffnung irgendwann wieder Gerechtigkeit zu erfahren und wieder Teil von Demis Leben sein zu können, hat ihn weiterleben lassen.
Man merkt dass Winter Renshaw ihre Figuren sehr gut durchdacht hat. Insbesondere die beiden Hauptfiguren sind sehr vielschichtig. Es fällt die meiste Zeit leicht sich in sie hineinzuversetzen und ihre Motive nachzuvollziehen, auch wenn man sie das ein oder andere Mal nicht ganz gutheißt.

Winter Renshaws Schreibstil ist locker leicht und sehr emotional zugleich. Man lässt sich von ihren Worten treiben und mag den Roman kaum aus der Hand legen, weshalb ich den Roman auch in Windeseile durch hatte. Sie schafft es Royals dunkles Geheimnis wie selbstverständlich lange Zeit über den Geschehnissen schweben zu lassen, ohne es wirklich zu entlüften. Stattdessen lenkt sie die Handlung immer wieder in neue Richtungen und gibt so der Handlung Auftrieb. Als Royals Geheimnis gelüftet wird, ist man ziemlich verblüfft. Zwar ahnt man bereits zur Mitte des Romans hin, wer mit in das Geheimnis verstrickt ist. Das Geheimnis selbst fand ich persönlich dann aber sehr schockierend und gleichzeitig auch sinnvoll fürs Gelingen der Gesamthandlung. Dieses Geheimnis, dass alles überschattet hat, sorgt dafür, dass man die Handlungen einzelnen Charaktere im Nachhinein viel besser nachvollziehen kann.
Dies ist in jedem Fall ein Roman, der einen emotional mitnimmt und der auch noch ein wenig nachwirkt. Ich für meinen Teil habe diesen Roman sehr genossen und freue mich bereits auf die weiteren Bände, von denen ich hoffe, dass sie an diesen Roman heranreichen können.

Bisherige Bände der "Rixton Falls" - Reihe:
Rixton Falls - Secrets
Rixton Falls - Rules (erscheint Februar 2021)
Rixton Falls - Goals (erscheint Juni 2021)

Fazit:
"Rixton Falls - Secrets" von Winter Renshaw ist ein mehr als gelungener Einstieg in die "Rixton Falls" - Reihe. Die Handlung lebt vor allem durch die männliche Hauptfigur Royal, der ein Bad Boy im Engelskostüm ist. Dieser Roman beinhaltet eine emotionale Achterbahnfahrt, bei der es um ein sehr dunkles Geheimnis geht, die die Leben von mehr als einen Menschen zerstört hat. Der Roman wirkt beim Lesen noch sehr nach.
Meiner Ansicht nach ist dieser Roman ein unbedingtes Lesemuss, vor allem für Fans von zeitgenössischen Liebesromanen, die eine Menge Dramatik bereithalten!

Note: 1 (💗💗💗💗💗)

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