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Veröffentlicht am 03.05.2021

fremde Kultur

Das Lied der Arktis
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Die Arktis ist ein unwirtlicher und uns Europäern fremder Kontinent. Es fasziniert ja prinzipiell schon, dass hier seit Jahrhunderten Menschen leben und überleben. Wer "das Lied der Arktis" liest, versteht, ...

Die Arktis ist ein unwirtlicher und uns Europäern fremder Kontinent. Es fasziniert ja prinzipiell schon, dass hier seit Jahrhunderten Menschen leben und überleben. Wer "das Lied der Arktis" liest, versteht, das hier die Natur den Menschen formt und nicht umgekehrt. In einer archaischen Welt und Kälte, Schnee und Eisbären sind die Werte und Wünsche der Menschen und auch die Art und Weise mit den Mitmenschen und den Tieren umzugehen, so ganz anders.

Die Autorin war jahrelang bei den Innuit und man merkt der Geschichte an, dass sie fasziniert von diesem Volk war und diese Faszination dem Leser auch mitteilen möchte. Allerdings tut sie dies mit einem fast wissenschatlich anmutenden Erzählstil, der zu den Darstellern immer einen gewissen Abstand wahrt. Die jugendliche Heldin wird vom Schicksal arg gebeutelt aber sie nimmt das Leben auf eine sehr abgeklärte und fatalistische Art, die den Innuit zu eigen zu sein scheint.

Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 03.05.2021

solide

Der Petticoat-Mörder (Lemke-von Stain-Serie 1)
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Der Autor hat ein Pseudonym gewählt. Schade, denn ich hätte gerne noch anderes von ihm gelesen, was mir ohne Klarnamen wohl verwehrt bleibt.

Diese Kriminalgeschichte spielt in den 50gern nach dem Krieg. ...

Der Autor hat ein Pseudonym gewählt. Schade, denn ich hätte gerne noch anderes von ihm gelesen, was mir ohne Klarnamen wohl verwehrt bleibt.

Diese Kriminalgeschichte spielt in den 50gern nach dem Krieg. Langsam kehrt eine neue Normalität in Deutschland ein. Anders in Berlin, wo der Krimi spielt. Die Teilung, die ehemaligen Besatzungsmächte und natürlich noch jede Menge altgedienter Kameraden aus dem Krieg machen das Arbeiten nicht unbedingt einfach. Der noch junge Kriminalassistent Fred Lemke hat das richtige Näschen, muss sich aber erst mal in seinem ersten größeren Fall beweisen.

Beschrieben wird solide Ermittlertätigekeit mit einer gehörigen Portion Lokal- und Zeitflair. Das hat mir gut gefallen. Die Reihe hat Potential. Es bleiben vor allem zu den Personen und ihren Hintergründen noch jede Menge Fragen für den geneigten Leser. Ich bin gespannt auf mehr.

Veröffentlicht am 03.05.2021

enttäuschend

Grenzfall - Der Tod in ihren Augen
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Ich kannte die Autorin noch nicht aber als Bayer hatte ich mir einen soliden Regionalkrimi in meiner Heimat gewünscht. Leider blieb das Buch hinter meinen Erwartungen sehr zurück. Die Charaktere waren ...

Ich kannte die Autorin noch nicht aber als Bayer hatte ich mir einen soliden Regionalkrimi in meiner Heimat gewünscht. Leider blieb das Buch hinter meinen Erwartungen sehr zurück. Die Charaktere waren mir teilweise zuoberflächlich beschrieben und agierten unrealistisch und schablonenhaft.

Der Plot hatte zwar viel Lokalkolorit aber es waren mir einfach viel zu viele Zufälle, umstürzende Bäume, tote Katzen und ein Mörder, dessen Mordmotiv ich ihm nicht abgenommen habe. Schade.

Veröffentlicht am 03.05.2021

Krimi-Highlight

Wisting und der Tag der Vermissten
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Jorn Lier Horst habe ich viel zu spät für mich entdeckt. Und auch William Wisting ist mir bisher auf unerklärliche Weise entgangen. Aber jetzt bin ich begeistert, gefesselt und ein Fan.

Alte Fälle sind ...

Jorn Lier Horst habe ich viel zu spät für mich entdeckt. Und auch William Wisting ist mir bisher auf unerklärliche Weise entgangen. Aber jetzt bin ich begeistert, gefesselt und ein Fan.

Alte Fälle sind Wistings Spezialität. Und wenn er erst mal eine Fährte aufgenommen hat, dann ist er wie ein guter alter Bluthund. Es gibt keine rechts und kein links, kein Privatleben, keine maulenden Chefs, keine zögerlichen Kollegen. Seine Erfahrung, sein Bauchgefühl, manchmal das Glück des tüchtigen, das führt zum Erfolg.

Nicht ohne Grund wurde der erste Band bereits in einer Serie fürchterlich spannend verfilmt. Bei der Vorlage.
Der Vorteil daran, dass ich den Autor spät anfange zu lesen ist natürlich, dass ich nun ausreichend Bücher zum genießen habe. Bitte mehr von Wisting.

Veröffentlicht am 03.05.2021

überraschend

Tiger
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Das Buch war für mich ein Überraschungsbonbon, denn ich konnte mir unter dem Inhalt nicht wirklich etwas vorstellen. Das Cover und der Klappentext waren vielsagend und doch nichts sagend. Ich fand es eine ...

Das Buch war für mich ein Überraschungsbonbon, denn ich konnte mir unter dem Inhalt nicht wirklich etwas vorstellen. Das Cover und der Klappentext waren vielsagend und doch nichts sagend. Ich fand es eine tolle Erfahrung, mal ein Buch zu lesen, welches ich völlig vorurteilsfrei entdecken konnte. Im besten Sinne war es dann auch abenteurerlich und für mich sogar etwas phantastisch, auch wenn es eigentlich keine Fantasy sein soll. Schuld an diesem Gefühl war zum einen, wie der Mensch hier mit Tieren umgeht. Bis zu einem gewissen Grad tritt eine Vermenschlichung ein, etwas was ich eigentlich nicht mag. Aber hier ist es trotz allem animalisch und unbändig und unberechenbar geblieben und das hat mir gefallen.

Die Handlung ist nicht unbedingt stringent. Es gibt auch nicht nur ein Thema, worum sich der Plot dreht. Und die Charaktere sind sehr sperrig und verhalten sich überraschend und manchmal ähnlich unkalkulierar wie die Tiere.

Über den Plot verrate ich nichts. Nur, dass der Tiger an sich und ein bestimmter Tiger eine große Rolle spielt und das Leben mehr als eines Menschen beeinflusst. Man muss sich einlassen auf die Geschichte. Ich habe viel gefunden, was mir sehr Gefallen hat.