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Veröffentlicht am 16.10.2017

schräge Charaktere

Crimson Lake
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Der Ex-Polizist Ted und die verurteilte Mörderin Amanda, was für ein Dreamteam. Besser hätte man die beiden gar nicht zusammentragen können. Beide sind Außenseiter der Gesellschaft, da sie für ein Verbrechen ...

Der Ex-Polizist Ted und die verurteilte Mörderin Amanda, was für ein Dreamteam. Besser hätte man die beiden gar nicht zusammentragen können. Beide sind Außenseiter der Gesellschaft, da sie für ein Verbrechen verurteilt wurden. Sie haben keine Freunde, keine Familie, können sich also richtig in die Suche nach einer vermissten Person verbeißen. Sie könnten sich damit vielleicht sogar rehabilitieren. Aber auf jeden Fall brauchen sie den Job für ihr Seelenheil um raus zu kommen aus dem schwarzen Loch, in dem beide irgendwie stecken. Und jetzt stecken sie erst mal gemeinsam drinnen. Die beiden müssen sich erst mal zusammenraufen. Und weder sie noch der Leser wissen, wer hier schuldig ist und wer unschuldig.

Die Autorin Candice Fox steht auf ungewöhnliche Charaktere mit einem rabenschwarzen Vorleben und seltsamen Eigenheiten. Der Thriller hat sicher nicht als oberster Priorität Realismus. Aber er soll dem Leser Spaß machen und in einen spannenden Strudel reinziehen. Das gelingt gut und über die ein oder andere Ungereimtheit habe ich nachsichtig hinweggesehen. Das Buch lebt vor allem von den Charakteren. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Jenny die Zweite

Niemals
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Andreas Pflüger legt nach. Nach dem ersten Band mit seiner ungewöhnlichen Ermittlerin, der erblindeten Jenny Aaron, kommt nun mit „Endgültig“ der zweite Teil heraus. Wieder ist das Cover schlicht aber ...

Andreas Pflüger legt nach. Nach dem ersten Band mit seiner ungewöhnlichen Ermittlerin, der erblindeten Jenny Aaron, kommt nun mit „Endgültig“ der zweite Teil heraus. Wieder ist das Cover schlicht aber durch den farbigen Schnitt und die Blindenschrift etwas ganz Besonderes. Sieht toll aus. In verschiedenen Zeitebenen begleiten wir Jenny sowohl in der Vergangenheit, auch als sie noch sehen konnte, und in der Gegenwart. Man muss sich einlassen auf den teils stakkatoartig knappen Schreibstil und eine ungewöhnliche Heldin. Da sie nicht mehr sehen kann, hat sie ihre anderen Sinne zu Höchstleistung erzogen und ersetzt damit ihr Augenlicht.

Außerdem ist sie eine geübte Einzelkämpferin und ist so gut wie furchtlos und fast allen Männern überlegen. Einerseits ist das manchmal fast etwas zu viel des Guten aber irgendwie passt es zu Jenny. Man merkt auch, dass der Autor versucht zu erklären, wie es möglich ist, dass Jenny immer wieder als Siegerin auch aus scheinbar ausweglosen Situationen herauskommt.

Der Plott ist etwas vertrackt und nur langsam erfährt man die Zusammenhänge. Außerdem bleibt das Ende mit ein, zwei kleinen offenen Enden, damit man sich schon auf den dritten Band dieser Reihe freuen kann.
Ich mag Jenny einfach, weil mich ihre Behinderung und wie sie diese meistert, fasziniert. Ich war etwas überrascht, dass angedeutet wird, dass es vielleicht die Möglichkeit einer Heilung geben könnte. Dass Teile ihres Augenlichts zurückkehren. Einerseits nimmt das der Reihe etwas das Besondere aber andererseits könnte ich es mir auch als tollen Abschluss einer Trilogie vorstellen. Ich bin gespannt.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Toller Humor

QualityLand
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Qualityland ist das neue Land. Ein Land, in dem alle Menschen einen neuen Namen bekommen haben. In dem Maschinen dafür sorgen, dass die Menschen unendlich glücklich sind und keine Wünsche mehr offen bleiben. ...

Qualityland ist das neue Land. Ein Land, in dem alle Menschen einen neuen Namen bekommen haben. In dem Maschinen dafür sorgen, dass die Menschen unendlich glücklich sind und keine Wünsche mehr offen bleiben. In dem THE SHOP alle Fäden in der Hand hat, weil er alles von dir weiß. Deine Vorlieben und dein Vorleben. Sie besorgen dir einen Partner, versorgen dich mit all den kleinen Dingen des Alltags, sind auf dem Sprung, auch die Regierung zu bilden. Alles ist doch so einfach und so rosig. Aber nichts ist mehr echt und menschlich. Es zählen nur noch die Punkte, die du erreichen kannst und die Wertung, die dich nach oben bringt.
Peter Arbeitsloser ist der kleine Mann, der schließlich den Wunsch hat, er müsste aus diesem Hamsterrad ausbrechen.
Kling zeichnet eine moderne Welt, eine nahe Zukunft, in der Drohnen Flugangst haben, Kampfroboter eine Belastungsstörung haben und die selbstfahrenden Autos dich schon mal rausschmeißen, weil sie nicht in deine Wohngegend fahren wollen. Kling ist ein Meister des bitteren beißenden Humors. Seine Realsatire lehrt den Leser das Gruseln während er Lachen muss, wie sich in dem Qualityland alles so entwickelt hat, was wir heute so selbstverständlich schon nutzen und hypen. Vorsicht vor dieser Zukunft. Sie ist näher als du glaubst.
Sehr unterhaltsam und eine Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 04.10.2017

nettes Mädchenbuch

The Promise - Der goldene Hof
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Der Goldene Hof ist eine private Organisation die hüpsche junge heiratswillige Mädchen an Ehemänner in dem Einwandererland Adoria vermittelt. Vorher werden die Mädchen entsprechend in Etikette, Tanz, Haushaltsführung ...

Der Goldene Hof ist eine private Organisation die hüpsche junge heiratswillige Mädchen an Ehemänner in dem Einwandererland Adoria vermittelt. Vorher werden die Mädchen entsprechend in Etikette, Tanz, Haushaltsführung und ähnlichem geschult, um den Männern gute Ehefrauen zu sein. Für die Vermittung verlangt Der goldene Hof eine Bezahlung. Um die Preise hochzutreiben, werden die Mädchen passend ausstaffiert und wie in einer Art Wettbewerb meistbietend an den Mann gebracht.

Elizabeth gehört eigentlich nicht zur üblichen Klientel dieses Vereins, denn sie ist aus einer aristokratischen Familie und hätte durchaus Chancen sich passend zu verheiraten. Allerdings sind ihr die Kandidaten, die ihr wegen nahender Insolvenz drohen ein Gräuel und deshalb unterschreibt sie unter falschem Namen einen Vertrag mit dem Goldenen Hof. Angeworben wird sie von dem sympathischen Cedric, der ihre Tarnung bald durchschaut aber ihr Geheimnis für sich behält und ihr mehr als einmal aus der Patsche hilft. Die beiden kommen sich langsam näher und landen schließlich in Adoria, wo sie sich entscheiden müssen, wen Elizabeth denn nun heiraten soll.

Gut, ich bin nicht die Zielgruppe dieses Romans. Aber ich habe schon mehr als einmal Perlen aus dem Jugendbuch-Fantasy-Sektor herausgezogen und versuche mich deshalb immer wieder an für mich neuen Autoren. Leider gehört aber „Promise“ nicht zu den All-Age-Romanen, die ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Die Story an sich hat Potential. Aber leider werden die Charaktere der Hauptdarsteller sehr oberflächlich beschrieben und ich kam mir wegen ständigem Schaulaufen in edel designten Klamotten und seitenlangen Diskussionen über die Frage, welche Farbe das Gesicht der Mädchen wohl jeweils am besten zur Geltung bringen würde vor, als wäre ich in einer „Supermodel-Casting“-Show. Außerdem wurde zu wenig Raum auf die Frage verwendet, mit welcher Doppelmoral hier die Mädchen „verkauft“ wurden und die Männer nach überwiegend optischen Gründen eine Auswahl für ihr Leben trafen.

Mich konnte die Geschichte leider nicht überzeugen. Der Schreibstil war angenehm aber es wäre schön gewesen, wenn die Autorin mehr zu sagen gehabt hätte. Es wird wohl noch zwei weitere Teile geben, in denen Nebendarsteller die Hauptrollen übernehmen werden. Ohne mich, denke ich.

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  • Charaktere
  • Gefühl
  • Handlung
Veröffentlicht am 01.10.2017

geniale Fortsetzung

Die Hexenholzkrone 1
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Fast zwei Generationen sind vergangen, seit Simon den Sturmkönig Ineluki besiegt hat und Osten Ard, nachdem die Nornen in ihre unterirdische Festung gejagt wurden, einen langen Frieden genießen konnte. ...

Fast zwei Generationen sind vergangen, seit Simon den Sturmkönig Ineluki besiegt hat und Osten Ard, nachdem die Nornen in ihre unterirdische Festung gejagt wurden, einen langen Frieden genießen konnte. Aber jetzt regt sich neues Unheil. Die Nornenkönigin erwacht und an das Ohr des Königshofes dringen beunruhigende Neuigkeiten.
Simon ist, wie erwartet ein guter König geworden. Nachdem sein Sohn viel zu früh gestorben ist, ruht nun seine ganze Hoffnung auf dem erstgeborenen Enkelsohn Morgan. Der ist aber ein Jungspund und voll in der rebellischen Phase. Die immer wieder erzählten Geschichten des Krieges, bei dem sein Großvater und seine Großmutter das Land gerettet haben, langweilen ihn und er hält sie für maßlos übertrieben.
Freudig habe ich „Hexenholzkrone“ zu lesen begonnen und bin problemlos wieder in die Fantasywelt von Osten Ard eingetaucht. Gott sei Dank sind die meisten der Charakter noch am Leben und ich habe mich über jedes vertraute Gesicht gefreut, welches ich wieder getroffen habe. Dazu gehören tatsächlich auch die noch frischen Helden aus dem kurzen Zwischenband. Tad Williams kehrt zurück zu den Anfängen seiner Karriere und er macht alles richtig dabei.
Mit großem Vergnügen habe ich den Beginn der Fortsetzungsreihe gelesen. Von der ersten Seite an hat es mich gefesselt. Ich mag seinen Erzählstil, der sich Zeit für die Darsteller nimmt und dabei ein paar sehr interessante Neulinge einführt. Langsam und intensiv schildert er die ersten Anzeichen einer neuen Gefahr, legt erste Fährten und baut einige Rätsel und Geheimnisse auf, die die Protas und der Leser erst noch lösen müssen.
Wie im Flug habe ich die 700 Seiten gelesen. Das Ende des ersten Bandes kommt leider fürchterlich abrupt und ich bin heilfroh, dass es schon bald weitergeht.
Tolles Buch. Ich bin begeistert.