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Veröffentlicht am 05.06.2022

Der Camino - Mein Lesehighlight 2022

...und plötzlich Pilger
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Johannes Zenker nimmt uns mit auf seine Pilgerreise, dem Camino del Norte im Norden Spaniens, einem von zahlreichen Jakobswegen, die nach Santiago de Compostela führen. Und er macht es so eindrucksvoll, ...


Johannes Zenker nimmt uns mit auf seine Pilgerreise, dem Camino del Norte im Norden Spaniens, einem von zahlreichen Jakobswegen, die nach Santiago de Compostela führen. Und er macht es so eindrucksvoll, dass ich am liebsten sofort meinen Rucksack gepackt hätten und mich auf den 830 m langen Wanderwegbegeben hätte. Ich fand es toll, wenigstens als Leserin dabei zu sein.

Johannes Zenkers Erzählstil ist unterhaltsam und mit Humor und Selbstironie gespickt. Er schreibt authentisch, man ist als Leser voll involviert und leidet und durchlebt die Höhen und Tiefen des Camino als Reisebegleiter. Man grüßt die Menschen mit „Buen Camino“ und schläft in den Pilgerherbergen. Faszinierend sind die Begegnungen mit den Weggefährten. Da ist der 80jährige Japaner Hiroto, er war der erste Pilger auf Johannes Weg. Dann David, der Amerikaner, der den Camino schon öfter gelaufen ist. Oder die betagt Anna, die einsamste Pilgerin auf dem Camino. Und auch Richard, der dem Teufel begegnen möchte, denn wenn es den Teufel gibt, gibt es auch Gott.

Die Erfahrung: Was braucht man wirklich im Leben? Was ist Ballast? Was kann ich abwerfen? Viele treibt die Suche nach dem Sinn des Lebens. David meint: „Womöglich sollen wir den Sinn des Lebens nicht erkennen.“ Und er zitiert den britischen Aphoristiker Ashleigh Brilliant: „Besser das Leben ist sinnlos, als dass es einen Sinn hat, dem ich nicht zustimmen kann.“

Johannes wird klar, Gott ist nicht mit dem Verstand zu erfassen, man muss ihm mit den Herzen suchen, dann wird man ihn auch finden. Was Johannes auf dem Camino gefunden hat, war soviel an Wärme zwischen den Menschen aus aller Welt, die einander gar nicht kannten. Liebe Zuneigung, Freigiebigkeit, hat er erfahren, intensive Gespräche geführt, er lebt die großartige Natur; einsame Buchten, endlose Strände und traumhafte Steilküsten, und nicht zuletzt, er hatte keine Pflichten und Äußerlichkeiten spielen auf dem Camino keine Rolle.

Johannes erkennt auch: Es gibt keinen Grund, Angst vor dem Tod zu haben. Entweder landen wir bei Gott, und alles ist gut. Oder wir verpuffen im Nichts und können uns genau darüber nicht mehr beschweren.
Fazit: Ein wahrhaft großartiges Buch. Ich liebe es.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Bastelspaß garantiert!

Basteln für Einsteiger
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"Basteln für Einsteiger" von Christine Rechl bietet Bastelspaß für die ganze Familie. Die meisten Ideen sind bereits für kleine Kinder leicht umsetzbar. Und das Material ist fast alles im Haushalt vorhanden. ...


"Basteln für Einsteiger" von Christine Rechl bietet Bastelspaß für die ganze Familie. Die meisten Ideen sind bereits für kleine Kinder leicht umsetzbar. Und das Material ist fast alles im Haushalt vorhanden. Man kann also sofort loslegen.

Verregnete Ferientage werden so zu spannenden Basteltagen. Meine Kids lieben es Steine zu bemalen. In diesem Buch finden sich nett und witzige Anregungen dazu. Eine wunderschöne Idee ist das Glitzer-Mobile. Auch die Klorollentiere oder das Windrad kommen sehr gut an.
Windrad.

Die Anleitungen sind super einfach nachzuarbeiten, da alles nicht nur gut beschrieben, sondern auch bebildert ist. Die gesamte Aufmachung des Buches ist hochwertig und ansprechend.

Fazit: Her mit Kleber und Schere. Lasst uns loslegen.


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Veröffentlicht am 01.06.2022

52 Wochen mit Tagebuchanregungen und Schreibübungen

Mit Zen durch das Jahr
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„Mit Zen durch das Jahr“ ist ein wunderschön gestaltetes Journal für tägliche Schreibungen, gestaltet von Zen-Lehrerin Bonnie Myotai Treace. Es macht Freude darin zu blättern und sich einen Überblick zu ...

„Mit Zen durch das Jahr“ ist ein wunderschön gestaltetes Journal für tägliche Schreibungen, gestaltet von Zen-Lehrerin Bonnie Myotai Treace. Es macht Freude darin zu blättern und sich einen Überblick zu verschaffen. Die einzelnen Wochen sind den sieben Bereichen der Zen-Praxis gewidmet: Meditation, Liturgie, Arbeit, Kunst, Studium, Körper und Welt. Das Journal nimmt uns mit auf eine spannende Reise durch das Alltägliche, durch Traurigkeit, und wundervolle Momente, durch die Höhne und Tiefen unseres Lebens. Die täglichen Fragestellungen und Aufgaben sind anregend, z.B. „Beschreibe oder zeichne den Duft von Regen, ohne ihn zu benennen“ oder es gibt Bewegungsübungen, die dich auffordern, zu beschreiben, wie du dich fühlst. Das Buch biete eine Fundgrube an Inspirationen sich selber neu zu entdecken, sich daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist. Eine tolle Methode für Menschen, die ohnehin gerne Tagebuch schreiben, sie erhalten Anregungen auch mal den Blickwinkel zu wechseln.

Ich bin jedenfalls gespannt, wohin mich diese Reise des meditativen Schreibens führt.

Fazit: Sich entdecken und zur Ruhe kommen durch meditatives Schreiben

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Veröffentlicht am 20.05.2022

Grauzonen

Die sieben Schalen des Zorns
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Der Arzt Dr. Max Keller hat seiner schwer an Alzheimer-Demenz erkrankten Tante ihren Wunsch nach Sterbehilfe erfüllt und gerät damit in die Grauzonen des Gesetzes. Gerade er als Arzt ist doch dem Leben ...

Der Arzt Dr. Max Keller hat seiner schwer an Alzheimer-Demenz erkrankten Tante ihren Wunsch nach Sterbehilfe erfüllt und gerät damit in die Grauzonen des Gesetzes. Gerade er als Arzt ist doch dem Leben verpflichtet. Darf man überhaupt jemanden den Wunsch nach selbstbestimmten Sterben ermöglichen. Wie sieht die Gesetzeslage aus? Wie weit darf man gehen, und ab wann ist es Mord? Die Staatsanwaltschaft nimmt die Ermittlungen auf. Die Anklage lautet: Tötung auf Verlangen. Keller droht eine Freiheitsstrafe und der und der Entzug seiner Arztzulassung. Damit wäre sein Leben ruiniert.

Max erhofft sich Hilfe von seinem alten Freund, dem Staatsanwalt Jonas van Loon, den er vor Jahren einen unschätzbaren Dienst erwiesen hatte. Jonas gerät in einem Zwiespalt. Er steht kurz vor der Ernennung zum Generalstaatsanwalt und hat Bedenken, dass ihm diese Geschichte seine Karriere kosten könnte.

Ein Roman zu einem brisanten Thema. Mich hat die Geschichte von Anfang bis zum Ende in Atem gehalten. Der Autor Markus Thiele ist ein promovierter Rechtsanwalt. Seine Erfahrungen im Gerichtsaal prägen diesen hochspannenden Roman. Markus Thiele versteht sein Handwerk. Sein Schreibstil ist flüssig. Es gelingt ihm, dem Leser in die einzelnen Charaktere zu versetzen. In Zeitsprüngen, bekommen wir Einblick in die Vorgeschichte und in die Vergangenheit. Max ist ein vom Schicksal gebeutelter Mann. In Rückblicken erfahren wir von seiner schwierigen Kindheit. Ohne Mutter aufgewachsen, mit einem grausamen, alkoholkranken Vater, der ihn, für den Tod der Mutter verantwortlich macht. Er sagt zu dem Jungen, mit Max sei der Zorn Gottes auf die Weltgekommen. Der Junge lebt erst auf, als ihm das Jugendamt zu seiner Tante Maria bringt. In ihr findet er zum ersten Mal Wärme und Liebe. Doch Marias Tochter Agnes reagiert eifersüchtig auf den neunen Bruder. Jonas hingegen wächst in einem großbürgerlichen Elternhaus auf, ihm fehlt es an nichts. Doch auch er hat es schwer mit seinem Vater, er kann es ihm nie recht machen. Egal was er leistet, für seinen Vater ist es nie gut genug ist.

Der Roman liefert neben einer gutdurchdachten Geschichte Argumente zu Pro und Contra der Sterbehilfe. Ich bin als Leser gefordert, mir eine eigene Meinung zu bilden. Was Max für Maria getan hat, wie ich soll ich das bewerten? Wäre ich selbst in der Lage, dass zu tun?
Das Gericht beschäftigt sich mit der Frage: Wollte Maria sterben? Und wenn ja, durfte ein anderer Mensch, ihr dabei helfen. Maria Linz hat ihren Sterbewunsch genau niedergeschrieben. Ist Max nun ein Mörder oder ein Helfer? Sehr schön ist die Erklärung des Titels mit den sieben Schalen des Zorns.
Ein absolut toller Roman. Ich habe mir zum ersten Mal bewusst Gedanken zum Alter, der Altersdemenz und der Sterbehilfe gemacht. Jeder von uns wünscht sich bis zum Schluss geistig fit zu bleiben, leider hat es keiner von uns in der Hand. Die Frage: Wie möchte ich sterben, wenn es denn mal so weit ist? Ich glaube, ich hätte auch gerne so einen Arzt wie Max.

Fazit: Unbedingt lesen uns sich eine eigene Meinung bilden

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Veröffentlicht am 17.05.2022

Geniale Ideen

Kochen für Faultiere
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Jan Philipp Cleusters zeigt uns in seinem Kochbuch „Kochen für Faultiere“. Wie man in maximal acht Minuten ein leckeres und gesundes Gericht zubereitet. Das hört sich schon mal hervorragend an, jedenfalls ...



Jan Philipp Cleusters zeigt uns in seinem Kochbuch „Kochen für Faultiere“. Wie man in maximal acht Minuten ein leckeres und gesundes Gericht zubereitet. Das hört sich schon mal hervorragend an, jedenfalls für mich, die sich nur am Wochenende Zeit nimmt für aufwendiges Kochen, unter der Woche muss es fix gehen.

Und nein, es ist tatsächlich keine Hexerei. Die Frühstücksideen mit Joghurt und frischen Obst treffen bei mir genau den richtigen Nerv. Hm… lecker. Das Healthy Bred Omlett sieht schmackhaft aus und ist einfach zuzubereiten. Genau richtig für Faultiere. Und in das „Filling me softly“ habe ich auf den ersten Blick verliebt. Gefüllte Croissants, was für eine geniale Idee. Was mich persönlich ein bisschen stört, sind die englischen Titel der Gerichte. Da hätten sich bestimmt auch gute griffige deutsche Namen gefunden?

Und ein Klassiker: Spiegelei. Geht immer, vor allem wenn es mit ein paar Zutaten aufgepeppt wird.
Vegetarier finden im schnellsten Kochbuch aller Zeiten ebenfalls tolle Anregungen und Rezepte, z. B. die „Speedy Spaghettini. Und wer auf Vegan steht, wird das „Tabouleh Rasa“ lieben.

Auf die Idee, das Spaghetti-Wasser mit dem Wasserkocher zu erhitzen und dann einem Topf die Spaghetti noch 7 Minuten bissfest zu garen, wie in der „Schnellsten Bolognese aller Zeiten“ beschrieben, hätte man auch selber kommen können. Beim Rezept dem „3-Minuten Frozen Yoghurt“ läuft mir bereits beim Durchlesen das Wasser im Munde zusammen, Und der Mandarinen Quark ist einfach nur köstlich.

Das Kochbuch kann mich tatsächlich begeistern. Es ist ansprechend und liebevoll gestaltet, mit professionellen Fotos. Die Gerichte sind appetitlich angerichtet, die Rezepte gut beschrieben und scheinen tatsächlich ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen zu sein. Zudem habe ich sogar einige echt raffinierte Rezepte entdeckt.

Was ich überhaupt nicht schätze, ist das Pappcover. Dieser Einband ist für ein Kochbuch völlig ungeeignet. Was ist das bloß wieder für eine neue Mode? Ich habe bereits ein anderes Kochbuch mit dieser Haptik ruiniert. Kochbücher werden ja in der Regel auch benutzt und da kommt es schon mal vor, dass ein Tropfen Wasser auf der Tischplatte landet. Bei mir hat sich dieser Tropfen sofort in das ungeschützte Papp-Cover eingegraben und beim Darüberwischen ist ein Stück vom Titelbild im Lappen verschwunden. Na herrlich!!! Ich finde, für den stolzen Preis, sollte das Buch besser geschützt sein. Denn auch Fettflecken nimmt das Cover übel. Und genau dafür wollte ich eigentlich einen Punkt abziehen, habe mich dann doch anders entschieden, da mir das Kochbuch wirklich gefällt.

Fazit: Rezepte schnell und schmackhaft, wie versprochen. Daumen hoch.

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