Profilbild von buecherherz_blog

buecherherz_blog

Lesejury Profi
offline

buecherherz_blog ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buecherherz_blog über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2020

Das Begleitbuch zur Reckless-Reihe

Spiegelwelt
1

Mit der Spiegelwelt hat Cornelia Funke etwas Besonderes geschaffen. Hier sind Märchenfiguren lebendig, aber nicht immer so, wie wir sie kennen. Doch auch allerhand Unbekanntes gibt es in der Flora und ...

Mit der Spiegelwelt hat Cornelia Funke etwas Besonderes geschaffen. Hier sind Märchenfiguren lebendig, aber nicht immer so, wie wir sie kennen. Doch auch allerhand Unbekanntes gibt es in der Flora und Fauna zu bestaunen. Dem bringt uns dieses Buch näher.

Enthalten sind wenige Geschichten, die die Hintergründe vom Jacob Reckless, seinem Vater John, seonem Mentor Albert Chanute und seiner besten Freundin Fuchs beleuchten. Will fehlt an dieser Stelle vollkommen, auch wenn das Cover dazu auffordert, Jacob und Will in die Spiegelwelt zu folgen. Interessant waren die kurzen Abrisse aber allemal. Es wurde kein neues Licht auf die bestehende Geschichte geworfen, aber es gab ein paar mehr Einblicke.
Dazu gibt es weitere Geschichten über die Bewohner dieser Märchenwelt, die ihre Gefahren dem Leser noch einmal näherbringen.

Ich fand darüber hinaus die Einträge über die Pflanzen und verschiedenen Arten von Menschenfressern fast noch interessanter. Da kommt die Fantasie von Frau Funke richtig zum Tragen. Sich allein Gedanken zu machen über verschiedene Bäume und Blumen, die so ja keine große Bedeutung in den Büchern haben, finde ich total speziell.

So interessant die Geschichten also sind und so cool es ist, mehr Hintergründe zu erfahren: Das wirkliche Highlight sind die Zeichnungen der Kreativwerkstatt von Mirada. Jede Geschichte ist gespickt mit verschiedenen Illustrationen. Farbe, Schwarz-Weiß, Skizzen-Stil, Realitätsnähe, Detailreichtum – man findet so viel Verschiedenes. Alles, was zusammenhängt, ist gleich gestaltet, doch untereinander ist alles unterschiedlich. Selbst die Schriften unterscheiden sich von Handschrift über verspielte Schrift bis hin zur klassischen Serifen-Schrift.
Nur manchmal, da war die Schrift so klein, dass ich die Seite mit meinem Handy fotografierte, um das Bild zu vergrößern. Es war nur auf wenigen Seiten so, aber genug, um aufzufallen.

Vor allem die Gestaltung ist es , warum ich so verliebt in dieses Buch bin. Klar, es hätten vielleicht mehr Geschichten sein können, Will hätte noch dabei sein dürfen und die einzelnen Begebenheiten waren nicht das Spannendste, was ich je gelesen habe. Aber das alles fehlt mir nicht ernsthaft, wenn ich das Buch aufschlage und sehe, wie schön es ist.
Man braucht das Buch nicht. Ganz sicher nicht. Aber es ist toll, es zu haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2020

Mutter Gothel mal anders

Disney Villains 5: Das verzauberte Haar
0

Ich bin mit Disney-Filmen aufgewachsen und habe sie immer geliebt. Die Meisterwerke-Reihe befindet sich mittlerweile auch zu einem großen Teil in meinem DVD-Schrank. Doch der Film, den ich davon in den ...

Ich bin mit Disney-Filmen aufgewachsen und habe sie immer geliebt. Die Meisterwerke-Reihe befindet sich mittlerweile auch zu einem großen Teil in meinem DVD-Schrank. Doch der Film, den ich davon in den letzten Jahren am häufigsten gesehen habe, ist mit Abstand „Rapunzel – Neu verföhnt“. Das liegt zum einen daran, dass der Film recht häufig im Free-TV läuft und ich dann immer an ihm hängenbleibe und zum anderen daran, dass Disney hier einen wirklich witzigen Film geschaffen hat. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mein Freund mir zum Geburtstag den Teil über Mutter Gothel zum Geburtstag schenkte.

Was sowohl ihm als auch mir überhaupt nicht klar war: Die Villains-Reihe besteht keinesfalls aus losgelösten, einzelnen Büchern über die jeweiligen Bösewichte. Tatsächlich gibt es im Hintergrund eine Verbindung, die sich über die einzelnen Bücher immer weiterentwickelt und den roten Faden bildet. Leider ist dieses Buch hier schon der fünfte Teil der Reihe, weswegen ich nicht alles dieser übergeordneten Verbindung verstanden habe und mich sogar zu vorhergehenden Büchern gespoilert habe. Aber nichtsdestotrotz stehen alle Bücher nun noch ein Stück weiter oben auf meiner Wunschliste.

In diesem Teil geht es nun also um Mutter Gothel. Doch man lernt sie keineswegs als Mutter kennen, sondern als junges Mädchen. Genauer als Drillingsschwester. Sie wächst mit ihren beiden Schwestern und der Mutter, die Königin der Toten, im Wald der Toten auf. Ihre Schwester Hazel ist sanft und Primrose ist abenteuerlustig. Doch Gothel ist machthungrig. Sie möchte werden wie ihre Mutter Manea: Eine kluge, mächtige und angsteinflößende Hexe. Doch Gothel kommt schnell an einen Scheideweg: Würde sie für die Macht auf ihre Schwestern verzichten?

Das Buch hat kaum begonnen, da war ich gefangen in der Atmosphäre des Waldes. Die Hexenkunst, die karge Landschaft, die lebenden Skelette. Alles war ein tolles Zusammenspiel, was mich in das Buch hineinzog. Doch das Wichtigste sind natürlich die vier Frauen, die alle einen starken, eigenen Charakter haben und generell eine explosive Mischung darstellen. Ich war gern bei ihnen, auch wenn permanent eine gewisse Gefahr und Spannung in der Luft lag.
Allein, weil man weiß, wie und wer Gothel in Rapunzel ist, ahnt man den Hergang des Buches, doch trotzdem kam jede Entwicklung für mich überraschend und zu jeder Zeit schien alles möglich.

Schade fand ich nur, dass Gothel von Anfang an das dunkle Mädchen mit dem Hunger Nacht Macht war. Trotz ihrer wahren Liebe zu ihren Schwestern konnte ich sie nicht ernsthaft ins Herz schließen, obwohl ich ihr im Laufe der Geschichte immer mal näher und entfernter war.
Es kamen einige weitere Figuren im Buch vor, die zum Teil – für die komplette Villains-Reihe – wichtige Rollen einnahmen und so nicht nur eine Vorgeschichte zu Rapunzel erschufen, sondern eine ganz eigenständige Geschichte, die einfach zu den bekannten Geschehnissen um das Mädchen im Turm führte.

„Rapunzel – Neu verföhnt“ wird dann auch noch ziemlich ausführlich und humorvoll im Buch behandelt. Ich hatte direkt die Bilder und Songs im Kopf und fand das klasse.

Ich bin jetzt schon Fan der Reihe und das, obwohl ich an einer vollkommen falschen Stelle eingestiegen bin. Für mich war das Buch um Mutter Gothel aber trotzdem ziemlich stark: Tolle Atmosphäre, eine spannende Geschichte und interessante Figuren. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass da noch Luft nach oben ist, die gefüllt werden kann mit mehr Emotionen, Spannung und Besonderheiten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2020

Zauberhafte Wunder

Juno und die Reise zu den Wundern
0

Die Schauspielerin, Autorin und Sängerin Judith Hoersch hat Juno die Welt geschenkt – und der Welt Juno.

Juno hat wilde rote Locken und träumt davon, dass ihr Haus fliegen kann. Sie hat keine Freunde, ...

Die Schauspielerin, Autorin und Sängerin Judith Hoersch hat Juno die Welt geschenkt – und der Welt Juno.

Juno hat wilde rote Locken und träumt davon, dass ihr Haus fliegen kann. Sie hat keine Freunde, dafür aber Eltern, die sich trennen. Und ihren imaginären Freund Spencer hat sie auch.
Als Juno erwachsen wird, da zieht sie aus. Doch auch die schielende Stadt scheint nicht viel mehr Freude für sie bereitzuhalten. Also muss sich Juno auf die Reise zu den Wundern machen, um sich und vielleicht noch mehr zu finden.

Dieses Buch hat mich berührt. Es war von der ersten Seite an etwas Besonderes.
Während ich las, war es, als könnte ich eine Melodie dazu hören. Sie war leicht, zart, fantasievoll und voller Plings und Klings.
Dieses Gefühl kommt nicht von ungefähr, denn genau so war die Sprache. Voller Poesie und Fantasie. Federleicht und bewegend. Sie malte ununterbrochen Bilder. Doch diese Fülle an Besonderheit lies mich das Buch auch häufig beiseitelegen. Es war nicht, als müsste man sich durch die Worte arbeiten, aber man liest sie eben auch nicht einfach nebenbei.

Juno ist ein tolles Mädchen und wird zu einer tollen Frau. Sie bleibt verträumt, sucht die große Liebe und verbringt ihre Tage liebend gern bei Mr James im Laden. Doch sie hat Sehnsucht. Das erkennt auch Mr James und schickt Juno hinaus ins Leben. Und das bedeutet für sie: Hinaus in die Welt.
Juno bereist Länder und Städte, die der Leser nur als „Das Land der weinenden Herzen“, „Das Land der bunten Fahnen“ oder „Die Stadt der klingelnden Gondeln“ kennenlernt.
Von überall nimmt sie Lektionen mit, die sie aus Begegnungen oder Begebenheiten zieht. Diese Lebensweisheiten führen zwischen den Zeilen im Prinzip zu der Frage nach dem Sinn des Lebens beziehungsweise dem Weg zu sich selbst und dem Glück.

Die Menschen, die sie trifft. Die Gedanken, die sie denkt. Die Länder, die sie bereist. Die Lektionen, die sie lernt. Das alles steckt voller Weisheit und Wunder und besticht mit zarter Schönheit.
Doch nichtsdestotrotz war die Geschichte an sich, das Herumreisen und neue Länder entdecken, für mich nicht interessant. Es ging weniger um die Dinge, die im Offensichtlichen passieren als vielmehr um das, was im Inneren geschieht.

Das Buch steckt voller Fantasie und Kreativität. Juno hat viel von beidem, es passieren unerklärliche und unmögliche Dinge und ab und zu, da ist das Geschriebene durch Bilder unterstrichen.
„Juno und die Reise zu den Wundern“ ist ein zauberhaftes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2020

Wer das Datum seines Todes kennt, hat mit dem Sterben schon begonnen…

Der Heimweg
0

Der 30.11. bricht an und Klara weiß, heute wird sie sterben. Das hat der Kalender-Killer ihr prophezeit. Doch Klara will sich ihm nicht ausliefern. Hilflos ausgeliefert war sie in ihrem Leben schon oft ...

Der 30.11. bricht an und Klara weiß, heute wird sie sterben. Das hat der Kalender-Killer ihr prophezeit. Doch Klara will sich ihm nicht ausliefern. Hilflos ausgeliefert war sie in ihrem Leben schon oft genug. In ihrer Tasche wählt ihr Handy von allein das Begleittelefon an und plötzlich stolpert Klara nicht mehr allein durch die Nacht, sondern sie hat Jules am Telefon. Und der kennt sich als ehemaliger Notrufmitarbeiter aus mit brenzligen Situationen, die er allein mit seiner Stimme begleiten kann. Zusammen versuchen sie einen Weg zu finden… am besten heil nach Hause.

Sehr viel Zeit verbringt man nur mit Jules und Klara, die miteinander telefonieren. Jules in seiner Wohnung und Klara irgendwo in Berlin. Daher wäre es lesetechnisch mehr als ungünstig, wenn man die beiden nicht mögen würde. Doch ich mochte sie sehr. Beide haben ihre Geschichte, die sich nach und nach vor dem Leser entblättert und ich saugte begierig jedes schmerzhafte Detail ein. Dabei gingen mir beide ans Herz.
Doch da war nicht nur diese persönliche Komponente, sondern auch die allgegenwärtige Gefahr des Kalender-Killers, der Klara bedroht und den heutigen Tag als ihren Todestag festgelegt hat. Hinter jeder Ecke scheint die nächste Gefahr zu lauern.
Die Mischung fand ich wahnsinnig spannend und wenn ich den beiden so zuhörte, welche schweren Schicksale sie schon erlebt hatten, vergaß ich fast, dass Klara das Schlimmste noch bevorsteht.

In meinem Umfeld wurde vor allem zu den letzten Fitzeks – die ich bisher noch nicht gelesen habe – Kritik laut, dass die Bücher zu konstruiert seien. Und natürlich ist naiv betrachtet auch hier alles konstruiert. Es ist halt Fiktion. Eine ausgedachte Geschichte mit falschen Fährten, Verwicklungen, Zufällen, die keine Zufälle sind… Doch es fühlte sich für mich einfach nicht danach an. Es schien sich organisch zu entwickeln. Jede neue Enthüllung kam überraschend. Nichts sah ich kommen.

Neben der Story bestach auch wieder die Atmosphäre. Es ist dunkel, es ist kalt, es passieren unheimliche Dinge. Es ist perfekt, um es abends in eine Decke gewickelt zu lesen und den beiden kaputten Figuren zu folgen.

Ich fand das Buch wirklich speziell. Vor allem dieser anfänglich Dialog, zwischen dem Mann am Begleittelefon und der Frau mit Todesangst fühlte sich ganz intim und vertraut an. Es gab nur die zwei und ich konnte die aktuellen Gefahren gut ausblenden. Durch Fitzeks Schreibart flog ich eh durch die Seiten und konnte mich kaum wappnen für das, was da noch kommen wird.

Doch es war nicht perfekt. Vor allem anfangs blätterte ich auch oft zurück aus dem Gefühl heraus, ein Detail schon wieder vergessen zu haben. Dem Autoren ging es scheinbar auch so, denn Schlüssel, die auf die Kommode gelegt wurden, waren einige Seiten später wie von Zauberhand in Hosentaschen. Und irgendwie habe ich auch beim Ende das Gefühl, dass alles zwar logisch aufgelöst war, aber so lupenrein waren alle Beweggründe und Entwicklungen nicht erklärt, finde ich. Insgesamt war es am Ende dann auch viel. Und in der Menge der Enthüllungen auch manchmal etwas holprig.

Nichtsdestotrotz gefiel mir das Buch wirklich sehr, sehr gut. Ich bin mal wieder tief in einen Psychothriller eingetaucht und konnte mich dort so richtig schön verlieren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2020

Niemand sterbt mehr so wirklich...

Unsterblich
0

Im Jahr 2044 stirbt man nicht mehr. Zumindest nicht mehr so ganz. Dank des Unternehmens Immortal kann man sich erkaufen, dass man nach dem physischen Ableben als Ewiger weiterhin leben kann – mit seiner ...

Im Jahr 2044 stirbt man nicht mehr. Zumindest nicht mehr so ganz. Dank des Unternehmens Immortal kann man sich erkaufen, dass man nach dem physischen Ableben als Ewiger weiterhin leben kann – mit seiner Familie, seinem Charakter und all seinen Erinnerungen. Dafür muss man nur den Lebenstracker, in Form eines kleinen Diamanten im Handgelenk, tragen.
Benjamin Kari arbeitet bei der Versicherungsagentur Fidelity und ist dafür zuständig, die Ewigen auf Authentizität zu prüfen. Dabei kommen ihm auch viele Promis unter – unter anderem Marlene Dietrich. Und gerade weil er ihren Ewigen so gut kennt, muss er nun herausfinden, was mit ihm passiert ist.

Lange hat mich kein Buch mehr so sehr auch abseits des Lesens beschäftigt. Jens Lubbadeh schafft es spielerisch und ganz nebenbei Details aus den Leben der Prominenten, die hier eine Rolle spielen, einfließen zu lassen. Er erzählte mir so viel Neues über Marlene Dietrich, dass ich meine Mutter fragen musste, ob sie sich an ihren Tod im Jahr 1992 erinnert. Auch wenn „Unsterblich“ der erste Roman von Jens Lubbadeh ist, merkt man ihm allein dabei schon an, dass er als Journalist Erfahrung im Schreiben hat.

Doch nicht nur von den Details über die Personen war ich fasziniert, sondern auch von der Welt, die der Autor erschafft. Es gab so viel zu bedenken, so viele Kniffe, die er sich überlegt hat: Wie können Ewige (und auch Avatare, denn Menschen können auch zu Lebzeiten als Avatar überall hingleiten) Licht anmachen, wie können Ewige auf Fotos und Film gebannt werden, wenn sie ja nur digital sind, wie funktioniert die Blended Reality, diese Mischform aus digitaler und realer Welt? In der Zukunft gibt es auch neue Höflichkeitsformen, denn die Hand wird nicht mehr geschüttelt. Man will Ewige oder Avatare nicht bloßstellen, wenn sie diese Geste nicht erwidern können.
Ich habe es geliebt, die Welt, in der Ben lebt, kennenzulernen. Alles funktionierte, es gab keine Logiklücken.

Mit dieser passenden Grundvoraussetzung stürzte ich mich ins Buch und begab mich mit Ben auf die Reise, Marlene zu suchen. Dabei stellt sich natürlich schnell die Frage, wer hier der Gute und wer der Böse ist. Wer hat alles Interesse daran, einen Klon – und dann auch noch so einen bekannten – aus dem Weg zu schaffen? Als der Hacker Reuben Mars auf den Plan tritt, nimmt alles Fahrt auf und Ben weiß erst recht nicht mehr, wem er hier wirklich trauen kann.

Ich fand es interessant, mit Ben an die verschiedenen Orte der Welt – und darüber hinaus – zu reisen. Er musste unterschiedliche Leute treffen und hier, wie in einer Schnitzeljagd verschiedene Details über die letztem Wochen der Dietrich herausfinden, um zu klären, wo ihr Ewiger nun ist. Doch bald eröffnete sich eine ganz neue Dimension, die die Welt, wie sie im Jahr 2044 ist, erschüttern kann.
So gut der Plot eigentlich ist, so schnell fiel mir auf, dass so richtige Spannung nicht aufkommen wollte. Auch als die ersten ungewöhnlichen Begebenheiten und Toten auftauchten, stellte sich keine Hektik bei mir ein. Obwohl das Buch stetig voranging und Bens Erkenntnisse wuchsen, wies das Buch Längen auf. Ich erwischte mich dabei, dass ich das Buch immer öfter nach ein paar Seiten weglegte. Auch der generelle Fokus auf Marlene hatte sich verloren. Einerseits wurden die Themen demnach breiter, andererseits ging mir der Fokus verloren.

Dazu kam, dass Ben als Identifikationsfigur schlecht funktionierte. Nach dem Tod seiner Frau vor fünf Jahren hat er nicht nur sie, sondern im Prinzip auch sich verloren. Er war freud- und antriebslos. Durch die Suche nach dem Dietrich-Ewigen hatte er endlich wieder eine Aufgabe, die über seine normale Arbeit des Zertifizierens der Klone hinausging. Doch so richtig Lust hatte er auf das Abenteuer nicht. Die Personen, die seinen Weg kreuzen sind alle direkt und selbstbewusst und haben generell einen sehr starken Charakter. Mit Höflichkeiten hält sich keiner viel auf.

Für die Auflösungen der großen Rätsel des Buches hat sich Lubbadeh meiner Meinung nach häufig für die langweiligsten Varianten entschieden.

Was bleibt ist eine Thematik, die ich wirklich geliebt habe. Ich wollte am liebsten noch viel mehr von dem Alltag mit den Ewigen lesen. Ein bisschen mehr heile Welt, bevor ich mit dem all das Schreckliche und Gefährliche aufdecken muss. Doch genau in dem Teil fehlte mir einfach die Spannung und die Überraschung. Als Kombination ergibt das bei mir trotzdem 3,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere