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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2019

'Nein' heißt 'Nein'

Du wolltest es doch
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Ein wichtiges Thema, dass hier in einem Jugendbuch angesprochen wird. Mich selbst hat die Sprache ein wenig gestört, aber O'Neill hat das Buch möglichst jugendnah geschrieben und somit die Jugendsprache ...

Ein wichtiges Thema, dass hier in einem Jugendbuch angesprochen wird. Mich selbst hat die Sprache ein wenig gestört, aber O'Neill hat das Buch möglichst jugendnah geschrieben und somit die Jugendsprache von Cork verwendet, was natürlich schwer zu übersetzen ist. Aber auch ich habe mich daran gewöhnt.
Emma ist klar das, was man eine Schlampe nennen würde. Doch das ist nicht der Punkt, denn egal wer man ist und wie man sich gibt, ein 'Nein' sollte immer akzeptiert werden. Und Bewustlosigkeit sollte niemals ausgenutzt werden.
Was in 'Du wollttest es doch' jedoch noch viel eindrücklicher beschrieben wird, ist dass unsere Gesellschaft - und dabei ist es egal ob wir uns in Irland oder Deutschland befinden - das Opfer zum Täter macht. Das Opfer ist dreckig, das Opfer versaut das Leben des Täters. Emma zerstört sogar ihre Familie.
So wird es ihr zumindest deutlich gemacht. Und ihr Mut eine Anzeige gegen die Täter zu machen, wird nicht anerkannt sondern viel mehr das Zurücknehmen der selben.

Das Buch darf definitiv nicht mit zu hohen Erwartungen angegangen werden. Es ist und bleibt ein Jugendbuch. Doch genau das ist gut. Denn grade junge Mädchen sollten dieses Thema kennenlernen. Dass sie das Recht haben 'Nein' zu sagen und das Recht darauf, dass dieses 'Nein' auch akzeptiert wird. Dass Selbstbestimmung etwas ist das jeder anerkennen muss.
Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Mehr als ein Kochbuch

Yummy Books!
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In Cara Nicolettis Buch "Yummy Books!" steckt mehr drin als man von einem Kochbuch erwartet.
Man erfährt etwas über die Autorin selbst, ihre Kindheit, Jugend und das Erwachsenenleben in einer Metzgerfamilie ...

In Cara Nicolettis Buch "Yummy Books!" steckt mehr drin als man von einem Kochbuch erwartet.
Man erfährt etwas über die Autorin selbst, ihre Kindheit, Jugend und das Erwachsenenleben in einer Metzgerfamilie in den USA. Eine kleine Autobiographie ist also schon mal enthalten.
Was Cara Nicoletti aber ausmacht ist ihre Liebe zur Literatur und gutem Essen. So stellt sie uns ihre liebsten Bücher und Geschichten vor. Von Anne of Greengables bis Edgar Allan Poe. Und zu jedem dieser literarischen Abstecher nimmt sie uns mit an den Tisch. Erzählt wie sie durch die Geschichten zu einer Idee kam und lässt uns dann durch ihr Rezept daran teilhaben.
Die Rezepte sind verständlich beschrieben, bei den Zutaten merkt man, dass es sich um ein Amerikanisches Buch handelt, aber das ist kein Problem. Statt Kürbispüree aus der Dose gab es bei mir zum Bispiel frischen Kürbis, den ich selbst püriert habe. Überzeugt hat auf jeden Fall das Ergebnis „Kürbis-Pie mit Ziegenkäse“. Ich habe noch nicht alle Rezepte durch, aber auch die anderen die ich bisher probiert habe, gefallen mir sehr gut. Nur beim Herrn der Fliegen steige ich dann aus. Mochte das Buch schon nicht und den Rezeptvorschlag werde ich wohl auch nie probieren – könnt ihr euch vorstellen was man aus diesem Buch kulinarisch zaubern kann? Wenn nicht, schaut einfach mal in dieses tolle Buch!

Veröffentlicht am 06.01.2019

Der finnische Weg durch den Winter

Kalsarikänni
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Nun, Kalsarikänni ist nicht nur für den Winter geeignet, es wird auch im Sommer praktiziert.
Denn während sich die Norweger und Schweden an der Schlichtheit von Lagom erfreuen, die Dänen für Hygge und ...

Nun, Kalsarikänni ist nicht nur für den Winter geeignet, es wird auch im Sommer praktiziert.
Denn während sich die Norweger und Schweden an der Schlichtheit von Lagom erfreuen, die Dänen für Hygge und Lykke auf der ganzen Welt gefeiert werden, geht der Finne es pragmatisch an.
Hier wird nichts beschönigt. Der Finne an sich hat ja bekanntlich gerne seine Ruhe - nicht um sonst findet die Schweige WM in Finnland statt, inclusive Fernsehübertragung - und so lässt er einen stressigen Tag gerne mal mit Kalsarikänni ausklingen.
Doch wast ist dieses Kalsarikänni denn nun?
Nun egal ob in Unterwäsche oder Schlafanzug, es geht bequem zur Sache. Die richtige Menge Alkohol darf auch nicht fehlen. Und schon praktizierst du es auch. Dieses Kalsarikänni, dass dich entspannen lässt, dir Raum lässt auch mal die Sau bei einem Luftgitarrensolo raus zu lassen, dich nicht für Tränen bei deinem Lieblingsfilm verurteilt oder danach fragt ob du denn schon das Haus gesaugt hast.
In Miska Rantanens Buch kommt man diesem Lebensgefühl auf humorvolle Weise näher. Die ganzen Ratgeber zu Hygge, Lagom und Co. werden hierbei etwas auf die Schippe genommen. Einfach herrlich zu lesen und auch für Fans der anderen nordischen Lebenseinstellungen unbedingt empfehlenswert!

Veröffentlicht am 29.12.2018

Düstere Stimmung

Graue Nächte
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Mit der letzten Fähre von Petsamo aus kehren Isländer aus ganz Skandinavien in ihre Heimat zurück. Danach erlauben die deutschen Besatzer und die Engländer keine weitere Fahrt mehr. Auf diesem Schiff sollte ...

Mit der letzten Fähre von Petsamo aus kehren Isländer aus ganz Skandinavien in ihre Heimat zurück. Danach erlauben die deutschen Besatzer und die Engländer keine weitere Fahrt mehr. Auf diesem Schiff sollte auch der Medizinstudent Osvaldur sein, doch seine Freundin wartet vergebens auf ihn. Die Deutschen haben ihn eingesperrt.

Auch die Fahrt hat einen Toten zu beklagen. Vermutlich ein Unfall, denn Selbstmord, dass kann keiner so recht glauben.

Zwei Jahre später, wir schreiben das Jahr 1943, hält ein anderer Selbstmord und ein grausamer Todschlag Flovent und Thorson auf Trab.

Viele offene Fragen lassen den Leser so einige Vermutungen anstellen. Und am Ende laufen mehr Fäden als Gedacht zusammen. Und manche von denen man es nicht gedacht hat ersweisen sich als Teil der guten Seite.

Ein guter Krimi für die kalten Tage.

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Veröffentlicht am 20.10.2018

New York, New York

Sommerfrauen, Winterfrauen
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New York, Schmelztiegel der Welt. Hierhin begleiten wir Jonas, einen Studenten, der von seinem Professor geschickt wurde einen Film über Sex zu drehen.

Viele skurrile Charaktere begegnen ihm, Sommer wie ...

New York, Schmelztiegel der Welt. Hierhin begleiten wir Jonas, einen Studenten, der von seinem Professor geschickt wurde einen Film über Sex zu drehen.

Viele skurrile Charaktere begegnen ihm, Sommer wie Winterfrauen. Diese sind nicht unbedingt sympathisch, aber scheinen direkt aus dem Leben gegriffen. Chris Kraus schafft es sprachlich so gut die Atmosphäre einzufangen, dass man denkt - ja, so war das damals in den 90ern in New York.

Das Filmprojekt? Nun auch das spielt eine Rolle und lässt einen manchmal staunen, manchmal lachen. Doch auch Jonas Familiengeschichte fließt in die Geschichte ein. War sein Großvater doch Nazi und und die Verwandtschaft in New York möchte da gerne einiges klären.

Grade dieses Thema hat starken Bezug zu Kraus selbst. Seineszeichen bekannter Regisseur und Drehbuchautor, hat er bereits in seinem Roman 'Das kalte Blut' die eigene Familiengeschichte aufgearbeitet.

Zu 'Sommerfrauen, Winterfrauen' bleibt zu sagen: Ein wahrer Leseschatz!