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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2021

Starke Nerven Voraussetzung

Im Versteck
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Der Fotograf Paul Bögner ist getrieben von eigenen inneren Dämonen, die inzwischen nicht nur innerlich in ihm toben, sondern auch äußerlich anderen Schaden. Um vor sich selbst zu fliehen, kauft er ein ...

Der Fotograf Paul Bögner ist getrieben von eigenen inneren Dämonen, die inzwischen nicht nur innerlich in ihm toben, sondern auch äußerlich anderen Schaden. Um vor sich selbst zu fliehen, kauft er ein total herabgekommenes Haus in den toskanischen Bergen, vernab von jeglicher Gesellschaft. Er kündigt seinen Job und beschließt in diese Ruine einzuziehen, bevor das Haus überhaupt bewohnbar ist.


Trotz seiner Bemühungen und die Flucht vor seinen inneren Dämonen und seinen Trieben, bleibt er erfolglos. Es verschwinden Mädchen und es bleibt nicht mit ihrem Verschwinden. Paul Bögner ist gefährlich, er selbst hat eine schlimme Kindheit die im Buch immer wieder zu Tage kommt.


Der Schreibstil des Buches gefällt mir unglaublich gut, es ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Die Gefühle die mir während des Lesens hochkamen sind von Grauen, bis Wut, Traurigkeit und eine Art Ohnmacht. Das Buch trifft Wunden und ist gar nicht so einfach zu lesen. Trotzdem konnte ich es nicht aus der Hand legen.


Ich fragte ich immer wieder, werden Täter zu Tätern, weil ihre Kindheit durch großes grausames Leiden dominiert war, wird jeder zum Täter der solch eine Kindheit hatte. Nein natürlich nicht, weiß ich aus eigenen Erfahrungen, aber manche Menschen neigen zu grausamen Taten, ihre Dämonen und Triebe, die sie als  natürlich erachten, weil sie es nicht anders vorgelebt bekamen dominieren sie. Was im Buch fiktiv ist, gibt es leider in anderen Dimensionen im realen Leben.


Ich empfehle das Buch dessen Cover mich so mysteriös anzog nur Menschen die starke Nerven haben und evtl. keine Erfahrung mit Misshandlung in ihrer Kindheit erleben mussten. Die Gefühle kann man richtig nachempfinden und auch die Ereignisse fühlt man regelrecht mit.

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Veröffentlicht am 30.10.2021

Mysteriös

Echo
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Nich liebt die Berge und diese zu erklimmen, er ist Reisejournalist und lebt mit seinem Lebensgefährten Sam zusammen. Sam mag weder das Klettern noch die Berge, deshalb ist Nick immer wieder mit seinem ...

Nich liebt die Berge und diese zu erklimmen, er ist Reisejournalist und lebt mit seinem Lebensgefährten Sam zusammen. Sam mag weder das Klettern noch die Berge, deshalb ist Nick immer wieder mit seinem Bergfreund Augustin unterwegs. Während einer Tour entdecken sie einen neuen Gipfel, den keiner kennt und von dem keiner was gehört hat, der Berg Maudit hat einen komischen Namen und auch die Tour wird nicht wie jede andere Tour.


Ein Berg der eine Gefahr für die Besteiger ist? Wie kann ein Berg bösartig sein oder was kann er Menschen antun? Beim ersten Blick auf Cover dachte ich an Schneelavinen die in der Natur vorkommen, jedoch hat das Buch nichts mit den natürlichen Dingen der Natur und den Menschen zu tun. 


Als Sam einen Anruf von der Polizei bekommt, denkt er dass Nick verunglückt ist, er hat auch Recht, aber Nick ist noch am Leben im Krankenhaus, Augustin hingegen ist tot. Nick ist nicht mehr wie er war, irgendwas ist mit ihm geschehen und in seiner Nähe zu sein ist eine tödliche Gefahr für jeden, was ist ihm am Maudit zugestoßen?


Das Buch hat einen wortgewaltigen, bildlich vorstellbaren Schreibstil, das Buch zu lesen bedarf Zeit und Ruhe, denn mit über 715 Seiten ist es ein wortwörtlich dicker Brocken. Die Perspektiven wechseln und nichts der Kapitel hat mit einer klaren Reihenfolge zu tun, somit ist das Lesen etwas schwierig um den Faden nicht zu verlieren.


Ich finde das Buch spannend, aber eher mysteriös und nicht ganz so gruselig und grauenhaft. Man kann sich gut in die Gefühlswelt der Protagonisten hineinversetzen, diese kommen sehr authentisch rüber. Viele Kapitel hätte man sich beim Buch sparen können, vieles ist eine Fülle von Seiten die die Spannung rauben und das Gruseln kann gar nicht richtig starten. Ich glaube würde man die Hälfte des Buches weglassen und beim Kern bleiben, dann wäre auch das Gruseln gegeben.


Ich kannte den Autor vorher nicht und wurde durch das Cover und den Klappentext, wie das Genre sehr neugierig. Es ist okay, aber all die Lesezeit nur mittelmäßig wert.

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Magisch und liebevoll

Wie man einen Tiger fängt
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Ein sehr schönes emotional berührendes Buch, was deutlich macht was Familien über Generationen verbindet, die Stärke die wir selbst haben, auch wie wir gemeinsam Verluste verarbeiten können und all die ...

Ein sehr schönes emotional berührendes Buch, was deutlich macht was Familien über Generationen verbindet, die Stärke die wir selbst haben, auch wie wir gemeinsam Verluste verarbeiten können und all die Liebe einer Familie.

Lilys Geschichte welche mit einem magischen Tiger, den nur Lily sieht, beginnt und mit dem Deal um ihre Halmoni wieder gesund werden zu lassen, ist eine schöne Geschichte, in der man daran erinnert wird, das Kinder ihre Schmerzen viel hoffnungsvoller verarbeiten,  als wir Erwachsene und die Stärke von Kindern in Familien voller Liebe noch weiter wachsen kann und man nicht aufgeben darf, egal wie traurig manche Zeiten beim Erwachsenwerden auch sind.

Dass dann noch Geschichten mit Tigern im Buch gestreut sind und Halmonis witzige Art, geben auch viele Schmunzelmomente.


Ein Kinderbuch ab 11 Jahren was auch für Erwachsene Leser empfehlenswert ist. Der Schreibstil ist sehr schön und einfach,  es fühlt sich authentisch an, ich konnte mir die Familie gut vorstellen, vorallem Lily und ihre Großmutter. Das Cover mit dem Tiger und dem Nachthimmel finde ich passend und magisch. Im Inneren gibt es keine weiteren Illustrationen. Die Schrift ist etwas größer als bei Erwachsenenbüchern und man ist schnell durch mit dem Lesen. 

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Veröffentlicht am 24.08.2021

Die Hoffnung niemals aufgeben

Der Junge, der ans Meer glaubte
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Marco hat eine besondere Verbindung zum Meer, nur wenn er hineinspringt fühlt er sich frei von allem und vergisst für den Moment alles in seinem Leben, denn schon ganz klein macht er die Erfahrung ein ...

Marco hat eine besondere Verbindung zum Meer, nur wenn er hineinspringt fühlt er sich frei von allem und vergisst für den Moment alles in seinem Leben, denn schon ganz klein macht er die Erfahrung ein Pflegekind zu sein und seine Vergangenheit ist traurig,  einsam und schmerzhaft.


Eines Tages springt er von einer Klippe ins Meer und verletzt sich dabei schwer, seine Wut und Hoffnungslosigkeit nehmen überhand, bis sich seine Physiotherapeutin Lara um ihn kümmert. Als es ihm körperlich besser geht,  bietet sie Marco an mit ihm in ihr Dorf Sarcola zu fahren.


Lara hat auch eine Vergangenheit die sie plagt, doch gegenüber Marco ist sie auf dem Weg zum Dorf nicht ehrlich. Beide wachsen aneinander und versuchen ihre Vergangenheit zu verarbeiten.


Das Buch schreibt über Mut, nicht aufgeben, Freundschaft und dass auch wenn es unmöglich scheint, es nie zu spät ist von neu zu beginnen, dass man die Hoffnung niemals aufgeben soll. Viele Emotionen kommen in diesem schönen Roman zu Papier, man spürt die Gefühle regelrecht und kann sich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Auch die Beschreibung des Dorfs ist so als ob man selbst gerade dort ist. Der Roman hat zwar keine großen Überraschungen, ist aber gefühlvoll und sehr empfehlenswert. Schon das Cover und der Titel gefielen mir auf Anhieb.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Herzzerreißend

Shuggie Bain
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Shuggie Bain wächst in den 80er Jahren in Glasgow auf und ist das jüngste Kind von Agnes Bain.  Agnes ist nach außen hin glamourös, hat aber ein ernsthaftes Alkoholproblem, sie trinkt sich langsam zu Tode ...

Shuggie Bain wächst in den 80er Jahren in Glasgow auf und ist das jüngste Kind von Agnes Bain.  Agnes ist nach außen hin glamourös, hat aber ein ernsthaftes Alkoholproblem, sie trinkt sich langsam zu Tode uns zerstört sich und auch Shuggies leben.  Sie kommtmit ihren Schicksalsschlägn nicht klar und flieht in den Alkohol, nachdem sie sich von ihrem ersten Ehemann scheiden lässt und Shuggies Vater heiratet, der ihr dann fremdgeht und es nicht lange dauert, bis er seine alkoholkranke Frau und seine Kinder verlässt.  Agnes hat noch zwei ältere Kinder die sie dann auch verlassen, Catherine heiratet als Teenager und zieht nach Südafrika auf einen anderen Kontinent und Alexander (Leek), der zuerst  seinen Traum von der Universität aufgibt, um Kunst zu studieren, um bei Shuggie bleiben zu können, den  aber Agnes auch vertreibt.  Shuggie liebt seine Mutter und versucht ihr Bestes, um ihr zu helfen, obwohl er selbst noch ein Kind ist,  klammert er sich an seine Mutter.



Ein Buch das nicht jeder verkraften wird, es ist schmerzhaft, herzzerreißend, deprimierend und so elend und leidvoll. Auch wenn es teilweise schwarzen Humor enthält,  ist es kein Buch über das man lächeln kann.


Mich fesselte das Düstere und ich war nachdem Buch froh über mein eigenes Leben, dessen kleinere Ab's doch so harmlos sind und wir immer denken,  wir hätten riesen Probleme.


Nachdem man dieses Buch gelesen hat, wird man das Leben nochmal anders betrachten.


Das Cover fand ich sehr liebevoll und ruhig, im Inneren ist alles genau das Gegenteil. Der Schreibstil ist sehr geschickt und fließend. Ich mochte es auch wenn es schmerzte.