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Veröffentlicht am 30.04.2017

Geheimnisse bewahrt am besten der Tod

Die unbekannte Schwester
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"Wer den kleinsten Teil eines Geheimnisses hingibt, hat den anderen nicht mehr in seiner Gewalt." (Jean Paul)
Lotta Fiore hat erreicht, was sie wollte, von der Kaufhausdetektivin ist sie wieder bei der ...

"Wer den kleinsten Teil eines Geheimnisses hingibt, hat den anderen nicht mehr in seiner Gewalt." (Jean Paul)
Lotta Fiore hat erreicht, was sie wollte, von der Kaufhausdetektivin ist sie wieder bei der Kriminalpolizei gelandet. Natürlich darf auch Konrad nicht fehlen, der nach seinem langen Ausscheiden und dem Koma, ebenfalls wieder seinen ersten Tag hat. Doch keiner soll ihr Geheimnis erfahren, das nur Konrad, Hannes und sie kennen. Sofort bekommen sie auch ihren ersten Fall, einen Selbstmord eines Journalisten mit einem Föhn in seiner Badewanne. Komisch nur findet Lotta warum dieser einen Föhn besaß, wo er doch eine Glatze hatte? Das spricht doch eher alles gegen einen Selbstmord. Doch dann entdeckt Lotta auch noch eine Notiz mit ihrem Namen und wird beobachtet, als sie diesen einsteckt. Als dann Lotta erfährt das sie und Konrad Vorlesungen halten sollen, drängt die Zeit um den Mord am Journalisten nachzuweisen. Aber dann verschwindet auch noch Henriette und Lottas Ängste tauchen wieder auf. Noch immer kann sie mit Hannes nicht über ihre Ängste sprechen. Lange tappt sie im Dunkeln, doch als dann der nächste Unfall passiert kommt Lotta der Wahrheit immer näher.

Meine Meinung:
Was für ein Buch und was für eine Story, selten habe ich ein Buch in nicht mal einem Tag ausgelesen. Im Nachhinein ärgere ich mich das ich nicht schon die Bücher davor von Theresa Prammer und Carlotta Fiore kannte. Das Buch war spannend, temporeich, fesselnd, ein interessanter Plot und hat mich total in den Bann gezogen. Auch wenn für manche Leser Lotta als ziemlich durchgeknallt erscheint, fand ich diese Ermittlerin einfach klasse. Die Autorin hat einen sehr guten Schreibstil, der mich mit dem Buch und der Story sofort vertraut werden lässt. Die Protagonisten sind sehr sympathisch, obwohl ich Lotta manchmal schütteln wollte, das sie sich nicht Hannes anvertraut. Mich hat dieses Buch neugierig gemacht, auch die beiden anderen Teile "WienerTotenlieder" und "Mörderische Wahrheiten" auf meine Wunschliste zu stellen. Danke Theresa Prammer für diese touphe Ermittlerin ich hoffe, das war nicht der letzte Teil, den jetzt bin ich ihr Fan und neugierig geworden. Von mir 5 von 5 Sterne für die ungewöhnliche Carlotta Fiore.

Veröffentlicht am 29.04.2017

Das Böse ist immer und überall

Böse
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Mene, mene tekel u parsin. Gezählt hat Gott die Tage Deiner Herrschaft und sie beendet. Gewogen und für zu leicht befunden. Zerteilt wird dein Königreich und übergeben." (Dan. 5,25)
Beim Schwammerl suchen ...

Mene, mene tekel u parsin. Gezählt hat Gott die Tage Deiner Herrschaft und sie beendet. Gewogen und für zu leicht befunden. Zerteilt wird dein Königreich und übergeben." (Dan. 5,25)
Beim Schwammerl suchen am frühen Morgen wird in einer Grube in einem Waldstück die erwürgte Nonne Schwester Zerafina gefunden. Kurz danach findet man einen toten Jungen aus Schweden, hängend an einem Baukran. Haben die beiden Morde was Gemeinsames oder ist es reiner Zufall? Pathologin Sabine Englmacher hat alle Hände voll zu tun, den sie muss sich auch noch um zwei exhumierte Leichen kümmern, über die der Staatsschutz wacht. Christine Paulig und ihr Team ermitteln und kommen nicht recht voran, bis sie im Kloster Bilder entdeckt. Bei diesen Nonnen ist auffällig das sie seit Jahren verschwunden sind, außerdem sind im selben Zeitraum aus dem naheliegenden Kinderheim, ebenfalls fünf Kinder verschwunden, von denen jede Spur fehlt. Sonderbar ist auch das diese Nonnen alle im Kinderheim gearbeitet haben. Als dann auf Paulig geschossen und ein Ärzteehepaar ermordet wird, wird dieser Fall immer suspekter. Und dann verschwinden auch noch die vier Leichen an Fronleichnam und Paulig steht vor einem Rätsel.

Meine Meinung:
Das ist mein zweiter Fall des Teams Christine Paulig von der Kripo München und dem Autor Dieter Weißbach. Schon sein anderes Buch "Mordnacht" hat mich total überzeugt und gefallen. Der Autor hat eine wirklich tolle Schreibweise, was die Ermittlungsarbeit anbelangt. Man hat als Leser das Gefühl mit im Boot des Teams der Kripo zu sitzen. Auch der Humor und die Gedankengänge der Beamten kann man mitverfolgen. Dieter Weißbachs Krimis oder Thriller sind nicht blutig, sondern sie punkten viel mehr durch die präzisen Dialoge und einen interessanten Plot. An Hand zweier Handlungsstränge unterschiedlicher Schrift, kann man die Gegenwart und Vergangenheit verfolgen und sich so auch in den Täter hineinversetzen. So wird einem das ganze Martyrium und Ausmaß bewusst, was diese Kinder damals in dem Kinderheim mitmachen mussten. Das Ermittlerteam ist sehr sympathisch und auch immer mal für eine Schabernack zu haben, so lockert es das ganze einfach auf. Das Cover wirkt sehr geheimnisvoll, düster und die abgerundeten Buchecken finde ich auch sehr schön. Ich danke dem Hirschkäfer Verlag, das er mir ermöglicht hat, dieses Buch zu lesen und hoffe auf weitere Fälle von der Kripo München und Christine Paulig. Deshalb eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.04.2017

Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben

Selma Merbaum – Ich habe keine Zeit gehabt zuende zu schreiben
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Ich möchte leben.
Ich möchte lachen und Lasten heben
und möchte kämpfen und lieben und haßen
und möchte den Himmel mit Händen faßen
und möchte frei sein und atmen und schrei´n.
Ich will nicht sterben. ...

Ich möchte leben.
Ich möchte lachen und Lasten heben
und möchte kämpfen und lieben und haßen
und möchte den Himmel mit Händen faßen
und möchte frei sein und atmen und schrei´n.
Ich will nicht sterben. Nein: Nein (Auszug aus Nachtschatten)


Selma in einfachen Verhältnissen am 5.Februar 1924 in Czernowitz geboren, ihre Eltern Frederika Merbaum und Max Merbaum. Selma eine junge Frau, die ihr Leben noch vor sich hatte, starn 1942 mit achtzehn Jahren in einem deutschen Zwangsarbeitslager in Michailowska in der Ukraine. Sie hätte noch so viel erreichen können in ihrem Leben, doch leider war sie Jüdin und gehörte damit zu den vielen Millionen, die unschuldig sterben mussten. Wer war diese Selma Merbaum und warum ist sie bis heute bekannt? Zwar nicht so bekannt wie eine Anne Frank, aber doch so das man sich heute noch an sie erinnert sollte. Den diese junge Frau hat ein handschriftlich verfassten Gedichtsband hinterlassen, der einzigartig ist. "Blütenlese" gehört heute zur Weltliteratur und wurde vor kurzem unter anderem durch Iris Berben`s Literaturreise bekannt, die auch das Vorwort in diesem Buch verfasste.

Meine Meinung:
Die Autorin zeigt in ihrem Buch die Lebensgeschichte der Merbaums, vor allem von Selmas so kurzem Leben auf, so wie die gesamte Sammlung ihrer Gedichte. In ihren Gedichten verarbeitet sie ihre Erelebnisse, Eindrücke und ihre Sorgen in den Jahren 1939 - 1941. Wenn man das Bild auf dem Cover sieht, dann spiegelt sich die Ähnlichkeit mit Anne Frank wider. Das Lächeln, die Freude und die Unbekümmertheit, die diesen jungen Menschen viel zu früh genommen wurde. In diesem Buch merkt man die Liebe die diese Autorin für Selma empfand. Schon alleine, wenn man den über 30 Seiten langen Anhang am Ende anschaut, merkt man wie viel Arbeit sich Marion Tauschwitz mit diesem Buch gegeben hat. Jahrelange Forschungen hat sie betrieben, in den USA, Ukraine und England, hat Zeitzeugen befragt und Dokumentationen gefunden, um dieses einzigartige Werk zu schreiben. Eine Person und ein Werk, dem man unbedingt viel mehr Beachtung schenken sollte. Aus dieser jungen Frau hätte eine noch begnadete Dichterin werden können, als sie es schon ist, wäre sie nicht so früh gestorben. Von daher meinen Dank an Marion Tauschwitz, die mir dieses Buch zukommen lassen hat, ich werde es in Ehren halten. Von mir eine Leseempfehlung für diese Biografie und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.04.2017

Ein verschlüsselter Brief und viel Geheinmis um nichts

Der verschwundene Brief
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Kassel 1941 Der 16-jährige Daniel kann gerade noch rechtzeitig fliehen als Nazis das Haus seine Mutter stürmen. Er findet Unterschlupf bei einer Lehrerin und schreibt dort einen Brief.
Kassel 2016 Auf ...

Kassel 1941 Der 16-jährige Daniel kann gerade noch rechtzeitig fliehen als Nazis das Haus seine Mutter stürmen. Er findet Unterschlupf bei einer Lehrerin und schreibt dort einen Brief.
Kassel 2016 Auf dem Dachboden der Familie Droste findet Mats zusammen mit seiner Mutter in einem Karton einen Brief. Als sie diesen öffnen können sie nichts mit ihm anfangen, da er verschlüsselt zu scheint. Zusammen mit seiner blinden Schwester Hannah versucht Mats diesen Code zu knacken und hinter das Geheimnis des Briefes zu kommen. Durch unglückliche Umstände berichtet allerdings auch die Zeitung von dem Fund und so werden auch andere auf diesen aufmerksam. Es beginnt ein Katz und Maus Spiel, wer zuerst hinter das Geheimnis des Briefes kommt. Zum Teil wird es für die Familie Droste sogar noch gefährlich.

Meine Meinung:
Nach dem ich den Klapptext des Buches gelesen hatte und auch das schöne Cover mit dem alten Brief sah, hatte ich mich auf eine Geschichte teils in der Vergangenheit und Gegenwart gefreut. Doch leider kam es ganz anders. Ich stellte fest das der Klapptext mit dem Buch nicht überein stimmt. Dort hieß es, eine Judith würde den Brief finden, doch leider gab es keine Judith in dem Buch. Ein dunkles Geheimnis konnte ich ebenfalls nicht entdecken und Daniels Geschichte ging total unter. Das Buch spielt bis auf den Anfang nur in der Gegenwart, dabei fließen diverse Nebengeschichten dazu, die teils nichts mit der Geschichte des Briefes zu tun haben, z. B. Elif eine junge türkische Frau, die von ihren Brüdern verfolgt wird und Unterschlupf bei der Familie Droste findet. Von den Protagonisten war mir eigentlich nur die blinde Hannah so richtig sympathisch. Was mit Daniel desweiteren passiert war, wird aus dem Buch nicht klar und wollte der Autor scheinbar auch nicht vertiefen, sehr schade. Den genau das war es, auf was ich mich bei diesem Buch gefreut hatte. Für mich war der Klapptext ein Vorspielen falscher Tatsachen, was das Buch nicht erfüllt hat. Somit kann ich diesem Buch nichts anderes als nur 1 von 5 Sternen geben, weil es für mich das Thema verfehlt hat. Auch sprachlich war ich enttäuscht und hätte bei weitem von diesem Autor mehr erwartet. Ich hoffe das der Verlag schnellstens den Klapptext verändert, damit es nicht noch mehr enttäuschte Leser gibt.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Der Anschlag auf einen Skiprofi

Abfahrt in den Tod
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"Reale Einblicke in die Welt der Skifahrer gepaart mit einem spannenden Krimi, ergibt ein Buch der Weltklasse."
Nach seinem letzten Skiunfall hat sich Marc Gassmann sehr gut erholt und steht wieder in ...

"Reale Einblicke in die Welt der Skifahrer gepaart mit einem spannenden Krimi, ergibt ein Buch der Weltklasse."
Nach seinem letzten Skiunfall hat sich Marc Gassmann sehr gut erholt und steht wieder in der Weltspitze. Bei der Lauberhorn-Abfahrt will er im Weltcup weiter voran kommen, alles sieht auch gut aus, doch kurz vor dem Ziel wird er von etwas am Nacken getroffen. Am Ziel angekommen hat er zum Glück nur leichte Verletzungen von einer herabstürzenden Drohne davongetragen. Zuerst geht man von einem Unfall aus, jedoch bei genauerer Untersuchung, wird ein Sprengsatz an der Drohne gefunden. Die Schweizer Polizei geht von einem Anschlag aus und stellt deshalb Kantonspolizistin Andrea Brunner als Personenschutz an Gassmanns Seite. Ausgerechnet Andrea soll Marc beschützen, wo sie doch seine Exfreundin ist. Sie ist davon überhaupt nicht begeistert, doch sie kann sie diesen Auftrag nicht ausschlagen, schließlich will sie zur Kripo. Auch Andreas eifersüchtiger Ehemann und ehemaliger Freund von Marc ist von dieser Nachricht wenig begeistert. Die Ermittlungen sind sehr mühsam, den Andrea findet, kein eindeutiges Motiv warum man Marc umbringen möchte. Lediglich Drohbriefe die er erhalten hat zeigen das der Täter es ernst meint. Kann Andrea einen erneuten Anschlag verhindern?

Meine Meinung:
Ein Krimi der dem Leser atemberaubende Einblicke in die Welt der Skifahrer gibt. Begeistert hat mich die Beschreibung der Abfahrt ganz am Anfang des Buchs. Dabei ist mir erst so richtig klar geworden wie anspruchsvoll und gefährlich diese Rennen sind. Marc Giradelli hat hier ganz sicher, mit der ganzen Erfahrung und seinem Insiderwissen dazu beigetragen. Überhaupt fand ich das dieses Autorengespann einen sehr spannenden, fesselnden und authentischen Kriminalfall geschrieben haben. Der Schreibstil war flüssig und sehr gut, durch die zwei Handlungsstränge ist der Fall auch bis zum Schluss nicht durchschaubar. Der Leser wird hier nicht nur mit in einen Kriminalfall hineingenommen, nein es geht auch um vieles aus der Skiwelt, sei es Abfahrt, Sponsoren, Sportwetten, Doping u. a. und die Liebe findet auch noch einen Platz. Vom Plot war ich absolut begeistert und auch die Protagonisten haben mir sehr gut gefallen. Ebenso das wunderschöne Cover, das durch den Glitzereffekt des Titels seinen besonderen Reiz hat. Ich jedenfalls würde mich über einen erneuten Fall der Ermittlerin und auch speziell wieder über die Skiwelt sehr freuen. Vom mir für das Autorenduo und ihr erstes Werk 5 von 5 Sterne.