Eine schwierige Liebesbeziehung
PaareEine junge Frau in den Zwanzigern hat eine längere Beziehung mit einem Mann, in der beide nicht glücklich sind, so dass es häufig zu Streit kommt. Dann verliebt sich die Protagonistin in eine andere Frau ...
Eine junge Frau in den Zwanzigern hat eine längere Beziehung mit einem Mann, in der beide nicht glücklich sind, so dass es häufig zu Streit kommt. Dann verliebt sich die Protagonistin in eine andere Frau und geht zum ersten Mal in ihrem Leben eine lesbische Beziehung ein. Der Mann trennt sich daraufhin von ihr. Auch mit der Freundin wird sie nicht glücklich, denn diese verlangt irgendwann Exklusivität von ihr, ist aber selbst nicht bereit, auf ihre zahlreichen Kontakte zu anderen Frauen zu verzichten. So ist das Ende auch für den Leser dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte, in der explizit dargestellte sexuelle Kontakte eine große Rolle spielen, schon bald abzusehen. Auch diese Beziehung geht zu Ende. Wenn die Protagonistin am Ende Bilanz zieht, betont sie, dass sie viel gelernt hat, vor allem auf dem Weg der Selbsterkenntnis große Fortschritte gemacht hat.
Der Roman ist formal ein ungewöhnliches Experiment, denn er besteht zur Hälfte aus Paarreimen, zur anderen aus teilweise sehr poetischer Prosa, was sicherlich damit zu tun hat, dass die Autorin eine Dichterin ist. Interessanterweise spielt der deutsche Titel „Paare“ sowohl auf die Liebesbeziehungen zwischen Männern und Frauen an als auch auf Reimpaare/Paarreime, während der Originaltitel „Couplets“ sich nur auf die gewählte sprachliche Form in einem Teil des Romans bezieht.
Für mich war dieses Buch ein interessantes Experiment, das mich aber nicht begeistert hat. Es fehlt an Handlungselementen und jeglicher Verortung in Zeit und Raum. Außerdem bleiben die Nebenfiguren – der Ex-Freund und die Geliebte – zu blass. Der Leser wird nur über die Gier und Besessenheit, den Kummer und die Verlusterfahrungen der Protagonistin informiert. Das ist mir zu wenig.