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Veröffentlicht am 04.04.2021

Vorsicht! Macht süchtig! Nicht nur für Lakritzfans!

Die Wunderfabrik – Nehmt euch in Acht!
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Es sind Ferien und ihre Eltern noch länger auf Forschungsmission, wo sollen die Geschwister Cecilia (14) Winnie (12) und Henry (5) denn nun wieder hin? Sehr zum Erstaunen der Eltern, wünschen sie sich, ...

Es sind Ferien und ihre Eltern noch länger auf Forschungsmission, wo sollen die Geschwister Cecilia (14) Winnie (12) und Henry (5) denn nun wieder hin? Sehr zum Erstaunen der Eltern, wünschen sie sich, in Wales bei den Großeltern zu sein. Was die Eltern nicht ahnen: Winnie hat die Familiengabe geerbt, magische Lakritzbonbons zu kochen. Angeblich vererbt sich dieses Talent nur unter den männlichen Abkömmlingen und verstärkt sich, sofern eine Generation übersprungen wird. Winnie ist sich sicher, dass sie zu Großem fähig ist! Leider scheinen ihre Großeltern nicht so beeindruckt, wie besorgt zu sein. Alles ist streng geheim und es scheint stets um böse Vorahnungen zu gehen, ohne dass man ihnen sagt was los ist! Doch die Geschwister bekommen auch alleine heraus, dass es ein Verwandter auf sie abgesehen hat und zwar eigentlich auf den kleinen Henry, weil bei ihm die Gabe vermutet wird. Unheil braut sich über dem Dorf zusammen und alle Bewohner, bis auf die der Wunderfabrik werden mit schlechten Gefühlen vergiftet. Die Geschwister beschließen dieser Bedrohung den Garaus zu machen und ermitteln auf eigene Faust. In der Villa laufen alle Vorbereitungen für die alljährliche Geheimversammlung von Granny und Granpa.
Die Geschwister haben ihre merkwürdigen, oft etwas schroffen Großeltern und vor allem ihre sehr speziellen Hausangestellten, die sie nur TT das tragische Team nennen, ins Herz geschlossen. Darum steht ihr Entschluss fest, dass sie ihre Ferien nirgendwo anders verbringen wollen. Natürlich hofft Cecilia ihren Schwarm Robin wiederzusehen.

Die Großeltern machen es den Kindern wirklich nicht leicht, sie zu mögen, doch inzwischen schauen sie hinter ihre abweisende Fassade und bestaunen, was die beiden außergewöhnliches können: Der Großvater kann Lakritzbonbons kochen, die die Gefühle des Essers verändern und die Großmutter ist eine genial Erfinderin und Konstrukteurin. Die Erfindungen von ihr sind so eigenwillig und pfiffig, dass meine Tochter sofort völlig fasziniert von ihnen war. Da die Geschwister sich quasi selbst erzogen haben, halten sie unglaublich gut zusammen, auch wenn der Altersunterschied zu ihrem kleinen Bruder Henry doch ziemlich beachtlich ist und er auch in diesem Band ständig im Fokus der Erwachsenen steht. Das wurmt Winnie dann schon, denn als Sandwichkind war sie immer nur die Mittlere, sie ist nicht so strahlend schön wie Cecilia mit ihrem Flammenhaar oder so niedlich wie der kleine Henry. Sie war immer nur unauffällig und mittelmäßig, bis sie ihre Gabe entdeckte, die aber außer ihren Geschwistern keiner so richtig cool zu finden scheint. Auch wenn Cecilia mit ihren 14 Jahren bisweilen furchtbar pubertäre Anwandlungen hat, die Winnie ein bisschen peinlich sind, hängt sie sehr an ihrer Schwester und alle drei lieben das tragische Team. Köchin Marisa ist blind, Linette ist taubstumm und Hugo ist kleinwüchsig aber unglaublich stark. Ihre vermeintliche Schwächen kompensieren sie mit unerwarteten Stärken mehr als genug. Man sollte sie also auf gar keinen Fall unterschätzen, schon gar nicht ihre Fähigkeiten als Sicherheitstrio! Die drei sind so einzigartig und originell, dass man sie einfach lieben muss. Anfangs war ich ja etwas irritiert, über die Darstellung ihrer Handicaps und wie offen sich die Kinder über diese abfällig äußerten. Doch wie die Kinder kommt man als Zuhörer irgendwann aus dem Staunen nicht mehr heraus und man merkt, dass Stefanie Gerstenberger hier ganz behutsam anmahnt, niemanden zu unterschätzen und man daher auch wertschätzend mit ihnen umgehen möge! In diesem Band kommen dann auch noch die sehr betagten und schrulligen Freunde der Großeltern dazu, die es ebenso faustdick hinter den Ohren haben und jederzeit für eine Überraschung gut sind! Man sollte niemanden voreilig zum alten Eisen zählen! Die Geschichte sprüht vor originellen Einfällen, einer Prise Magie, Spannung und Teamgeist! Endlich erfahren die Kinder, was ihre Großeltern und das tragische Team
so fürchten und vor allem wen! Doch zu Ende ist dieses Abenteuer damit noch nicht und es endet richtig spannend!

Carolin Sophie Göbel ist eine gute Wahl für die Vertonung dieses generationsübergreifenden, fantastischen Abenteuers. Sie schafft es sowohl spielerisch die Kinder- & Jugendstimmen zu intonieren, wie auch die leicht zittrigen Stimmen der betagten freundlichen Freunde, Alberts immerwährenden kieksenden Stimmbruch erspart sie uns zum Glück. Dafür trifft sie genau, diesen leicht bockigen Ton, eines ungezogenen Kindes, dass sich nicht geliebt und zu unrecht beschuldigt wird. Das ist immer recht witzig, da er stets den anderen die Schuld für alles mögliche Böse gibt, das er selbst in die Welt gesetzt hat. Frei nach dem Motto: „Keiner mag mich, ich mach' es ihnen aber auch so!“. Gekonnt wechselt sie stimmlich zwischen den bisweilen unfreiwillig komischen, den glücklichen und den spannend, aufregenden Stellen hin und her und steigert diese angenehm unaufdringlich.

Die Altersempfehlung für das Buch lautet 10 Jahre, für das Hörbuch ab 8 Jahren. Meine 11 jährige Tochter liebt die Reihe inzwischen, aber da es bisweilen doch ganz schön gruselig/spannend/unheimlich ist und Cecilia schon sehr vernarrt, finden wir die Altersempfehlung ab 10 Jahren angemessener, auch weil Kinder Hörbücher gerne zum Einschlafen hören.

Eine spannend magische Reihe, die meine 11 jährige Tochter und ich auf jeden Fall weiter hören werden! Meine Tochter konnte nicht mehr aufhören weiter zu hören!

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Mega-Giga-Glimmerig!

Mia 14: Mia und das große Halligalli der Gefühle
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Mia (13 Jahre) hat es erwischt! In Miss Butterflys Bauch schwirren die Schmetterlinge und Max geht es zum Glück ebenso bei ihr. Das Leben könnte so glimmerig schön sein, wäre auch ihre beste Freundin Jette ...

Mia (13 Jahre) hat es erwischt! In Miss Butterflys Bauch schwirren die Schmetterlinge und Max geht es zum Glück ebenso bei ihr. Das Leben könnte so glimmerig schön sein, wäre auch ihre beste Freundin Jette so megagigaglücklich wie sie. In der Schule hat sich Jette bei dem Anblick eines neuen Schülers schockverliebt, doch nun scheint er wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Dabei kennt Jette noch nicht mal seinen Namen! Noch schlimmer wird es, als dann auch noch Justyna, ihr geliebtes Au Pair Mädchen wohl zurück nach Polen muss, weil ihre beiden Eltern die Arbeit verloren haben. Dabei war es doch ihr Traum in Deutschland zu studieren! Jette, Mia, Alina und Leonie haben sie inzwischen so in ihr Herz geschlossen, dass dringend eine Lösung her muss. Leider ist das nicht ihr einziges Problem, denn Verliebte vergessen bisweilen Zeit und Raum und so profane Dinge wie die Kosten der Realität!
Mia und ihre Freundinnen werden langsam flügge und das erkennen auch ihre Eltern, weshalb sie eine große Überraschung für sie planen! Wie es bei Mia aus Hamburg, Tochter eines Gymnasiallehrers und einer Fußpflegerin so ist: das Leben ist aufregend, glimmerig, mega-giga-vollgepackt und doch ganz normal und real. Klingt eigentlich widersprüchlich und doch gelingt es Autorin Susanne Fülscher ganz fluffig, die Szenen eines Alltags-Teenies, witzig, aufregend und kribbelig zu erzählen. Da fühlt man sich gleich als Teil dieses sympathischen Freundeskreises und trubeligen Großfamilie, denn Mia hat noch drei Geschwister, ihre Eltern sind nicht getrennt, niemand trinkt…. es ist auch mal herrlich entspannt, von ganz typischen Leserinnenfamilien zu lesen, nur mit den Sorgen, die man so halt hat im Alltag. So hält die Geschichte auch eine gekonnte Balance zwischen Familie, Verliebtsein, Freundschaft und Schule, denn alles ist Teil von Mias Leben und jeder sollte dem anderen Raum lassen. Das finde ich auch eine ganz wichtige Botschaft für die Leserschaft: Schmetterlinge im Bauch sind toll, man darf aber dennoch nicht alles andere darüber vernachlässigen. Vielleicht verschwinden die Schmetterlinge eines Tages wieder (nein, das ist hier nicht in Sicht, versprochen!) und dann hat man niemanden auch, auch keinen, der einen wieder auffängt! Freundschaft ist wichtig, in guten, wie in schlechten Zeiten und darf nicht vernachlässigt werden. Also ganz schön stressig für die verliebte Teenagerin! Sehr gut finde ich auch, dass Mia genau weiß, was sie will. Mia will es langsam angehen lassen und damit meine ich nicht Sex, nein, selbst Knutschen wäre ihr noch zu viel. Händchenhalten, das Kribbeln im ganzen Körper und gemeinsam, eng beieinander quasseln ist herrlich und sollte richtig ausgekostet werden. Zum Glück sieht Max das auch so und zum Glück hat Mia den Mut zu sagen, was sie will. Das macht auch den Leserinnen Mut! Ein Junge der das nicht versteht, ist halt vielleicht doch nicht der Richtige? So werden hier ganz sensibel und behutsam ganz drängende und wichtige Probleme dieser Altersgruppe angesprochen, ohne an Leichtigkeit und Humor einzubüßen, denn auch das Lachen kommt in diesem Band wieder nicht zu kurz – versprochen!
Mia sammelt seit zwei Jahren Schmetterlinge, weshalb sie liebevoll Miss Butterfly genannt wird. Natürlich sammelte sie keine echten Schmetterlinge oder tote, das würde sie doch gar nicht übers Herz bringen, aber solche aus Glas, für die Haare, als Lesezeichen…. und so schwirren auch immer kleine Schmetterlingsvignetten vergnügt über die Seiten und verbreiten megagiga Zuversicht, ein elementares Muss in der Pandemie und tröstlicher Seelenbalsam. Auch wenn Dreizehnjährige gerade nicht so viel unternehmen können, mit Mia durch die Seiten zu ziehen, fühlt sich unheimlich real an und man wird direkt hinein gezogen!
Ein herrliches Ende, dass mich glimmerig-glücklich gemacht hat und mit dem ich nun Mia in diesem Finalband zuversichtlich in die Abenteuer der Pubertät entlasse. Ich bin ganz gewiss, dass Mia und ihre Freundinnen sie meistern werden!

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Nicht ohne meinen Hausdämon

Cornibus & Co (Band 2) - Cornibus Verschwindibus
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Schock, Schwerenot, dieser Band beginnt tatsächlich mit Cornibus und Luzi in der Hölle! Onkel Gabriel will sie gleich wieder zurück nach Oben zu den Menschen bringen, da er noch einen wichtigen Termin ...

Schock, Schwerenot, dieser Band beginnt tatsächlich mit Cornibus und Luzi in der Hölle! Onkel Gabriel will sie gleich wieder zurück nach Oben zu den Menschen bringen, da er noch einen wichtigen Termin hat. Doch Cornibus will unbedingt noch Verstecken spielen. Luzi sagt nein, doch was juckt das schon einen Hausdämon und schon ist er weg! Luzi flucht, was in der Hölle ungestraft möglich ist und begibt sich auf die Suche nach ihm, denn ohne ihn, wird er die Hölle nicht verlassen. Doch wo steckt er bloß? Die Hölle ist riesig und Luzi lässt nichts aus, weder die Höllenküche, noch Erfinder Steven, den Höllenfürsten seinen Vater oder den Höllenausstatter, noch nicht mal den Autor, noch den Zeichner lässt er aus, aber Cornibus bleibt verschwunden!

Dieses Spin-off richtet sich an alle, die nicht genug von Cornibus, dem Häusdämon von Luzifer Junior und den Zeichnungen von Raimund Frey bekommen können, für die der Text aber ruhig etwas sparsamer, nicht aber weniger witzig sein kann. Denn sein wir ehrlich, es fällt nicht immer allen Kinder gleich leicht, ihre Leidenschaft für Bücher zu entdecken, oder freiwillig zu lesen. Einigen fällt es auch einfach schwerer als anderen. Cornibus & Co. sieht aus, wie ein richtiges Buch, doch es hat einen viel höheren Bildanteil, fast wie ein Comic, aber passend zu dem Luzifer Junior Universum. Die Texte sind ebenso witzig, wie beim großen Vorbild, die Handlung aber reduzierter, mehr auf die Pointen reduziert. Wenn ein Gag den nächsten jagt, kann man eigentlich auch nicht aufhören zu lesen. Es gibt ja auch keine Kapitel, bei denen man mal schnell Pause machen könnte... Meine beiden Töchter 13 und 11) haben sich beide sofort darauf gestürzt und sofort in einem Rutsch weg gelesen. Die Große als „Nachtisch“ zur Erholung vor den Aufgaben, die Kleine vor dem Einschlafen. Beide sind nicht die großen Leseratten, aber zu Cornibus können sie nicht nein sagen!
Diese Reihe richtet sich an Lesemuffel, denen erst einmal die Angst vor Büchern genommen werden soll und der Spaß am Lesen gezeigt wird. Daher ist es wirklich wenig Text und viel Bild und dennoch ist es kein Bilderbuch, denn die Story und der Humor ist nichts für die Kleinen! Der Humor ist echt herrlich schräg und nimmt dieses Mal auch seine Macher selbst aufs Korn. Frei nach dem Motto, jeder fängt mal klein an und Hilfe anzunehmen, gehört dazu. Mach einfach! Es geht auch darum, die jungen Leser einen Schritt weiterzubringen. Was, schon zu Ende? Und nun? Immerhin ist Lockdown und alles verboten. Alles, nein fast alles, Du könntest und dürftest natürlich nun die „richtigen“ Luzifer junior Bücher lesen, sind doch Ferien und Du hast Zeit! Nicht jeder wird auf Anhieb ein begeisterter Leser... Früher gab es LOEWE WOW noch nicht, so musste ich meine große Tochter anders ködern „Wenn Du das Buch von Luzi liest, dann bekommst Du danach auch das Hörbuch!“ Aber der Sprecher hörte nach fünf Bänden auf. Nun heißt es „wenn Du wissen willst, wie es weiter geht, dann musst Du es schon lesen!“. Es funktioniert, das Kind liest! Nicht immer, aber immer öfter und Cornibus & Co. verschlingen beide mit 11 und 13 und die Freundin mit 12, in den Wartezeiten, bis ihre Freundin wetterfest angezogen ist... Aber, die Bücher sind leider viel zu schnell zu Ende und werden dann in der pandemiebedingten Langeweile auch mehrmals gelesen...

Wunderschön ist wieder der farbige Schnitt, der diesmal knallblau strahlt und somit super neben dem orangen Schnitt von Band 1 hervorsticht. So kann man die Bücher auch immer schnell im Regal finden, selbst wenn sie mal wieder verkehrt herum einsortiert wurden.... Ich bin sehr froh, dass wir endlich zwei Bände haben, nun ja jede einen eigenen Band im Zimmer und ich weniger Streit!

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Veröffentlicht am 24.03.2021

Teuflischer Lesespass, selbst für Lesemuffe.!

Luzifer junior (Band 9) - Ein Dämon im Klassenzimmer
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Uff, Luzi, der viel zu nette Sohn des Höllenfürsten Luzifer ist endlich zurück aus der Hölle. Die Überraschung zu seinem und Lillys Geburtstag war dann doch höllisch anstrengend und so freut er sich tatsächlich ...

Uff, Luzi, der viel zu nette Sohn des Höllenfürsten Luzifer ist endlich zurück aus der Hölle. Die Überraschung zu seinem und Lillys Geburtstag war dann doch höllisch anstrengend und so freut er sich tatsächlich auf einen stinklangweiligen Schultag. Doch so ganz normal beginnt er nicht. Mit seinem Hausdämon Cornibus stimmt was nicht, er mag noch nicht mal Schokolade und röchelt merkwürdig. Wenigstens seine Freunde erkennen eine Erkältung, wenn sie eine sehen, aber was sonst so in der Schule los ist, ist unglaublich. Was ist denn bloß in Lehrer Holzapfel gefahren? Hat er Gustav im Speisesaal wirklich ein Bein gestellt, laute Furzgeräusche von sich gegeben und die Rede des Direktors durch respektlose Zwischenrufe gestört? Als dann die Mathestunde für Gustav noch schlimmer wird, dämmert ihnen, dass sie nicht alleine aus der Hölle zurück gekehrt sind. Doch wie werden sie den Dämon wieder los, ohne gleich Luzifer senior um Hilfe zu bitten?
Band 9 ist nicht nur teuflisch gut, er setzt auch nahtlos bei Band 8 an! Es lohnt sich daher wirklich alle Bände der Reihe nach zu lesen, auch wenn es nicht zwingend erforderlich ist. Natürlich beginnt auch der neunte Band mit Steven, dem kreativen Höllenhirn, der verzweifelt nach freiwilligen Testpersonen für seine neue Erfindung sucht, aber er wird nicht von Luzifer herbei gebrüllt! Der Einstieg mit Steven ist zwingend, andernfalls machen wir uns Sorgen, dass die Hölle zufriert!
Sehr lustig fanden wir nicht nur, das Cornibus einen tödlichen Männerschnupfen hat, wie Lilly es so treffend diagnostiziert, sondern auch die irrigen Ansichten von Gustav und Luzi zu angemessenem Lehrerverhalten. Meine Lehrerskinder haben sich kringelig gelacht, als sie lasen, was Lehrer so angeblich alles nicht tun... Tja, aber das ist ja nicht ihr einziger Irrtum, denn von Ruhe kann keine Rede sein. Eine weitere höllisch kniffelige Aufgabe steht ihnen bevor: wie vertreibt man einem Dämon, ohne dass die ganze Schule merkt was los ist und ohne Luzifer senior um Hilfe zu bitten? Zum Glück ist Luzi entschlossen, Gustav verzweifelt und Aaron erfinderisch. Und Lilly, die ist am Boden zerstört, denn niemand lässt sie ihre Geburtsstagstreitaxt schwingen... Ja, da spielen sich echte Dramen ab, die besonders in der Wiederholung irre witzig sind. Die Illustrationen von Raimund Frey, der der Reihe seit Band 1 treu ergeben ist, sind einfach der Knaller. Wer möchte nicht so einen knuffeligen Cornibus mit Sprachfehler sein eigen nennen? Die Erkältung kann er gerne behalten, aber ansonsten, zeigt er sich hier von seiner besten Seite! Natürlich kommen auch andere alte Bekannte aus den vorherigen Bänden vor. Das ist für Fans der Reihe ein besonderes Highlight. Neben den Illustrationen, die die Emotionen auf den Punkt bzw. auf die Flatulenz bringen... bis hin zum traditionellen Abschlusscomicstrip. Der ist wieder richtig lustig und tröstet einen über die nächsten 6 Monate Wartezeit hinweg, denn der 10. Band wird bereits angekündigt!
Franziskas Meinung: Ich fand es sehr lustig. Die Mathebücher zu verbrennen wäre doch mal eine abwechslungsreiche Hausaufgabe und im Winter sehr wärmend! Besonders gut gefallen hat mir das Ende, denn so ein kleiner, verfressener Hausdämon ist nicht nur praktisch, sondern auch äußerst liebenswürdig!
Johannas Meinung: Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es gab immer was zu lachen und wurde nie langweilig. Vor allem Lilly und Cornibus sind mit ihren Macken meine absoluten Lieblinge! Lilly wie sie endlich ihr teuflisches Geburtstagsgeschenk ausprobieren will und Cornibus der seine Erkältung herrlich dramatisiert!
Fazit: Das Abenteuer ist wieder teuflisch witzig, spannend und rasant. Da liest sogar meine Große das Buch in einem durch. Das Schriftbild ist sehr angenehm und erleichtert die Lesbarkeit enorm. Ein guter-Laune-Garant für Jungs und Mädchen ab 10 Jahren!
Ein höllischer Spaß, der hier sogar die Lesemuffel zu Leseratten mutieren lässt!

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Veröffentlicht am 23.03.2021

Mehr als nur Fantasy!

Amari und die Nachtbrüder (Teil 1)
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Amari ist 12 Jahre alt, hat wilde Afrolocken und dunkle Haut und wächst bei ihrer Mutter in sehr bescheidenen Verhältnissen im Sozialbauviertel der Stadt auf. Anders als ihr 10 Jahre älterer Bruder Quinton, ...

Amari ist 12 Jahre alt, hat wilde Afrolocken und dunkle Haut und wächst bei ihrer Mutter in sehr bescheidenen Verhältnissen im Sozialbauviertel der Stadt auf. Anders als ihr 10 Jahre älterer Bruder Quinton, ist sie recht unauffällig, meint sie. Denn Quinton war immer und überall der Beste und hatte ein Stipendium an einer piekfeinen Privatschule zwischen lauter Weißen. Nach dem Abschluss studierte er jedoch nicht, sondern trat eine streng geheime Tätigkeit an und ist seit sechs Monaten spurlos verschwunden! Das bereitet Amari und ihrer Mutter große Sorgen. Anders als Quinton kommt Amari unter all den reichen Kids nicht klar und kann das tägliche Mobbing nicht gut wegstecken. Als sie sich zu einem Schubser gegenüber einer Peinigerin hinreißen lässt, verliert sie ihr Stipendium und ihre Mutter ist verzweifelt. Doch da erreicht sie eine geheimnisvolle Nachricht ihres Bruders, er lässt ihr mitteilen, dass ihm etwas zugestoßen sein muss, da sie ansonsten diese Nachricht nicht erhielte. Er nominiert sie zu einer Sommerakademie an der er früher auch stets teilnahm. Ihr Mutter ist begeistert und Amari sofort entschlossen, der Einladung ihres Bruders zu folgen. Was ihre Mutter nicht ahnt: das ist keine normale Akademie, sondern wird organisiert von der Oberbehörde für übernatürliche Fähigkeiten. Nur wer über übernatürliche Fähigkeiten verfügt, darf teilnehmen. Das muss doch ein Irrtum sein, oder? Doch beim Auswahlverfahren stellt sich heraus, dass Amari eine Magierin der Stufe 2 ist und das ist streng verboten! Ist sie wirklich gefährlich?!

Ich finde es super, dass auch farbige Kids endlich mal die Hauptrolle in einem Fantasyabenteuer bekommen und nicht nur in sozialkritischen Geschichten. Natürlich bekommt damit auch das Abenteuer sozialkritische Aspekte, aber das sollte eigentlich selbstverständlich sein. Spannung und Magie sollten den kritischen Geist nicht ausschalten! Dem bleibt auch Amari selbst treu und sie sieht das schnelle, illegale Geld in ihrer Gegend mehr als kritisch! Dafür ist sie aber ihrer neuen Zimmergenossin in ihrem Zimmer ausgesprochen offen gegenüber. Das liegt nicht nur daran, dass sie keine Ahnung hat, was sie bei einem Drachenmädchen zu erwarten hat, sondern weil ihr deren offene, freundliche Art und ihr Erfindungsreichtum absolut sympathisch ist. Außerdem ist sie glücklich, endlich eine Freundin gefunden zu haben, da ja sonst sie diejenige ist, die von den Übrigen abgelehnt und ausgegrenzt wird. Na ja, diesmal ergeht es ihr nicht viel besser, aber mit einer solchen Freundin an der Seite, lässt sich das gleich viel besser verkraften. Zu dem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, wie dringend sie diese Freundin noch brauchen wird, denn vor ihr liegt ein unglaublich gefährliches und spannendes Abenteuer! Es ist ungemein fantasievoll und voller unerwarteter Wendungen, kehrt aber doch immer wieder zu einem Thema zurück: die Ausgrenzung des Ghettogirls wegen seiner Herkunft und Hautfarbe, sowie Vorurteile und Stigmen. Ja, Fantasy darf auch gerne hintergründiger sein. Daher sind auch die Charaktere nicht einfach gut oder böse. Nein, einige spielen ein doppeltes Spiel, um hinter der Fassade die Strippen ziehen zu können, ohne sich selbst zu gefährden. Was Amari davon halten soll, ist ihr nicht so ganz klar, für die Zuhörer ist es ganz klar faszinierend und sorgt für einen Extra-Touch des gewissen Etwas.

Ich war ja ganz angetan von der frischen, unverbrauchte Stimme von Merete Brettschneider, die für mein Empfinden Amari eine wirklich authentische Stimme verleiht. Dann betrat meine Große die Küche und meinte sofort: „Die Stimme kenne ich doch, das ist doch Marie aus „Die drei !!!““. Ja, sie klingt auch in der Tat wirklich professionell und alles andere als stümperhaft. Für viele junge Hörerinnen klingt sie also nach Jugend und ungebrochenen Forscher- und Ermittlergeist, perfekt für diese junge Heldin!

Ein erfrischend einfallsreiches und kritisches Fantasyabenteuer ab 10 Jahren, dass nicht ständig an bekannte Vorbilder erinnert, sondern aufregend neu ist, allerdings wie zu erwarten, mit vielen bekannten und unbekannten magischen Wesen aufwarten kann! Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird und kann es nur empfehlen!

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