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Veröffentlicht am 02.05.2025

Fantastisch!

Jewel & Blade. Die Wächter von Knightsbridge
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Seit dem schweren Unfall ihrer jüngeren Schwester Danika hat Harper (19) die Uni Cambridge verlassen um bei ihrer Familie zu sein. Seither arbeitet sie in der Goldschmiede ihrer Mutter, denn sie hat ein ...

Seit dem schweren Unfall ihrer jüngeren Schwester Danika hat Harper (19) die Uni Cambridge verlassen um bei ihrer Familie zu sein. Seither arbeitet sie in der Goldschmiede ihrer Mutter, denn sie hat ein ganz besonderes Gespür für die edlen Materialien. Jetzt in den Ferien besucht ihre Mutter ihre Oma und ihre beste Freundin Willow ist endlich wieder in Liverpool zu Besuch. Nach einer wilden Pubnacht mit Willow, versucht sie in der Werkstatt Ruhe zu finden, doch eine geheimnisvolle Gestalt lauert vor der Tür, bis der alte Hund ihn vertreibt. Am nächsten Tag steht der gutaussehende Archer im Laden, mit dem aufregendsten Ring den sie je gesehen hat. Als sie ihn mit ihrem blutigen Finger anfasst, überkommt sie eine erschütternde Vision, wir König Artus die Hexe Morgana mit Excalibur bezwang. Archer offenbart ihr, dass ihr vor 8 Jahren verschwundener Vater einer der Nachfahren von Ritter Lancelot war und nun alle Schmuckstücke der Ritter der Tafelrunde in London vereint werden müssen. Die Kette, die ihr Vater der Familie gestohlen hatte, müsse zurück nach London. Doch Harper bekommt als sie entdeckt, wie sorgfältig ihr Vater die Kette versteckte, Zweifel an dem von Archer behaupteten Unfalltod ihres Vaters. Sie begleitet ihn daher nach London, um die Antworten zu erhalten, die ihr Vater ihr nicht mehr geben kann und ihre Familie kennen zu lernen. Die Nachfahren der Tafelrunde, die sich Wächter von Knightsbridge nennen, sind ihr nicht geheuer, bis auf den verschlossenen Lark, der auch in ihr mehr zu sehen scheint und ihr hilft der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Ebenfalls an ihrer Seite, ist ihre Cousine Ada, von deren Existenz sie nichts wusste, die für sie aber fast wie eine zweite Schwester ist.

Pia-Rhona Saxe glänzt auch in diesem urbanen Romantsy-Abenteuer um Liebe, Verrat, Sagen und Familiengeheimnisse und einen Kampf um Leben und Tod. Sie vermag es unglaublich gut, die ganze Bandbreite an Gefühlen in Harpers Inneren mit ihrer Stimme Ausdruck zu verleihen. Kaum dass sie mit Archer London erreicht, scheinen sich die Ereignisse zu überstürzen. Immer wieder wird sie von Visionen der uralten Artus-Sage übermannt. Ist sie wirklich eine Nachfahrin eines Ritters der Tafelrunde? Ist es wirklich ihr Schicksal die Welt vor der erwachsenden Boshaftigkeit von Morgana zu beschützen. Wie sollte ihr das überhaupt möglich sein da sie sich in London doch nicht auskennt und die Wächter von Knightsbridge sie auch eher misstrauisch beäugen, als mit offenen Armen empfangen. Dazu kommt es, dass sie emotional zwischen Archer und Lark hin- und hergerissen ist. Irgendwie faszinieren sie beide, doch Archers verschnobbte Familie schreckt sie ganz schön ab. Doch hat sie eigentlich keine Zeit ihre Gefühle zu ergründen, sie spürt untrügerisch, dass eine böse Macht erwacht ist und auch sie und ihre Familie bedroht. Das Kribbeln in ihrem Bauch lässt sich dennoch nicht unterdrücken und zum Glück gibt es ja auch noch Cousine Ada, die für Momente des Glücks und der jugendlichen Unbeschwertheit sorgt. Auch diese nimmt man der jugenen Sprecherin ab. Leider halten sie nicht lange an, denn es scheint sich alles gegen Harper verschworen zu haben.

Anne Lück gelingt es ganz hervorragend uns auf eine Achterbahn der Gefühle mitzunehmen. Geschickt legt sie Pfärten und Finten. Immer wieder, war ich hin und hergerissen, ob mir nun Archer oder Lark besser gefällt. Ist einer von ihnen etwa heimlich ein Agent der anderen Seite? Sie hat mich in diesem Strudel der Gefühle und Ereignisse mitgerissen und gepackt und ich bin froh, dass ich in Kürze weiterhören kann, denn das Ende ist dramatisch! Doch nicht nur das, die ganze Geschichte überzeugt ohne Längen. Man sollte aber stets gut zuhören, damit einem kein Hinweis und keine Nuance entgeht.

Ab 16 Jahren.

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Veröffentlicht am 29.04.2025

Freundlich ist das Leben schöner!

Wer hat Angst vor Toto Troll?
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Tief im dunklen Wald wohnt der fürchterliche Toto Troll. Er tobt und wütet so sehr, dass sich niemand auch nur in die Nähe seiner Höhle wagt! Niemand weiß eigentlich wie er aussieht, so lange lebt er schon ...

Tief im dunklen Wald wohnt der fürchterliche Toto Troll. Er tobt und wütet so sehr, dass sich niemand auch nur in die Nähe seiner Höhle wagt! Niemand weiß eigentlich wie er aussieht, so lange lebt er schon alleine und verscheucht alle Wesen ringsum. Nur ein kleines Häschen, wagt sich tapfer vor und fragt freundlich, ob der Troll nicht mit ihm sprechen möchte. Soviel Freundlichkeit haut den einsiedlerischen Troll glatt um und bringt ihn aus dem Konzept. Kann das sein, dass es auch ganz anders laufen könnte, wenn er vielleicht freundlich wäre? Wäre das vielleicht etwa schöner?

Die Geschichte ist in Reimform und die Übersetzerin Anna Taube hat ganze Arbeit geleistet, damit die Reime nicht holprig sind und dennoch den Sinn des Originals wiedergeben. Die Reime stärken schon früh das Sprach- und Rhytmusgefühl, als auch das Textverständnis der Kleinen. Die liebevollen, farbigen Illustrationen von Stefano Martinuz unstreichen den Inhalt der Geschichte noch zusätzlich. Das ist auch ganz wichtig, damit sich 4 jährige auch etwas unter einem Troll und seiner Höhle vorstellen können. Dabei sieht Toto Troll schon etwas merkwürdig aus, aber nicht zwangsläufig angsteinflößend. Er ist sehr geschickt gewählt vom Illustrator, so dass es im Auge des Betrachters liegt, ob er unheimlich, oder einsam aussieht. Dabei gibt es im Laufe der Geschichte aus so einiges zu entdecken, wie sich der Troll von einem gefürchtetem Waldschreck zu einem freundlichen Freund und Gastgeber im Wald wandelt. Wie er lernt sich selbst zu lieben und zu akzeptieren wie er ist und dadurch für seine Umwelt auch viel angenehmer wird. So kommen sie sehr gerne zu ihm zu Besuch.

Sehr schön finde ich den angenehm großen Druck des Textes, so dass auch Großeltern und Leseanfängern den Kleinen vorlesen können. Sollten die Großeltern ihre Brille vergessen haben, kann auch das Handy das Vorlesen übernehmen dank der Gratishörversion per QR-Code am Ende des Buches. Der Sorecher Lori Lorenzen spricht lebendig und ausdrucksstark. Ein Umblättergeräusch zeigt den Kleinen an, wann das Kind umblättern soll, damit Text und Geschichte wieder prima zusammen passen. Die Hörversion ist sehr schön, allerdings ersetzt sie nicht das Kuscheln beim Vorlesen und ich bin kein Freund davon kleinen Kindern Handys in die Hand zu drücken. Das ist aber meine persönliche Einstellung.

Eine starke Geschichte über Vorurteile und die Kraft der Freundlichkeit. Sie macht das Leben einfach schöner und lebenswerter. Man muss ihr nur eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Sensibel, witzig, bewegend

Keine Party ist auch keine Lösung
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Jagoda lebt seit 6 Monaten mit ihrer polnischen Mutter im Frauenhaus, nachdem ihre Mutter wieder enttäuscht zum 2. Mal vor ihrem gewalttäigen Vater geflohen ist. Jetzt lebt sie im Frauenhaus an der Grenze ...

Jagoda lebt seit 6 Monaten mit ihrer polnischen Mutter im Frauenhaus, nachdem ihre Mutter wieder enttäuscht zum 2. Mal vor ihrem gewalttäigen Vater geflohen ist. Jetzt lebt sie im Frauenhaus an der Grenze zu Polen, also gar nicht so weit weg von ihrer geliebten Babschka, ihrer Oma. Aber da die Adresse von Frauenhäusern geheim bleiben muss, kann diese natürlich noch nicht einmal für ihren Geburtstag in wenigen Tagen zu Besuch kommen. Wie damals vor 5 Jahren soll es eine kleine feine Feier, mit allen Bewohnern des Frauenhauses werden. Aber nicht mit Jagoda! Zum einen, will sie die gleichaltrige Jules, die große Schwester von Putzi, nicht dabei haben. Auch wenn Putzi eine super Ersatzschwester ist, ist Jules eine Plage. Sie will immer alles in die Luft sprengen. Was stimmt bloß nicht mit ihr? Zum anderen ist das Mia, das neue Mädchen in ihrer Klasse, die als einzige nett zu ihr ist und sie nicht wegen ihrer abgetragenen Klamotten hänselt. Als sie erfahren hat, dass Jagoda am Freitag Geburtstag hat, fragt sie sofort, ob sie eingeladen wird und Jagoda sagt zu. Sie will unbedingt, dass Mia ihre Freundin wird und dass es eine richtig tolle Party mit allem Drum und Dran wird – nur, wie soll das gehen?

Jagoda ist polnisch und heißt Blaubeere und sie hasst ihren Namen und würde so gerne Jasmin heißen. Aber niemand nennt sie so und so hasst sie stattdessen einfach fast alles was blau ist! Aber das ist gerade ihr geringstes Problem....

Anna Maria Prasler gewährt sehr einfühlsam und für Kinder gut verständlich den Einblick in das Leben im Frauenhaus. Wobei einige Dinge nicht so thematisiert werden, weil das für die Altersgruppe nicht so spannend ist, z.B. warum Jagodas Mutter so arm ist, obwohl sie den ganzen Tag arbeitet.... Arbeitende Bewohnerinnen des Frauenhauses müssen die Unterkunft nämlich bezahlen und zu den Kosten gehören eben auch die für die Mitarbeiterinnnen! Klar, dass da nicht mehr allzu viel für anständige Klamotten oder andere Annehmlichkeiten übrig bleibt. Jagoda hat also echte Probleme bei der Planung, denn Geld hat sie keines, aber dank ihrer Tierliebe, verdient sie sich welches und muss es mit Bedacht einsetzen. Zum Glück schafft sie es, über ihren eigenen Schatten zu springen und die übrigen Bewohnerinnen und ihre Kinder um Hilfe zu bitten. Sie ist nämlich für ihr Alter schon viel zu erwachsen und übernimmt immer viel zu viel Verantwortung, da ist es mal sehr angenehm etwas davon abzugeben. Da es den anderen aber ganz ähnlich geht, müssen sie in der Not sehr erfinderisch werden. Aufgeben oder versagen steht nicht zur Auswahl, dafür steht für Jagoda viel zu viel auf dem Spiel. Außerdem ist es wie immer im Leben, es kommt alles ganz anders als geplant und wird dann ganz anders und viel besser als erhofft! Dazwischen muss Jagoda aber wirklich noch so einiges verkraften und ihr Name ist da ihre geringste Sorge! Dafür liefert sie ihren Zuhörerinnen aber auch tolle Partyideen für wenig oder kein Geld!

Uta Dänekamp spricht frech und energisch diese junge, entschlossene Heldin, die keinen leichten Start hat, aber nicht aufgibt. Mit vielen Stimmnuancen kann sie wunderbar die vielen Stimmungschwankungen der Geschichte zum Leben erwecken. Denn natürlich erfahren wir nicht nur das Schicksal von Jagoda und ihrer Mutter, sondern auch von einigen anderen Bewohnerinnen und ihren Kindern. Damit zeigt uns Anna Maria Prasler, dass es jede treffen kann. Gewalt in der Beziehung ist völlig schichtunabhängig und so werden ganz nebenbei, hoffentlich, Vorurteile abgebaut.

Ein sehr wichtiges Thema, dass viel zu wenig beachtet wird, einfühlsam und doch abwechslungsreich präsentiert.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Auch Jungs haben es nicht leicht!

Das Leben fing im Sommer an
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Solingen, Juni 2006. Es ist der heißeste Sommer seit Menschengedenken... Die Schulferien stehen unmittelbar bevor und der 15 Chris Kramer muss verkraften, dass er aus dem Nachwuchskader von Bayer 04 Leverkusen ...

Solingen, Juni 2006. Es ist der heißeste Sommer seit Menschengedenken... Die Schulferien stehen unmittelbar bevor und der 15 Chris Kramer muss verkraften, dass er aus dem Nachwuchskader von Bayer 04 Leverkusen geflogen ist: zu schmächtig. Nichts was man gerne hört, wenn man davon träumt Fußballprofi zu werden, sich nach Debbie, dem schönsten Mädchen der Schule sehnt und die Akne auf dem Rücken einem den Badespaß im Freibad verdirbt. Und doch erlebt Chris seinen ganz eingen Sommertraum. Er sitzt mit seinen besten Freunden Johnny und Salvo auf dem Dach der Scheune vom Kramerschen Hof und sie quatschen, bis Johnny beschließt, dass es Zeit ist, das Leben in vollen Leben zu genießen, Zeit für DIE Party, auf die alle außer ihnen eingeladen sind. Da müssen sie hin, zumindest Johnny und Chris, Salvo macht ja schon eine Lehre. Christ steht eigentlich nicht so auf Partys. Er trinkt nicht, er raucht nicht.... (klar, er will ja Profisportler werden) und fühlt sich dort irgendwie immer fehl am Platz. Doch heute ist alles anders, Debbie, das schönste Mädchen der Schule, für die er im Lateinunterricht immer etwas trödelt, tanzt ihn an und nicht nur das... Alles scheint möglich, ein Sommer, der sein Leben verändern wird!

Christoph Kramer ist aktuell vereinslos und wird immer als der Weltmeister in Erinnerung bleiben, der im Finale von einem Fußball ausgeknockt wurde. Der sympathische Fußballkommentator, der gerne geradlinig die Dinge beim Namen nennt, erzählt hier von seinem wichtigsten Sommer als Teen, als es eigentlich zu heiß für alles war und er doch nur eines wollte: eine Freundin, mit der er über alles reden kann und die am Besten so aussieht wie Mischa Barton in O.C. California. Solche Mädchen fallen jedoch nicht vom Himmel und wenn, interessieren sie sich für die coolen Jungs, nicht unbedingt für die Netten. Sind die netten Jungs tatsächlich immer die Langweiler? Tatsächlich nicht, es ist nur vielleicht zu Beginn etwas schwieriger mit ihnen ins Gespräch zu kommen, wenn sie schüchtern sind. Es lohnt sich aber es zu versuchen. Für alle Jungs und Mädels: Ihr seid nicht alleine mit Euren Selbstzweifeln! Anderen geht es ganz genauso, den meisten sogar. - Mein privater Trost an Euch: die, die in der Schule die Coolsten waren, bleiben es oft in der Folge nicht mehr... sie werden ganz oft, von den Normalos, den Netten raketenartig überholt...

Diese Geschichte ist eine Momentaufnahme eines Sommers, in der Christoph Kramer seine Kindheit endgültig hinter sich ließ, was er auf unglaublich sympathische Art schildert. Was mir besonders gut gefällt ist, wie ehrlich er seine Selbstzweifel schilder und dass ihm seine Hormone nicht schon aus den Ohren heraus kochen, so dass sich seine Gedanken nicht nur um das eine drehen... Er ist einfach ein Typ, den man mögen muss. Auch wenn er in diesem Sommer Mist baut, so versuchen sie es anschließend wieder in Ordnung zu bringen, und das ist es was die guten Jungs ausmacht! Als Mädchenmutter finde ich es sehr beruhigend, dass, egal was die Ärzte singen, nicht alle Jungs Schweine sind. Seine Erzählweise und meine eigenen Erinnerungen an die Zeit mit 15, haben mich immer wieder schmunzeln lassen....

Christoph Maria Herbst liest die wahrscheinlich nicht ganz autobiografische Erzählung von Christoph Kramer selbst ironisch, sympathisch und immer wieder voller Selbstzweifelt, aber mit ganz klarer Lebenslust! Er klingt nicht wie 15, das kann er nicht, dafür ist seine Stimme zu bekannt und es ist klar, dass er die 15 schon länger hinter sich hat. Trotzdem macht es gute Laune ihm zuzuhören, dem Autor hätte ich sicherlich aber auch gerne zugehört, auch wenn auch er nicht mehr 15 ist.

Hier kommt auf jeden Fall Sommerlaune auf und Lust auf das Leben. Egal was die Jugend für Zweifel mit sich bringt: das Leben ist schön! Macht was draus! Es ist eine Liebeserklärung, nicht nur an das Leben.... und das macht es ganz besonders sympathisch.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Für Fantasiebegabte!

Herr Konfetti
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Sophia ist ein glückliches Mädchen mit einer übersprudelnden Fantasie. Langeweile kennt sie nicht, wie auch? Sie stellt sich alles aufregend und bunt vor und außerdem gibt es ja noch ihren besten Freund ...

Sophia ist ein glückliches Mädchen mit einer übersprudelnden Fantasie. Langeweile kennt sie nicht, wie auch? Sie stellt sich alles aufregend und bunt vor und außerdem gibt es ja noch ihren besten Freund Herrn Konfetti. Zwar sieht ihn außer ihr niemand, aber das ist ihr egal. Er ist stets freundlich, einfallsreich und immer an ihrer Seite, wenn sie die aufregendsten Abenteuer erleben. Doch ihre Lehrerin findet sie habe zu viel Fantasie und sei nicht ernsthaft genug. Sophia soll nun zu einem Spezialisten! Doktor Fix kennt sich nicht nur ganz besonders gut mit Fantasie aus, sondern ist begeistert von Sophia und Herrn Konfetti. Er macht ihnen Mut. Auf dem Heimweg, will Papa eigentlich ein ernstes Wort mit Sophia sprechen, doch dann denkt er an Dr. Fix und lässt sich auf Sophia und Herrn Konfetti ein. Was nun folgt, wird für sie alle unvergesslich!

Illustratorin Miren Asian hat diese Geschichte über besondere Kinder sehr liebevoll, fantasiereich und vor allem kindlich gestaltet. Herr Konfetti ist ebenso groß und offensichtlich flauschig, wie sein Gesichtsausdruck freundlich ist. Sophias Fantasiewelten werden aufregend und offensichtlich irreal dargestellt, z.B. durch Vulkane ich auffallendem Größenmissverhältnis zu dem kleinen Mädchen, während sie Büchern entspringen. Insgesamt stilisiert sie und beschränkt sich auf das Wesentliche, wie zum Beispiel die ganz klar zu erkennenden Gesichtsausdrücke, die für die Geschichte viel wichtiger sind, als die angedeuteten Frisuren.

Die Autorin und Kinderpsychologin Susanna Isern erzählt diese Geschichte von Sophia und ihrem imagniären Freund ganz liebevoll, behutsam und mit viel Verständnis. Ich hoffe, sie nimmt damit vielen Eltern mit Kinder mit imaginären Freunden ihre Angst, dass mit ihren Kindern etwas nicht stimmen könnte. Dem ist nicht so, den Kindern geht es gut, sie sind nur ausgesprochen fantasiebegabt und das ist eine der schönsten und reichsten Gaben, die hoffentlich ein Leben lang bleibt. Wenn einem nicht eingeredet wird, dass man sich schämen solle oder ähnlicher Quatsch kann dies gelingen und Sophia zeigt uns in diesem Abenteuer, dass dies wirklich wünschenswert ist, nicht nur für sie und Herrn Konfetti. Dabei ist die Sprache sowohl sehr bildhaft und poetisch schön, sie ist für Kinder ab 4 Jahren auch sehr gut verständlich. Indem der Vater sich auf Sophias Welt staunend einlässt und versucht die Welt mit ihren Augen zu sehen, wird sie auch für ihn viel bunter und freundlicher. Das liegt auch daran, dass sie letztendlich durch ihre Offenheit ein echtes Abenteuer erleben und einem Kind in Not retten. So wird auch dem Vater bewusst, dass Sophia nicht gänzlich jenseits der Realität lebt, sie aber bei Bedarf aufzuhübschen weiß, was das Leben einfach schöner macht und andere Menschen eben auch glücklich. Warum sollte man das also bitte schön ändern?

Ein Plädoyer für mehr Fantasie im Leben und für einen behutsamen und respektvollen Umgang mit besonders fantasievollen Kindern.

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