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Veröffentlicht am 06.11.2017

Sehr ausschweifend

Grimms Morde
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„Es ist eine ungerechte Welt, Jenny“, sagte August schließlich.
„Aber wir müssen uns nicht damit abfinden, August.“ - Seite 90

Erster Satz

Die Kleidung der Frau war teuer, das sah Oberwachtmeister Blauberg ...

„Es ist eine ungerechte Welt, Jenny“, sagte August schließlich.
„Aber wir müssen uns nicht damit abfinden, August.“ - Seite 90


Erster Satz

Die Kleidung der Frau war teuer, das sah Oberwachtmeister Blauberg sofort, und er hielt sich keineswegs für einen Experten für weibliche Mode.

Meinung

Eines Morgens wird die Mätresse des ehemaligen Kurfürsten in Kassel tot aufgefunden. Noch bevor die Ermittlungen richtig begonnen haben, taucht der Hofbibliothekar Jacob Grimm, auf dem Weg zur Arbeit, beim Tatort auf. Wie es der Zufall will, wurde bei der Toten ein Zettel mit einem Zitat aus dessen Märchensammlung gefunden. Ebenso wurde die Frau auf brutale Weise ermordet, die ebenfalls Bezug auf das Märchen aufweist. Die Gebrüder Grimm sehen nur eine Möglichkeit den Mord aufzulösen - sie müssen selbst handeln. Ihre Schwester Lotte schreibt den Verfasserinnen des missbrauchten Märchen derweil einen Brief über das Geschehene, welcher die beiden Schwestern Jenny und Annette Droste-Hülshoff dazu veranlasst, selbst nach Kassel zu reisen und bei der Aufklärung des Falls zu helfen.

Die Geschichte startet so gleich mit dem Fund der Leiche der Mätresse und wird uns von einem personalem Erzähler näher gebracht. Dabei folgen wir nicht nur einer Person, sondern wechseln öfters zwischen den Geschwisterpaaren Grimm und von Droste-Hülshoff oder einiger Nebencharakteren. Der Schreibstil war in Ordnung, riss mich aber auch nicht wirklich mit. Zu oft verlor sich die eigentliche Handlung in Nebensächlichkeiten und wurde somit zu ausschweifend/zu lang gezogen. Besonders auf die Vergangenheit von Annette wurde für meinen Geschmack viel zu viel Wert gelegt. Der eigentliche Fall um die Morde ging besonders bis zur Hälfte des Buches irgendwie unter. Erst danach kam etwas Fahrt auf und es wurde spannend. Der verzwickte Fall und die spätere Auflösung gefiel mir sehr gut.

Charaktere

Bei beiden Geschwisterpaaren hatte sich für mich schnell ein Liebling herauskristallisiert, bei den anderen beiden Charakteren kam im späteren Verlauf der Geschichte nur noch eine Abneigung auf, die bis zum Ende blieb.

Jacob Grimm war mir, trotz seines eher rüpelhaften Verhalten schnell sympathisch. Er war nicht auf den Mund gefallen und sprach die Dinge aus, wie sie waren. Dabei vergaß er nur allzu oft seine Manieren, was besonders seinen Gesprächspartner empörte. Endgegensatz zu seinem Bruder ließ er sich aber nicht auf falsche Machenschaften ein und belog seine Mitmenschen. Besonders seine Beweggründe waren absurd, sowie seine Denkweise des weilen.

Auch bei Jenny und Anette gefiel mir die aufsässigere und eifrige Annette besser, obwohl ich bei ihr anfängliche Zweifel hatte, da mich ihre Vorgeschichte etwas nervte. Sie war gewieft und ließ sich nicht allzu schnell abschütteln. Ihre Schwester dagegen war in sich gekehrt und aus meiner Sicht sogar teils unwichtig für die Geschichte.

Fazit

Ich hätte mir mehr Bezug auf die Märchen gewünscht und wenige auf die Vergangenheit der beiden Geschwisterpaare. Der eigentliche Fall verlief sich dadurch. 3 Sterne

Veröffentlicht am 01.11.2017

Gemischte Gefühle hinterlassen

Phönix
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Und in der Nacht, das wusste jedes Kind in Moonvale, durfte sich niemand im Wald aufhalten. Denn die Dunkelheit war der Feind. - Seite 31

Erster Satz

Da war das Dorf.

Meinung

Ein bescheidenes Leben ...

Und in der Nacht, das wusste jedes Kind in Moonvale, durfte sich niemand im Wald aufhalten. Denn die Dunkelheit war der Feind. - Seite 31

Erster Satz

Da war das Dorf.

Meinung

Ein bescheidenes Leben in einem Zweihundert-Seelen-Dorf, vom Wald umgeben, in dem in der Nacht der Tod lauert. Die Bewohner richten sich strengstens an die Regeln des Phönix, der einst ihre Welt vor dem kompletten Untergang bewahrte. Wer diese Regeln missachtet oder aus der Reihe tanzt wird bestraft.
Die junge Callista fühlt sich schon lange nicht wohl in ihrem Leben. Weder will sie den für sie bestimmten Beruf ausüben, noch ist sie sich sicher, ob sie mit sechzehn Jahren heiraten und Kinder bekommen will. Viel lieber würde sie mit ihrem Freund Lukan im Wald jagen und Antworten auf ihre Fragen bekommen. Doch als ihr Bruder im Wald verschwindet und die Dunkelheit einbricht, ändert sich ihr Leben schlagartig. Denn die Dinge scheinen nicht so zu sein, wie bisher angenommen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich gut lesen. Zusammen mit einem Erzähler begleitet der Leser einige Charaktere abwechselnd auf ihrem Weg, meistens dreht es sich jedoch um die Protagonistin Callista. Zwischendurch gibt es immer wieder Einblicke in die Gedanken der Figuren.
Der Beginn mit der Einleitung in Callistas Welt und ihr momentanes Leben war für das, relativ dünne Buch, doch überraschend lang und ausführlich, brachte den Leser auf einen gut überschaubaren Stand und ließ Platz für einige Überraschungen und offene Fragen im späteren Verlauf. Zum Ende hin verlor sich aber das mitreißende, gewisse „Etwas“, welches mich zum Start gleich gepackt hatte. Zudem passierte vieles Schlag auf Schlag, wo vorher doch noch alles so sachte ablief. Es wirkte fast so, als ob das Buch unbedingt in knapp 350 Seiten zu Ende gehen musste und zum Schluss kein Platz mehr da war, um ausführlicher zu werden. Auch lungerten einige Tippfehler im Text herum.

Charaktere

Callista war für mich auf den ersten Blick ein ziemlich normales fünfzehnjähriges Mädchen - leicht aufsässig und die Welt am hinterfragen. Nach den Regeln so üblich, verrichtete sie eine reine Frauenarbeit, war damit aber mehr als nur unzufrieden und sehnte sich danach etwas anderes zu tun. Ihr Freund Lukan brachte ihr im Wald heimlich das Bogenschießen bei und hörte sich auch ihre vielen Fragen an, die im Dorf eher misstrauisch beäugt wurden. An sich war sie sympathisch, ging mir aber durch ihre ständige Schwärmerei über Lukan schnell auf die Nerven. Egal was er tat, sie liebte ihn immer noch ein Stückchen mehr, als vorher.

Lukan wiederum gefiel mir von vorne bis hinten, selbst gegen seine Eifersuchtsphase am Ende hatte ich nichts einzuwenden. Als Waise lebte er beim örtlichen Jäger und lernte unter dessen Fittiche auch ebenfalls das Handwerk. In der Dorfgemeinschaft hielt er sich eher im Hintergrund und hatte nicht mit vielen anderen Leuten zu tun. Kurz bevor Callistas Bruder Jona verschwand, wollte er sie fragen, ob sie ihn heiraten würde.

Ein weiterer Charakter war Caleb, Novize im Tempel und fest versteift auf die Regeln des Phönix. Er ist der typische Außenseiter unter den Jugendlichen, etwas tapsig und eigentlich immer nur darauf bedacht alles richtig zu machen. In der letzten Hinsicht versagt er allerdings des Öfteren, was sein Meister ihm auch häufig vorwirft. Mit ihm wurde ich irgendwie noch nicht so richtig warm, aber ich bin gespannt wie er sich im zweiten Band entwickelt.

Fazit

Ich hab das Buch mit gemischten Gefühlen beendet. Einerseits gefiel es mir richtig gut, auch vom Setting her, andererseits gibt es ein paar Dinge, die mich zum Ende hin dann doch störten. Auch wenn die Geschichte noch weitergeht, das Ende vom ersten Band hat mich nicht wirklich begeistert. Deswegen von mir knappe 4 Sterne

Veröffentlicht am 26.10.2017

Sehr zügiges Tempo

Black Clover 02
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Meinung

Direkt beim ersten Auftrag gibt es schon Probleme. Asta und seine beiden Kameraden sollten eigentlich nur ein Wildschwein vertreiben, stattdessen sehen sie sich nun von bösen Magiern umzingelt. ...

Meinung

Direkt beim ersten Auftrag gibt es schon Probleme. Asta und seine beiden Kameraden sollten eigentlich nur ein Wildschwein vertreiben, stattdessen sehen sie sich nun von bösen Magiern umzingelt. Nicht nur sie, sondern auch die Dorfbewohner sind in Gefahr. Doch mit Astas Antimagie rechnen sie nicht. Gesagt getan sind die Magier verjagt, aber der nächste Einsatz lässt nicht lange auf sich warten - ein Dungeon ist erschienen und Asta erhält die Mission, die Schätze zu finden, direkt vom König der Magier. Nur hat auch das angrenzende Reich seine Magier schon entsannt.

Spannend und lustig geht die Geschichte um den magielosen Jungen Asta weiter. Die Story läuft recht schnell ab, kaum von einer Mission wieder da, geht es schon ins nächste Abenteuer. Die Idee mit dem Dungeon, der einfach so auftaucht, um erkundet zu werden, fand ich klasse. Hoffentlich erwarten Asta und seine Freunde noch den ein oder anderen Dungeon.


Charaktere

Zu dem quirrlichen Asta, der nun Mitglied des Ritterordens Schwarzer Stier ist, gesellt sich die junge Noelle Silva. Trotz ihrer Abstammung aus der königlichen Familie und der enormen Magiekraft kann sie ihre Fähigkeiten nicht richtig kontrollieren. Dies ist auch der Grund weswegen sie zum Schwarzen Stier ging, denn ein anderer Orden wollte sie aufgrund dessen nicht aufnehmen. Obwohl sie Asta oft abwertende Sachen an den Kopf wirft, scheint sie ihn zu mögen und auch für seine Kraft zu respektieren.

Fazit

Auch im zweiten Band mach die Geschichte rund um Asta viel Spaß. Ich hoffe aber, dass das Tempo sich noch etwas legt. Momentan ist alles sehr hektisch. 4/5 Sterne

Veröffentlicht am 23.10.2017

Am Anfang zäh, aber ab der Mitte dann spannend

Der Schwarze Thron 2 - Die Königin
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Die Königin ist der zweite Band der Reihe „Der schwarze Thron“. Spoiler vorhanden!

Erster Satz

Natalia Arron beobachtet mit kritischem Blick, wie ihre jüngerer Schwester Greavesdrake wieder vereinnahmt.

Meinung

Der ...

Die Königin ist der zweite Band der Reihe „Der schwarze Thron“. Spoiler vorhanden!

Erster Satz

Natalia Arron beobachtet mit kritischem Blick, wie ihre jüngerer Schwester Greavesdrake wieder vereinnahmt.

Meinung

Der Kampf um Leben und Tod hat begonnen, doch nicht alle Schwestern sind davon überzeugt, sich gegenseitig umzubringen. Während Mirabella sich an Arsinoe rächen will, weil dessen Bär sie angriff, versucht diese den Konfrontationen mit ihren Schwestern aus dem Weg zu gehen. Die jüngste und zierlichste der Dreien Katharine hegt nach ihrem beinahe Tod einigen Groll. Viel zu schnell stehen sich die Geschwister wieder gegenüber, doch dieses Mal sind die Kräfte neu verteilt.

Wie schon beim ersten Band, war der Schreibstil wieder mal alles andere als gewöhnlich. Erneut erzählt uns ein Erzähler die Geschichte in der Gegenwart und folgt den drei Parteien. Auch hier brauchte ich wieder etwas Zeit, um damit klar zu kommen. Die Abschnitte in den einzelnen Kapitel sind immer recht kurz und lassen einem nicht viel Zeit, um in die Szene einzutauchen, ehe diese schon wieder vorbei ist. Ein Manko, welches mich beim ersten Teil nicht so gestört hat, wie beim Zweiten.
Auch bei diesem Band blieb es zum Beginn recht langweilig und unspektakulär. Erst ab der Hälfte kam alles ins Rollen, dafür bleib es bis zum Ende spannend und zog mich komplett mit. Am Anfang des Buches gibt es wieder einmal die Karte der Insel und eine kurze Auflistung aller Personen, die ich auch bitter nötig hatte. Einige Charaktere waren einfach nicht hängen geblieben.

Charaktere

Zu den alten bekannten Charaktere kommen nicht viele neue Gesichter hinzu, besonders keine tragende Rollen.

Im zweiten Band erfährt man etwas mehr zu den drei Schwestern. Besonders Arsinoe ist mir dadurch etwas mehr ans Herz gewachsen. Sie fängt an sich den Problemen zu stellen, anstatt immer nur wegzulaufen. In ihren Kapiteln geht es nun auch mehr um sie, als um ihre Ziehschwester Jules. Diese verliert durch gewisse Umstände oft die nerven und neigt dazu hysterisch zu sein. Eine Wandlung die nicht immer schön war.

Mirabella dagegen ist mir immer noch unsympathisch und meine Abneigung gegen sie ist eher noch gewachsen. Einerseits war sie wieder einmal die fürsorgliche große Schwester, andererseits entschied sie sich aber von heut auf morgen dazu, ihre Schwestern zu töten. Und egal was passierte, sie verhielt sich immer so, als wäre sie an allem unschuldig. Auch machte sie sich wegen gewissen Entscheidungen bei mir unsympathisch, die mit Arsinoe und Billy zu tun hatten.

Was mit Katharine passierte, als sie in die Spalte gestoßen wurde, ist ein kleines Rätsel. Allerdings scheint sie jegliche Gefühle verloren zu haben und auch die Skrupel zu töten. Sie sehnt sich förmlich danach, ihre Schwestern umzubringen. Versteht mich nicht falsch, niemand sollte Lust am töten haben, aber der Geschichte tut diese Rolle sehr gut. Zudem stehe ich auf diese Art von Charakteren und Katharine gefiel mir dadurch noch besser, als schon im ersten Band.

Fazit

Wie schon beim ersten Teil, bin ich der Meinung, dass längere Abschnitte besser wären. Leider begann die Geschichte etwas lahm, nahm dann aber an Fahrt auf und konnte mich erneut überzeugen. 4 Sterne

Veröffentlicht am 18.10.2017

Ein gut unterhaltender historischer Krimi

Commissaire Le Floch und das Geheimnis der Weißmäntel
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Erster Satz

In der Nacht von Freitag, dem 6. Februar 1761, bewegte sich ein Gefährt mühsam auf der Straße voran, die von La Courtille nach La Villette führt.

Meinung

Durch seinen Patenonkel erhält der ...

Erster Satz

In der Nacht von Freitag, dem 6. Februar 1761, bewegte sich ein Gefährt mühsam auf der Straße voran, die von La Courtille nach La Villette führt.

Meinung

Durch seinen Patenonkel erhält der junge Nicolas Le Floch eine Stellung bei der Pariser Polizei. Aufgeregt und völlig unerfahren kommt der ehemalige Notariatsgehilfe in Paris an und verliert sich zunächst erst einmal im Stadtgewimmel. Er beginnt gemächlich seinen Dienst, bevor ein Jahr später sein Ziehvater schwer erkrankt und er die Stadt verlässt, um ihn zu besuchen. Bei seiner Rückkehr hält der Polizeipräfekt einen wichtigen Fall für ihn bereit, der über Nicolas Vorstellungen hinaus geht. Die Ermittlungen kosten ihm einige Mühen und scheinen zunächst einfacher als gedacht.

Ein Erzähler bringt dem Leser die Geschichte näher. Der Prolog beginnt mitten im Geschehen und brachte mir zunächst nicht viele Informationen. Danach geht es mit Nicolas Ankunft in Paris ein Jahr früher los. Der Schreibstil war überraschend angenehm und die Seiten flogen zügig dahin. Einzig die Redeart und die Straßen- und Gebäudenamen bereiteten mir Schwierigkeiten. Es dauerte lange bis ich alles richtig zuordnen konnte. Am Ende des Buches wartet ein ausführliches Glossar auf den Leser. Nicht nur zu den wichtigsten historischen Personen gab es lange Beiträge, teilweise auch für so manche französische Begriffe.
Der Fall und seine Auflösung war spannend und verzwickt - nichts schien so einfach wie zunächst angenommen. Selten erzählte einer der Beteiligten die ganze Wahrheit. Zum Ende wird das Geschehen immer weiter hoch gepuscht und endet in einem Showdown um Leben und Tod. Einzig Nicolas Vorgeschichte zu Beginn war etwas langweilig.

Charaktere

Nicolas war von Anfang an sehr sympathisch. Der junge und vor allem neue Polizeimitarbeiter wirkte im ersten Augenblick naiv und ohne taugliche Erfahrungen, war aber schnell in die Rolle des Ermittlers geschlüpft. Er machte eine gute Wandlung durch und wuchs mit seinen Aufgaben. Mit seiner Unerfahrenheit tappte er in einige Fettnäpfchen und musste auch gewisse Dinge auf die harte Tour lernen. Dies zerrte oft an seinen Nerven, doch sein Assistent Bordeau hatte stets einen Rat auf Lager.

Dieser war einige Jahre älter als Nicolas, hatte Frau und Kinder zu Hause und schon deutlich mehr Erfahrung im Beruf. Seine Tipps und Anmerkungen waren immer gern gesehen. Nicht immer wusste ich sicher, was ich von dem Assistenten halten sollte. Seine Art trug oft dazu bei, dass ich an seiner Loyalität zweifelte.

Fazit

Ein gut unterhaltender historischer Krimi in der französischen Hauptstadt. Sympathischer Protagonist, der auch nicht immer sofort eine Lösung parat hatte. 4 Sterne