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Veröffentlicht am 25.05.2024

Mysteröse und romantische Rästel auf Bleak Castle

Das Monster von Bleak Castle
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Willow packt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Ihre Tochter und verschwindet aus dem Haus ihres Mannes. Zu Fuß und mithilfe ihrer Freundin bringt sie immer mehr Abstand zwischen sich und ihrem vorherigen ...

Willow packt in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Ihre Tochter und verschwindet aus dem Haus ihres Mannes. Zu Fuß und mithilfe ihrer Freundin bringt sie immer mehr Abstand zwischen sich und ihrem vorherigen Leben. Als sie in einer Postkutsche Richtung Meer sitzt, trifft sie eine ältere Frau, die ihr Mut macht. Doch dann hat die Postkutsche einen Unfall und die Insassen werden von einem Herzog vom nächsten Anwesen gerettet.

Willow findet sich auf diesem Anwesen wieder und wird von der Dienerschaft herzlich aufgenommen. Hier wird in einer kleinen Familie zusammengelebt, ihre Tochter ist sofort ins Herz geschlossen. Nur ihren Retter hat Willow noch nicht gesehen. Noch bangt sie, um das Leben der älteren Frau und ob ihr Mann sie finden wird.

William fühlt sich verflucht. Nachdem er seine Familie verloren hat, sind nun seine Angestellten die Menschen, die ihm am nächsten stehen. Und doch zieht er sich auch vor ihnen zurück. Geplagt von Albträumen, die ihm schlaflose Nächte bescheren, fristet er ein einsames und zurückgezogenes Leben. Bis er eines Abends eine engelsgleiche Stimme eine Geschichte vorlesen hört. Diese Stimme vermag ihm zu helfen, Ruhe und etwas Frieden zu finden. Doch welches Geheimnis verbirgt Miss Willow?



Willow ist eine selbstlose Mutter, die alles für ihre Tochter Ava tut. Mutter wie Tochter sind beide sehr einfühlsame und hilfsbereite Menschen. Die Bewohner von Bleak Castle kann man nur allesamt ins Herz schließen! Die Küche und der Salon werden zu Orten zum Wohlfühlen, wo jeder willkommen ist und von Ludmilla verköstigt wird. William ist eine traurige Seele, die leider zu sehr an das glaubt, was ihm so schmerzhaft an den Kopf geworfen wurde. Trotzdessen, dass er von sich selbst keine gute Meinung hat, ist er gütig und bemüht, seine Lieben zu schützen.



Sehr schnell hat mich die mysteriöse Stimmung wieder gepackt. Das Rätsel um Willows Flucht mit Ava hat sich sehr lange gehalten, genauso wie andere Zusammenhänge erst sehr spät im Buch aufgelöst wurden. Trotzdem hat genau das im Hintergrund eine Spannung gehalten, wie ein Schatten im Augenwinkel: nicht störend oder aufdringlich, aber doch immer präsent. Man musste sich doch sehr vorarbeiten um mit den wenigen neuen Informationen, die man in einem Kapitel erlangt hat, sich eine Fährte zu den Lösungen zu legen. Ich habe es schade gefunden, dass es sehr am Ende des Buches aufgelöst wurde und man kein längeres „Happy-End“ zum Mitfeiern mit den Figuren hatte. Das Ende war mir etwas zu abrupt.

Manchmal hatte ich das Gefühl, es hätte vielleicht geholfen die Handlung schneller oder besser zu begreifen, wenn ich die Vorgänger-Bände erst kurz davor gelesen hätte. Das war aber leider nicht der Fall und ich hatte trotzdem meinen Spaß beim Lesen. Außerdem hat es mich gefreut am Ende, altbekannte Figuren aus den Vorgänger-Bänden wiederzutreffen.

Ich werde auf jeden Fall irgendwann alle drei Bände hintereinander lesen!

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Der nächste Hero findet unverhofft seine Liebste

Die listenreiche Entführung
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Oscar ist erschöpft und überarbeitet davon sein schwingenden Vermögen für Reparaturen zusammenzuhalten. Sein alter tatriger Erbonkel, der Lord of Glazebury, hilft ihm dabei nicht, im Gegenteil! Er macht ...

Oscar ist erschöpft und überarbeitet davon sein schwingenden Vermögen für Reparaturen zusammenzuhalten. Sein alter tatriger Erbonkel, der Lord of Glazebury, hilft ihm dabei nicht, im Gegenteil! Er macht mit seinen Wetten Oscar das Leben schwer. Und nun möchte er Oscar auch noch als seinem Erben ausschließen, indem er nochmal heiratet und für einen leiblichen Erben sorgt.

Als Thommy und Virginia erfahren, dass ihre Schwester Flora die Braut eines alten Earls werden soll, wollen die beiden dafür sorgen, dasd der Alte nicht zum Zug kommt und Flora ihre Sandkastenliebe heiraten kann. Kurzerhand fahren sie zum Anwesen des alten Earls und nehmen den Mann mit im ihr eigenes Heim. Doch Virginia denkt sich, dass der Earl doch gar nicht so alt ist, und auch nicht so unfreundlich wie ihre Schwester Flora behauptet hat...


Oscar und Virginia sind sehr sympathische Charaktere und es ist herzzerreißend, wie sich die beiden um ihre Familienmitglieder bemühen und nichts als Undank zurückbekommen. Oscars Onkel ist eine Katastrophe und auch Virginias Stiefmutter gibt dem Klischee in dieser Geschichte recht. Thommy hätte zwar das Herz am rechten Fleck, ist aber durch seine Jugend viel zu übermütig und selbstüberschätzt, dass er über das Ziel hinausschießt.

Der Stil hat mir wie immer sehr gut gefallen. Einige Handlungsstränge konnte ich zwar schon von Anfang an erahnen, aber ich bin dann immer gespannt, wie sich die Geschichte zum (schon bekannten) Ziel entwickeln wird. In diesem Band waren die Heroes für mich fast zu wenig präsent. Der Beginn war etwas zäh, dafür das Ende ein bisschen zu abrupt. Aber wie immer wurden die Stimmungen und Gefühle gut eingefangen.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Superguter Mix aus Mystery und Regency

Der Fluch von Sherborne Hall
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Eowyn und Ethan sind Nachbarkinder und freunden sich an. Vorallem deswegen, weil Ethan sehr traurig wirkt und Eowyn sich zur Aufgabe macht, ihn aufzuheitern. Ein Schatten schwebt über Ethan, denn sein ...

Eowyn und Ethan sind Nachbarkinder und freunden sich an. Vorallem deswegen, weil Ethan sehr traurig wirkt und Eowyn sich zur Aufgabe macht, ihn aufzuheitern. Ein Schatten schwebt über Ethan, denn sein Vater ist ein verbitterter Mann, der vor Gewalt nicht zurückschreckt um sein Ziel durchzusetzen. Um Eowyn vor diesem Mann zu schützen, wendet sich Ethan von ihr ab und verschwindet, als seine Mutter eine Tochter zur Welt bringt.
Jahre später ist Eowyn die einzige ihrer Schwestern, die noch unverheiratet ist. Sie ergreift die Möglichkeit alleine zu verreisen und fährt auf das Anwesen von Ethan mit einem wichtigen Ziel: Sie will ihm helfen den Fluch, von dem er ihr damals in Kindertagen erzählt hat, zu brechen und die alte Freundschaft wieder aufleben lassen. Ethan lehnt ihre Hilfe rigoros ab und versucht auf seine Art eine Lösung zu finden. Lässt Ethan Ewoyns Hilfe doch noch zu und können sie mit vereinter Kraft den Fluch brechen,?

Der Roman war wie der Vorgängerband wieder kurzweilig zu lesen. Mystik, Fantasie und Historisches vereinen sich wundervoll in diesem Roman. Die Figuren sind mit vielen Eigenheiten gestaltet, sodass sie verletzlich und menschlich wirken. Wieder hat diese Geschichte eine ganz eigene Aura, die einen in rätselnde und träumerische Stimmung versetzt.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Nette Unterhaltung mit Potential nach oben

Samson und Nadjeschda
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Nachdem Samson zum Waisen wurde, will ihn die Hausmeisterwitwe mit Nadjeschda verkuppeln. Er beginnt bei der Miliz zu ermitteln und löst einen Fall mit viel Hilfe und unkonventionellen Mitteln.

Das Cover, ...

Nachdem Samson zum Waisen wurde, will ihn die Hausmeisterwitwe mit Nadjeschda verkuppeln. Er beginnt bei der Miliz zu ermitteln und löst einen Fall mit viel Hilfe und unkonventionellen Mitteln.

Das Cover, das bei Diogenes-Büchern meist recht einfach gestaltet ist, hat mich angesprochen, weil es schon einiges über Samson verrät und neugierig macht.

Das Thema der Russischen Revolution ist am Leben der einfachen Bevölkerung in Kiew sehr gut dargestellt worden, man kann die Armut und Härte der Menschen beim Lesen spüren. Die Geschichte war ein bisschen wirr aufgebaut, hat sich zum Ende aber gut zusammen gefügt.

Der Schreibstil war sehr einfach, die Dialoge waren gut zu lesen und unterhaltend. Manche Sprünge von einem Schauplatz zum anderen waren erst nach ein paar Sätzen klar.

Die Figuren waren mitunter sehr gut gestaltet. Samson ist ein bemühter, ehrlicher junger Mann, der in seiner neuen Aufgabe bei der Miliz noch unbeholfen ist. Mit seiner Art besticht er aber den Leser und auch seine Mitmenschen, da er von vielen Seiten bei der Ermittlung Hilfe bekommt. Nadjeschda war genauso, wie sie zu Anfangs von der Hausmeisterwitwe beschrieben wurde: korrekt, nett aber resolut. Für meinen Geschmack ist sie dafür, dass ihr Name im Buchtitel steht zu wenig vorgekommen.

Der Schauplatz Kiew war sehr interessant für mich, leider konnte ich mit den detaillierten Straßen- und Ortsnamen nichts anfangen weil ich nicht ortskundig bin.

Ich finde der Roman ist wie Samson: sehr liebenswürdig aber noch ein wenig unbeholfen mit dem Potential, dass er noch sehr viel besser werden kann. Da am Ende schon auf eine Fortsetzung eingestimmt wird, bin ich sicher, dass es sich steigern wird.

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Veröffentlicht am 25.05.2024

Wunderbar erzählter Roman, der einem Estland sehr schön näher bringt.

Die Birken der Freiheit
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Luise bekommt eine Stelle als Zofe für die junge Dame Wilhelmine. Dafür muss sie mit ihr nach Estland reisen, um dort Wilhelmines Verlobten zu begegnen. Doch Wilhelmine hat eigentlich nicht vor, nach ...

Luise bekommt eine Stelle als Zofe für die junge Dame Wilhelmine. Dafür muss sie mit ihr nach Estland reisen, um dort Wilhelmines Verlobten zu begegnen. Doch Wilhelmine hat eigentlich nicht vor, nach Estland zu verreisen um zu heiraten, sondern will hier eine Ausbildung beginnen. Luise unterstützt sie, sind die beiden eher wie Freundinnen als wie Dame und Zofe. Als die beiden den Pflichtbesuch beim Verlobten antreten, hatte sich Luise in einen jungen Mann verguckt, den sie auf dessen Anwesen wiedertrifft...

Merike hat seit jeher immer versucht, es ihrem Opa Andrus und der Gemeinde recht zu machen. Sie musste sich immer viel mehr anstrengen und beweisen, als ihre Freunde und Freundinnen. Doch endlich ist sie Betreuerin im Pionierlager. Dort fällt ihr immer mehr auf, dass ihre Familie viele Dinge verschweigt oder verdrängt. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit und den Gründen, warum sich ihre Eltern und Großeltern so eigenartig verhalten, wenn politische Themen auf den Tisch kommen.

Wie gewohnt hat auch dieser Roman von der Autorin zwei Erzählstränge, die in zwei verschiedenen Zeitlinien spielen. In beiden Strängen ist es gut gelungen eine stete Spannung aufzubauen und zu halten. Die Hauptfiguren sind durchwegs sympathisch und man kann ihre Handlungen nachvollziehen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm.

Die Themen um Estland waren vor allem wegen der derzeitigen Situation sehr interessant, für mich manchmal schon fast bedrückend, weil sich die Geschichte anscheinend laufend wiederholt. Dennoch war der Roman in dieser Hinsicht ein wertvolles Stück Geschichtsunterricht.
Das Ende war etwas plötzlich, ich hätte mir gerne noch einen Epilog gewünscht. Trotzdem war es sehr passend und rührend.

Ich denke, man kann diesen Band auch sehr gut ohne Vorkenntnisse des Vorgänger-Romans lesen, da die Verbindung nur sehr zart ist. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es vielleicht interessant ist, sie in umgekehrter Reihenfolge zu lesen.

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