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Veröffentlicht am 05.03.2018

Tempo- und actionreicher Thriller aus dem Bundeswehrmilieu, der mich komplett überzeugen konnte

Das dunkle Netz
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Auch mit dem zweiten Auftritt von Mark Becker, dem Feldjäger bei der Bundeswehr, legt die Autorin Silvia Stolzenburg wieder einen tempo- und actionreichen Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen ...

Auch mit dem zweiten Auftritt von Mark Becker, dem Feldjäger bei der Bundeswehr, legt die Autorin Silvia Stolzenburg wieder einen tempo- und actionreichen Thriller vor, der mich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Alles beginnt mit einem mysteriösen Telefonanruf, den Mark von einem ehemaligen Bundeswehrkameraden erhält. Kurz darauf verschwindet der Mann spurlos und taucht wenige Tage später als verkohlte Leiche wieder auf. Mark wird der in diesem Fall zuständigen Soko der Stuttgarter Kriminalpolizei als externer Berater zugeteilt und gerät so zusammen mit der Kommissarin Lisa Schäfer schnell ins Visier einer geheimnisvollen Organisation, die im Geheimen ihre Fäden zieht und jeden aus dem Weg räumt, der ihre Pläne stört.

Auch wenn hier einige Protagonisten aus dem ersten Band wieder mit dabei sind, kann man die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse aus diesem Buch problemlos lesen und verstehen. Alle erforderlichen Informationen werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.
Die Geschichte entwickelt schnell eine unheimliche Sogwirkung und hat mich mit jeder Seite tiefer in ihren Bann gezogen. Der packende Schreibstil und die gut gezeichneten Charaktere tragen zu diesem Effekt auch einiges bei.
Schnörkellos und mit hohem Erzähltempo treibt die Autorin ihre Geschichte auf einen großen Showdown mit einer überzeugenden Auflösung zu und weiß auf diesem Wege auch mit einigen unerwarteten Wendungen zu überraschen.
Wie schon im ersten Band sorgen die immer wieder aufkeimenden Spannungen und die daraus resultierenden Wortgefechte zwischen Mark und Lisa für eine wohl dosiert eingesetzte Auflockerung zwischen den zahlreichen Spannungsmomenten. So langsam kommt es dabei aber auch zu einer Annäherung zwischen den ungleichen Charakteren, die von beiden allerdings durch einige unbedachete Aktionen auch immer wieder in Frage gestellt wird.

Ein spannender Thriller mit einem interessanten Ermittlerpaar, von dem ich gerne noch mehr lesen würde. Das Ende des Buches deutet bereits an, das dieser Wunsch wohl tatsächlich Wirklichkeit wird.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Überzeugendes Debüt mit einem interessanten Ermittlerpaar, von dem ich gerne mehr lesen würde

Unter pechschwarzen Sternen
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Mit seinem Debüt hängt der Autor Gereon Krantz die Messlatte für weitere Werke gleich ganz schon hoch. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob er das hohe Niveau auch bei den nächsten Thrillern wird ...

Mit seinem Debüt hängt der Autor Gereon Krantz die Messlatte für weitere Werke gleich ganz schon hoch. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob er das hohe Niveau auch bei den nächsten Thrillern wird halten können. Das ich auch das nächste Buch von ihm lesen werde, steht nach diesem auf ganzer Linie überzeugenden Auftakt aber jetzt schon außer Frage.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht das ungleiche Ermittlerpaar Thomas Harder und Claudia Vogt, das es in ihrem ersten gemeinsamen Fall gleich mit einem besonders grausamen Frauenmörder zu tun bekommt, der sein Opfer zudem noch auf besonders außergewöhnliche Art und Weise präsentiert. Schnell wird klar, das sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der die Polizei zudem in ein perfides Spiel verwickelt.

Das Thema vom ungleichen Ermittlerpaar, das sich zunächst nicht ausstehen kann und dann im Laufe der Geschichte doch immer mehr zusammenwächst, gehört ja nun zu den gängigen Versatzstücken des Genres und kommt auch ziemlich oft reichlich klischeehaft rüber.
Hier gelingt es dem Autoren aber mit seinen besonders gelungenen Figuren, dem Ganzen doch noch ein paar neue Facetten abzugewinnen. Dies gilt insbesondere für die Figur des Thomas Harder, der zunächst als klassischer abgehalfterter Ermittler mit Todessehnsucht rüberkommt, sich dann aber im Laufe der Geschichte als äußerst vielschichtig erweist. Seine Kollegin steht hier über weite Strecken doch deutlich in seinem Schatten, deutet aber in einigen Szenen dann doch an, welch großes Potential noch in ihr steckt.

Auch wenn der eigentliche Kriminalfall schon ziemlich düster rüberkommt und der Autor in seinen Beschreibungen in Sachen Gewalt und Blut zudem wenig bis nichts auslässt, gelingt es ihm doch immer wieder, das Geschehen mit fast schon absurden Situationen und einigem an schwarzem Humor aufzulockern. Beispielhaft sei hier nur ein Gerichtsmediziner genannt, der während seiner Obduktionen Arien schmettert.
Auch wenn die Geschichte in diesen Passagen manchmal nur haarscharf an der Parodie vorbeischliddert, funktioniert diese Mischung insgesamt doch ganz wunderbar.
Der Kriminalfall an sich ist zudem überzeugend konstruiert und liefert eine zu gleichen Teilen überraschende als auch schlüssige Auflösung.
Die überzeugende Schlusspointe legt zudem einen ersten großen Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung der Geschichte.

Ein Buch, das ich jedem Krimi- und Thrillerfan nur wärmstens ans Herz legen kann, und ein Autor, den man sich merken sollte.

Veröffentlicht am 02.03.2018

Spannender Debüt-Roman mit einem interessanten Genre-Mix

Der Bornholm-Code
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Das Romandebüt von Thorsten Oliver Rehm lässt sich nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen. Ist es ein Abenteuerroman, ein Archäologieroman, ein Taucherroman oder gar ein Thriller ? Im Grunde ist das ...

Das Romandebüt von Thorsten Oliver Rehm lässt sich nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen. Ist es ein Abenteuerroman, ein Archäologieroman, ein Taucherroman oder gar ein Thriller ? Im Grunde ist das Buch all das zusammen und bietet so eine gelungene Kombination, die mich mit leichten Abstrichen auch durchaus überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Taucher Frank Strebe, der seine Karriere als Forscher vor einigen Jahren nach einem einschneidenen Erlebnis an den Nagel gehängt hat und sich eine neue Existenz als Tauchlehrer aufgebaut hat. Doch dann lässt der Anruf eines alten Forscherkollegen die Vergangenheit wieder aufleben. Scheinbar bietet der Fund eines mysteriösen Schiffes vor der Insel Bornholm nach all den Jahren doch noch die Gelegenheit, seine damalige Theorie zu beweisen und diesen dunklen Punkt in seiner Vita zu tilgen. Mit Feuereifer stürzt sich Frank in die Arbeit, ohne zu wissen, das im Hintergrund längst eine geheimnisvolle Organisation ihre Fäden zieht, in denen sich Frank langsam aber sicher zu verstricken droht.

Der Autor ist selber passionierter Taucher und bringt so eine Menge an Fachwissen mit, das man seinem Werk auch jederzeit anmerkt. Darüber hinaus bietet das Buch aber auch eine gut aufgebaute Geschichte mit einem packenden Schreibstil und gut charakterisierten Protagonisten, die zudem auch äußerst vielschichtig angelegt sind.

Geschickt wird hier die Nibelungensage mit der historischen Figur des Arminius, besser bekannnt unter dem Namen "Hermann, der Cherusker" verbunden. Auch die Germanen und die Burgunder spielen hier eine tragende Rolle. Diesem Unterbau der eigentlichen Geschichte wird ein ziemlich breiter Raum eingeräumt, der besonders im Mittelteil des Buches an der einen oder anderen Stelle vielleicht doch ein bischen zu groß ausfällt und so den Lesefluß ein wenig stört.

Doch die Geschichte findet dann schnell zu alter Stärke zurück und bietet einen fulminaten Showdown mit einer überraschenden, aber zugleich schlüssigen Auflösung.

Ein gelungenes Debüt, das mich unter dem Strich sehr gut unterhalten konnte. Auf weitere Bücher des Autoren bin ich schon sehr gespannt.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Bewährter Mix mit Sprüchen, Anekdoten und Fotos aus den WM-Turniere von 1930 bis 2014

WM-Album
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Der Bochumer Autor Ben Redelings liefert hier wieder den aus zahlreichen Bundesliga-Alben bewährten Mix aus Sprüchen, Anekdoten und Fotos und lässt so die WM-Turniere seit 1930 noch einmal Revue passieren.
Statistiken ...

Der Bochumer Autor Ben Redelings liefert hier wieder den aus zahlreichen Bundesliga-Alben bewährten Mix aus Sprüchen, Anekdoten und Fotos und lässt so die WM-Turniere seit 1930 noch einmal Revue passieren.
Statistiken und Ergebnisse zählen hier aber nur am Rande, im Mittelpunkt stehen eindeutig die Typen und ihre Geschichten.

Bei der Lektüre verfestigt sich wieder einmal der Eindruck, das sich die noch nicht medientechnisch perfekt geschulten Akteure des Fußballs in den früheren Jahren um ein Vielfaches ungezwungener und damit authentischer verhalten haben und dies auch noch konnten. Damals lagen die Geschichten quasi auf der Straße bzw. dem Rasen und mussten nur noch eingesammelt werden.
Heute ist es dagegen wesentlich schwieriger, im Meer der nichtssagenden Standardfloskeln und der zahlreichen glattgebügelten Aussagen die durchaus immer noch vorhandenen Perlen zu finden. Ben Redelings zeigt hier, das er diese Kunst perfekt beherrscht.


Dieses Buch ist bereits im Jahre 2013 erstmals veröffentlicht worden und wurde nun noch einmal überarbeitet und um das für Deutschland so erfreulich verlaufene WM-Turnier von 2014 ergänzt.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Überzeugender Krimi mit ungleichen Ermittlern im Kampf gegen die Geister der Vergangenheit

Totenweg
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Die Autorin Romy Fölck legt hier den ersten Band einer neuen Krimi-Reihe vor, der mich gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Polizistin Frida Paulsen, ...

Die Autorin Romy Fölck legt hier den ersten Band einer neuen Krimi-Reihe vor, der mich gleich auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht die junge Polizistin Frida Paulsen, die nach einem nächtlichen Überfall auf ihren Vater in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch zurückkehrt und sich dort ihrem alten Kindheitstrauma stellen muss, dem Mord an ihrer besten Freundin Marit vor 18 Jahren.
Auch der damals ermittelne Kommissar Bjarne Haverkorn hat immer noch an diesem Fall zu knabbern, da es ihm bis heute nicht gelungen ist, den Mörder von Marit zu finden.
Als die beiden ungleichen Ermittler aufeinandertreffen, merken sie schnell, das die Geister der Vergangenheit immer noch höchst aktiv sind.

Dieser gut aufgebaute Kriminalroman überzeugt in erster Linie durch seinen packenden Schreibstil und seine bis in die Nebenrollen überzeugend und lebensnah gezeichneten Figuren. Auch die Atmosphäre der Elbmarsch wird sehr gut eingefangen, sie fungiert hier fast schon wie eine weitere Hauptfigur des Buches.
Geschickt lockt die Autorin ihre Leser immer wieder auf falsche Fährten und präsentiert dann am Ende einen packenden Showdown mit einer überzeugenden Auflösung, der keine Fragen mehr offen lässt.

Neben den beiden Hauptfiguren hat besonders die Privatdetektivin Jo, Fridas ehemalige Mitschülerin aus dem Internat, einen bleibenen Eindruck bei mir hinterlassen. Leider hat sie hier aber nur ein paar kurze Auftritte. Schön, das die am Ende abgedruckte Leseprobe aus dem zweiten Band schon deutlich macht, das ihre Rolle dort wesentlich größer ausfallen wird.

Absolut gelungener Auftakt mit einem Ermittlerpaar, von dem ich sehr gerne mehr lesen würde. Auf die weitern Bände der Reihe bin ich daher schon absolut gespannt.

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