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Veröffentlicht am 09.06.2021

Was geschah wirklich im Zikadenschloss?

Die Richterin und das Ritual des Todes
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„Die Richterin und das Ritual des Todes“ ist bereits der vierte Fall für die französische Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt und ihr Team. Dieses Mal ermitteln sie in einem Eliteinternat, dem ...

„Die Richterin und das Ritual des Todes“ ist bereits der vierte Fall für die französische Untersuchungsrichterin Mathilde de Boncourt und ihr Team. Dieses Mal ermitteln sie in einem Eliteinternat, dem Chateau des Cigales. Pikanterweise war Mathilde selbst einmal ein halbes Jahr dort in ihrer Jugendzeit. Sie konnte sich aber nicht einleben konnte und kehrte bald zu ihrer Familie zurück.

Der tödliche Reitunfall einer 17jährigen Schülerin, zu dem sie gerufen werden, war nach Feststellung der Experten tatsächlich kaltblütiger Mord. Das Mädchen war beliebt, alle wissen nur Gutes über sie zu berichten.
Doch viel ist es nicht was die Schüler des Internats erzählen. Mathilde, Rachid und Felix stehen vor einer Mauer des Schweigens. Ein Motiv oder die Spur eines Täters sind nicht zu finden.

Dafür begegnet Mathilde unter den Lehrern ein nur zu gut bekanntes Gesicht. Fast scheint es dass sie den Fall wegen Befangenheit nicht weiter verfolgen kann, doch ein klärendes Gespräch mit Rachid hilft Mathilde weiter. Das Verhältnis zu ihrem Kollegen hat inzwischen an Tiefe und Vertrautheit gewonnen, was nicht nur berufliche Erfolge bringt, sondern auch Mathildes Privatleben gut tut.

Im Zuge der Ermittlungen kommt ein älterer Todesfall im Internat an Licht. Scheinbar war es ein natürlicher Tod, doch jetzt schaut man genauer hin.
Die Ermittlungen von Mathilde und ihren Kollegen gestalten sich abwechslungsreich und schwierig. Plötzlich gibt es einen weiteren Toten, den beliebten Sportlehrer. Aber nichts passt wirklich zusammen. Die Ermittler stehen unter einem enormen Druck, weil bald die Abiturprüfungen beginnen und immer mehr Eltern ihre Kinder von diesem Internat nehmen.

Mathilde hat eine gewagte Idee, um Näheres über die Schüler und ihr Verhältnis unter einander zu erfahren. Hier vermutet sie den Schlüssel zur Lösung der Mordfälle zu finden. So kommt es zu einem Wiedersehen mit Brigadier Coralie Mollard, die sich schon im Vorgängerband bewährte. Die clevere und ehrgeizige junge Polizistin erhält hier eine besondere Chance, die Ermittlungen in Schwung zu bringen.

Das Ende birgt noch einige Überraschungen. Es gelingt es nach einem dramatischen und tragischen Finale alle Todesfälle aufzuklären und einen weiteren Mord in letzter Minute zu verhindern.

Fazit:
„Die Richterin und das Ritual des Todes“ ist allen Krimi- und Südfrankreichfans unbedingt zu empfehlen. Liliane Fontaine hat einen spannenenden Krimi mit überraschenden Fakten, authentischen Charakteren und viel savoir-vivre verfasst. Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam. Ich freue mich schon auf weitere Fälle.

Die Autorin ist eine ausgezeichnete Kennerin Südfrankreichs und seiner Lebensart und kann den Leser auf unterhaltsame Weise fesseln.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Verborgene Geheimnisse

Humboldt und der kalte See
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In einem kalten Winter wird in Oybin der Postbote tot aufgefunden. Sein Fahrrad ist ordentlich abgestellt, nichts deutet auf einen Sturz hin. Der Rechtsmediziner findet in seinem Blut eine große Menge ...

In einem kalten Winter wird in Oybin der Postbote tot aufgefunden. Sein Fahrrad ist ordentlich abgestellt, nichts deutet auf einen Sturz hin. Der Rechtsmediziner findet in seinem Blut eine große Menge eines Schlafmittels, welches in Kombination mit dem bei ihm gefundenen Alkohol eine tödliche Dosis war. Nahezu zur gleichen Zeit stirbt zu Hause seine todkranke Frau, die er aufopferungsvoll gepflegt hat.

Handelt es sich um einen Zufall oder steckt mehr dahinter? Diese und andere Fragen muss Kommissar Humboldt in seinem dritten Fall klären, denn die Kollegen aus der Oberlausitz sind mit Fällen grenzüberschreitender Kriminalität völlig ausgelastet.
Seit seinem ersten Fall, der am Oybin abgestürzten Diva des Stadttheaters, hat Humboldt zu dieser schönen Gegend eine ganz persönliche Beziehung. Die Journalistin Christin, die immer wieder seine Wege kreuzt, hat hier eine Baude und ihn vor ein paar Wochen mit dem Oberlausitzer Brauch des Lichtens vertraut gemacht. Sie sind sich auch persönlich sehr nahe gekommen und beide haben jetzt Probleme mit dieser Situation umzugehen.

Doch nun muss Humboldt Hinweisen und Spuren rätselhafter Tode nachgehen. Es gibt Verbindungen zu einem früheren ungelösten Fall. Ein Klassenkamerad und guter Freund des Postboten wurde tot in einer Unterwasserwelt für Taucher am Boden des O-Sees gefunden. Doch er war vollständig bekleidet und kein sportlicher Typ.

Die Clique von damals war ein vierblättriges Kleeblatt und vieles deutet darauf hin, dass Hinweise und Spuren zur Lösung der Fälle in der Vergangenheit zu finden sind. Einer ist heute ein erfolgreicher Unternehmer, der auch die Unterwasserwelt gebaut hat. Schwer ist es Kornelia, die auch in der Clique war, zu finden.

Jana Thiem erzählt auf ca. 150 Seiten eine komplexe und spannende Geschichte, mit wenigen Rückblenden. Dadurch wird das Geschehen verdichtet und der Leser kann sich gut in die Vergangenheit einfühlen. Ihre Personenbeschreibungen sind authentisch und sehr differenziert. Die handelnden Personen sind mit vielen Facetten und Eigenarten so gut beschrieben, dass ich sie alle bildlich vor mir sah. Sie wurden trefflich charakterisiert und ihre Handlungen waren nach vollziehbar.

Humboldt hat in diesem Fall noch ein weiteres Problem. Seinem Team wurde eine neue Kollegin, Ziska Engel, zugeteilt, die beim LKA als Profilerin tätig war. Sie ist anders und arbeitet anders, fast zu selbständig. Es ist schwierig für Humboldt mit dieser Situation zu recht zu kommen. Doch die rasante Entwicklung bei der Aufklärung der Mordfälle, zeigt, was in ihr steckt.
Die Lösung der Fälle ist in sich schlüssig und das Motiv glaubhaft. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und völlig unerwarteten Finale geführt. Es passt alles perfekt zusammen.

Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn fesselt und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Humboldt und der kalte See“ ist absolut gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von Regionalkrimis.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Spuren in die Vergangenheit

Humboldt und der tiefe Fall
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Es ist der zweite Fall für Hauptkommissar Humboldt aus Dresden, der ihn jetzt ins im Zittauer Gebirge führt. Genau gesagt an den Berg Oybin, der auch auf dem schönen Cover des Buches abgebildet ist.

Ausgerechnet ...

Es ist der zweite Fall für Hauptkommissar Humboldt aus Dresden, der ihn jetzt ins im Zittauer Gebirge führt. Genau gesagt an den Berg Oybin, der auch auf dem schönen Cover des Buches abgebildet ist.

Ausgerechnet die Diva des Zittauer Stadttheaters, Katharina Bardola, wird dort ermordet aufgefunden. Ihr Tod am Berg Oybin wurde nach einer alten Sage inszeniert. Was steckt dahinter?

Die Ermittlungen gehen in alle Richtungen. Die Schauspielerin war bei Kollegen und Publikum sehr beliebt. Zu einigen Männern in hohen Ämtern gab es eine mehr als innige Beziehung, obwohl auch sie verheiratet war.

Bald gerät ihr Mann, der aufgrund seines Engagements von ihr getrennt in Görlitz lebt, ins Visier der Ermittler. Doch ein Tatmotiv lässt sich nirgendwo finden.
Die Journalistin Christin Weißenburg, zu der Kommissar Humboldt ein sehr ambivalentes Verhältnis hat, recherchiert in eigener Sache. Beide kennen sich vom letzen Fall und pflegen einen komplizierten Umgang, denn sie sind aneinander geraten. Dennoch verbindet sie ein gemeinsames Hobby: das Klettern. Christin findet im Internet vielsprechende Ansätze und nimmt Kontakt zu Humboldt auf.

Auch Karl Neumann, den Bürgerpolizisten von Oybin, beschäftigt der Fall, obwohl er von den Kollegen aus Görlitz und Dresden nicht mehr gebraucht wird. Aufgrund von Ortskenntnis und Kombinationsvermögen macht er vielversprechende Spuren aus, die seinen Kollegen entscheidend weiterhelfen.

Gemeinsam kommen sie zu Erkenntnissen, die sie auf die heiße Spur des Täters führen, der schon ein neues Opfer im Visier hat. Die Zeit wird knapp.
Unterbrochen werden die Ermittlungen immer wieder von einem kursiv gedruckten Bericht. Bis zum Ende wusste ich nicht, wer der Verfasser war. Die Überraschung ist der Autorin gelungen.

Jana Thiem erzählt eine spannende Geschichte, die aus Sicht der handelnden Personen nachvollziehbar ist. Die Einteilung der Kapitel in Tage nach der Tat vermittelt gut den Zeitdruck, unter dem die Ermittler stehen.
Die Spannung steigt permanent und ein packendes temporeiches Finale mit einer schlüssigen Auflösung fesselt den Leser bis zum Schluss.

Aufgelockert wird die angespannte Arbeit der Polizei, durch reichhaltige Informationen zum Privatleben der Ermittler und der Opfer. Ein buntes Kaleidoskop von gut geschilderten und authentischen Charakteren lernt der Leser kennen. Den passenden Rahmen stellen die wunderbaren Beschreibungen von Ortschaften und Landschaften des Zittauer Gebirges und der Oberlausitz dar.

Die Autorin erzählt mit Liebe zum Detail eine sehr spannende und gut ausgedachte Kriminalgeschichte, die einen sofort in ihren Bann zieht. Ihr angenehmer und flotter Erzählstil ist wunderbar zu lesen.
Mit diesem Krimi ist Jana Thiem eine außergewöhnliche und spannungsgeladene Geschichte gelungen, die aus meiner Sicht eine klare Leseempfehlung ist.

Ich freue mich schon auf die neuen Fälle von Kommissar Humboldt und der Journalistin Christin Weißenburg, die bestimmt wieder beruflich und privat seine Wege kreuzen wird.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Abgründe und Ermittlungen, die in die Tiefe führen

Schweigendes Les Baux
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Der neue Fall für Capitaine Blanc und sein Team beginnt unspektakulär an einem Ort, der für seine spektakulären Inszenierungen weit über die Provence hinaus bekannt ist. In den Carrières des Lumières, ...

Der neue Fall für Capitaine Blanc und sein Team beginnt unspektakulär an einem Ort, der für seine spektakulären Inszenierungen weit über die Provence hinaus bekannt ist. In den Carrières des Lumières, einem alten Bauxit-Steinbruch in der Nähe des mittelalterlichen Dorfes Les Beaux, finden jedes Jahr multimediale Kunstausstellungen statt. Werke bedeutender bildender Künstler werden an die Wände projiziert – es ist eine außergewöhnliche Show aus Licht- und Toneffekten.

Diesen Umstand nutzt auch der Mörder, der den Kunstdetektiv Jacques Ripert während einer Veranstaltung mit Hunderten von Menschen eiskalt ersticht. Niemand hat etwas bemerkt. Die Suche nach dem Mörder gleicht der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen.

Engagiert wurde der Kunstdetektiv von Charles Férraud, einem ehemaligen Werbemanager aus Paris, der seit sieben Jahren in der Provence lebt und sich beruflich neu orientiert hat. Er betreibt einen Mandelhof. Gerade jetzt im Februar am Beginn des Frühlings in der Provence stehen sie in voller Blüte. Die wunderbaren Beschreibungen von Natur und Landschaft, die Cay Rademacher außerordentlich gut schildert, wecken den Wunsch alles einmal mit eigenen Augen zu sehen.

Doch die Ermittler können die Szenerie nur in ihren wenigen Pausen genießen, denn die Familie und Freunde von Charles Férraud stellen sie vor immer neue Ungereimtheiten und Überraschungen. Der Lösung des Falls kommen sie erst näher, als sie die familiären Verhältnisse des Opfers genauer betrachten. Aber zuerst stoßen sie auf ein anderes ungeklärtes Verbrechen, was vor sieben Jahren in der Provence geschah. Eine ganze Familie wurde eiskalt ermordet und der Täter nie gefunden. Es scheint einen Zusammenhang zu Blancs aktuellem Fall zu geben, in dem die Zahl sieben immer wieder eine große Rolle spielt.

Ermittelt wird in alle Richtungen – aber nichts passt wirklich zusammen. Da geschieht etwas Unerwartetes und man plötzlich gerät auch Commandant Nkoulou, der Vorgesetzte von Capitaine Blanc, am Rande ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Dieser korrekte Beamte scheint privat Schwächen zu haben, die seiner Karriere gefährlich werden könnten.

Geschickt wird in den Krimi auch immer etwas Privates der Ermittler einbezogen. Die Affäre von Roger Blanc mit der Untersuchungsrichterin Aveline scheint endgültig beendet, aber dafür entwickelt sich ganz zart und verheißungsvoll eine Beziehung zu seiner Nachbarin Paulette. Sein Kollege Marius Tonon, der seine Alkoholsucht überwunden hat, überrascht in diesem Krimi immer wieder durch brillante Einfälle, die die Ermittlungen voran bringen. Auf die Computer-Spezialistin Fabienne ist eine sichere Bank, sie kann allen elektronischen Geräten immer neue Geheimnisse entlocken.

Die Geschichte, die Cay Rademacher flüssig und leicht lesbar erzählt, ist mitreißend, komplex, ohne konstruiert zu wirken und atmosphärisch dicht beschrieben. Bevor der aktuelle Fall schlüssig und überzeugend gelöst wird, passieren noch weitere unerwartete Morde und fordern in einem dramatischen und spektakulären Finale vor der Kulisse der gewaltigen Alpilles noch einmal alles von Capitaine Blanc und seinen Kollegen.

Fazit:
Aus meiner Sicht ist „Schweigendes Les Beaux “ eine klare Leseempfehlung für alle, die einen gut durchdachten Krimi mit authentischen Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, spannenden Ermittlungen und einem anderen Blick auf die Provence lesen möchten. Dieser Krimi beinhaltet noch eine Besonderheit – die Vorahnung von Veränderungen, die ein Virus aus Asien mit sich bringt und uns alle noch heute in Atem hält. Gern vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.

Das Rezensionsexemplar wurde mir dankenswerter Weise von NetGalley zur Verfügung gestellt und hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Ermittlungen in der Provence mit Folgen

Lavendel-Fluch
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„Lavendelfluch“ von Carine Bernard, erschienen in Verlag KNAUR 2021, ist der dritte Krimi um die sympathische Kommissarsanwärterin Lilou Braque.
Carine Bernard erzählt auf ungefähr 280 Seiten eine spannende ...

„Lavendelfluch“ von Carine Bernard, erschienen in Verlag KNAUR 2021, ist der dritte Krimi um die sympathische Kommissarsanwärterin Lilou Braque.
Carine Bernard erzählt auf ungefähr 280 Seiten eine spannende Geschichte mit viel Lokalkolorit. Die Autorin ist eine ausgezeichnete Kennerin der Provence und ihrer Lebensart. Sie kann den Leser auf unterhaltsame Weise fesseln. Die beschriebene Rezepte und Lokale vermitteln südliches Flair und savoir-vivre. In diesem Krimi sind es tatsächlich zwei unterschiedliche Fälle, die unabhängig voneinander erzählt werden und zunächst nur durch Lilou mit einander verbunden sind.

In den Weinbergen wird ein Toter gefunden. Er wurde aus nächster Nähe erschossen. Niemand kennt ihn, keiner vermisst ihn. Durch den Todesschuss sind seine Papiere total zerfetzt.

Claire, die Nachbarin von Lilou, hat bei einem Trödler einen alten Sekretär erworben. In einem Geheimfach wird ein Kaufvertrag aus den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckt – jedoch wofür? Als es gelingt die Bezeichnung Chateau Madeleine zu entziffern, sind die beiden noch keinen Schritt weiter, denn auf den Karten und im aktuellen Kataster ist dieser Name nirgendwo verzeichnet. Doch es gibt in Frankreich noch das Napoleonische Kataster, weiß Lilous Freundin Isabelle und sie werden fündig.

Chateau Madeleine war ein Weingut, was in Vergessenheit geriet, weil es keine Erben gab. Doch noch etwas anderes ist merkwürdig. Genau in der Gegend um das ehemalige Weingut wurde auch der Tote gefunden.

Lilou ist sehr motiviert einerseits bei der Aufklärung des Mordfalls und andererseits bei der Lösung des Rätsels um das alte Weingut. Sie ahnt lange Zeit nicht wie eng beides verbunden ist.

Die Geschichte, Caterine Bernard sehr flüssig und informativ erzählt, fesselt den Leser von Beginn an. Man ist mit Lilou und ihren Kollegen viel in der Umgebung von Carpentras unterwegs und sieht die bezaubernden Dörfer und Weinberge direkt vor sich. Es geht weiter nach Marseille, woher der Tote stammt. Lilou ist dabei, weil sie im wahrsten Sinne des Wortes die entscheidenden Puzzlestückchen zur Klärung der Identität des Toten fand.

Sehr interessant und aufschlussreich ist das Eintauchen in die Vergangenheit der Provence, als die ersten Juden aus Deutschland in Frankreich eine neue Heimat suchten. Nicht bei jedem waren sie willkommen und wenn es um Geld und um Besitz geht, geraten Anstand und Moral schnell in den Hintergrund. Dieser rote Faden reicht von der Vergangenheit bis in die heutige Zeit.

Bevor es zu einem spannenden Finale mit einer schlüssigen Auflösung kommt, passiert noch viel Überraschendes in Carpentras. Sogar aus Amerika werden die Ermittlungen tatkräftig unterstützt.
Am Ende gibt neben der Lösung aller Rätsel nicht nur eine neue Liebe für Isabelle, sondern auch eine spannende berufliche Perspektive für Lilou, die mich sehr neugierig auf die Fortsetzung macht.
Gern vergebe ich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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