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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2019

In den Zeiten des Hundertjährigen Krieges ...

Der Bogenschütze
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Wer den Namen Bernard Cornwell liest, vor dessen Augen spielen sich sicherlich augenblicklich Kampfszenen vergangener Zeiten ab. Ritter in schweren Rüstungen, mit Schwerter, Armbrüsten und wie in diesem ...

Wer den Namen Bernard Cornwell liest, vor dessen Augen spielen sich sicherlich augenblicklich Kampfszenen vergangener Zeiten ab. Ritter in schweren Rüstungen, mit Schwerter, Armbrüsten und wie in diesem Fall Pfeil und Bogen. Und damit liegt man dann auch gar nicht so verkehrt, denn genauso ist es auch bei diesem Hörbuch. Obwohl das eigentlich sonst gar nicht so mein Metier ist, hat mit dieser Roman total in seinen Bann gezogen. Ich bin ganz begeistert, wie man als Autor – ohne Soundeffekte als Hilfsmittel – beim Hörer oder Leser ein derartiges Kopfkino produzieren kann. Mir war als hörte ich nur durch die wunderbare Stimme des Sprechers das Kampfgeschrei, das Säbelrasseln und das Sirren der Pfeile in der Luft, die zu zehntausenden verschossen wurden. Zehntausende handgemachte Pfeile, das muss man sich mal vor Augen führen! Unser Protagonist, der um ein Haar Priester geworden wäre, begibt sich auf die Suche nach dem heiligen Gral und verliert dabei mehr als einmal um ein Haar sein Leben. Es macht Spaß, ihn in seinen Aufgaben wachsen zu sehen. Er beweist viel Mut und auch sein ausgeprägter Beschützerinstinkt lässt schließlich das Herz einer ganz besonderen Frau schmelzen, die stolz von sich behauptet: „Ich bin die Frau eines Bogenschützen.“
Am Ende des Hörbuchs blieben noch viele Fragen offen und viele Abenteuer nicht erlebt, so dass ich froh war bei meiner Internetrecherche zu entdecken, dass „Der Bogenschütze“ der Auftakt zu einer Trilogie ist, die sogar schon fertig geschrieben ist. Hier werde ich mir die nächsten beiden Teile schnell besorgen und wieder losziehen mit Thomas von Hookton und seinen Kameraden …

Veröffentlicht am 01.03.2019

Wer kann so kaltblütig und berechnend sein?

Teuflisches Spiel
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Viel zu lange habe ich mit dem Weiterhören dieser tollen Krimireihe gewartet aber ich habe sofort wieder in die Geschichte um Polizeichefin Kate Burkholder, die in ihren jungen Jahren aus der amischen ...

Viel zu lange habe ich mit dem Weiterhören dieser tollen Krimireihe gewartet aber ich habe sofort wieder in die Geschichte um Polizeichefin Kate Burkholder, die in ihren jungen Jahren aus der amischen Gemeinde ausgestiegen ist., reingefunden. Aber genau weil sie früher nach dem amischen Glauben gelebt hat, kann sie sich so gut in die Menschen der Gemeinde reindenken, wenn sie von ihnen auch eher ablehnend und misstrauisch behandelt wird. Auch bei diesem traurigen dreifach Mord taucht sie tief in die Materie ein. Ihre ehemals beste Freundin verliert mit einem Schlag zwei ihrer drei Kinder und ihren Mann. Geschickt versteht es die Autorin Linda Castillo den Zuhörer auf immer wieder neue falsche Fährten zu locken, um am Schluss mit einer schockierenden Aufklärung aufzutrumpfen.
Auch an Kates Privatleben dürfen wir wieder teilhaben und wollen sie schütteln, als sie sich wieder und wieder gegen ein Zusammenleben mit dem sympathischen FBI Ermittler John Tomasetti sträubt. Wie lange wird er sich noch in Geduld üben und Verständnis für ihr Zögern zeigen.
Den absoluten Vogel schießt natürlich die Sprecherin Tanja Geke ab, die Kate Burkholder vom ersten Tag an unter ihre Fittiche nimmt und ihr eine sagenhafte Stimme verleiht. Ich freue mich jetzt schon riesig aufs Weiterhören.

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ich bin begeistert ...

Die verbotene Zeit
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Monatshighlight! Nun sitze ich hier, ich sentimentales Menschlein, und habe Tränen in den Augen. Das ist mir schon eine Weile nicht mehr passiert! Bei diesem Buch stimmte aber auch wirklich alles. Auf ...

Monatshighlight! Nun sitze ich hier, ich sentimentales Menschlein, und habe Tränen in den Augen. Das ist mir schon eine Weile nicht mehr passiert! Bei diesem Buch stimmte aber auch wirklich alles. Auf eine unerhört mitreißende Weise entführt uns Claire Winter gleichzeitig ins Jahr 1975 nach Cornwall und in die 30er und 40er Jahre in Berlin. Sie beginnt ihren Roman mit einer verschwundenen Schwester und Clara, die nach einem Unfall große Gedächtnislücken aufweist. Verzweifelt versucht Clara die Lücken aufzufüllen und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei landet sie unweigerlich in einer geheimnisvollen Vergangenheit. „Alles schon x-mal dagewesen“ höre ich euch – die Leser meiner Rezension – sagen. Und ihr habt ja nicht unrecht. Doch während genau diese Kombination in vielen Romanen oft kitschig und überzogen daher kommt, schafft es die wunderbare Autorin uns eine spannende Reise antreten zu lassen, die mich voll in ihren Bann zog. Langsam, Stück für Stück, entblätterte sie für mich die Geschichte der beiden Kindheitsfreundinnen, die so unterschiedliche Voraussetzungen im Leben mitbrachten und sich dennoch ihr Leben lang liebten, wie nur Schwestern es können. „Die verbotene Zeit“ ist nach „Die Schwestern von Sherwood“ mein zweites Buch der Autorin. Von beiden Büchern bin ich begeistert und möchte unbedingte Leseempfehlungen aussprechen.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Das Geheimnis um die Sarajevo Haggadah wird gelüftet ...

Die Hochzeitsgabe
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Wow, was für ein beeindruckendes Buch, das ich da aus den Tiefen meines SUBs ausgegraben habe! Die australische Autorin Geraldine Brooks, die ich schon durch ihren wunderbaren Roman „Das Pesttuch“ kennenlernen ...

Wow, was für ein beeindruckendes Buch, das ich da aus den Tiefen meines SUBs ausgegraben habe! Die australische Autorin Geraldine Brooks, die ich schon durch ihren wunderbaren Roman „Das Pesttuch“ kennenlernen durfte, erzählt hier die Geschichte der Sarajevo-Haggada, die in großen Teilen auf wahren Tatsachen beruht. Sehr treffend jedoch erwähnt die Autorin im Epilog ihres Buches: „Hätte ich die Geschichte ohne begleitende Romanhandlung erzählt, keiner hätte mir geglaubt.“ So wagt Geraldine Brooks nun den Schritt, die weite Reise der Haggada zu beschreiben – einem Buch, das im religiösen Leben der Juden Erzählung und Handlungsanweisung für den Seder am Erev Pessach, dem Vorabend des Fests der Befreiung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei ist. Sie geht dabei ganz geschickt vor, indem sie die Reise rückwärts antritt, d. h. sie beginnt im Zweiten Weltkrieg und arbeitet sich Station für Station ins Entstehungsjahr im frühen 14. Jahrhundert zurück. Nebenbei erzählt sie natürlich auch die Geschichte von Hanna, der Buchrestauratorin aus Sydney. Hanna, die dieses Buch auf Herz und Nieren untersuchen darf. Hannas Geschichte, die gespickt ist, mit allem, was einen guten Roman ausmachen kann. Sie enthält eine Mischung aus Historie, Crime Scene Investigation vom Feinsten aber auch eine verkorkste Mutter-Tochter Beziehung, die das ganze doch sehr menschlich erscheinen lässt.
Man sieht, ich bin begeistert von diesem tollen Buch und möchte hiermit eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin.

Veröffentlicht am 18.01.2019

Je später die Rache, umso grausamer der Mord ...

Rachesommer
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Sehr gelungen, macht Lust auf mehr! Mal wieder ein altes Schätzchen, das ich dank des Mottolesens aus dem SUB gekramt habe und nicht enttäuscht wurde. Zu Anfang konnte ich mir absolut nicht vorstellen, ...

Sehr gelungen, macht Lust auf mehr! Mal wieder ein altes Schätzchen, das ich dank des Mottolesens aus dem SUB gekramt habe und nicht enttäuscht wurde. Zu Anfang konnte ich mir absolut nicht vorstellen, wie die Wiener und Leipziger Fälle zusammenhängen könnten, bzw. wie Anwältin Evelyn Meyers und der kettenrauchende, kaffeeliebende Kommissar Pulaski je zusammenfinden würden. Doch es geht, wie der bekannte Autor Andreas Gruber mit „Rachesommer“ unter Beweis stellt. Es sind schon wirklich grausame Morde, die da an den vier Männer verübt worden. Das Motiv Rache lässt sich nicht verleugnen. Auf der anderen Seite stehen die armen Jugendlichen, deren „Selbstmorde“ vor „vertuschtem Mord“ nur so strotzen.
Dank meines Urlaubs konnte ich das Buch in Bus und Flieger beinahe in einem Rutsch durchlesen und suche nun dringend nach dem nächsten Fall dieses doch recht ungewöhnlichen Ermittlerpärchens. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung, wenn das Buch auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.