Mal wieder eine gelungene Mischung aus Arbeits- und Privatleben des mir inzwischen direkt ans Herz gewachsenen Hauptkommissars Paul Lenz. Während ich zu Anfang noch ein wenig skeptisch war, ob dieser Krimi ...
Mal wieder eine gelungene Mischung aus Arbeits- und Privatleben des mir inzwischen direkt ans Herz gewachsenen Hauptkommissars Paul Lenz. Während ich zu Anfang noch ein wenig skeptisch war, ob dieser Krimi mal wieder mit seiner Ausländerfeindlichkeit alle Klischees bedienen würden, wurde ich doch im Laufe des Buchs immer positiver überrascht. Der Fall ist viel tiefer angesiedelt und geht – untermauert mit viel Korruption, Neid und Missgunst – bis in die Chefetagen der Politik. Ein Einblick, der mich immer wieder erschaudern lässt, wenn ich daran denke, wie viel davon wohl auch in meiner eigenen Heimatstadt vertreten ist.
Der Spannungsbogen wird permanent hoch gehalten und der Leser schließlich mit einer stimmigen Aufklärung belohnt. Von mir gibt es die volle Punktzahl und fast möchte ich behaupten, dass mir dieser Band sieben bis jetzt am besten gefallen hat. Ich freue mich auf weitere Fälle des Ermittlerduos Paul Lenz und Thilo Hain.
Eine einsame Mutter und ihre drei Töchter, denen sie sich nie öffnen konnte. Wie soll es bloß weitergehen nach dem Tod des Ehemanns und Vaters, der so plötzlich aus ihrer Mitte gerissen wurde? Ein Ehemann ...
Eine einsame Mutter und ihre drei Töchter, denen sie sich nie öffnen konnte. Wie soll es bloß weitergehen nach dem Tod des Ehemanns und Vaters, der so plötzlich aus ihrer Mitte gerissen wurde? Ein Ehemann und Vater, der für die ganze Familie der Fels in der Brandung war. Nun ist es wohl an den drei Schwestern – Geli, Imke und Anne – sich um die verbliebene Mutter zu kümmern. Doch die Fronten sind verhärtet. Jahrelang, ja eigentlich während ihres ganzen erwachsenen Lebens, hat sich Karin hinter einer Wand von Kälte und Distanz verborgen. Nie brachte sie es über sich, ihren Töchtern die Liebe entgegen zu bringen, die sie verdient hätten. Was war der Grund ihrer unerbittlichen Kälte und Abweisung? Ausgelöst durch die Bitte des sterbenden Vaters an seine mittlere Tochter Imke Peter zu finden, entblättert sich Schicht für Schicht eine grausame Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die ans Licht gezerrt gehört, um schließlich alle heilen zu können …
Wow! Ich muss sagen, nachdem ich von dem Vorgängerbuch der Autorin Ellen Sandberg – vielen vielleicht besser bekannt als Inge Löhnig – ein klein wenig enttäuscht war, ist ihr mit „Die Schweigende“ mal wieder ein absoluter Knaller gelungen. Geschickt verwebt sie Gegenwart und Vergangenheit zu einer spannenden Geschichte. Als erstes dürfen wir als Leser die Karin der Gegenwart kennenlernen, die vor Kummer und Schmerz um ihren Ehemann in Depressionen zu versinken droht. Doch ist es wirklich nur der Tod des geliebten Partners, der sie um den Verstand zu bringen scheint? Dann kommen die drei Töchter ins Spiel, die unterschiedlicher nicht sein können. Die mittlere, Imke, die Gute, wie es scheint, die sich der Mutter und ihrer Probleme annimmt. Die jüngste Tochter, Anne, die mit ihrem gnadenlosen Ehrgeiz Bäume ausreißen will, schließlich an ihre Grenzen stößt und daran zu verzweifeln droht. Und schließlich Geli, die Älteste, die sich um ihren Lebensunterhalt keinen Kopf machen muss – ihr verstorbener Mann hat ihr ein Vermögen hinterlassen – die aber recht egoistisch damit umgeht und gar nicht daran denkt, anderen und erst recht nicht ihrer Familie zu helfen. Trotz der Unterschiede haben sie eines gemeinsam – sie wurden nie von ihrer Mutter geliebt und geherzt, diese Rolle hatte stets der Vater inne … wie passt das alles mit Karins Vergangenheit zusammen?
Auf spannende Weise gibt uns Ellen Sandberg immer wieder Einblicke in die Vergangenheit, die schließlich viele Fehler der Gegenwart erklärt. Es war schon unglaublich was der jungen Karin und ihrem kleinen Bruder Pelle damals widerfahren ist. Sie öffnet uns die Augen gegenüber den unheimlichen Grausamkeiten, die den damaligen Heimkindern angetan wurden. Ich konnte das Buch schließlich kaum mehr zur Seite legen, solch eine Sogwirkung hatte es auf mich. Von mir gibt es diesmal mit fünf Sterne die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!
Scheinbar unschuldig musste Tom viele Jahre im Gefängnis verbringen. Für Tom, der sich sein Leben lang schon mit einer Klaustrophobie rumgeschlagen hatte, ein Alptraum! Endlich ist er frei und sein erster ...
Scheinbar unschuldig musste Tom viele Jahre im Gefängnis verbringen. Für Tom, der sich sein Leben lang schon mit einer Klaustrophobie rumgeschlagen hatte, ein Alptraum! Endlich ist er frei und sein erster Weg führt ihn wieder zu Annie. Doch die ist inzwischen vergeben – verheiratet mit einem hochrangigen Polizeioffizier und gesegnet mit einer Tochter. Es gelingt ihm, Annie von seiner Unschuld zu überzeugen, doch ihr Umfeld legt ihnen Steine in den Weg. Und geschieht ein weiterer Mord. Hatte Tom wieder seine Finger mit ihm Spiel? Ein verzweifeltes Versteckspiel nimmt seinen Lauf …
Hört sich spannend an, dachte ich. Hätte es auch sein können, wenn nicht ein unsagbar schlechter Schreibstil und ein nicht geschlagener Spannungsbogen dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Einiges ist vielleicht einer misslungenen Übersetzung geschuldet, doch ein gutes Buch auch sonst nicht daraus geworden. Schade, weitere Bücher der Autorin werde ich leider nicht mehr lesen. Von meiner Seite nur einen Stern, auch wenn diese Bewertung wenig schmeichelhaft ist …
Mal wieder so ein richtig schönes Wohlfühlbuch, ich kam fast ein wenig ins Schwelgen …
Ein nicht untypisches Setting für die Zeit vor hundert Jahren. Emma, eine junge Frau im Berlin der 20er Jahre, ist ...
Mal wieder so ein richtig schönes Wohlfühlbuch, ich kam fast ein wenig ins Schwelgen …
Ein nicht untypisches Setting für die Zeit vor hundert Jahren. Emma, eine junge Frau im Berlin der 20er Jahre, ist verlobt mit dem ehrgeizigen Alexander, der ihr die Welt zu Füßen legen will. Doch liebt sie ihn wirklich? Leider lässt seine Sensibilität – wie damals ja nicht unüblich – Emma gegenüber zu wünschen übrig. Ist es da ein Wunder, dass sie spontan an Paul ihr Herz verliert, obwohl sie ihn noch nie gesehen hat? Ein immer gefühlvoll werdender Briefwechsel zwischen den Beiden bringt Emmas Zukunftspläne gefährlich ins Wanken … wird sich die Geschichte ihrer Mutter, die leider unglücklich endete, jetzt wiederholen?
Die Erzählungen Emmas als inzwischen alte Dame bringen dem Leser diese zauberhafte Liebesgeschichte näher, die abwechselnd in Berlin und in der Normandie spielt. Sie ist flüssig geschrieben und bestens dafür geeignet im Alltag mal ein wenig die Realität zu vergessen und sich wegtragen zu lassen in die Normandie mit ihren malerischen Dörfern und der ungestümen Natur, die schon den Impressionisten Claude Monet seinerzeit inspirierten. Das Buch entlässt seine Leser mit einem überraschenden Ende zurück in die Realität und bekommt von mir mit 4,5 von 5 Sternen eine absolute Leseempfehlung. Der perfekte Roman, wenn man es mal wieder ein bisschen gefühlvoller aber in keiner Weise kitschig mag.
Der Klappentext verspricht ein spannendes Buch um eine Viererclique junger Männer, die sich selbst eine kleine Challenge auferlegen. Alle vier Jahre – pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft – wollen sie ...
Der Klappentext verspricht ein spannendes Buch um eine Viererclique junger Männer, die sich selbst eine kleine Challenge auferlegen. Alle vier Jahre – pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft – wollen sie jeder einen Zettel mit drei Lebenszielen schreiben, um sich dann beim nächsten Mal selbst zu überraschen, inwiefern diese eingetroffen sind. Soweit, so gut. Leider bin ich nicht mal bis zur ersten Enthüllung gekommen und ich habe mich wirklich angestrengt, das Buch zu mögen. Auf Seite 130 habe ich es dann leicht genervt zur Seite gelegt und beschlossen, dass das Leben zu kurz ist, um Bücher zu lesen, die man nicht mag. Das Buch war einfach sehr israelitisch. Leider war es mir nur vergönnt einen einzigen Tag in diesem interessanten, aber auch zerrissenen Land zu verbringen. Viele der Anspielungen und Witze, die die Vier machten, konnte ich einfach nicht verstehen. Ich hatte das Gefühl, dass ein kurzer nicht ausreichte, um mir ein Gefühl für diesen Roman zu vermitteln. Normalerweise bin ich fremden Länder und Gepflogenheiten nicht nur in Büchern gegenüber sehr aufgeschlossen. Diesmal hat es leider nicht geklappt.