Abwechslungsreich und interessant
AufbrücheDie 41-jährige Bruna hat vor fast zwanzig Jahren, verliebt bis beide Ohren, Rom verlassen, um in USA mit Italoamerikaner Tom zusammen zu sein. Obwohl Toms Eltern von Anfang an gegen deren Beziehung waren, ...
Die 41-jährige Bruna hat vor fast zwanzig Jahren, verliebt bis beide Ohren, Rom verlassen, um in USA mit Italoamerikaner Tom zusammen zu sein. Obwohl Toms Eltern von Anfang an gegen deren Beziehung waren, zieht Bruna ihren Willen durch, die beiden heirateten, bekommen erst eine Tochter, paar Jahre später einen Sohn. Sie ist Professorin für Globalisierung in einer New Yorker Uni, Tom ist Arzt, sodass die weder die gleiche Arbeitszeiten noch gemeinsame Freunde haben. Bruna fühlt sich alleingelassen von ihrem Mann, drängt ihre Wünsche zurück und versucht nur für ihre Kinder da zu sein. Doch als ihr Sohn anfängt mit Puppen zuspielen und die Kleider von seiner Schwester anzuziehen, werden ihre konservative Schwiegereltern noch feindselige als den je. Deren Ehe, die seit Jahren unter Gleichgültigkeit leidet, fängt an zu wackeln. Als ihr Student Yunus vor ihre Tür steht, sie versteht und ihre gedrängte Gefühle wiedererweckt, findet Bruna ihr Trost in der Affäre mit ihm, eine Liebkosung, die ihr Leben für immer verändern wird...
In ihrem Debütroman verflochtet Arianna Farinelli der Liebe und die Verhältnisse einer Familie mit politischen Themen, welche die nicht nur die amerikanische Gesellschaft, sondern die ganze Welt spannend verfolgt hat, sehr geschickt zusammen. Sie nimmt ihre Leser mit ihrer vielschichtigen Charaktere nach USA, teilweise nach Italien und beschäftigt sie sich mit dem Fragen: Dürfen Eltern deren Kinder vorschreiben, wie die Leben und wen die Lieben? Wie Italoamerikaner sich so gut einleben könnten, während die Afroamerikaner immer noch für die Anerkennung kämpfen? Welche Rolle spielt Religion all dem?
Stellenweise behutsam, ohne Hektik, manchmal sehr gefühlsvoll, aber überwiegend Nüchtern erzählt Farinelli sehr vielfältig über Rassismus, Geschlechtsaspekte, Zusammenknall von der Kulturen, Religion und über Frau-sein. Sie berichtet über eine Professorin, die italienische Migrationshintergrunde hat, die nicht gläubig, dafür eine liebevolle Mutter, Geliebte, politische, aber vor allem Weltoffene Mensch ist. Eine abwechslungsreiche Geschichte, die interessante Einblicke über die heutige USA freigibt.