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Veröffentlicht am 22.03.2017

Wir träumten davon, frei zu sein.

Wir wollten nichts. Wir wollten alles
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Aus dem Limfjord werden zwei Leichen gezogen. Mit Handschellen aneinander gekettet sind Louise und Liam selbst im Tod unzertrennlich, genau so wie es zu Lebzeiten der beiden Teenager war. Doch was brachte ...

Aus dem Limfjord werden zwei Leichen gezogen. Mit Handschellen aneinander gekettet sind Louise und Liam selbst im Tod unzertrennlich, genau so wie es zu Lebzeiten der beiden Teenager war. Doch was brachte die beiden Jugendlichen dazu, sich vermeintlich das Leben zu nehmen? Vor allem Louises Vater lässt das keine Ruhe und er versucht herauszufinden was in seiner Tochter vor ging.

Die Geschichte des Buches hat mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht, ich wollte wissen, was da genau dahinter steckt, wie man zu solch einer Tat fähig ist. (Wenn gleich es sich ja um eine fiktive Geschichte handelt.) Dass es sich hier um ein Jugendbuch ab 16 Jahren handelt war mir da wirklich egal.

Allein das Buchcover finde ich auch sehr gut gemacht, das hat mich zusätzlich sehr angesprochen. Da ich Buchumschläge beim Lesen jedoch nicht so praktisch finde hab ich mich entschieden, während des Lesens den blauen Buchumschlag runter zu machen.

Die Geschichte ist gut verständlich geschrieben, ist soweit gut verständlich, hier wurden keine großartigen Fachbegriffe bzw. Fremdwörter verwendet. Dennoch ist es keine einfache Sprache, sondern eine durchaus geschickte Wortwahl, wie ich finde. Für ein Jugendbuch hätte ich da ggf. eine eher leichtere Schreibweise erwartet, was aber nicht heißt, dass mir diese Art und Weise hier nicht gefallen hat. Das Buch lässt sich soweit eigentlich gut und flüssig lesen - wäre die Thematik nicht so starker Tobak. Denn im Hinterkopf hat man ja immer wieder, dass hier zwei Heranwachsende ums Leben gekommen sind, ja, sich das Leben freiwillig genommen haben.

Man merkt im Buch auch durchaus wie verzweifelt die Eltern sind, wie sie versuchen mit der neuen, ungewohnten Situation ohne die Kinder klar zu kommen, in welche Wege sie sich verrennen, entfernen und doch wieder annähern. (Näher möchte ich da gar nicht drauf eingehen um dem geneigten Leser nichts vorweg zu nehmen.)

Das Buch ist wenig humorvoll, dafür sehr spannend, wenngleich anders spannend als ein Krimi. Man möchte hinter die Fassade von Louise blicken, weshalb ich hier immer wieder sehr lange am Stück gelesen habe, das Buch wirklich nicht weglegen konnte. Je nach emotionaler Verfassung wird man hier auch mehr oder weniger berührt, zumindest ging es mir so.

Die generelle Kernaussage, die hinter diesem Buch steckt, ist für Heranwachsende sicherlich wichtig, wobei ich nicht weiß, ob man in diesem Alter für soviel Sex etc. schon wirklich reif ist. (Auch wenn's nur drum geht davon zu lesen... - es ist nämlich keineswegs die Kernaussage.) Entsprechend finde ich es für ein Jugendbuch fast ein bißchen heftig, vom möglichen Lerneffekt aber weiterhin sicher sinnvoll. (Ob man das als Schullektüre verwenden kann ist wieder eine ganz andere Frage...).

Mich hat das Buch wirklich sehr gefesselt, berührt und auch beeindruckt. Es ist sehr gut geschrieben, so dass ich es am Liebsten direkt am Stück gelesen hätte, was bei über 300 Seiten für mich aber nicht mal eben machbar ist. Die Thematik ist durchaus wichtig und sollte vielleicht öfter behandelt werden - ich gehe mal vorsichtig so weit, dass ich sage, dass es sich hier um eine neue Interpretation von "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" handelt - im weiteren Sinne allerdings!

Ich kann das Buch wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

... und du bringst mich um die Nacht... ;-)

Wir sind die Nacht
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Lena, ein zwanzigjähriges, relativ "normales" Mädchen, dass sich mehr oder weniger durchs Leben schlägt, da es in schweren familiären Verhältnissen aufwächst, wird in einer Edeldisco, in die sie durch ...

Lena, ein zwanzigjähriges, relativ "normales" Mädchen, dass sich mehr oder weniger durchs Leben schlägt, da es in schweren familiären Verhältnissen aufwächst, wird in einer Edeldisco, in die sie durch Zufall geraten ist, von Louise, einer exzentrischen Vampirfrau, gebissen. Zusammen mit Nora und Charlotte, zwei weiteren Vampirfrauen muss sie nun erst einmal sehen, was sich dadurch an ihrem Leben ändert - sie muss zum einen akzeptieren, zum Vampir geworden zu sein, zum anderen muss sie sich an ein wildes Luxusleben gewöhnen. Doch bald muss sie sich entscheiden... Liebe oder ewiges Leben?

Ein äußerst dickes Buch, ein richtiger Schinken - im Taschenbuchformat. Geeignet für größere Handtaschen. lach Ich habe das Urlaub im Strandurlaub gelesen, es war eine wunderbare Strandlektüre. Die Thematik der Vampire hat mich sehr angesprochen, nachdem ich vorher schon von den Biss-Lektüren sehr angetan war. Und hier wollte ich eigentlich zusätzlich den Film sehen, der jedoch leider nur kurze Zeit im Kino lief. Vor allem das Cover hat mich angesprochen, das Buch zu kaufen, jedoch auch der Autor. Wolfgang Hohlbein ist ein bekannter Autor, ich hatte bis dato dennoch noch nichts von ihm gelesen. Dieses Buch hat mich regelrecht gefesselt, man fühlt sich richtig in den Bann der Vampirfrauen gezogen. Als dann auch noch ein netter Mann im Leben von Lena auftaucht, wollte ich natürlich wissen, was aus der Liebesgeschichte der beiden wird... Da das Buch jedoch so dick ist, fällt es einem manchmal schwer, das Buch zu halten... das fand ich leider etwas unpraktisch.

Ab und an gibts auch ein paar Längen im Buch, so dass es sich ziemlich hinzieht, bis man endlich weiß, wie die Geschichte ausgeht. Man hätte sich da vielleicht auch ein paar Seiten sparen können...

Alles in allem ein echt fesselnder Vampir-Roman, der mich begeistert hat, da er doch anders war, als die Biss-Reihe und mich auch in den Bann gezogen hat.

Wegen der Buch-Dicke und der Längen gibts einen Stern gesamt Abzug, so komme ich auf 4 von 5 Sternen und spreche eine deutliche Leseempfehlung für diejenigen aus, die dieses Genre mögen.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Big girls have more fun.

Winterkartoffelknödel
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In das Sonnleitnergut kehrt wieder leben ein. Mercedes Dechamps-Sonnleitner, die 28jährige vermeintliche Tochter kommt in das Anwesen um es zu renovieren. Zuerst soll der Flötzinger, der örtliche Heizungsbauer, ...

In das Sonnleitnergut kehrt wieder leben ein. Mercedes Dechamps-Sonnleitner, die 28jährige vermeintliche Tochter kommt in das Anwesen um es zu renovieren. Zuerst soll der Flötzinger, der örtliche Heizungsbauer, einmal eine Heizung einbauen. Doch bei der attraktiven Dame wird auf einmal auch Franz Eberhofer, seines Zeichens Dorfpolizist von Niederkaltenkirchen, schwach. Eigentlich sollte er ja noch in einem vermeintlichen Mordfall ermitteln...

Hach ja, den Stil der Autorin finde ich einfach herrlich. Sie schreibt so wunderbar locker, oft kommen auch bayrische Begriffe zum Einsatz (werden zum Schluss im Buch aber auch erklärt), die Sprache ist manchmal so wunderbar aus dem Leben gegriffen, finde ich. Durch den Film Dampfnudelblues habe ich nun auch immer das Bild von Sebastian Bezzel vor mir, wie er den Franz Eberhofer, den Dorfpolizisten spielt. Auch die anderen Charaktere im Buch finde ich wirklich toll und gut gelungen - die schwerhörige Oma vom Franz, seinen Vater, der ständig die Beatles hört, seinen Bruder Leopold, den Buchhändler, den Metzger Simmerl, den Heizungsbauer Flötzinger, seine immer-mal-wieder-Freundin die Susi.

Ja, Rita Falk versteht es schon, einen mit diesem Buch sehr gut zu unterhalten. Das Buch ist sehr unterhaltsam, sehr witzig, aber auch spannend und gut nachvollziehbar. Manchmal möchte man dem Eberhofer vielleicht ein wenig auf die Sprünge helfen, aber das ist ja gewollt. Ein Krimi ist es auf alle Fälle, wenn gleich es ein Bayern-Krimi ist und wirklich mit viel Witz geschrieben ist.

Wer gut unterhalten werden mag, dem lege ich dieses Buch bzw. die Bücher von Rita Falk ans Herz, mir hat dieses Buch wieder sehr gut gefallen, ganz hinten im Buch findet man übrigens noch die Rezepte von der Oma, falls man die nachkochen möchte.

Von mir gibts hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 21.03.2017

"Woher willst du wissen, dass Vanille dein Lieblingseis ist, ...

Wie ich mit meiner Oma Onlinedating machte - ... UND DIE GROSSE LIEBE FAND
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wenn du die anderen nicht probiert hast?" Seite 34-35 oder: Ein Mädchenbuch. Hach. Eigentlich ging Kayli davon aus, dass ihre Beziehung für die Ewigkeit bestimmt ist. Doch als diese auseinander geht und ...

wenn du die anderen nicht probiert hast?" Seite 34-35 oder: Ein Mädchenbuch. Hach. Eigentlich ging Kayli davon aus, dass ihre Beziehung für die Ewigkeit bestimmt ist. Doch als diese auseinander geht und sie erstmal in ein tiefes Loch fällt ermuntert sie ihre außergewöhnliche Oma dazu, es mal mit "einer dieser Dating-Websites" zu versuchen. Oma Gail, selbst nicht auf den Mund gefallen, schließt sich direkt der Enkelin an und so suchen die beiden, die mal gut fünfzig Jahre voneinander trennt, nun online jeweils nach einem Mann. Die räumliche Entfernung macht Treffen untereinander nicht mal eben möglich, entsprechend tauschen sich die beiden immer telefonisch aus, uns so lernt Kayli einiges aus der romantischen Vergangenheit der Oma.

Hach ja, die Geschichte an sich hat mich total gereizt, gerade weil eben die Oma im Titel auch mit vorkommt, das Cover so schön gemacht ist (gerade beim gedruckten Buch in farbig ist es nochmal schöner... mädchenhaft, verschnörkelt eben). Ich war wirklich happy, als ich es über die Onleihe ergattert habe, da ich damit überhaupt nicht gerechnet habe.

Der Schreibstil und die Sprache im Buch haben mir gut gefallen, alles ist soweit gut nachvollziehbar, keine großartig verschachtelten Sätze, keine unmöglichen Fremdwörter etc., alles locker, leicht zu lesen, wirklich angenehme Literatur.

Die Bescheibungen von Kayli sind immer wieder interessant, so schildert sie, wie sie die online kennen gelernten Männer sich vorstellt, was sie sich anhand der jeweiligen Beschreibungen der Männer ausmalt. Oftmals liegen zwischen Bildern die online gestellt werden und der Realität ja durchaus Welten... diese Erfahrung muss sie auch machen, oftmals wird bei der Größe geschummelt, viele Männer geben sich um einiges größer aus, als sie es tatsächlich sind. Auch die Art und Weise wie manche Männer "ran gehen" schildert sie, manchmal auch auf durchaus amüsante Weise.
Es ist schön davon zu lesen, wie es so bei ihr abläuft, aber auch interessant zu hören wie es bei der Oma in Florida ja läuft.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, ich konnte einiges durchaus gut nachvollziehen, wurde gut unterhalten, wurde aber durchaus auch emotional berührt.
Angeblich ist das Ganze auf einem Blog begründet und schildert so also die wahre Geschichte von Kayli, ich lese so etwas allerdings erst nach der Lektüre - entsprechend werde ich also jetzt mal das Internet danach durchforsten... ;)

Für mich hat sich die Lektüre absolut gelohnt, mir hat das Buch sehr zugesagt, es ließ sich locker, leicht lesen, ich wurde angenehm unterhalten, vergebe entsprechend 5 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Berlin, du bist so... weit, weit weg. Und das ist ok.

Where the fuck is the Führer?
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Im Buch erzählt Christian Seltmann von seinen Stadtführungen durch Berlin - und den durchaus kuriosen und verrückten Fragen, die man ihm dabei so gestellt hat. Außerdem erfährt man einiges über die unterschiedlichsten ...

Im Buch erzählt Christian Seltmann von seinen Stadtführungen durch Berlin - und den durchaus kuriosen und verrückten Fragen, die man ihm dabei so gestellt hat. Außerdem erfährt man einiges über die unterschiedlichsten Touristen bzw. Tour-Teilnehmer.

Ja, Bücher mit einem durchaus kuriosen und witzigen Titel erwecken bei mir ja Neugier - und bringen aber auch eine gewisse Erwartungshaltung mit sich. Diese wurde leider nicht so ganz erfüllt, aber mal langsam.

Vom Schreib- und Erzählstil her ist das Buch gut zu lesen, alles soweit gut nachvollziehbar, ich hatte hier keinerlei Schwierigkeiten. Fremdwörter und Fachbegriffe gibt es nicht bzw. sind wenn dann durchaus bekannt, von daher bestand hier für mich keine Schwierigkeit. Natürlich wird im Buch von einigen Wahrzeichen und Sehenswürdigkeiten in Berlin erzählt, wobei man davon auch schon mal gehört hat (würde ich jetzt mal so sagen) bzw. diese ggf. eben auch selbst schon gesehen hat.

Die Schilderungen der einzelnen Touren bzw. Touristen(gruppen) waren schon auch unterhaltsam, haben mich aber nicht so unterhalten, wie ich das gerne gehabt hätte. Für mich plätscherte das Buch so dahin, es gab keine großartig kuriosen Momente, an die ich mich nun auch nach dem Lesen noch erinnere, was ich schon ein wenig schade finde, muss ich ganz ehrlich sagen. Generell hat mich das Buch ein wenig an Tilman Birr's "On se left you see se Siegessäule" erinnert, jedoch hat mich eben jenes Buch einfach mehr begeistert.


Es ist schon interessant, wie Christian Seltmann all das schildert, welche Arten von Touristen es gibt, wie interessiert und durchaus (vor-)gebildet manche sind, wie neunmal-klug andere hingegen sind, wie andere hingegen wieder absolut auf "the führer" scharf sind. (Und das sind dann wohl seltener die deutschen Touristen, sondern eher "auswärtige". ;) ) Irgendwie habe ich da auch Kritik am Tourist an und für sich herausgehört - weil er eben überhaupt nach Berlin kommt. (Hm, vielleicht bringt der Tourist ja aber auch Geld in diese Stadt?) Nun ja. Ich wurde beim Lesen durchaus unterhalten, es war in Ordnung das Buch zu lesen, ich habe vielleicht noch die ein oder andere Information über Berlin erhalten, nach Berlin selbst muss ich aber generell so schnell nicht (mehr). Es gibt meiner Ansicht nach viel schönere Städte, freundlichere Menschen, nun ja.

Von mir gibts für dieses Buch 2 von 5 Sternen und hinsichtlich einer Empfehlung bleibe ich unentschlossen.