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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.08.2018

Story ist nicht neu, einzelne Elemente machen die Geschichte bedingt lesenswert

Feuer und Feder
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Feuer und Feder ist der erste Teil einer zweiteiligen Buchreihe, die sich im englischen Original Sword and Verse nennt. Da die Autorin anfangs plante, nur ein Buch zu schreiben, ist die Geschichte des ...

Feuer und Feder ist der erste Teil einer zweiteiligen Buchreihe, die sich im englischen Original Sword and Verse nennt. Da die Autorin anfangs plante, nur ein Buch zu schreiben, ist die Geschichte des ersten Teils in sich abgeschlossen und ohne Cliffhanger. Man kann dieses Buch also lesen, ohne lange auf eine Fortsetzung warten zu müssen. Teil 2 ist dann wohl die Geschichte aus Teil 1, aber aus der Perspektive eines anderen Charakters.

Der Klappentext umschreibt die Situation Raisas eigentlich ganz gut. Hin- und Hergerissen zwischen ihrer Liebe zum Kronprinzen Mati und ihrer Verantwortung gegenüber ihrem Volk, versucht Raisa eine Brücke zu schlagen und niemanden zu enttäuschen. Leider gelingt ihr das nur leidlich, macht sie aber als Hauptcharakter sympathisch, da sie dadurch nicht unfehlbar wirkt. Raisa ist eigentlich auch die einzige, die wir besser kennenlernen, die anderen Charaktere bleiben blass und wir wissen eigentlich so gut wie nichts über sie. Das fehlt mir etwas, macht das doch eigentlich auch ein Buch aus.

Kathy Macmillans Schreibstil ist flüssig und bodenständig, der Einstieg in die Geschichte gelingt mühelos. Die Story an sich ist dann okay, das Potential wurde meiner Meinung nach nicht wirklich ausgeschöpft. Die immer wieder in Büchern auftretende Zerissenheit zwischen der verbotenen Liebe und den Verpflichtungen dem eigenen Volk gegenüber ist keineswegs neu und zeigt eigentlich, wohin die Reise gehen wird. Das finde ich sehr schade. Einzig Raisas geheimnisvolles Herzgedicht, ihre Herkunft und die Involvierung der Götter machen das Buch zu etwas besonderem.

3 Sterne für eine alte Story, die allein durch einzelne Elemente bedingt lesenswert wird. Ob ich die gleiche Geschichte aus der Perspektive eines anderen Charakters lesen möchte, kommt darauf an, wen sich die Autorin als Erzähler herauspickt.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Im Zwiespalt

Rosalie und der Duft der Provence
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Rosalie und der Duft der Provence ist ein Krimi, der mich etwas zwiegespalten zurück lässt.
Einerseits ist die Idee gut und die Geschichte durchaus spannend. Die Beschreibungen der Düfte, der Natur und ...

Rosalie und der Duft der Provence ist ein Krimi, der mich etwas zwiegespalten zurück lässt.
Einerseits ist die Idee gut und die Geschichte durchaus spannend. Die Beschreibungen der Düfte, der Natur und sonstigen Gegebenheiten sind wirklich großartig und ziehen mich mitten rein in die Provence.
Auf der anderen Seite ist der Schreibstil, der mich leider oft an einen Grundschulaufsatz erinnerte: Kurze und abgehackte Sätze hintereinander gereiht. Vielleicht möchte die Autorin damit Tempo vermitteln oder eine Situation besonders hervorheben. Ich fand es nicht so gelungen und es störte mich irgendwie.
Des Weiteren ist mir Rosalie nicht wirklich sympathisch, sie kommt etwas arrogant rüber, wie sie kritisch mustert, kalt, ruppig oder schnippisch antwortet. Laut Klappentext ist sie temperamentvoll - vielleicht bin ich auch einfach nur zu empfindlich gewesen beim Lesen.
Für Vincent hingegen konnte ich mich sofort erwärmen und finde vor allem seine Agoraphobie interessant. Diese ist für mich als Außenstehende auch sehr anschaulich beschrieben: seine Gedankengänge, sein Verhalten.
Als weiteren Pluspunkt sehe ich das toll gestaltete Cover, welches mich zum Kauf anregte.


Vor allem wegen Vincent werde ich auch den zweiten Teil lesen, und weil ich die Landschaftsbeschreibungen sehr gelungen fand.


3 Sterne für einen Roman, dem definitiv das "Kriminal-" davor fehlt - was aber wohl beim zweiten Band nachgeholt wird, welcher im März 2018 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Spannend, schockierend, nervenaufreibend!

Wo ist Jay
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Astrid Korten schafft mit Wo ist Jay? einen spannenden und schockierenden Psychothriller, der mich gepackt hat und durchgeschüttelt zurücklässt: Die Autorin schreibt in ihrem Buch von einer wahren Begebenheit, ...

Astrid Korten schafft mit Wo ist Jay? einen spannenden und schockierenden Psychothriller, der mich gepackt hat und durchgeschüttelt zurücklässt: Die Autorin schreibt in ihrem Buch von einer wahren Begebenheit, die die Distanz überwinden lässt, die man normalerweise beim Lesen eines Thrillers hat. Nein, diesmal entspringt der Plot nicht der Fantasie des Autors, es geschah wirklich.

Aber gerade diese Realität verleiht dem Buch einen besonderen Status innerhalb einer Flut von (PsychThrillern, bei denen Autoren mit aller Macht versuchen, noch grausigere Morde und Begebenheiten zu beschreiben als alle anderen zuvor. Denn das Leben selbst schreibt die schlimmsten Geschichten.


Der Untertitel Eiskalte Freundschaft der in der eBook-Version auf Seite 2 auftaucht, verrät viel über den Inhalt des Buchs: Was passiert, wenn jemand aus der Mitte des Freundeskreises verschwindet? Wie werden sich deine Freunde verhalten? Und du? Es tun sich menschliche Abgründe auf, Eifersucht, Liebe, Wut und Hass.


Wo ist Jay? ist definitiv keine leichte Kost, aber sie lohnt sich. Spannend, schockierend und nervenaufreibend, mit allerlei Wendungen und Überraschungen. 5 Sterne.


Veröffentlicht am 19.08.2018

Schöner Krimi mit ausgeprägter Liebesgeschichte, toller Landschaft und sympathischen Charakteren

Retour
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Alexander Oetker entführt uns mit Retour nicht wie so viele Autoren nach Südfrankreich, sondern in den Südwesten des Landes, nach Aquitaine: die raue Atlantikküste ist beliebt bei Surfern, die Produkte ...

Alexander Oetker entführt uns mit Retour nicht wie so viele Autoren nach Südfrankreich, sondern in den Südwesten des Landes, nach Aquitaine: die raue Atlantikküste ist beliebt bei Surfern, die Produkte der Weinberge um Bordeaux sprichwörtlich in aller Munde. Perfekt, um der Hektik der Hauptstadt zu entfliehen. Wenn da nicht die Leiche eines jungen Mädchens am Strand wäre. Und Commissaire Luc Verlain eigentlich gar nicht dem Pariser Treiben entkommen möchte. Vorerst zumindest..


Für mich war das mein erster Ausflug in diese Gegend Frankreichs, abgesehen von einem uralten Schinken der Autorin Tanja Kinkel.
Den schönen Landschaftsbeschreibungen nach ist der Landstrich auch durchaus berechtigt, Schauplatz einer eigenen Krimireihe zu werden.



Oetker hat einen lesenswerten Krimi geschrieben, der definitiv Spaß macht und Lust auf Nachfolgebände. Es wird viel ermittelt, es wird (fast schon ein Muss in Frankreichkrimis hab ich das Gefühl) auf die Einwanderungsproblematik eingegangen, es gibt einen Kollegen, der anfangs quer schießt und deshalb ungeliebt ist.


Was für mich ganz okay war, aber eventuell einige Krimileser fehl am Platz finden, ist die ausgesprochen in den Vordergrund rückende Liebesgeschichte: "sie schauten sich tief in die Augen" las ich gefühlt 10mal, dicht gefolgt von "sie lächelten sich an". Ich mag so schnulziges Zeug, kann aber verstehen, wenn dabei ein anderer Leser mit den Augen rollt.


Deshalb von mir 4 Sterne, da ihre Augen wenigstens nicht wie dieselbigen funkelten (das ginge selbst mir zu weit) und ich gut unterhalten wurde.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Gewohnt gut, mit sehr interessanter Thematik

Grand Prix
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Frank Dietschreit vom Mannheimer Morgen hat die perfekte Beschreibung für die Reihe um Bruno, Chef de police erkannt: "Martin Walker hat die definitive Erfolgsformel für den literarischen Krimi gefunden." ...

Frank Dietschreit vom Mannheimer Morgen hat die perfekte Beschreibung für die Reihe um Bruno, Chef de police erkannt: "Martin Walker hat die definitive Erfolgsformel für den literarischen Krimi gefunden." Dem kann ich nicht viel hinzufügen.

Grand Prix ist Brunos mittlerweile neunter Fall. Wer die Reihe kennt, wird in gewohnter Manier allerbestens unterhalten. Walkers Schreibstil ist flüssig, unaufgeregt und mit viel Liebe zum Detail - sei es das neueste Gericht, welches Bruno für seine Gäste zaubert oder ein kostbarer Oldtimer.
Bruno selbst ist kein hohes Tier innerhalb des Polizeiapparats, er wurde nicht aus der Großstadt in die Provinz strafversetzt. Er ist ein normaler Dorfpolizist, mit Pferd, Hund und Garten. Gerade das macht ihn so sympathisch.
Die Thematik des Buches ist zudem erfrischend anders, abseits von Zuwanderungsproblemen und Ausländerfeindlichkeit, welche in so vielen Frankreichkrimis gerade rauf und runter behandelt werden.


Daumen hoch für diesen neusten Teil der Reihe, 4 Sterne. Auf den zehnten Fall!