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Veröffentlicht am 31.08.2020

Ich bin ein Nachwendekind...

Nachwendekinder
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Dieses Buch hat mich auf eine ganz besondere Art und Weise berührt. Ich bin Jahrgang 1991, geboren in der ehemaligen DDR. Bisher habe ich nie sonderlich viel über die DDR-Vergangenheit meiner Familie nachgedacht. ...

Dieses Buch hat mich auf eine ganz besondere Art und Weise berührt. Ich bin Jahrgang 1991, geboren in der ehemaligen DDR. Bisher habe ich nie sonderlich viel über die DDR-Vergangenheit meiner Familie nachgedacht. Ich wusste, so dachte ich, viel über sie. Nun frage ich mich vor allem, was weiß ich nicht. Was haben mir meine Eltern und Großeltern nicht erzählt? Und war ihre eigenen Erfahrungen alle so rosarot wie sie es immer berichtet haben? Dieses Buch hat mir den Anreiz gegeben mit meiner Mutter intensiver über die DDR zu sprechen - wenn ich mich denn traue. Denn irgendwie ist das ja auch ein sensibles Thema. Genauso wird auch im Buch damit verfahren.
Anhand einiger Nachwendekinder und ihrer Eltern wird berichtet, wie der Umgang mit der Vergangenheit ist - schwierig. Die DDR gilt heute als Unrechtsstaat, was angesichts der Stasi-Methoden keine Überraschung ist. Allerdings wird sie meiner Meinung nach überschattet von der deutschen NS-Vergangenheit. Zumindest war das bei mir so. Während ich mich um Informationen über die Wege meiner Familie im Dritten Reich stets bemüht habe, kam ich gar nicht auf die Idee die DDR Vergangenheit aufzurollen. Dies hat sich mit dem Buch geändert. Und es beschäftigt mich sehr nachhaltig.

Folgender Umstand ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Meine Eltern und Großeltern sind in einem Land aufgewachsen, welches nicht mehr existiert. Ich kann es nicht mehr besuchen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Mein Rückweg zur Fantasy

Throne of Glass – Die Erwählte
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Throne of Glass habe ich bereits seit 5 Jahren auf meiner "Want to read"-Liste. Nun habe ich es endlich geschafft, diese Geschichte zu lesen. Dabei stellt sie außerdem meine Rückkehr zur Fantasy dar. Ich ...

Throne of Glass habe ich bereits seit 5 Jahren auf meiner "Want to read"-Liste. Nun habe ich es endlich geschafft, diese Geschichte zu lesen. Dabei stellt sie außerdem meine Rückkehr zur Fantasy dar. Ich habe weniger gelesen die letzten Jahre und wenn dann vor allem Sachbücher oder Liebesromane.

Dass ich mit ToG gleich so eine fulminantes Werk lese, dass mir so viel Freude bereitet, habe ich nicht gedacht. Celeana war ein wunderbarer Charakter, obwohl ich ihre Gefühle und Gedanken manchmal nicht so ganz nachvollziehen konnte. Dennoch übte sie eine gewisse Faszination auf mich aus. Dorian und Chaol waren beide sehr liebevoll beschriebene Charaktere und ich habe schnell meinen Favoriten unter ihnen ausgemacht.
Das ganze Setting, die Welt und der Wettkampf waren sehr ansprechend. Ich bin gerne in diese eingetaucht.
Zunächst brauchte ich ein wenig, um in die Geschichte hinein zu kommen, aber als sie mich dann gepackt hatte, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen. Den 2. Band habe ich mir heute gleich besorgt, damit ich schnell weiterlesen kann.

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Veröffentlicht am 02.12.2017

Wunderbares Kinderbuch

Die letzte Haltestelle
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Die Gestaltung des Buches ist zauberhaft und ich kann euch verraten, dass es auch im Inneren ein paar Zeichnungen gibt. Diese lassen die Geschichte noch lebendiger wirken. Gerade für Kinder ist das besonder ...

Die Gestaltung des Buches ist zauberhaft und ich kann euch verraten, dass es auch im Inneren ein paar Zeichnungen gibt. Diese lassen die Geschichte noch lebendiger wirken. Gerade für Kinder ist das besonder gut geeignet. Der Verlag empfiehlt das Buch übrigens ab 9 Jahren.

Leider spoilert der Klappentext gleich und so weiß man bereits vor dem Lesen, wie das Buch ausgehen wird. Allerdings finde ich das für ein Kinderbuch mit einem solch' dramatischem Thema gar nicht so schlecht. Man weiß, dass ein Happy End kommen wird. Mir hat das am Ende sogar geholfen, nicht vollkommen in Tränen aufgelöst das Buch zu zuklappen. An der ein oder anderen Stelle stand mir das Wasser aber sehr stark in den Augen.

Beatrix ist zu Beginn des Buches 5 Jahre alt und damit jünger als die Leserinnen und Leser des empfohlenen Lesealters. Wie alle wichtigen Charaktere im Buch ist sie sehr liebenswürdig und man schließt sie schnell in sein Herz, Die beiden Männer, die Beatrix bei sich aufnehmen, haben keinerlei Erfahrungen mit Kindern, was oft zu amüsanten Zwischenfällen führt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und kindgerecht. Das Buch wurde in großer Schrift gedruckt. Ich habe die knapp 180 Seiten in einer Stunde durchgelesen gehabt.

Wer jetzt denkt, das Thema ist für Kinder gewöhnungsbedürftig, mag vielleicht Recht haben. Ich habe allerdings auch die Erfahrung gemacht, dass sie interessiert sind und das Ganze aus einer sehr emotionalen Perspektive ansehen. Wir waren vor 1,5 Jahren mit dem Cousin meines Mannes an der Gedenkstelle des KZs Buchenwald (die Familie des Cousins lebt in Weimar). Als wir um den Glockenturm gingen, kamen natürlich auch Fragen zur Historie des Ortes. Der Cousin war ganz interessiert, aber schockiert, dass man Menschen tötete. Eine seiner Fragen blieb mir bis heute im Kopf: "Aber die Kinder haben sie doch in Ruhe gelassen, oder? Die haben doch nichts getan, nur gespielt, wie ich." Als wir ihm erklärten, dass auch die Kinder verhaftet wurden und viele von ihnen ermordet wurden, war das für den Jungen unfassbar. "Die Nazis waren böse Menschen."

Fazit:

"Die letzte Haltestelle" ist ein sehr liebevoll gestaltetes Buch mit einer unfassbar guten und vor allem berührenden Geschichte. Wer Kinder ab 9 Jahren hat sollte es gemeinsam mit ihnen lesen, wer nicht, der sollte es allein lesen :) Ich vergeb 5 von 5 Punkten.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Leider nicht so gut wie erwartet...

Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen
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Das Buch war anders als ich es erwartet hatte. Ich hatte im Vorfeld bereits den Film gesehen. Hier wird auf sehr persönliche und emotionale Weise vom Leben der Frauen bei Langley erzählt. Wer also einen ...

Das Buch war anders als ich es erwartet hatte. Ich hatte im Vorfeld bereits den Film gesehen. Hier wird auf sehr persönliche und emotionale Weise vom Leben der Frauen bei Langley erzählt. Wer also einen interessanten Roman erwartet, der auf wahren Begebenheiten beruht, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass das Buch das genaue Gegenteil ist. Hierbei handelt es sich eher um ein Sachbuch. Zwar wird auf geschickte Art und Weise die Geschichte der afroamerikanischen Frauen erzählt. Allerdings doch eher nüchtern.

An sich bietet das Buch ein wirklich sehr spannendes und interessantes Kapitel der Frauengeschichte gepaart mit der Weltraumgeschichte. Allerdings haben mich die vielen Namen und technischen Erklärungen verwirrt. Man merkt, dass sich die Autorin auf dem Gelände sehr gut auskennt. Dem Leser fehlt dieses Wissen leider. Hier wäre vielleicht eine Karte oder ähnliches angebracht gewesen. So hatte ich stellenweise echt Probleme den Ausführungen zu folgen.

Fazit:

Das Buch ist durchaus interessant. Leider stellenweise undurchsichtig. Ich vergebe 3 von 5 Punkten und empfehle definitiv den Film (bei dem natürlich mehr Fiktion reinspielt).

Veröffentlicht am 02.12.2017

Das Zauberwort heißt "LEBEN"

Mein bester letzter Sommer
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Mit Tessa liefert uns Anne Freytag einen Charakter, mit dem ich mich sehr gut identifizieren konnte. Tessa ist das brave Mädchen. Gute Noten, gutes Benehmen, diese Dinge zeichnen Tessa aus. Sie geht kein ...

Mit Tessa liefert uns Anne Freytag einen Charakter, mit dem ich mich sehr gut identifizieren konnte. Tessa ist das brave Mädchen. Gute Noten, gutes Benehmen, diese Dinge zeichnen Tessa aus. Sie geht kein Wagnis ein. Doch dann wird ihr unvermeidlich klar gemacht, dass sie bald sterben wird. Auch Oskar war meiner Meinung nach ein sehr dankbarer Charakter.

Die beiden starten einen gemeinsamen Roadtrip, der mir unheimlich viel Freude beschert hat. Dieser Roadtrip sprüht vor Energie und Freude und das obwohl hinter jede Ecke der Tod lauern könnte. Einige Plätze will ich mir gerne mal ansehen.

Mit ihrer Wortwahl und ihrem Schreibstil schafft es Anne Freytag nicht nur ein lebensbejahendes Buch zu schreiben, sondern vollführt eine Gradwanderung wie man sie beispielsweise aus "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" kennt. Die Gedanken und Gefühle können dabei durchaus denen einer Siebzehnjährigen entsprechen.

Inhaltlich gibt es gerade am Anfang einige Stellen, die ich nicht so passend und durchdacht fande. Außerdem habe ich einige Zeit gebraucht, um in den Lesefluss zu kommen.

Fazit:

Ein Buch, das einen daran erinnert, dass man manchmal auch einfach leben sollte. Ich vergebe 4 von 5 Punkten.