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Veröffentlicht am 12.04.2022

Wenn doch dieser Epilog nicht gewesen wäre...

Taras Augen
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Buchinfo
Tara und Alún fühlen sich zueinander hingezogen, doch ein Streit bringt das junge Liebespaar auseinander. Ehe sie sich versöhnen können, katapultiert eine verheerende Umweltkatastrophe die beiden ...

Buchinfo
Tara und Alún fühlen sich zueinander hingezogen, doch ein Streit bringt das junge Liebespaar auseinander. Ehe sie sich versöhnen können, katapultiert eine verheerende Umweltkatastrophe die beiden in einen Ausnahmezustand. Während Alún in der Großstadt bleibt und sich sich mit seiner Street-Art fast um Kopf und Kragen zeichnet, kehrt Tara in das verseuchte Gebiet zurück und schwimmt um ihr Leben. Sie durchleben jede Menge Selbstzweifel und Eifersucht, Täuschung und Enttäuschung, erleben aber auch Freundschaft, Liebe und Hoffnung. Werden die beiden Jugendlichen wieder zueinanderfinden? (Quelle: Lovelybooks)

Anfang
Die Sache ging so schnell, dass ich nicht mehr sagen kann, wo genau wir waren. Unser Bus war auf der Strecke zwischen Rekan und Nipad, das weiß ich noch. Und ich erinnere mich an den Knall. Eigentlich war es kein Knall. Es war eher das laute Stottern, das Mamas Motorsäge von sich gibt, wenn der Akku ausgeht.

Meine Meinung
Als Tara und Tulip auf dem Weg zum Training ins Schwimmbad sind, kommt der Verkehr plötzlich zum Erliegen. Eine schwarze Wolke erscheint am Himmel und niemand weiß so recht, was es damit auf sich hat. Es gab einen Unfall mit verherenden Folgen. Aus einer Chemiefabrik treten Stoffe aus, die die ganze Stadt unbewohnbar machen.

Fünf Monate später kehren Tara und ihre Familie an den Unglücksort zurück. Sie sind die ersten Rückkehrer, die sich wieder in der Gelben Zone niederlassen. Doch warum brennt dann Licht in Alúns Zimmer, mit dem Tara so viele Jahre befreundet war und seit Langem so zerstritten ist? Warum hat die Regierung die Stadt nicht aufgeräumt und die Straßen repariert? Warum fliegen keine Watcher-Drohnen am Himmel? Und warum hat die Nachbarskatze so merkwürdige Augen?

Prinzipiell will ich gar nicht viel erzählen, um nicht unnötig zu spoilern. Auf der anderen Seite möchte ich aber so viel zu dem Buch sagen - aber das würde euch vermutlich den Spaß am Lesen nehmen. Ich versuche mich also zurückzuhalten.

Manchmal mag man plötzlich Leute, denen man eigentlich die kalte Schulter zeigen wollte, weil sie sich, ohne zu fragen, in einem Zimmer einquartiert haben, das man für heilig hielt.
(Seite 101)

Nachdem Tara und ihre Familie zurück sind, trudeln immer mehr Menschen ein und auch einige Jugendliche sind dabei. Da es in der Gelben Zone keine Schule gibt und die Bewohner auch nicht raus dürfen, erhalten sie die Unterrichtsmaterialien auf ihre SigPhones (eine Mischung aus Smartphone und Ortungsgerät, über das auch die Bezahlung läuft - in dem Buch ist die Digitalisierung mehr als fortgeschritten)...doch sind wir mal ehrlich...welcher Tennager würde denn Hausaufgaben machen, wenn es keiner kontolliert und die Aussichten auf eine berufliche Zukunft sowieso eher mau sind? Richtig, niemand. Also dümpeln die Jugendlichen so vor sich hin und leben in den Tag hinein.

Ganz anders sieht es da in Tonfato aus. Das ist die Großstadt, in der alle Nicht-Rückkehrer bleiben. Dort organisieren die Jugendliche stille Proteste und verschönern die Stadt (zumindest zeitweise) mit illegaler Streetart. Die Digitalisierung und der Überwachungsstaat machen es ihnen da nicht gerade leicht. Das weiß auch Alún und trotzdem kann er nicht damit aufhören, die Stadt mit Fliesen zu bekleben, die alle das gleiche Motiv haben...

Kann man ein Mädchen lieben, das man seit acht Monaten nicht gesehen hat? Ein Mädchen, mit dem man über ein Jahr nicht gesprochen hat? Ist dieses Flattern in meinem Bauch überhaupt Liebe oder ist es nur eine Erinnerung?
(Seite 180)

Die ganze Zeit über hatte ich drei Fragen.

- Was genau ist bei dem Unfall passiert?
- Ist es nicht schädlich, nach fünf Monaten in ein verseuchtes Gebiet zu ziehen?
- Was ist zwischen Tara und Alún vorgefallen, dass sie nicht mehr befreundet sein können?

Im Laufe des Buches wurden alle diese Fragen zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Es gab also nicht nur Andeutungen oder Antworten, aus denen neue Fragen entstanden...zumindest nicht bis zum Epilog.

Und genau hier liegt auch mein einziger Kritikpunkt. Das Buch wäre für mich definitiv ein 5-Sterne-Buch gewesen, wenn der Epilog nicht gewesen wäre. Hätte das Buch einfach mit der eigentlichen Geschichte geendet, wäre es zwar ein offenes Ende gewesen, aber ich als Leserin hätte mir meine eigenen Gedanken dazu gemacht.
Nach dem Epilog haben sich etwa drölfhundert neue Fragen in meinem Kopf gebildet, von der nicht eine auch nur im Ansatz beantwortet wird. Soweit ich weiß, sollte dies ein Einzelband sein. Wenn dem wirklich so ist, dann hat die Autorin mit dem Epilog leider alles verkackt (ich muss es einfach so sagen). Sollte es aber doch noch einen zweiten Band geben, hat sie einen ziemlich gemeinen Ciffhanger geschrieben. Wenn dies der Fall ist, hoffe ich, dass das nächste Buch nicht zu lange auf sich warten lässt.

Fazit
Dieses Buch enthält eine Geschichte, die erstmal relativ oberflächlich wirkt (Noch eine Jugendbuch-Dystopie? Ist das wirklich nötig?), aber so viel Gesellschaftskritik enthält und zum Nachdenken anregt.

Am 26. April jährt sich Tschernobyl zum 36. Mal, das Unglück in Fukushima war am 11. März 11 Jahre her. Hat der Mensch daraus gelernt? Absolut nicht. In Frankreich kommen 70% des Stroms von 56 Atomkraftwerken und auch in Deutschland werden noch drei Stück betrieben. Die Auswirkungen von Tschernobyl waren auch in Deutschland spürbar - also hoffen wir mal, das nichts mehr passieren wird...sonst sehen wir nämlich ziemlich alt aus.

Digitalisierung ist gut. Smart Home, Smart TV, Alexa, Licht an und aus durch Spracherkennung, Drohnen die Bilder und Videos aufnehmen können...alles wahnsinnig praktisch und eine Erleichterung für manchen - aber was ist, wenn der Staat diese Dinge gegen dich verwendet? Wenn du mit Drohnen ausspioniert wirst, wenn dein Handy ein Ranking erhält, wordurch du manche Teile der Stadt nicht betreten darfst, oder du plötzlich nichts mehr kaufen kannst, weil jemand diese Funktion auf deinem Handy blockiert?

Wie kann es sein, dass Menschen in ein Gebiet ziehen müssen, das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ihrer Gesundheit schaden wird, nur weil sie es sich nicht leisten können, woanders zu leben? Schau mal raus. Das ist ein Umstand, der tagtäglich passiert. Menschen leben in Schimmelwohnungen, oder in eiskalten Zimmern, weil sie sich das Heizen nicht leisten können. Viel zu viele Menschen haben nicht mal eine Wohnung und müssen jede Nacht um ihr Leben bangen - mal wegen des Wetters und mal wegen anderen Menschen, die ihnen nicht gut gesonnen sind.
Auch in unserem Gesundheitssystem ist die Zwei-Klassen-Gesellschaft mehr als sichtbar. Wer es sich nicht leisten kann, bekommt manche Medikamente nicht. Du hast kein Geld für Verbandsmaterial? Dann muss deine Wunde wohl offen bleiben.

Natürlich gibt es neben der Kritik an der Gesellschaft und den Dingen zwischen den Zeilen auch noch Themen wie Freundschaft, Liebe, Familie, Ehrlichkeit, Versöhnung und Verrat. Somit dürfte für alle Lesenden etwas dabei sein, was fesselt und interessiert.

Ich vergebe eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch! Allerdings hoffe ich auf einen zweiten Teil, damit ich mich mit dem Ende versöhnen kann.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Unglaublich, was Menschen anderen Menschen antun können

Vardo – Nach dem Sturm
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Buchinfo
Vardø, Norwegen am Weihnachtsabend 1617. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle ...

Buchinfo
Vardø, Norwegen am Weihnachtsabend 1617. Maren sieht einen plötzlichen, heftigen Sturm über dem Meer aufziehen. Vierzig Fischer, darunter ihr Vater und Bruder, zerschellen an den Felsen. Alle Männer der Insel sind ausgelöscht – und die Frauen von Vardø bleiben allein zurück. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Im Namen des Königs

Jeder Zauberer oder Gläubige, der Gott sowie sein heiliges Wort und das Christentum opfert und einen Bund mit dem Teufel eingeht, soll mit dem Tode bestraft und auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden.

Aus dem dänisch-norwegischen Trolddom

(Zauberei) Dekret von 1617, 1620 in Finnmark in Kraft getreten

Meine Meinung
Als am 24. Dezember 1617 ganz plötzlich ein Sturm aufzieht, ändert sich für die Bevölkerung der kleinen Insel Vardø alles. 40 Männer, die mit ihren Booten rausgefahren sind um einen Wal zu fangen, sterben. Von diesem Tag an sind die Frauen von Vardø auf sich allein gestellt und müssen sich selbst um ihr Überleben kümmern. Doch dieses Verhalten wird von der Kirche nicht gern gesehen und so werden ein Kommissar und ein Lensmann auf die Insel geschickt, die ihre ganz eigene Erklärung für diesen plötzlichen und tödlichen Sturm haben. Hexerei. Und schon bald soll für die Frauen nichts mehr so sein, wie es mal war...

In einigen Punkten beruht der Roman auf wahren Begebenheiten. So gibt es die Insel Vardø, es gab den Sturm und John Cunningham wurde tatsächlich von König Christian IV in Vardøhus eingesetzt. Insgesamt brachte er es zu 52 Hexenprozessen, bei denen 91 Menschen getötet wurden.

Das Buch ist in drei große Abschnitte eingeteilt. Sturm. Dort lernt der Leser/die Leserin Maren und Ursa kennen. Maren lebt auf Vardø und Ursa in Bergen. Beide Damen wissen nichts von der Existenz der anderen. Wir begleiten Maren während und nach des Sturms in ihrem harten Leben und Ursa, die mit ihrer kranken Schwester von einem wundervollen Leben nach der Heirat mit Absalom Cornet träumt. Ankunft. Was Ursa nicht wusste, ihr Mann wird als Kommissar auf Vardø eingesetzt und sie zieht mit ihm um. Statt einem gemütlichen Leben als Gattin eines angesehenen Mannes erwartet sie nun also eine entbehrungsreiche Zukunft in Dreck und Hunger. Dort laufen dann auch die Fäden der beiden Frauen zusammen und sie freunden sich an. Jagd. Als 1620 das Dekret in Finnmark in Kraft tritt, kommt es zu Lügen, Denunzierungen der Frauen untereinander und Hexenprozessen mit anschließendem Tod durch Feuer.

"Ich kann mich noch gut erinnern, dass Runen dir einmal Trost gespendet haben, dass Seeleute zu meinem Vater kamen, damit er ihnen etwas über ihre verbleibende Zeit auf Erden weissagte. Runen sind eine Sprache, Maren. Nur weil du sie nicht sprichst, ist sie noch lange kein Teufelswerk."
(Seite 331)

Ich muss gestehen, dass ich mir etwas mehr von dem Roman erhofft habe. Auf dem Buchdeckel stehen Dinge wie "wunderschön und atemberaubend" oder "ein intensiver und poetischer Roman". Die Geschichte an sich ist gut geschrieben. Ich kann mir die Umgebung vorstellen, die Beschreibungen der einzelnen Figuren und Gegenstände sind durchaus in meinem Kopf zu einem Bild geworden, aber insgesamt plätschert der Roman doch ziemlich spannungslos dahin, bis es "endlich" zu der Hexenjagd kommt. Einzig diese gibt dem Buch eine Wendung und eine wahnsinnige Spannung, die ich vorher vermisst habe.

Edit: Allerdings muss ich dem Buch zugestehen, dass auch die Zeiten davor nicht uninteressant sind - nur eben unaufgeregt. In meinem Kopf hat sich der Roman wirklich breit gemacht und ich denke auch noch über ein Jahr später immer wieder an die Geschichte.

Ich mochte die Beschreibungen, wie sich zwischen Maren und Ursa ein tiefes Band der Freundschaft knüpfte. Die Ehefrau des Kommissars und die Schwägerin einer "Lappin" - unterschiedlicher hätte es kaum sein können. Es ist alles sehr ruhig, unaufgeregt und langsam, so wie man es sich vorstellen kann zu Zeiten, da Frauen nichts zu sagen hatten und in ewiger Angst leben mussten. Von den beiden geht eine Rebellion im Geheimen aus, von der niemand etwas ahnt - und wohlmöglich auch niemals erfahren wird.

Doch jetzt weiß sie, wie es war, zu glauben, dass das Böse nur dort draußen herrsche. Das Böse war hier, unter ihnen, es hatte zwei Beine und fällte Urteile mit menschlicher Zunge.
(Seite 375)

Das Ende ließ mich etwas unentschlossen zurück. Es handelt sich um ein halboffenes Ende - es wird nicht ausgesprochen was schlussendlich passiert, aber denken kann man es sich. Gelesen hätte ich es aber schon gerne, da theoretisch auch noch etwas anderes passieren könnte. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich nichts weiter dazu sagen, außer, dass jedes andere Ende in meinen Augen das falsche gewesen wäre. In dem Punkt hat die Autorin (für mich) alles richtig gemacht.

Fazit
Ein Buch, das stellenweise auf wahren Begebenheiten beruht und eine ganze Weile sehr ruhig und unaufgeregt daher kommt. Dies machte es mir schwer lange am Ball zu bleiben. Das änderte sich schlagartig, als der Abschnitt "Jagd" begann. Ab da konnte ich es nicht mehr aus den Händen legen.

Wer eher etwas ruhigere historische Romane mag, bei denen das einfache Leben und die Umgebungen detailreich beschrieben werden, ist hier genau richtig. Wer durchgehend Spannung und Aufregung sucht, sollte zu etwas anderem greifen.

Edit: Ich habe nun wirklich über ein Jahr immer wieder hin und her überlegt, weil es mir keine Ruhe gelassen hat, dass ich der Geschichte "nur" 3 Sterne gegeben habe. Natürlich könnte ich es so lassen und damit argumentieren, dass ich es damals genau so empfunden habe - da es mir aber einfach keine Ruhe lässt und ich diese Geschichte im Nachhinein als wirklich wundervoll empfinde, bekommt sie nachträglich die volle Punktzahl von mir. Mit allem anderen wäre ich absolut unzufrieden.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Hat mir nicht gänzlich zugesagt, aber ich verstehe, warum andere es lieben

Vielleicht auf einem anderen Stern
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Buchinfo
Endlich ist Eves Leben genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Sie ist Kuratorin in einem Museum, hat einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine Tochter, die ihr das Wichtigste ...

Buchinfo
Endlich ist Eves Leben genau so, wie sie es sich immer vorgestellt hat. Sie ist Kuratorin in einem Museum, hat einen liebevollen Partner an ihrer Seite und eine Tochter, die ihr das Wichtigste ist. Doch dann wird Maddy schwer krank. Hungrig nach Leben muss die Sechzehnjährige schnell erwachsen werden – und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater, der von ihrer Existenz nichts weiß. Eve erkennt, dass sie Maddy immer vor allem beschützen wollte. Vieles hat sie ihr deshalb verschwiegen. Nun bricht sich das Ungesagte unaufhaltsam Bahn, und je weiter Maddy sich entfernt, desto klarer wird Eve, dass sie nicht alles in der Welt kontrollieren kann. (Quelle: Amazon)

Anfang
Akustisch gesehen ist ein See gewissermaßen ein schwarzes Loch: Im Gegensatz zum Meer erzeugt er keinerlei Eigengeräusche, stattdessen spinnen Wind, Boote, Vogelgezwitscher und Kinderstimmen eine Art Lautkranz um das Wasser, was die Stille noch intensiver erscheinen lässt. Gelegentlich durchbrechen eine Schildkröte oder ein Fisch die Wasseroberfläche, wobei der Eindruck entsteht, als steige ein Geräusch aus den Tiefen empor.

Meine Meinung
Maddy ist 16 Jahre alt, als sie schwer krank wird. Dies ist auch der Grund, weswegen sie, gegen den Willen ihrer Mutter, Kontakt zu ihrem Vater aufnimmt, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat und der nichts von ihrer Existenz weiß. Über all die Jahre haben sich einige Gehemnisse aufgebaut, die Maddy nach und nach enthüllt, obwohl ihre Mutter alles versucht hat, um die Wahrheiten nicht an sie herankommen zu lassen. Doch was ist wirklich noch wichtig, wenn ein junger Mensch den Kampf um sein Leben zu verlieren droht?

Dieses Buch ist etwas ganz Besonderes und sicherlich nicht für jeden Menschen geeignet. Auch für mich ist er nicht so perfekt, wie er es sicherlich für andere Lesende ist. Aus diesem Grund möchte ich allen empfehlen dieses Buch selbst zu lesen, wenn euch die Rezensionen oder der Klappentext neugierig machen.

Da der Schreibstil stellenweise schon fast poetisch ist, würde ich empfehlen mal in die Leseprobe hineinzuschauen. Ich weiß, dass sich nicht jeder mit so etwas anfreunden kann und es wäre einfach schade, wenn das Buch deswegen negativ im Kopf bleiben würde.

Die Geschichte beinhaltet neben Maddys Krankheit und die Suche nach ihrem Vater auch die Themen Trauerarbeit und Mutter-Tochter-Beziehung. Die zwei werden auf die ein oder andere Probe gestellt, entfremden sich, kommen zusammen. Wie das zwischen Mütten und Töchtern eben manchmal so ist.

Zwischendrin war es mir manchmal zu viel des Guten, manche Passagen zu langatmig und alles in allem etwas zu zäh. Das schmälert dann die Lesefreude und der Schreibstil behindert dann auch stellenweise den Lesefluss.

Trotzdem möchte ich das Buch nicht verteufeln, denn die Geschichte hatte auch ganz wundervolle Stellen, die nachdenklich und emotional machen.

Fazit
Ein Buch, das etwas ganz Besonderes und dadurch nichts für alle Lesenden ist. Mir hat es nicht gänzlich zugesagt, aber mir ist auch klar, wieso manche Menschen volle 5 Sterne geben.

Wer sich für die Geschichte interessiert, dem empfehle ich mal in die Leseprobe reinzuschauen, da auch der Schreibstil etwas spezieller ist.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Da ist leider sehr viel Potenzial verschenkt worden

Die Telefonistin – Mrs. Dalton hört mit
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Buchinfo
USA 1950: Eine Kleinstadt, eine neugierige Telefonistin und ein unerhörtes Gerücht, das ihre ganze Welt verändert

Niemand kennt die Einwohner einer beschaulichen Kleinstadt in Ohio so gut wie ...

Buchinfo
USA 1950: Eine Kleinstadt, eine neugierige Telefonistin und ein unerhörtes Gerücht, das ihre ganze Welt verändert


Niemand kennt die Einwohner einer beschaulichen Kleinstadt in Ohio so gut wie Telefonistin Vivian Dalton. Sie verbindet Telefonleitungen und Leben. Zuhören darf sie zwar streng genommen nicht, doch sie tut es trotzdem. Eines Nachts belauscht sie ein Gespräch und erfährt, dass ihr Mann angeblich mit einer weiteren Frau verheiratet sein soll. Empört will Vivian beweisen, dass an diesem Gerücht nichts dran ist – das wäre ja ein Skandal! Schon bald merkt sie aber, dass in einer Kleinstadt immer ein Geheimnis zum nächsten führt … (Quelle: Amazon)

Anfang
Vivian Daltons alte, abgetragene Stiefeletten stapften knirschend über den festgetretenen Schnee von Freedlander's, während das helle Licht des Kaufhauses bis nach draußen auf den Gehweg fiel, wo es sich mit dem Leuchten dre Straßenlaternen vermischte. Vivian winkte kurz höflichkeitshalber mit einer Handschuhhand Betty Miller zu, die sie durch das beflockte zentrale Schaufenster hindurch entdeckt hatte.

Meine Meinung
Ich mag ja Geschichten über Frauen aus vergangenen Tagen. Das reicht von der Zeit des Mittelalters bis in die 1970er. Ich selbst bin in den 1980ern geboren, weswegen ab einem gewissen Punkt Schluss ist für mich, mit den "vergangenen Tagen".
Serien wie "High Seas", "Velvet" oder "Die Telefonistinnen" sind genau mein Ding. Wegen letzterer dachte ich, dass dieses Buch sicherlich auch nach meinem Geschmack wäre. Leider war es das nur bedingt.

Vivian Dalton arbeitet bei der Telefonvermittlung und hört bei dem ein oder anderen Gespräch mit - was natürlich strengstens verboten ist. Eines Tages belauscht sie ein Gespräch, in dem es darum geht, dass ihr Ehemann auch noch mit einer anderen Frau verheiratet sein soll. War ihr ihr Leben bis dahin zu langweilig, wird es nun aber ordentlich auf den Kopf gestellt.

Die Autorin schafft es, die 50er realistisch aufleben zu lassen. Zumindest so realistisch wie ich es mir vorstellen kann - ich selbst war ja zu der Zeit noch nicht dabei.

Ich hatte mich wirklich wahnsinnig auf dieses Buch gefreut, musste aber zügig feststellen, dass meine Euphorie einen ordentlichen Dämpfer bekommt. Vivian ist mir leider nicht wirklich sympathisch. Ziemlich egozentrisch und immer nur darauf bedacht was "die Leute" denken oder sagen könnten, lauscht sie sich durch die Leben der anderen und nutzt ihre berufliche Position dabei gehörig aus.

Durch Rückblenden erfährt man die Hintergründe zu Vivian und einigen anderen Personen - interessant gemacht hat es die Charaktere aber leider nicht. Ich habe es gelesen und zur Kenntnis genommen, aber das war es dann auch.

Das große Familiengeheimnis, welches so vollmundig im Klappentext angekündigt wurde, lässt leider sehr lange auf sich warten und wird dann nur schleppend enthüllt. Hier wäre eine etwas flottere Erzählweise definitiv von Vorteil gewesen.

Fazit
Das Buch war nicht schlecht, aber leider auch nicht wirklich gut. Man kann es lesen (50er-Fans werden sicherlich ihre Freude an den ganzen kleinen Details haben), verpasst aber auch nichts, wenn man es nicht tut.

Die Protagonistin ist leider keine Sympathieträgerin und die Geschichte schleppt sich stellenweise arg quälerisch dahin.

Veröffentlicht am 09.01.2022

Und wenn sie nicht gestorben ist, beißt Mira sich noch heute auf ihre Unterlippe

Spiele zu dritt
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Prickelnd, wild und hemmungslos: Diese Dreiecksgeschichte wird Ihnen den Atem nehmen!

Zu ihrem 32. Geburtstag bekommt Mira Adams von ihrem Freund Ethan eine große Überraschung: sie soll ihre ...

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Prickelnd, wild und hemmungslos: Diese Dreiecksgeschichte wird Ihnen den Atem nehmen!


Zu ihrem 32. Geburtstag bekommt Mira Adams von ihrem Freund Ethan eine große Überraschung: sie soll ihre lang gehegten erotischen Fantasien endlich ausleben! Und das nicht nur mit Ethan, sondern auch mit Miras Ex-Lover Rogan. Ein Wochenendtrip verspricht Ekstase pur, doch alle drei überschreiten derart ihre Grenzen, wie sie es niemals vermutet hätten. (Quelle: Amazon)

Meine Meinung
Die Geschichte um Mira, ihren Freund Ethan und ihren Ex-Freund Rogan ist schnell erzählt.

Da Ethan seine Freundin in den letzten Monaten etwas vernachlässigt hat, möchte er Mira einen schönen Geburtstag bereiten. Er mietet über das Wochenende eine abgeschiedene Hütte im Wald und die beiden genießen es, nur für sich zu sein. Was Mira aber noch nicht weiß: Ethan möchte Miras geheimste Fantasie wahr werden lassen und hat deswegen ihren Ex-Freund eingeladen, das Wochenende gemeinsam mit ihnen zu verbringen, denn Miras Fantasie ist Sex - mit zwei Männern.

Nach anfänglichem Zögern lässt auch Mira sich drauf ein und die Drei verbringen ein Wochenende der etwas anderen Art. Und da das allein der Autorin wohl nicht genug war (Frauen verlangen eben oft nach einer Story zwischen all dem Sex ^^), mischen auch Eifersucht, Besitzansprüche und Untreue mit.

Ich bin ganz ehrlich...bis es endlich mal zu dem Akt an sich kommt, hat es mir persönlich schon fast zu lange gedauert. Dieses ewige Hin und Her (Soll ich? Soll ich nicht?) und die vergangenen Geschichten, die Ethan und Rogan beruflich gemeinsam erlebt haben (jaha...auch die zwei Jungs haben eine gemeinsame Vergangenheit), gingen mir auf den Keks. Ich lese keinen erotischen Roman um etwas über eine alte Freundschaft zu lesen. Wer das will, der guckt auch Pornos wegen der tollen Dialoge.

Und dann endlich ist es soweit! Mira, Ethan und Rogan werden intim. Ich muss zugeben, dass Lacey Alexander wirklich weiß, wie man solche Dinge beschreibt (oder der Übersetzer André Peter) - da geht es ganz schön heiß her. Allerdings habe ich zwei kleine Kritikpunkte.

Ich weiß nicht, ob es an dem Original oder der Übersetzung liegt, aber der Satz "Mira biss sich auf die Unterlippe" kommt einfach viel, viel zu oft! Sie tut es ständig. Ob vor Erregung vor, während oder nach dem Akt, wenn sie überlegt, wenn sie sich freut...Mira beißt die ganze Zeit in ihre Unterlippe. Eigentlich müsste diese Unterlippe offen, blutig und entzündet sein!

Und Mira denkt zu viel! Ständig denkt sie über die Vergangenheit mit Rogan nach, dann grübelt sie über die Gegenwart mit ihm und Ethan und natürlich auch über die Zukunft mit ihrem Liebsten. Das wäre ja nicht tragisch, aber sie tut es während dem unglücklichsten Zeitpunkt - während des Aktes! Und zwar immer wieder. Sie hat nicht einmal Sex ohne sich über diese Dinge Gedanken zu machen und das finde ich auf die Dauer nervig, unpassend und irgendwie unrealistisch.

Es gibt dann auch tatsächlich noch eine weitgreifende Geschichte, die ich hier aber nicht zum Thema machen möchte, da die Spoiler sonst zu groß wären.

Fazit
Ein eigentlich wirklich guter erotischer Roman, der mich aber durch seine Handlung etwas genervt hat und ein paar Schwächen aufwies.

Die Beschreibungen der Sexszenen sind ziemlich gut und jedes Dinglein wird beim Namen genannt - so soll es sein.