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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2019

Spannung bis zum Schluss - und darüber hinaus

Closer
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Buchinfo
Jack war ein aufstrebender Künstler – aber seit seine Familie einem brutalen Mord zum Opfer fiel, kennt er nur noch ein Ziel: Gerechtigkeit für alle, denen ein geliebter Mensch genommen wurde! ...

Buchinfo
Jack war ein aufstrebender Künstler – aber seit seine Familie einem brutalen Mord zum Opfer fiel, kennt er nur noch ein Ziel: Gerechtigkeit für alle, denen ein geliebter Mensch genommen wurde! Jack und seine Partnerin Nikki haben sich darauf spezialisiert, Killer aufzuspüren und sie zu einem Geständnis zu zwingen. Nikki übernimmt die Rolle des Lockvogels, Jack führt die Verhöre. Durch eins seiner Opfer erfährt er von einer geheimen Serienmörder-Community im Internet. Jack schleust sich dort ein, um ein Mitglied nach dem anderen auszuschalten. So stößt er auch auf einen Killer, der sich The Patron nennt – und kein anderer ist als der Mörder seiner Familie! Jack versucht, ruhig zu bleiben. Es geht ihm um Gerechtigkeit, nicht um Rache. Doch wer zu lange Bestien jagt, läuft Gefahr, selbst eine zu werden … (Wuelle: Lesejury)

Anfang
Das Geschäft lief nicht besonders, und Susanna grinste unwillkürlich, als der neue Ford Taurus bei ihr anhielt. Ein Mietauto - das sah man schon am Nummernschild.

Meine Meinung
Direkt zu Beginn befindet man sich in einem Gespräch zwischen einer Prostituierten vom Straßenstrich und ihrem potenziellen Freier. Sie verbringen ein paar gemeinsame Stunden miteinander und gehen beide wieder ihrer Wege. Das Einzige was etwas merkwürdig rüberkommt ist die Tatsache, dass er ihr Glas begutachtet und von "mehreren brauchbaren Fingerabdrücken" die Rede ist.

Danach lernt man eine weitere Prostituierte, Nikki, kennen. Auch sie steigt bei einem Freier ins Auto und fährt mit ihm davon. Allerdings wird dieser Wagen von einem weißen Lieferwagen verfolgt.
Auch Nikki und ihr Freier verbringen eine gewisse Zeit miteinander. Als Nikki danach ins Bad geht, schlägt die Tür hinter ihr zu und es gibt kein Entkommen für sie. Das Bad besitzt keine Fenster und auch die Tür wurde von außen verriegelt. An der Tür hängt von innen ein Poster, unter dem sich Bilder von getöteten Frauen befinden und Nikki soll das nächste Opfer dieses Serienkillers werden.

Was der Killer nicht weiß - Nikki ist nicht zufällig bei ihm, sondern er wurde ganz gezielt ausgewählt. Und Nikki hat einen Partner, der den Freier mit einem Elektroschocker zu Fall bringt.

"Das ist der Closer, du armseliger Bastard. Und jetzt tust du mir schon fast ein bisschen leid."
Sie trat ihm hart gegen den Kopf.
"Fast", zischte sie.

(Seite 22)

Nachdem Jacks Familie von einem Serienkiller auf bestialische Weise ermordet wurde, befindet er sich auf der Suche nach ihm. Nikki, angetrieben von unzähligen Morden an ihren Kolleginnen vom Straßenstrich, spielt den Lockvogel für ihn. Gemeinsam suchen sie nach Serienkillern, locken sie in eine Falle und Jack verhört sie unter Folter. Diese Verhöre zeichnet er auf einem Tonband auf, tötet seine Opfer (kann man bei solchen Menschen wirklich von Opfern sprechen?) und übergibt sie und die Tonbänder anonym an die Polizei.

Als ich das Buch gekauft hatte, klebte am Cover ein Aufkleber mit den Worten "Nichts für schwache Nerven". Die Foltermethoden werden sehr genau beschrieben und es fließt stellenweise recht viel Blut, aber es kam nie der Punkt an dem ich dachte 'Oh mein Gott ist das widerlich...da kann ich nicht weiterlesen' (vielleicht sollte mir das zu denken geben? ^^).

Das Buch ist ein wahrer Pageturner und ich fand es unglaublich spannend. Die Frage nach dem "Warum?" trieb mich immer weiter forwärts.

-Warum tut ein Mensch sowas?
-Warum kann er nicht damit aufhören?
-Warum wurde ausgerechnet seine Familie getötet?
-Warum werden Menschen zu Serienkillern?

Und dann beschäftigte mich auch noch eine andere Frage.

-Kann ein Mensch solch einen "Job" machen, ohne dabei selbst den Verstand zu verlieren und irgendwann nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden?

Diese Frage wird indirekt auch im Buch gestellt.

"Er ist völlig leer, Mädchen. Das ganze Foltern, all das Schreckliche, das er tut, ist nichts weiter als sein verdammter Job. Es kratzt ihn überhaupt nicht. Es ist, als führe er ein Konzentrationslager - hier eine weitere Wagenladung Häftlinge, ab in die Gaskammer, ist schon Zeit für die Kaffeepause? Der Mensch gewöhnt sich an alles - selbst Folter wird nach einer Weile zur Routine. Verdammt, ich schwöre, ich hab ihn sogar einmal gähnen sehen!"
"Nein", flüsterte sie.
"Aber selbst Nazis haben ein Privatleben, nicht wahr? Hobbys, eine Familie. Nur der Closer nicht...dies ist alles, was er hat. Was er tut. Was er ist. [...]"

(Seite 147, f.)

Während des Lesens stellt man sich unweigerlich all diese Fragen. Manche werden beantwortet, manche nicht. Manche Fragen muss man eben einfach für sich selbst klären.

Ob man den Closer nun als Held oder ebenfalls als Serienkiller sieht, bleibt jedem selbst überlassen, doch sollte man sich fragen, ob und wenn ja mit wem man Mitleid empfinden möchte. Mit Serienkillern, die einfach aus Spaß töten und daraufhin selbst zum Opfer werden, oder mit einem Mann, der den Hinterbliebenen der Opfern Antworten auf ihre Fragen liefert.
Über all dem schwebt allerdings die Frage wie weit ein Mensch im eigentlich guten Glauben töten kann, ohne selbst auf die "falsche Bahn" zu geraten.

Den zweiten Teil werde ich mir definitiv auch noch zulegen und hoffe darin noch ein paar Antworten auf ausstehende Fragen zu finden.

Fazit
Ich persönlich fand dieses Buch wirklich gut und unglaublich spannend. Es hat mich oftmals zum Nachdenken gebracht und mich zu Fragen geführt, die ich mir so sonst nicht gestellt hätte.

Zart besaiteten Gemütern würde ich es nicht empfehlen, allen anderen wünsche ich mit diesem Buch viel Spaß!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Leider sehr enttäuschend

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
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Buchinfo
Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die winterliche Weite Kanadas. Trotz ihrer besonderen Verbindung denkt sie darüber nach, die Sache zu beenden. Und während draußen die Dämmerung ...

Buchinfo
Eine Frau fährt mit ihrem neuen Freund Jake durch die winterliche Weite Kanadas. Trotz ihrer besonderen Verbindung denkt sie darüber nach, die Sache zu beenden. Und während draußen die Dämmerung das einsame Land in Dunkelheit hüllt, werden drinnen im Wagen Gespräche und Atmosphäre immer unheimlicher: Weshalb hält die Erzählerin einen Stalker vor Jake geheim, der ihr seit längerem Angst macht? Warum gibt Jake nur bruchstückhaft etwas von sich preis?
Wort für Wort steigt aus den Seiten ein kaum greifbares Unbehagen auf, denn eines ist von vornherein klar: Das junge Paar steuert unaufhaltsam in die Katastrophe ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Ich trage mich mit dem Gedanken Schluss zu machen.
Ist der Gedanke erst einmal da, bleibt er haften. Er schleicht sich ein. Krallt sich fest. Und ich kann kaum etwas dagegen tun.

Positiv
Dieser Punkt wird ziemlich schwierig für mich, denn viel Positives kann ich nicht sagen. Es ist nicht so, dass das Buch grottig schlecht ist, aber es ist halt auch leider nicht gut.
Schon relativ am Anfang gibt es eine Szene, die mich wirklich geschockt hat und nach der ich das Buch an die Seite legen musste. Das lag aber nicht daran, dass es wirklich so schlimm war, sondern daran, dass das eine Angst von mir ist. Seit meiner Kindheit - ansonsten wäre es gar nicht so gruselig gewesen.
In der Mitte nimmt die Geschichte nochmal Fahrt auf und wird spannend. Es entsteht ein beklemmendes Gefühl, wodurch ich mich wirklich unwohl gefühlt habe. Also genau das, was ich wollte!

Negativ
Zu diesem Abschnitt habe ich mir deutlich mehr Notizen machen können, was ich wirklich schade finde.
Es ist mir nicht so leicht gefallen in die Geschichte einzusteigen. Das liegt nicht daran, dass der Schreibstil schwierig und komplex wäre, sondern einfach daran, dass ich das Buch (leider zieht es sich fast durch die ganze Geschichte) recht verwirrend fand.
Es passiert lange, lange, sehr lange einfach gar nichts. Zwei Menschen fahren in einem Auto und reden über uninteressante Dinge. Bis auf meinen kleinen persönlichen Schocker passiert auf gut 100 Seiten rein gar nichts. Sie fahren, sie reden, sie gehen über das Grundstück von Jakes Eltern und gucken sich die Tiere an. Sonst ist echt überhaupt nichts los. Hätte das Buch mehr Seiten, hätte ich vermutlich nach 50 oder 60 Seiten das Handtuch geworfen.
Die Protagonistin (man erfährt ihren Namen nicht) denkt seit dem ersten Satz darüber nach mit Jake Schluss zu machen. Immer wieder wird das erwähnt und nervt irgendwann unglaublich. Dass sie das vor hat, kann ich sogar verstehen. Jake macht auf mich einen wahnsinnig langweiligen Eindruck. Er nutzt Worte wie "einprägsam", "redigiert" und sagt zu ihr: "Du bist therapeutisch"...klar, welche Frau hört das nicht gerne?! Und obwohl sie mit ihm Schluss machen will, will sie zwingend seine Ex treffen um sich mit ihr über Jake zu unterhalten. Davon ist sie regelrecht besessen.
Ich hatte immer wieder eine Idee in welche Richtung sich das Buch entwickelt und eine davon stimmte sogar. Allerdings blieben sehr viele Fragen offen und das Ende hat mich noch mehr verwirrt, als das gesamte Buch.

Besonderheit
Auch wenn ich dem Buch nicht viel Gutes abgewinnen kann, gibt es doch eine Besonderheit. Egal wie nervig, wirr und unsinnig ich die Geschichte etappenweise fand, wollte ich doch zwingend wissen wie sie ausgeht und noch Antworten auf meine Fragen finden. Das mit den Antworten hat leider nicht so geklappt und mit vielen meiner Fragen bin ich nun allein zurückgelassen worden.

Schreibstil
Der Schreibstil ist recht einfach und stellenweise ein wenig zu anspruchslos. Bei Dialogen kommt man schnell mal durcheinander, wer jetzt eigentlich was sagt, da das nur am Anfang und am Ende erwähnt wird.
Mir ist klar, dass der Autor dies als stilistisches Mittel und zur Unterstreichung nutzt, aber gefallen hat es mir nicht wirklich.

Fazit
Ich hatte mich wirklich sehr auf das Buch gefreut und bin gnadenlos enttäuscht worden. Möglicherweise bin ich unterbewusst mit zu großen Erwartungen an die Sache rangegangen.
Ein Buch, dass man nun wirklich nicht gelesen haben muss. Nicht mal zum Zeitvertreib.

Bewertung
Ich vergebe wirklich nicht gerne wenige Sterne (was man an meinem Bewertungsdurchschnitt sehen kann), aber ich kann mir auch keine aus dem Ärmel ziehen, wenn das Buch mich nicht überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Wie bei Trilogien so oft leider ein schwächerer Mittelband

Lord of Shadows
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Inhalt
Die Schattenjägerin Emma Carstairs hat ihre Eltern gerächt, doch sie findet keinen Frieden. Denn sie hat sich in ihren Parabatai Julian verliebt – eine Beziehung, die nach den Gesetzen der Schattenjäger ...

Inhalt
Die Schattenjägerin Emma Carstairs hat ihre Eltern gerächt, doch sie findet keinen Frieden. Denn sie hat sich in ihren Parabatai Julian verliebt – eine Beziehung, die nach den Gesetzen der Schattenjäger fatale Konsequenzen hat. Um sie beide zu schützen, lässt Emma sich daher ausgerechnet auf Julians Bruder Mark ein. Mark, der lange bei den Feenwesen lebte und dessen Loyalität nicht wirklich geklärt ist. Schlimmer noch: Die Feenwesen, hart getroffen von den Vereinbarungen nach dem Dunklen Krieg, begehren auf, Unruhe herrscht in der Unterwelt. Emma, Julian und Mark müssen für all das kämpfen, was sie lieben – bevor ein neuer Krieg ausbricht ... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Kit hatte erst vor Kurzem herausgefunden, was ein Streitflegel war, aber jetzt hing ein ganzes Gestell mit diesen Schlagwaffen über seinem Kopf - glänzend, scharf und gefährlich.

Positiv
Nachdem ich vom ersten Teil so begeistert war und mir selbst geschworen hatte, dass ich den zweiten Teil direkt nach Erscheinen lesen würde, hat er dann jetzt doch sehr lange im Regal gestanden. Ich weiß gar nicht so genau warum. Irgendwie war mir nie wirklich danach. Obwohl ich so lange raus war, habe ich sehr schnell wieder in die Geschichte gefunden. Alle wichtigen Dinge aus dem Vorgänger und den anderen Büchern aus der Schattenwelt werden nochmal zusammengefasst erwähnt. Wenn man die Bücher hintereinander liest ist sowas immer nervig, aber wenn zwischendrin Zeit vergeht, ist das definitiv ein Punkt auf der Haben-Seite.
Eine weitere positive Erwähnung hat die erfundene Welt der Autorin verdient. Ich finde es immer wieder interessant, was anderen Menschen so einfällt. Würde ich nie drauf kommen, obwohl es ja an und für sich nicht so schwer sein sollte...In diesem Leben wird einfach kein Autor mehr aus mir.

Negativ
So sehr begeistert wie von Teil 1 bin ich hier leider nicht. Das Problem an Trilogien ist ganz oft der Mittelband - und so ist es auch leider hier. Viele verschiedene Beziehungskisten nehmen der eigentlichen Story so einiges an Raum. Zwischendurch habe ich mich auch gefragt, ob dieses Buch vielleicht dazu genutzt wird um alle Verbandelungen zwischen dein einzelnen Charakteren zu erzählen. Das muss auch gemacht werden, ganz klar, aber dabei darf auch die eigentliche Geschichte nicht aus den Augen gelassen werden.
Was mich auch ein wenig gestört hat, waren diese ganzen Liebesdramen und ewigen hin und her. Das mag bis zu einem gewissen Alter ja noch Anklang finden, aber für mich persönlich war es einfach ein bisschen zu viel des Guten.

Besonderheit
Eine Besonderheit ist für mich definitiv, dass Cassandra Clare jeder ihrer Figuren Raum für die eigene sexuelle Orientierung gibt. Jeder soll so sein wie er ist und lieben wen er will. Das ist eine sehr wichtige Aussage (wenn auch nur unterschwellig) und ganz toll, dass das von einer Autorin immer wieder in ihre Geschichten gepackt wird, die so viele Menschen erreicht. Möglicherweise kann sie damit dem ein oder anderen Mut machen zu sich zu stehen - und das ist so wichtig!

Schreibstil
Cassandra Clares Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Wenn man mal dabei ist, kommt man auch schnell voran.
Außerdem versteht sie sich darauf Dinge so zu beschreiben, dass man sich diese bildlich vorstellen kann.

Fazit
Insgesamt hätte ich mir ein bisschen weniger Liebe und mehr Action gewünscht. Aber das kann im finalen Band dann ja noch kommen.
Da ich bis auf dieses und Lady Midnight immernoch kein anderes Buch aus der Schattenwelt gelesen habe, wird es endlich Zeit! Ich werde nach und nach die anderen Reihen lesen und diese Trilogie nochmal rereaden bzw. beenden.

Bewertung
Nachdem ich vom ersten Teil so begeistert war und dafür volle 5 Sterne vergeben hatte, fällt mir die Bewertung nicht so leicht. Da ich aber schon große Kritikpunkte habe, muss ich leider zwei Sterne abziehen.
Somit lautet meine Bewertung: 3 Sterne

Veröffentlicht am 01.07.2019

Ein wunderbares Buch über die Dinge, die im Leben wichtig sind

Milchmädchen
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Buchinfo
Zwölf Kühe mitten in einem schäbigen walisischen Wohngebiet verstecken? Das bleibt doch niemals unbemerkt! Aber Gemmas Leben ist sowieso total durcheinander – ihr Vater ist im Knast, die Mutter ...

Buchinfo
Zwölf Kühe mitten in einem schäbigen walisischen Wohngebiet verstecken? Das bleibt doch niemals unbemerkt! Aber Gemmas Leben ist sowieso total durcheinander – ihr Vater ist im Knast, die Mutter abgekämpft und der kleine Bruder nervt einfach nur. Und wie sie sich mit der komischen, starken Außenseiterin Kate angefreundet hat, weiß sie eigentlich selbst nicht. Aber Kate braucht Gemmas Hilfe, damit ihre Kühe nicht verkauft werden müssen.
Gemmas Nachbarn kümmern sich normalerweise nicht so um andere Leute – geschweige denn um Tiere. Doch nun stehen dicke, muhende, Gras fressende Kühe in ihren Gärten. Und setzen einiges in Bewegung! (Quelle: Lesejury)

Anfang
Ich schrie um mein Leben.
Das hier war der pure Wahnsinn - wenn mir jetzt jemand entgegenkam, wäre ich Matsch. Ich hatte das Gefühl, dass der Wind mir das Gesicht abriss.

Positiv
Als bekennender Coverkäufer, war ich direkt in selbiges verliebt ♥ Ich kann nicht mal direkt sagen warum, aber dieses sommersprossige Mädchen mit den tollen Zähnen hat es mir sofort angetan. Auch der Klappentext klang nicht schlecht und versprach eine nette kleine Geschichte. Und genau das habe ich bekommen. Eher sogar noch ein bisschen mehr.
Bei Milchmädchen handelt es sich um eine süße Geschichte für zwischendurch, die man gut im Frühling oder Sommer lesen kann. Durch die Kühe und das immer mal wieder erwähnte grüne Gras, würde ich das im Winter irgendwie komisch finden.
Die Idee von rebellierenden Kindern/Teenagern hat mir wahnsinnig gut gefallen. Junge Menschen haben oftmals einen ganz anderen Blick auf Hürden oder Probleme, weswegen die Erwachsenen öfter mal auf sie hören sollten - zumindest die Ideen mal anhören und drüber nachdenken sollten sie (und da nehme ich mich nicht raus).
Ich habe festgestellt, dass ich recht schnell Sympathien, aber auch Antipathien für die einzelnen Charaktere entwickelt habe. Gemmas Oma zum Beispiel hat mir besonders gut gefallen. Aber ich liebe alte Menschen - das war also von Anfang an klar.
Toll fand ich auch, dass sich die Charaktere altersgerecht verhalten haben. Da gab es kein junges Mädchen, das gehandelt hat wie eine erwachsene Frau. Es wurden Fehlentscheidungen getroffen, einfach weil eine gewisse Lebenserfahrung und ein Weitblick gefehlt haben. Doch das ist genau richtig so, denn so läuft es auch im wahren Leben. Das soll nun nicht heißen, dass Erwachsene keine fehlerhaften Entscheidungen treffen - auf keinen Fall - sondern nur, dass manche Dinge einfach anders abgewägt und weitergedacht werden können, wenn man ein gewisses Alter erreicht und bestimmte Erfahrungen gemacht hat.

Negativ
Im Original lautet der Titel Cowgirl und auch Kate wird oft so angesprochen. Da finde ich es doch schade, dass es für den deutschen Markt dann in Milchmädchen umbenannt wurde. Allerdings haben wir das schönere Cover ^^
Man merkt dem Schreibstil an, dass dieses Buch eher für jüngere Leser gemacht ist. Das ist jetzt kein direkter Negativpunkt, aber dadurch wirkt es zwischendurch schon recht einfach.

Besonderheit
Natürlich ist das Cover eine Besonderheit für mich ♥ Aber auch das Buch ohne Schutzumschlag sieht wunderschön aus.
Jede Figur, die in diesem Buch vorkommt, hat im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchgemacht. Es wurden Freundschaften geknüpft, man hat sich der Familie und den Nachbarn angenähert, aus manch einem Egoisten wurde eine fürsorgliche Person,... Ich könnte ewig so weiter machen. Dabei wirkte das auf mich keinesfalls künstlich oder aufgesetzt, sondern war immer eine logische Konsequenz.

Zitate
"Mach, dass du wegkommst, du kleiner Verbrecher."
"Heut bin ich doch ganz brav", gab Jamie zurück.
Oma riss mir die Schaufel aus der Hand und drohte Jamie damit. "Hau ab oder ich mach das Loch noch größer." (Seite 16)

"Ich hasse Kühe", sagte ich.
Oma schaute auf und runzelte die Stirn. "Was hat dir denn jemals eine Kuh angetan?" (Seite 21)

"Ja, der wird hingerissen sein", sagte Mam. Sie seufzte. "Also wirklich, ein nutzloser Kerl im Knast und eine Mam mit einer Kuh im Garten - das pure Paradies!" (Seite 118)

Schreibstil
Wie nun schon erwähnt, ist der Schreibstil echt einfach gehalten und somit wohl eher für jüngere Leser gedacht. Aber auch als Erwachsener kann man sich an der Geschichte erfreuen und kommt durch die Schreibweise schnell und flüssig voran.

Fazit
Mit Milchmädchen bekommt man eine wundervolle Geschichte über Freundschaft, Verständnis, Nächsten- und Tierliebe und über die Dinge, die wirklich im Leben zählen.

Bewertung
Ich habe nichts zu meckern gefunden. Außer den zwei "Negativpunkten" fand ich das Buch durchweg gelungen und eine positive Überraschung durch und durch.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Bist DU bereit?

Du
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Inhalt
Nimm einen Mann, der durch ganz Deutschland reist und keine Gnade kennt. Wo er hinkommt, bleibt niemand am Leben. Nenn ihn Der Reisende, mach ihn zum Mythos und fürchte ihn.

Nimm fünf Freundinnen, ...

Inhalt
Nimm einen Mann, der durch ganz Deutschland reist und keine Gnade kennt. Wo er hinkommt, bleibt niemand am Leben. Nenn ihn Der Reisende, mach ihn zum Mythos und fürchte ihn.

Nimm fünf Freundinnen, die erst dem Chaos die Tür öffnen und dann die Flucht ergreifen. Nenn sie Die süßen Schlampen und meide sie.

Nimm einen Vater, der verfolgt wird von seiner Vergangenheit und über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen. Und jetzt stell dir vor, er will die fünf Freundinnen aufhalten. Um jeden Preis. Nenn ihn Der Logist und meide ihn.

Sie alle bewegen sich aufeinander zu, sie sind voller Rache und haben keine Ahnung, dass du sie beobachtest. (Quelle: Lesejury)

Anfang
So sehr wir dem Licht entgegenstreben, so sehr wollen wir auch von den Schatten umschlossen werden. Dassebe Verlangen, das sich nach Harmonie sehnt, sehnt sich in einer dunklen Kammer unseres Herzens nach Chaos. Wir brauchen dieses Chaos in Maßen, denn wir wollen ja keine Barbaren sein.

Positiv
Wie auch schon bei Sorry ist mir hier der Schreibstil wieder positiv aufgefallen. Ich hoffe, dass ich noch das ein oder andere Buch des Autors finde, das er auf diese Weise geschrieben hat.
Neben dem Stil hat mir auch die Art zu schreiben sehr gut gefallen. Dinge, Menschen und Situationen werden ausreichend beschrieben um sich ein Bild davon machen zu können, aber nicht unnötig und nervtötend bis ins letzte Detail ausgeschmückt. Das kann ich nicht leiden, da es mir oft das Gefühl gibt, dass versucht wird Seiten zu füllen ohne etwas zu sagen zu haben.
Es dauert ganze 429 von 575 Seiten, bis man erfährt, wer sich hinter Der Reisende verbirgt. Die Frage danach hat mich persönlich seit dem ersten Kapitel durch das gesamte Buch begleitet. Es ist keine sonderlich spektakuläre Enthüllung und man leitet es sich mehr oder weniger selbst her, aber zu einem "Ach das ist der Reisende"-Moment hat es mich dann doch geführt.

Negativ
Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Charakters geschrieben. Dabei bekommt man die Geschichte von einem Erzähler näher gebracht, der die kapitelgebende Person oftmals direkt mit ' du' anspricht. Quasi als wäre der Leser gemeint. Das ist mal völlig anders und sehr ungewohnt, aber nicht unbedingt schlecht. Im Laufe der Zeit habe ich mich sehr gut daran gewöhnen können und es fühlte sich völlig normal an. Allerdings hat dieser Umstand und die Tatsache, dass es am Anfang ziemlich viele Personen sind dazu geführt, dass es eine Weile dauerte, bis ich richtig in der Geschichte war. Ich kann verstehen, wenn Leser das Buch nach ein paar Seiten entnervt in die Ecke legen. Wäre durch Sorry nicht so eine Liebe für den Autor in mir entbrannt, hätte ich das vermutlich auch getan.
Zwischendrin habe ich mich gefragt, ob man die ganze Geschichte nicht hätte kürzer halten können. Ich hatte oftmals das Gefühl gar nicht voran zu kommen und eigentlich unwichtige Handlungsstränge zu lesen. Allerdings wird das daran liegen, dass ich mir sehr viel Zeit für das Buch gelassen und zwischendrin andere Bücher gelesen habe. Alle Dinge, die in dem Buch geschehen, sind tatsächlich unabdingbar für die Geschichte und das Ende. Dementsprechend ist das eigentlich kein Minuspunkt, sondern nur ein Gefühl, das ich zwischendrin (vermutlich selbstverschuldet) hatte.
Das Ende allerdings war ein Minuspunkt für mich. Es hat mich zeimlich ratlos zurück gelassen und dadurch einiges verhunst.

Besonderheit
Der Schreibstil und die besondere Art zu schreiben, haben mich bereits in Sorry begeistern können und sind mir auch hier wieder mehr als poistiv aufgefallen. Einfach mal völlig anders und speziell.

Schreibstil
Wie nun schon erwähnt, ist der Schreibstil ziemlich speziell und (zumindest für mich) besonders.
Es ist mal wieder eine "Entweder man mag es oder nicht...es gibt nichts dazwischen" Sache, weswegen ich definitiv zu einer Leseprobe raten würde, wenn Interesse an dieser Geschichte besteht. Es wäre nicht fair, wenn man die Geschichte verteufelt, nur weil einem der Schreibstil nicht zusagt. Dem kann man ja durchaus entgegenwirken.

Fazit
Der Einstig in die Geschichte ist nicht gerade einfach und stellenweise wirklich verwirrend, da man ohne große Vorwarnung auf recht viele Charaktere trifft. Diese Charaktere waren mir mal mehr und mal weniger sympathisch. Viele Handlungen konnte ich stellenweise nicht nachvollziehen und waren mir zu unlogisch, was aber sicherlich daran lag, dass es sich bei den " süßen Schlampen" um 16-jährige Teenager handelt. Da sehe ich vieles mit über 30 einfach anders.
Die Geschichte an sich war nicht unspannend, aber sie hat mich auch nicht durch die Seiten gepeitscht. Ich wollte immer wissen wer Der Reisende ist und wie der ein oder andere Handlungsstrang weitergeht, aber ein nervenaufreibender Thriller, für den ich die Nacht durchgemacht hätte, war es leider einfach nicht.
Jede Nebenhandlung und jedes Ereignis ergeben zum Schluss absolut Sinn und greifen ineinander - eine Logik ist also definitiv gegeben. Leider hat mir das Ende nicht gefallen und mich mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht zurückgelassen. Es ist kein offenes Ende in dem Sinn, also die Handlung ist durchaus abgeschlossen, aber es stellt mich einfach nicht zufrieden. Schade!

Bewertung
Die Bewertung stellt mich tatsächlich vor eine Herausforderung. Es gibt viele positive Aspekte und diesen unglaublich guten Schreibstil, aber leider auch ein paar negative Punkte.
Da es im Endeffekt zwei negative Punkte für mich gab (an einem war ich eigentlich selbst schuld), würde ich zwei Sterne abziehen. Für den tollen Schreibstil gibt es noch einen halben obendrauf, den ich aber für den ein oder anderen nervigen Charakter wieder abziehe.

Somit lautet meine Bewertung: 3 Sterne