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Veröffentlicht am 15.12.2025

Ungewöhnliche Inselbewohner fernab

Wolfskälte
8

„WOLFSKÄLTE“ von Laura McCluskey aus dem Lübbe Verlag

Dieser Roman hat es voll in sich. Ganz ehrlich, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Mysteriöse Umstände gepaart mit alten Glaubenssätzen ...

„WOLFSKÄLTE“ von Laura McCluskey aus dem Lübbe Verlag

Dieser Roman hat es voll in sich. Ganz ehrlich, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Mysteriöse Umstände gepaart mit alten Glaubenssätzen bringen eine junge Ermittlerin und ihren Kollegen an die Grenzen ihrer Ermittlungsarbeit, aber auch an ihre Zusammenarbeit.

Georgina, kurz genannt George und ihr viel älterer Kollege Ritchie werden auf eine kleine schottische Insel beordert. Dort ist es zu einem Suizid gekommen. Leider ist der Tote, ein junger Mann, gerade mal 18 Jahre alt geworden und vom hiesigen Leuchtturm gesprungen oder war es doch etwa ein Mord? Um diese Ursache aufzuklären werden die beiden Kriminalbeamten für wenige Tage mit einem Boot auf die Insel gebracht, um der Bürokratie genüge zu leisten. Denn George ist nach einem schweren Übergriff aus einem letzten Einsatz noch immer verletzt. Daher ist Ritchie überzeugt davon, dass es sich hierbei um einen Routineeinsatz handelt und beide relativ schnell die Insel wieder verlassen.

Doch Ritchie hat nicht mit der Hartnäckigkeit von George gerechnet. Denn George, zwar noch immer recht instabil, wittert sofort, dass es auf dieser kleinen Insel nicht mit rechten Dingen zugeht. Obwohl beide herzlich aufgenommen werden und in einer alten Kate, außerhalb des Dorfes untergebracht werden, können sie das Misstrauen gegenüber der Polizei hautnah spüren. Gleich in der ersten Nacht hört George Wolfsgeheul und sie ist sich sicher, dass es auf dieser Insel keine Wölfe gibt. Dies ist der Auftakt für weitere mysteriöse und unerklärliche Entdeckungen. Lichtschein in dem leerstehenden Leuchtturm veranlassen George zu weiteren Alleingängen und Ritchie wird immer ungnädiger mit seiner jungen Kollegin. Was beide aber noch nicht ahnen, ist das Ausmaß alter Glaubenssätze und eine jahrhundertealte Tradition des Zusammenlebens der Inselbewohner.

Mich hat der Debütroman dieser Autorin sofort gepackt. Der Erzählstil ist sowohl in mysteriöse Spannung und dem aneinanderreihen von Fakten aufgeteilt. Nach den ersten Seiten, weiß man sofort, dort auf dieser Insel geht es nicht mit rechten Dingen zu. Der Suizid wird sofort in Frage gestellt und während man noch nach den Ursachen forscht, geschehen Dinge, die ganz klar darauf hinweisen, dass die Dorfbewohner Geheimnisse teilen. Immer weiter treibt die Autorin ihre rätselhafte atmosphärische Stimmung in die Höhe. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der gerne mysteriöse Umstände gepaart mit einer Mordaufklärung liest. Hinzu kommt noch der geschlossene Raum, da die Insel aufgrund der schlechten Wetterlage nicht verlassen werden kann. Die Enge der Insel kommt richtig zum tragen und am Ende möchte man einfach nur noch fliehen.
Ich warte schon sehnsüchtig auf ein weiteres Buch dieser Autorin und gebe mit voller Überzeugung 5 Sterne.







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  • Spannung
Veröffentlicht am 11.12.2025

Völlig unerwartetes Ende

Pen Pal
0

„PENPAL“ von J.T. Geissinger ein Buch aus dem Bramble Verlag

Was für ein Buch von dieser Autorin. Mittlerweile habe ich alles von ihr gelesen oder gehört und ich liebe ihre Dark Romance Romane über alles. ...

„PENPAL“ von J.T. Geissinger ein Buch aus dem Bramble Verlag

Was für ein Buch von dieser Autorin. Mittlerweile habe ich alles von ihr gelesen oder gehört und ich liebe ihre Dark Romance Romane über alles. Während ich dachte, ihr letztes Buch ist das absolute Highlight, muss ich sagen, dass dieses Buch mich wirklich umgehauen hat. J.T. Geissinger verlässt hier einmal ihre gewohnten Pfade und hat hier ein Buch geschrieben, welches uns zwar auf eine Liebesgeschichte nicht verzichten lässt, dennoch am Ende mit einem überraschenden Ende aufwartet. Erzählt wird hier die Geschichte von Kayla. Kayla frisch verwitwet lebt zurück gezogen in einem riesigen renovierungsbedürftigen Haus irgendwo in Schottland. Als kreativer Kopf illustriert sie Kindergeschichten und arbeitet daher viel von zu Hause. Der Tod ihres Mannes wiegt schwer auf Kayla und so versucht sie ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Dazu gehört auch aktuell das kaputte Dach reparieren zu lassen. Während der erste Handwerker durch das Haus nach dem Rechten sieht und letztendlich nichts reparieren kann, lernt sie Aidan kennen, von Beruf Dachdecker, ein anderer Handwerker der sie zurück anruft. Merkwürdigerweise bleiben ansonsten ihre Anfragen ohne Rückmeldung. Doch dann geschieht das völlig Unerwartete, beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander und Kayla könnte auf dem Weg zum Neuanfang sein, wären da nicht die merkwürdigen Dinge, die da in ihrem alten Haus plötzlich um sie herum geschehen. Aber wirklich seltsam ist der Umstand, dass sie Briefe von einem Dante aus der Justizvollzugsanstalt erhält. Kayla ist sich total sicher Dante noch nie begegnet zu sein und doch scheint Dante Kayla sehr gut zu kennen. Dann nehmen die mysteriösen Dinge im Haus Fahrt auf und Kayla sieht sich gezwungen in die wahre Realität ihres Seins zu schauen. Was sich da auftut, hat mich und wahrscheinlich euch auch, völlig überrumpelt. Keine Lesesekunde habe ich mit diesem Plot gerechnet. Das Buch nimmt zum Ende hin eine so gravierende, aber auch traurige Wendung, dass es einem fast schon den Atem nimmt. Dennoch haben wir eine unglaublich schöne Geschichte gelesen, die ein trauriges Echo hinterlässt. Der Schreibstil der Autorin ist wie bekannt mit Sogwirkung bis oben hin angefüllt. Wir lernen einen unglaublich sexy Dachdecker kennen und mit Kayla, als Hauptprotagonistin, wieder eine starke Frau die am Ende mit einem großen Knall das Ende einläutet. Kein Wunder das J.T. Geissinger den Golden Quill Award für Best Paranormal / Urban Fantasy erhalten hat. Hier meine absolute Leseempfehlung. Macht es euch bequem und lest dieses unfassbare schöne und am Ende traurige Buch einer meiner Lieblingsautorinnen!

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Veröffentlicht am 11.12.2025

GLIMMER nur ein Begriff oder doch vielmehr eine Lebensart

Glimmer
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„GLIMMER“ – Die neue Psychologie der positiven Trigger von Bernhard Tewes aus dem Rowohlt Polaris Verlag

Glimmer ist ein Buch, welches an der positiven Psychologie andockt und zum Umdenken einlädt. Negative ...

„GLIMMER“ – Die neue Psychologie der positiven Trigger von Bernhard Tewes aus dem Rowohlt Polaris Verlag

Glimmer ist ein Buch, welches an der positiven Psychologie andockt und zum Umdenken einlädt. Negative Trigger Reize sollen in den Gegenpol des positiven Glimmers versetzt werden. Der Schwerpunkt des Buches vermittelt dem Leser, dass bereits kleine Veränderungen große Wirkung zeigen. Das Buch macht deutlich, wie oft wir alltägliche Dinge nicht mehr bewusst wahrnehmen. Bernhard Tewes zeigt auf, wie wir positive Gedanken und Gefühle wieder in unserem Leben Einlass gewähren und somit wieder zu einem zufriedeneren Leben finden. Authentisch und in der Ich-Form geschrieben erzählt der Autor kleinere Geschichten von seinem persönlichen Leben und seiner praktischen Arbeit mit Menschen. Dadurch erhält meiner Meinung nach das Buch etwas ganz Persönliches und führt dazu, dass man sich an vielen Stellen mit dem Buch identifizieren kann. Zudem verliert das Buch dadurch den Sachbuchcharakter. Themen der positiven Psychologie werden mit einfachen Worten gut erklärt. Der Autor hat das Buch in drei Hauptkategorien unterteilt, die das Lesen zudem vereinfachen. In Selbst, Interaktion und Präsenz, diese enthalten weitere Unterkapitel. Am Ende hatte ich meine ganz eigene Vorstellung von Glimmer und nehme viele Anregungen mit. Wer sich gerne auch aktiv reflektiert, ist hier genau richtig und kommt voll auf seine Kosten. Aber auch Menschen, die mit dem Thema nicht vertraut sind, werden hier eine wunderbare Einführung in das Thema bekommen. Denn es werden Methoden und Techniken fachlich und praktisch unterbreitet. Bernhard Tewes ist hier ein sehr informatives und hilfreiches Buch gelungen. Wie ich finde, zeichnet sich der Autor durch seine klare, lebendige und verständliche Schreibweise aus. Er motiviert und beruhigt zugleich. Mich hat dieses Buch wirklich angesprochen und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.12.2025

Zwischen den Gezeiten

Manche Schuld vergeht nie
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MANCHE SCHULD VERGEHT NIE von Elly Griffiths aus dem Tropen Verlag

Erster Band der Zeitreise Ermittlungen mit Eli Dawson

Ich war richtig gespannt auf dieses Buch, da die Autorin eine Ermittlerin ins ...

MANCHE SCHULD VERGEHT NIE von Elly Griffiths aus dem Tropen Verlag

Erster Band der Zeitreise Ermittlungen mit Eli Dawson

Ich war richtig gespannt auf dieses Buch, da die Autorin eine Ermittlerin ins Feld zieht, die gerade 50 geworden ist und dazu in die Vergangenheit reist, um dort einen alten ungelösten Kriminalfall zu lösen. Leider war ich persönlich etwas enttäuscht, da ich beim Lesen immer wieder ins Stocken geraten bin und mir einfach das Interesse fehlte weiter zu lesen. Die sogenannte Sogwirkung wollte einfach nicht einsetzen. Natürlich ist dies eine rein individuelle Sichtweise meinerseits.

Aber worum geht es eigentlich in diesem Roman? Schließlich ist dieser Roman der erste Band einer neuen Serie der überaus bekannten und beliebten Autorin Elly Griffiths. Die Autorin schreibt in diesem Roman über ihre Hauptprotagonistin Eli Dawson, eine taffe englische Kriminalbeamtin, die in einer Abteilung arbeitet, die der strengsten Geheimhaltung unterliegt. Selbst ihr einziger Sohn Finn, der selbst für die Regierung arbeitet, weiß nichts über die geheime Arbeit seiner Mutter. So entgeht ihm auch, dass die Abteilung noch in den Kinderfüßen steckt und das Prozedere der Zeitreise noch nicht gänzlich ausgearbeitet ist. Dennoch begibt sich seine mutige Mutter, mit der Unterstützung ihres Teams, auf eine Reise in das viktorianische Zeitalter Englands. Dort wartet auf sie ein Kriminalfall, der noch immer ungelöst ist. Dem nicht genug dreht sich der Cold Case um den Ururgroßvater von Elis Einsatzleiter Cain. Was mit der Suche eines Medaillons beginnt, entspinnt sich immer mehr um die Aufklärung eines Mehrfachmörders. Während Eli dann zu allem Überdruss im Zeitalter feststeckt, gerät ihr Sohn Finn in der Gegenwart gleichzeitig in ernste Schwierigkeiten.

Mein Fazit dieser Geschichte, wie Eingangs bereits erwähnt, fällt nicht 100 % positiv aus. Mir ist es auch sehr schwer gefallen diese Rezension, im Rahmen einer Leserunde, zu schreiben. Dies mag aber wirklich an ganz individuellen Dingen hängen. Dies war mein erster Roman der Autorin und zugleich der Auftakt einer neuen Serie. Mir sind manche Passagen einfach zu langlebig geblieben. Erklärungen zu weit hergeholt. Am Ende sind noch Fragen offengeblieben. Dennoch lebt der Kriminalroman von seiner Raffinesse und Innovation der Zeitreise. Es macht Spaß, mit Eli das viktorianische Zeitalter zu besuchen und die heutigen Entwicklungen mit der damaligen Zeit zu vergleichen. Die Idee die dahinter steckt ist unglaublich gut und wie ich finde, ist die Umsetzung der Autorin sehr gut gelungen. Daher ist dieser Kriminalroman, aufgrund seiner Idee absolut lesenswert und die ungewöhnlichen Ermittlungen der Vergangenheit haben natürlich ihren Reiz. Darüber hinaus können wir natürlich gespannt sein, wie sich der zweite Band der Serie liest. Dennoch vergebe ich erstmal nur drei Sterne.

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Veröffentlicht am 13.11.2025

Mörderische Familiengeheimnisse

Das Forsthaus
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„DAS FORSTHAUS“ von Marika Neitz ein Hörbuch aus dem SAGA Egmont Verlag

In diesem Kriminalroman wird die heutige Geschichte von Katharina und Philipp erzählt, als auch die Lebensgeschichte von Flora die ...

„DAS FORSTHAUS“ von Marika Neitz ein Hörbuch aus dem SAGA Egmont Verlag

In diesem Kriminalroman wird die heutige Geschichte von Katharina und Philipp erzählt, als auch die Lebensgeschichte von Flora die sich in den Anfängen der `70 Jahre abspielt. Traurig beginnt der Roman mit der Hauptprotagonistin Katharina, die nach einem Kindesverlust mit ihrem Mann aufs Land zieht. Philipp der die tragende Rolle bei diesem Umzug übernimmt, hat in der Nähe eines Dorfes, mitten im Wald zurückgezogen, günstig ein Forsthaus für sie erstanden. Bereits bei Besichtigung stellt sich für das Ehepaar heraus, dass das alte Haus völlig renovierungsbedürftig ist. Für diese Zeit nächtigen die Beiden in einem örtlichen Gasthof. Schnell stellt sich in Gesprächen heraus, dass in dem Forsthaus ein Mord geschah und seither das alte Haus leer steht. Aber dies ist nicht der einzige Mord in der Gegend. Ein Serientäter, der Engelmacher, soll über viele Jahre junge Mädchen entführt und getötet haben. Bei einem weiteren Rundgang in dem Haus liest Katharina einen an der Wand gesprühten und fragwürdigen Spruch. Wie ein Signalschuss erwacht Katharinas Neugierde und sie beginnt sich selbst und anderen Fragen zu stellen. Ihre bis dahin betäubte Spürnase als Journalistin dringt dabei immer weiter an die Oberfläche und sie wird dabei immer tiefer in das damalige Geschehen hineingezogen. Schnell wird deutlich, dass es da jemanden gibt der ganz und gar nicht mit ihren Nachforschungen einverstanden ist. Jemand versucht Katharinas Bemühungen aggressiv zu unterbinden. Aber dieser jemand hat nicht mit Katharinas Sturheit gerechnet, denn Katharina erkennt einen Zusammenhang und glaubt nicht daran, dass die richtige Person im Gefängnis sitzt.
Auf einer anderen Zeitebene, die in der Vergangenheit spielt, wird Floras Leben erzählt. Flora lebte mit ihrem Mann zuvor in diesem alten Forsthaus. Eindringlich und intensiv wird dabei Floras, von Ungerechtigkeiten geprägte, Geschichte erzählt. Flora, die in einer tyrannischen Ehe feststeckt und über Jahre geliebte Menschen verliert. Traurig werden die Entwicklungen dargestellt und am Ende wird Flora als eine Giftmörderin verurteilt. Aber ist sie auch die Mörderin ihres Mannes? Katharina ist von ihrer Unschuld überzeugt und setzt alles daran, diese zu beweisen.
Marika Neitz hat hier eine Kriminalgeschichte geschrieben, der unter die Haut geht. Durch ihre intensive und eindringliche Darstellung entsteht eine Sogwirkung immer mehr und schneller die Geschichte zu hören. Die Autorin schafft es wunderbar beide Zeitebenen zu erzählen und dabei den Zeitgeist mit einzufangen. Dabei sticht ihr literarischer Erzählstil wunderschön hervor. Sie geht inhaltlich an die menschlichen Grenzen und lässt uns Leserschaft in eine skandalöse Familiengeschichte hineinschauen. Stück für Stück setzt sich, wie bei einem Puzzle, alles Zusammen und ergibt erst ganz am Ende Sinn. Dazu nimmt der Roman immer wieder Wendungen an, die die Spannung immer höher treiben. Dazu hat mir Svenja Page, als Erzählerin, sehr gut gefallen, die diesem Roman ihre Stimme gibt und ihn sehr gut interpretiert. Der erste Roman der Autorin ist wirklich ein wunderbarer Erstling geworden. Ich freue mich schon auf ihre weiteren Veröffentlichungen, die hoffentlich nicht lange auf sich warten lassen.

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