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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2023

Düster und verwirrend

Gallant
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Gallant ist nicht mein erstes Buch von V. E. Schwab, aber das ruhigste und zugleich eindringlichste. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber Gallant ist anders als alle Bücher, die ich bisher ...

Gallant ist nicht mein erstes Buch von V. E. Schwab, aber das ruhigste und zugleich eindringlichste. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber Gallant ist anders als alle Bücher, die ich bisher gelesen habe. Es fällt mir schwer, zu greifen, was da passiert ist, was der konkrete Sinn dahinter ist. Aber so schräg es klingt, war gerade das das Faszinierende an der Geschichte.

Olivia ist eine besondere Person. Sie ist neugierig, sie weiß sich zu behaupten und ist selbstbewusst, auch wenn sie wegen ihrer fehlenden Stimme unterschätzt und oft übergangen wird. Sie bahnt sich ihren Weg mit einer Hartnäckigkeit durchs Leben, für die ich sie sehr bewundere. Wahrscheinlich wäre ich im Waisenhaus längst zerbrochen.

Gallant, der Sitz ihrer Familie, ist ihre Chance, diesem Leben zu entfliehen. Doch auch Gallant birgt Gefahren und Tücken, mit denen niemand hätte rechnen können. Ich als Lesende habe nur langsam verstanden, was genau hinter diesem Anwesen und der Familie steckt, was es bedeutet, eine Prior zu sein, welche Bürde damit einhergeht. Der Weg dahin war emotional und steinig, intensiv und fesselnd, ich konnte und wollte das Buch nicht enden lassen.

Die Autorin schafft eine eindringliche Atmosphäre, die die Lesenden ständig auf der Hut sein lässt. Man glaubt sich in Sicherheit wiegen zu können, weiß allerdings, dass das ein Irrtum ist und der große Knall bald kommt. Dieses Buch ist mysteriös, verwirrend und so einnehmend, dass man nicht anders kann als mit Olivia mitzufiebern, ihr den Rücken stärken zu wollen und sich komplett in Gallant und seinen Geheimnissen zu verlieren.

Mein Fazit:
Das Buch war anders, großartig anders. Ich habe jede Sekunde geliebt und auch, wenn ich immer noch nicht genau greifen kann, was ich da eigentlich gelesen habe, wollte ich immer mehr. V. E. Schwab ist für mich eine der besten Schriftsteller*innen, die ich kenne, und dieses Buch ein Highlight.

Veröffentlicht am 16.05.2023

Grün, grün, grün ist alles, was ich liebe

Das grüne Königreich
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Das grüne Königreich war mal wieder ein typisches Funke-Buch, bei dem jedoch auch der Einfluss der Co-Autorin spürbar war. Das Beste aus beiden Welten sozusagen, denn ich habe jedes Wort, jede Seite genossen. ...

Das grüne Königreich war mal wieder ein typisches Funke-Buch, bei dem jedoch auch der Einfluss der Co-Autorin spürbar war. Das Beste aus beiden Welten sozusagen, denn ich habe jedes Wort, jede Seite genossen. Caspias Geschichte lehrt uns, auch auf die kleinen Dinge zu achten, die Natur und unsere Umgebung mit Respekt zu behandeln und mit offenen Augen und offenem Herzen durch die Welt zu gehen.

Caspia will eigentlich gar nicht nach Brooklyn. Sie ist eine eigenständige, mutige Person, die ihre Überzeugungen hat, mit der Zeit aber merkt, dass auch große Städte ihren Reiz haben können, dass man auch woanders als zuhause Wurzeln schlagen kann. Man kann ihre Gefühle und Beweggründe das ganze Buch unglaublich gut nachfühlen, man ist ständig nah an ihrer Seite und ich habe es geliebt, ihre kleine Reise so intensiv zu begleiten.

Neben Caspia gibt es auch andere Kinder in ihrem Alter, ihre besten Freundinnen zuhause, einen mysteriösen Jungen und eine pflanzenkundige junge Dame. Sie alle haben unverwechselbare Charaktere, eine zu Herzen gehende Backgroundstory und sind so liebenswert, dass ich mich nicht entscheiden könnte, wen ich neben Caspia am liebsten hatte.
Aber auch ein paar herzliche Erwachsene lernt Caspia im Sommer kennen, ich bin einfach beeindruckt von dieser diversen Vielfalt an Figuren, allesamt sympathisch und authentisch.

Die Pflanzenrätsel, die Caspia im Laufe des Buches löst, waren für mich meistens gar nicht so offensichtlich, wie man bei einem Kinderbuch erwarten würde. Das war manchmal ein bisschen frustrierend, aber so lernt man immerhin noch was Neues und kann seine grauen Zellen richtig anstrengen. Für die jüngeren Lesenden empfehle ich da etwas erwachsene Hilfe oder aber Geduld, bis Caspia die Rätsel löst.

Mein Fazit:
Das Buch ist ein Volltreffer für alle Pflanzenliebhabenden, die, die es noch werden wollen, und auch die, die noch nicht wissen, dass sie welche werden könnten. Ich habe mich zwischen den Seiten pudelwohl gefühlt, wurde emotional mitgenommen, die Figuren sind allesamt ein Volltreffer und der Stil ist einnehmend wie eh und je. Gelesen und geliebt!

Veröffentlicht am 24.04.2023

Ein Must-Read!

Lass mal Therapie gehen!
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Lass mal Therapie gehen war ein unglaublich intensives Buch für mich. Psychotherapie ist heutzutage leider immer noch für viele ein Tabu-Thema, dabei sollte man diejenigen, die die Kraft haben, sich Hilfe ...

Lass mal Therapie gehen war ein unglaublich intensives Buch für mich. Psychotherapie ist heutzutage leider immer noch für viele ein Tabu-Thema, dabei sollte man diejenigen, die die Kraft haben, sich Hilfe zu suchen, viel mehr bewundern statt sie zu verurteilen. Dieses Buch trägt einen großen Teil zur Enttabuisierung bei, wie ich finde, und genau deshalb kann ich es auch uneingeschränkt weiterempfehlen, nicht nur an Jugendliche, sondern auch Angehörige oder diejenigen, die sich vor Augen führen wollen, wie so eine Therapie überhaupt funktioniert.

Ein weit verbreitetes Vorurteil: Nur Menschen aus instabilen Verhältnissen kommen überhaupt in die Situation, sich einen Therapieplatz suchen zu müssen. Wer eine liebende Familie hat, viele Freundinnen, Erfolg, gute Noten, eine erfüllte Freizeit mit spannenden Hobbys, demder kann es doch nicht schlecht gehen.
Man könnte gar nicht weiter daneben liegen, das zeigt Nina Jordis in ihrem Buch auf. Die Jugendlichen, deren Therapiewege sie hier aufschlüsselt, könnten unterschiedlicher kaum sein, meist sind sie sozial sehr gut integriert und haben einen großen Freundschaftskreis, oder sie sind sehr selbstbewusst, beinahe forsch, so gar nicht die „typischen“ Kandidatinnen, bei denen man den Vorurteilen folgend erwarten würde, dass sie in Therapie sind. Gerade deshalb empfand ich die Wahl auch als so gut gelungen.

Die Geschichten der Jugendlichen beinhalten alle verschiedene Diagnosen. Dadurch wird das Spektrum dessen, was man kennenlernen kann, breit gefächert und man lernt viel mehr, als man es bei zu ähnlichen Geschichten vielleicht getan hätte.
Die Aufbereitung der Fälle fand ich großartig gemacht. Zunächst gibt es immer eine kleine Einführung zum jeweiligen Gegenüber, das Kennenlernen und die Hintergrundstory bis hin zur Diagnose. Dann kommt ein lebendig und gut verständlich geschriebener Teil mit Fakten zur Erkrankung, sodass man sich mehr darunter vorstellen kann, welche Prozesse dahinterstecken, wo die Ursache liegen kann, welche Einschränkungen das für die Jugendlichen bedeutet. Zum Schluss kommen die Patient
innen auch immer selbst noch zu Wort, was für mich besonders in den Fällen, wo ich mich selbst in Teilen wiedererkannt habe, sehr berührend war. Meinen Respekt für den Mut, die eigene Geschichte so für andere aufzuarbeiten!

Nina Jordis schafft es, das Buch informativ und sensibilisierend zugleich wirken zu lassen, ohne jedoch dabei mit dem belehrenden Zeigefinger auf die Lesenden zu zeigen. Ich habe mich trotz der schweren Themen immer sicher zwischen den Seiten gefühlt, die Aufklärung war unglaublich lehrreich und ich würde das Buch am liebsten jedem einzelnen Menschen da draußen in die Hand drücken, damit endlich verstanden wird, dass Therapie kein Tabu ist.

Veröffentlicht am 22.04.2023

Eine Bereicherung für die Reihe

Der Lotuskrieg: Last Stormdancer
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The Last Stormdancer ist sowohl für eingefleischte Fan als auch für Neulinge ein wunderbares Buch. Trotz so weniger Seiten schafft Jay Kristoff eine beeindruckende Atmosphäre, die den Stil der Trilogie ...

The Last Stormdancer ist sowohl für eingefleischte Fan als auch für Neulinge ein wunderbares Buch. Trotz so weniger Seiten schafft Jay Kristoff eine beeindruckende Atmosphäre, die den Stil der Trilogie wunderbar widerspiegelt und einen in den Bann zieht.

Für Anfänger*innen, die die Hauptreihe nicht kennen, mögen manche Begrifflichkeiten anfangs schwer zu verordnen sein. Auch einige Bezüge können dann nicht hergestellt werden, aber ich muss sagen, dass die Kurzgeschichte dennoch oder vielleicht deshalb sehr schön als Teaser für die Trilogie funktioniert. Ich habe mich zwischen den Seiten sofort wohl gefühlt, die Stimmung aufgesogen, das Buch von vorn bis hinten genossen.

Mein Fazit:
Trotz des geringen Umfangs bietet diese Novelle einen enormen Mehrwert, insbesondere wenn man die Stormdancer-Trilogie schon kennt. Mir gefällt das Buch sehr und ich kann es von Herzen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 22.04.2023

Lecker!

Fatmanurs fabelhafte Backwelt
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Backbücher sind für mich immer wieder ein Highlight. Ich liebe die Gestaltungen, die Beispielbilder, die Inspirationen, die man dort sammeln kann. Daher war Fatmanurs fabelhafte Backwelt für mich ein Muss.

Die ...

Backbücher sind für mich immer wieder ein Highlight. Ich liebe die Gestaltungen, die Beispielbilder, die Inspirationen, die man dort sammeln kann. Daher war Fatmanurs fabelhafte Backwelt für mich ein Muss.

Die Rezepte sind leicht verständlich aufbereitet, teilweise gibt es sogar Codes für Zubereitungsvideos, die zusätzlich Hilfe bieten können. Ich habe ein paar der simpleren Gebäckstücke ausprobiert und war mit der Klarheit der Anweisungen sehr zufrieden. Für einige Rezepte bräuchte bei meinem Zutatenstamm zwar einen extra Einkauf, aber es waren durchaus auch Dinge dabei, die ich mit ganz einfachen Mitteln ohne Mühe zubereiten konnte.

Auch optisch ist das Buch für mich sehr ansprechend. Die Bilder der fertigen Kuchen, Torten oder auch herzhaften Kreationen machen sofort Lust aufs Nachbacken, sodass es schwer fällt, nicht sofort zum Kochlöffel zu greifen. Ich werde mich auch auf jeden Fall noch an weiteren Rezepten probieren!

Mein Fazit:
Ein Backbuch, was sowohl mit Klassikern als auch mit ausgefalleneren Rezepten überzeugen kann. Die Auswahl ist ansprechend und vielfältig, die Erklärungen gut verständlich, die Zutatenauswahl auch für einen Nicht-Backprofi-Haushalt geeignet. Mir gefällt's sehr!