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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2018

Teils gut, teils nicht gut

Radiergummitage
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Selten hat mich ein Buch so widersprüchlich berührt, wie "Radiergummitage". Der Aufhänger der ganzen Story ist, dass Maja die Zahl 35 hasst und es es sooo schrecklich findet, 35 zu werden und das ganze ...

Selten hat mich ein Buch so widersprüchlich berührt, wie "Radiergummitage". Der Aufhänger der ganzen Story ist, dass Maja die Zahl 35 hasst und es es sooo schrecklich findet, 35 zu werden und das ganze Jahr danach ebenso. Erstens ist das Jahr nach dem 35. Geburtstags das 36. Lebensjahr - sie hätte ihr "Problem" also im Jahr vor dem Geburtstag ausleben müssen. Und dann ist diese Unannehmlichkeit des 35. Geburtstags etwas, das wohl kaum jemand nachvollziehen kann. Wer älter ist, sagt "35? Cool." Und wer jünger ist als 30, für den sind alle ab 30+ doch sowieso uralt.

Mindestens dreimal wollte ich das Buch nicht mehr weiterlesen, weil es mir einfach zuviel Blabla war. Diese ganze Küchentischphilosophie von Maja war überhaupt nicht meins. Allein fast 5 Seiten über Kresse! Andererseits fand ich die Einblicke in den Alltag der Theaterschauspieler interessant. Auch die Freundschaft zu Majas "Wahl-Oma" gefiel mir sehr. Die Idee mit den 12 Aufgaben hatte was. So hielt ich trotz der klischeehaften Charaktere bis zum Schluss durch. Auch, um mir bestätigen zu lassen, wen Maja am Ende küsst. Und genau der war‘s ...

Fazit: 2,5 Sterne

Veröffentlicht am 31.08.2017

Zu düster für Sommergefühle

Mittsommer
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Mittsommer = glitzerndes Wasser, Boote, Sonnenschein, Kinder, die im Wasser plantschen, Fahrradfahren, luftige Kleider, die im Wind flattern, Duft frisch gemähter Wiesen ... Von diesem leichten Sommergefühl ...

Mittsommer = glitzerndes Wasser, Boote, Sonnenschein, Kinder, die im Wasser plantschen, Fahrradfahren, luftige Kleider, die im Wind flattern, Duft frisch gemähter Wiesen ... Von diesem leichten Sommergefühl ist im Buch kaum etwas zu finden. Eher wirken die meisten Geschichten düster und depressiv. Und nur, weil jemand im Sommer vertrieben oder ermordet wird, ist das für mich keine Mittsommergeschichte. Schade. Das Cover versprach Sommerglück. Das Buch hielt es nicht. 2,5 Sterne

Veröffentlicht am 31.08.2020

Abgebrochen

Granat für Greetsiel
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Nach den Nordseekrimis um Inselkommissarin Lena Lorenz von Anna Johannsen suchte ich ähnliche Lektüre - Hauptsache Meer und kriminell spannend. Die Wahl fiel auf dieses E-Book, weil ich in Greestsiel selbst ...

Nach den Nordseekrimis um Inselkommissarin Lena Lorenz von Anna Johannsen suchte ich ähnliche Lektüre - Hauptsache Meer und kriminell spannend. Die Wahl fiel auf dieses E-Book, weil ich in Greestsiel selbst schon zwei schön Wochen verbracht habe. Vielleicht hätte ich zwischendurch etwas Anderes lesen sollen, denn das Buch war aus meiner Sicht eine Enttäsuchung. Der Schreibstil wirkte auf mich recht holperig, Dinge wurden mehrfach erklärt - weil entweder der Leser sie sonst nicht versteht oder Seiten gefüllt werden mussten? Ich weiß, der Deich ist lang und das Land ist platt und weit ... gerade darum hätte ich mir den Krimi etwas flotter gewünscht. Schade.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Gut gemeint, aber nicht gut gemacht

Mach dieses Buch zum Bienenhaus
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„Mach dieses Buch zum Bienenhaus“, so lautet der Titel. Das Buch ist zum Glück mehr als ein Bastel-Set, mit dem Kinder ihr eigenes Häuschen für Wildbienen bauen können.

In großer, kindgerechter Schrift ...

„Mach dieses Buch zum Bienenhaus“, so lautet der Titel. Das Buch ist zum Glück mehr als ein Bastel-Set, mit dem Kinder ihr eigenes Häuschen für Wildbienen bauen können.

In großer, kindgerechter Schrift und mit vielen bunten Bildern informieren die ersten Seiten über verschiedene Bienenarten, ihre Lebensbedingungen sowie ihre näheren Verwandten wie z.B. die Wespen. Eine Überschrift wie „Nicht alle Wespen sind gefährlich“, halte ich, vorsichtig ausgedrückt, aber für etwas unglücklich gewählt. Schön und interessant sind die meisten Experimente, mit denen beispielsweise der Flügelschlag oder das Bewegung verursachende Summen einer Biene nachempfunden werden kann. Das empfohlene Alter von 6 bis 12 Jahren passt, da bei den meisten Experimenten sowieso die Hilfe eines Erwachsenen benötigt wird, und sei es nur, um die Utensilien bereitzustellen. So weit noch okay.

„Mach dieses Buch zum Bienenhaus“ – sollte, wenn man den Titel wörtlich nimmt, die Krönung der Experimente sein. Dazu habe ich gleich mehrere kritische Anmerkungen. Für den Bau verwendet werden 48 Blätter dieses Buches und jede Menge Klebestreifen. Die Fummelarbeit, 48 Röhrchen zu formen und ihnen den Boden zuzukleben, kann man ja noch als Geduldsübung fürs Kind ansehen bzw. mehrere Geschwister gleichzeitig beschäftigen. Allein die Menge des verwendeten Klebestreifens halte ich für fragwürdig. Was aber meiner Meinung nach gar nicht geht, ist grundsätzlich Papier als Material für eine Bienenbehausung. Wenn der Sommer mal nicht so trocken ist wie 2018, nehmen die Papierröhrchen Luftfeuchtigkeit auf, fangen an, weich zu werden und zu schimmeln. Todesfalle statt Kinderstube für die Bienenbrut!

Das Buch bedient sich des erwachten Interesses am Wohl der Wildbienen. Meiner Meinung hat der zahlenmäßige Rückgang dieser nützlichen Insekten aber wenig mit fehlenden Behausungen zu tun. Viel schlimmer ist, dass die Wildbienenarten immer weniger Nahrung finden. An der Stelle müsste man ansetzen. Beispielsweise bienenfreundliche Pflanzen statt pflegeleichter Schottergärten, kein Einsatz von Unkraut- und Insektenvernichtungsmitteln, keine Gülle auf die Wiesen, wo dann nur noch Löwenzahn innerhalb eines kurzen Zeitfensters blüht usw. Mit ein paar Papierröllchen und meterweise Tesafilm helfen wir den Bienen nicht.

Und noch eine Kritik zum Produkttext in den Online-Shops. Zitat: „Im anschließenden Quiz- und Rätselteil können die jungen Leser ihre Kenntnisse testen.“ Diesen Teil habe ich in unserem Buch nicht entdecken können.

Fazit: Einerseits spürt man, dass viel Liebe und Mühe in dieses Buch investiert wurden. Andererseits hätte die Autorin statt ihre geliebten Familienmitglieder besser einen Bienenexperten mit ins Boot holen sollen. Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht. Ich kann dieses Buch insgesamt nicht empfehlen. 2**

Veröffentlicht am 15.01.2019

Enttäuschend

Die Zeit heilt keine Wunden
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Ein Ostseekrimi! Cover, Titel, Klappentext und Prolog versprachen Spannung und Lesegenuss. Das Thema grundsätzlich war hochinteressant. Eine Entführung, ein ungeklärter Todesfall, Spuren, die bis in die ...

Ein Ostseekrimi! Cover, Titel, Klappentext und Prolog versprachen Spannung und Lesegenuss. Das Thema grundsätzlich war hochinteressant. Eine Entführung, ein ungeklärter Todesfall, Spuren, die bis in die NS-Vergangenheit zurückreichen. Dazu noch ein junger Sportler, der neben seiner neu begonnenen Tätigkeit bei der Mordkommission auch noch für Olympia trainiert. Doch leider konnte das Buch die so geweckten Erwartungen nicht erfüllen. Die Zufälle wirkten an den Haaren herbeigezogen. Natürlich trifft Hannes fast nur Leute, die sich für die NS-Vergangenheit interessieren. Und wenn er dafür mit ihnen im Riesenrad festhängen muss. Richtig schlimm fand ich die Auflösung am Ende. Da hab ich mich, auf Deutsch gesagt, veralbert gefühlt. Es passte einfach nicht mit dem vorher Gelesenen zusammen. Klar können Menschen sich verstellen. Aber das hier war so grundsätzlich, nee! Vom Meer war auch wenig zu spüren. Es gibt Bücher, da schmeckt man beim Lesen die salzige Luft, spürt den Wind in den Haaren und hört die Wellen rauschen. Nichts davon wollte sich hier einstellen. Auch mit den Figuren wurde ich nur teilweise warm. Bis ich den Autor gegooogelt habe, dachte ich tatsächlich, er wäre Ü80. Die Sprache wirkt so antiquiert. Ebenso die Namen. Welche jungen Frauen Ende 20, Anfang 30 heißen heute Elke und Ines??? Und wer spricht so, wie hier in den Dialogen?

Warum ich trotzdem bis zum Ende durchgehalten habe? Weil ich auf eine logische Auflösung hoffte. Weil die Geschichte vom Thema her interessant war. Und weil es eine kalte dunkle Winterwoche war. Seine weiteren Fälle muss Hannes Niehaus allerdings ohne mich lösen.
Fazit: Konnte meine Erwartungen leider nicht erfüllen. 2**