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Veröffentlicht am 18.06.2025

Zwei Geschichten, viel Liebe und Rätsel und - Ratlosigkeit...

Great Big Beautiful Life
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Ich war begeistert von "Book Lovers" von Emily Henry, aber diese Buch hat mich nicht so gepackt, wobei es mir schwer fällt, das an Details festzumachen. Es ist leicht und flüssig zu lesen, aber so einen ...

Ich war begeistert von "Book Lovers" von Emily Henry, aber diese Buch hat mich nicht so gepackt, wobei es mir schwer fällt, das an Details festzumachen. Es ist leicht und flüssig zu lesen, aber so einen richtigen Sog hat es für mich nicht entwickelt.

es werden zwei Geschichten erzählt, zum einen eine Art "Enemies to lovers" zwischen zwei Journalisten, die sehr romantisch, manchmal hart an der Grenze zum Kitsch, aber mit geschmackvollen erotischen Szenen und ohne große Krisen verläuft.

Die Geschichte um die zu biographierende Margaret finde ich fast interessanter, auch wenn die beschriebenen Familien-Dynastie-Historien etwas ermüdend und verwirrend sind. Es kommen viele Väter, Großväter, falschen Väter, Adoptivväter, Cousinen vor... ein Personenverzeichnis oder einen Stammbaum hätte ich mir da sehr gewünscht, zumindest für die Menschen, deren Herkunft nicht im Dunklen bleiben musste.

Am Schluss wir für meinen Geschmack zu viel und manches zu schnell abgehandelt bzw. nicht richtig ausgegoren.

Das Buch lässt mich etwas ratlos zurück.

Teils hat es Spaß gemacht, es zu lesen, teils fand ich es zäh.

Nicht die Emily Henry, die ich kannte. Sie schreibt ja im Nachwort, dass sie etwas Neues probieren wollte. Das finde ich prinzipiell nicht schlecht, aber vielleicht wäre wirklich Margarets Geschichte alleine und anders erzählt besser gewesen. Oder man hätte das Ganze aus Margarets Sicht und nicht aus Alices Sicht erzählen sollen.

Wie gesagt, Ratlosigkeit...

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Böse und lustig

Very Bad Widows
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Ich kannte die Autorin nicht, mich hat das Cover in den fröhlichen sommerlichen Farben angesprochen, und ich bin ein großer Fan böser Frauenkrimis á la Ingrid Noll. So etwas in der Richtung hatte ich auch ...

Ich kannte die Autorin nicht, mich hat das Cover in den fröhlichen sommerlichen Farben angesprochen, und ich bin ein großer Fan böser Frauenkrimis á la Ingrid Noll. So etwas in der Richtung hatte ich auch erwartet, aber Sue Hincenbergs schreibt ein völlig anderes Buch.

Zwar ist die Thematik auf den ersten Blick ähnlich aber schon der Stil ist hier ganz anders, alles in eine luftig-leichte Sprache mit manchmal nur sehr subtil bösartigen Untertönen verpackt.

Die Männer wirken auf den ersten Blick so trottelig und unliebenswert und verschlagen, dass man kein großes Mitleid mit den Plänen der Witwen in spe verspürt. Das alles ändert sich jedoch, und zwar mehrmals im Verlauf der Geschichte, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, manchmal sogar die gleiche Szene aus unterschiedlichen Sichtweisen.

Das macht das Ganze spannend und sehr amüsant, aber streckenweise auch verwirrend. Ich musste manche Passagen mehrmals lesen, um nicht den Überblick zu verlieren.

Sehr gut gefallen hat mir, wie liebevoll die einzelnen Agierenden ausgestaltet sind, man ist richtig mittendrin dabei - und irgendwie mochte ich sie alle...

Mehr Komödie als Krimi, aber sehr schön!

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Veröffentlicht am 14.06.2025

Einfach nur wunderbar

Alte Sorten
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Seit langem stand dieses Buch auf meiner Lese-Wunschliste, jetzt habe ich es endlich geschafft.

Was soll man über "Alte Sorten" noch schreiben, was nicht längst gesagt worden ist? Diese Geschichte war ...

Seit langem stand dieses Buch auf meiner Lese-Wunschliste, jetzt habe ich es endlich geschafft.

Was soll man über "Alte Sorten" noch schreiben, was nicht längst gesagt worden ist? Diese Geschichte war nicht nur Bestseller, sondern hat Preise und Auszeichnungen bekommen, wurde mit Schulklassen besprochen...

Ich mache es also kurz: ich habe noch selten ein Buch gelesen, was mich gleichermaßen gepackt und ergriffen hat, und das ohne jeden Pathos oder große Worte.

Die "Szenerie" ist eher schlicht, die beiden Frauen sind sehr eigenwillig, jede auf ihre Art Außenseiterinnen, es werden keine zerfaserten Sätze gesprochen.

Aber die Sprache hat eine solche Kraft, wie ich sie noch selten erlebt habe, sei es in den knappen Dialogen und Gedanken, sei es in den Naturbeschreibungen, die einen sofort einen beeindruckenden Film sehen lassen vor dem inneren Auge.

Mir fehlen die Worte - Ewald Arenz ganz deutlich nicht.

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Veröffentlicht am 13.06.2025

Spannend und kernig

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
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Dies war mein erstes Buch von Leo Born, auch der erste Band um Jakob Diehl, den "Cowboy Jack", und es hat mir gut gefallen.

Mit Viola und Berenice bin ich bisher nur so "lauwarm" geworden, während Jack ...

Dies war mein erstes Buch von Leo Born, auch der erste Band um Jakob Diehl, den "Cowboy Jack", und es hat mir gut gefallen.

Mit Viola und Berenice bin ich bisher nur so "lauwarm" geworden, während Jack und seine männlichen Kollegen aus dem Ermittlerteam sehr lebendig greifbar werden.

Die Story ist gut erzählt, wechselt immer mal wieder Schauplatz und Perspektive, und die Auflösung am Schluss war für mich überraschend. Ich habe mich lange und erfolgreich und gerne in die Irre führen lassen.

Das Beziehungsleben der Ermittler nimmt einen gut ausgewogenen Raum ein, für mich nicht zu viel und nicht zu wenig.

Ich würde gerne noch mehr aus dieser Reihe lesen.

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Veröffentlicht am 12.06.2025

Musikalisch und cineastisch interessant

Bach bewegt
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Ich liebe die kraftvolle Musik von Bach, die mich immer wieder in meinem Leben getröstet und begeistert hat. Und ich liebe großes und kleines Kino, ausser es ist brutal, seicht oder banal.

Nun war ich ...

Ich liebe die kraftvolle Musik von Bach, die mich immer wieder in meinem Leben getröstet und begeistert hat. Und ich liebe großes und kleines Kino, ausser es ist brutal, seicht oder banal.

Nun war ich sehr neugierig, wie Knut Elstermann an diese Themen herangeht. Das Lesen hat mir viel Spaß gemacht, und ich habe wirklich einiges Neue erfahren und so manches gelernt dabei.

Ich habe das Buch in kleinen Happen gelesen und war doch überrascht, wie viele Filme es über Bach gibt, zumindest sehr viel mehr, als ich wusste. Mir war nur "Bach - Ein Weihnachtswunder" mit Devid Striesow bekannt, also der letzte.

Ich finde, es ist gut gelungen, sowohl über die Entstehung der Filme, die Schauspieler, das jeweilige politisch-gesellschaftliche Umfeld zur Drehzeit zu schreiben als auch über die unterschiedliche Sicht auf Bach jeweils. Das war für mich vor allem im geschichtlichen Zusammenhang der Filmentstehung interessant. Die eingewobenen kleinen Anekdoten machen das Lesen vergnüglicher.

Auch interessant, dass Bach - je nach Film - mal als unantastbares musikalisches Genie, mal als - teils überforderter - Familienvater dargestellt wurde. Dass in einigen der Filme seine Probleme mit der Versorgung der Kinder, die Konflikte mit der Obrigkeit, die Verschlimmerung seines Augenleidens, der veränderte musikalische Geschmack des Publikums in den Vordergrund gestellt, in anderen eher ausgespart wurden.

Für mich haben sich einige neue Facetten des Menschen Bach gezeigt, und ich werde mir einige der erwähnten Filme ansehen. Auch mein Besuch in Arnstadt im April - auf der Durchreise von Chemnitz in die Pfalz - erscheint jetzt noch in einem anderen Licht.

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