Cover-Bild Alte Sorten
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 21.07.2020
  • ISBN: 9783832165307
Ewald Arenz

Alte Sorten

Roman
Sally und Liss: zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sally, kurz vor dem Abitur, will einfach in Ruhe gelassen werden. Sie hasst so ziemlich alles: Angebote, Vorschriften, Regeln, Erwachsene. Fragen hasst sie am meisten, vor allem die nach ihrem Aussehen.
Liss ist eine starke, verschlossene Frau, die die Arbeit, die auf dem Hof anfällt, problemlos zu meistern scheint. Schon beim ersten Gespräch der beiden stellt Sally fest, dass Liss anders ist als andere Erwachsene. Kein heimliches Mustern, kein voreiliges Urteilen, keine misstrauischen Fragen. Liss bietet ihr an, auf dem Hof zu übernachten. Aus einer Nacht werden Wochen. Für Sally ist die ältere Frau ein Rätsel. Was ist das für Eine, die nie über sich spricht, die das Haus, in dem die frühere Anwesenheit anderer noch deutlich zu spüren ist, allein bewohnt? Während sie gemeinsam Bäume auszeichnen, Kartoffeln ernten und Liss die alten Birnensorten in ihrem Obstgarten beschreibt, deren Geschmack Sally so liebt, kommen sich die beiden Frauen näher. Und erfahren nach und nach von den Verletzungen, die ihnen zugefügt wurden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2025

Ein leises, starkes Plädoyer für weibliche Selbstbestimmung

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Ewald Arenz’ Alte Sorten ist ein stilles, aber zutiefst bewegendes Buch über zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und die sich doch auf einer tieferen Ebene verstehen. Liss, eine zurückgezogene ...

Ewald Arenz’ Alte Sorten ist ein stilles, aber zutiefst bewegendes Buch über zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Und die sich doch auf einer tieferen Ebene verstehen. Liss, eine zurückgezogene Obstbäuerin, und Sally, eine junge Frau auf der Flucht vor sich selbst, begegnen einander ohne Vorurteile, ohne Erwartungen. Zwischen ihnen entsteht etwas Seltenes: echte Nähe, die nicht einengt, sondern befreit.

Gerade aus feministischer Perspektive berührt dieses Buch, weil es Frauen zeigt, wie sie sind – stark, verletzlich, widersprüchlich, eigenständig. Weder Liss noch Sally werden auf stereotype Rollen reduziert; sie definieren sich nicht über Männer, sondern über ihre Erfahrungen, ihre Arbeit, ihr stilles Wachsen. Ihre Beziehung ist kein klassisches „Heilungsnarrativ“, sondern eine Erzählung über gegenseitigen Respekt und die Kraft, sich Raum zu nehmen.

Die Natur spielt dabei eine zentrale Rolle: das Pflegen alter Obstsorten wird zur Metapher für das Bewahren von Identität, Geschichte und innerer Vielfalt. Arenz beschreibt dies mit großer Sensibilität und einer Sprache, die Wärme und Klarheit zugleich besitzt. Alte Sorten zeigt, dass Heilung und Stärke in Gemeinschaft, Selbstakzeptanz und Sanftheit liegen können – und dass Weiblichkeit nichts mit Schwäche zu tun hat, sondern mit der Fähigkeit, zu fühlen, zu wachsen und weiterzugehen.

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Veröffentlicht am 14.06.2025

Einfach nur wunderbar

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Seit langem stand dieses Buch auf meiner Lese-Wunschliste, jetzt habe ich es endlich geschafft.

Was soll man über "Alte Sorten" noch schreiben, was nicht längst gesagt worden ist? Diese Geschichte war ...

Seit langem stand dieses Buch auf meiner Lese-Wunschliste, jetzt habe ich es endlich geschafft.

Was soll man über "Alte Sorten" noch schreiben, was nicht längst gesagt worden ist? Diese Geschichte war nicht nur Bestseller, sondern hat Preise und Auszeichnungen bekommen, wurde mit Schulklassen besprochen...

Ich mache es also kurz: ich habe noch selten ein Buch gelesen, was mich gleichermaßen gepackt und ergriffen hat, und das ohne jeden Pathos oder große Worte.

Die "Szenerie" ist eher schlicht, die beiden Frauen sind sehr eigenwillig, jede auf ihre Art Außenseiterinnen, es werden keine zerfaserten Sätze gesprochen.

Aber die Sprache hat eine solche Kraft, wie ich sie noch selten erlebt habe, sei es in den knappen Dialogen und Gedanken, sei es in den Naturbeschreibungen, die einen sofort einen beeindruckenden Film sehen lassen vor dem inneren Auge.

Mir fehlen die Worte - Ewald Arenz ganz deutlich nicht.

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Veröffentlicht am 27.04.2025

Wenn zwei Frauen sich gegenseitig heilen

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Sally und Liss sind zwei sehr unterschiedliche Frauen, die sich nicht nur durch ihren deutlichen Altersunterschied voneinander unterscheiden, sondern auch durch ihre Lebensumstände und ihre Biografie. ...

Sally und Liss sind zwei sehr unterschiedliche Frauen, die sich nicht nur durch ihren deutlichen Altersunterschied voneinander unterscheiden, sondern auch durch ihre Lebensumstände und ihre Biografie. Eines jedoch haben die beiden Frauen gemeinsam: sie fühlen sich in Strukturen gefangen, rebellieren, wollen ausbrechen und fallen doch immer wieder zurück. Sie kämpfen ohne Erfolg. Bis sie sich begegnen.
Sally ist siebzehn Jahre alt, magersüchtig und aufgrund ihrer Essstörung schon in diversen Kliniken gewesen. Ihre Eltern versuchen sie zu heilen, doch geben ihr nicht, was sie am dringensten benötigt: Liebe, Verständnis und ein fürsorgliches zu Hause. Deswegen versucht Sally endlich auszubrechen und verschwindet aus einer Klinik für psychischkranke Jugendliche. Sie ist im überlebensmodus, rebellisch und versucht alles und jeden zu beschimpfen, der ihr über den Weg läuft. Und dann trifft sie mitten in einem Weinberg auf Liss. Sie lebt alleine auf dem Hof ihrer Eltern, wollte immer weg und ihren eigenen Weg gehen, geriet dann aber in eine toxische Beziehung, die ihr am Ende alle Hoffnung auf Liebe und einen Neuanfang genommen hat.
Als die beiden Frauen sich sehen, erkennen sie die Narben der jeweils Anderen. Ganz vorsichtig treten sie in Kontakt und lernen sich so auf unkonventionelle Weise kennen und begegnen sich durch ihre bisher als gescheitert wahrgenommenen Biografien sich auf Augenhöhe - es entsteht eine Beziehung, in der sie sich nacheinander öffnen, sich ihren Verletzungen stellen, gemeinsam heilen, sich stärken und in eine freundlicherer Zukunft sehen können.

Das Buch hat mir ganz wunderbar gefallen. Es ist eine kleine, aber so realistische Geschichte von zwei Frauen, die bisher nur Unglück durch Beziehungen erfahren haben, aber durcheinander wieder Vertrauen in sich selbst und das Leben finden. Die beschrieben Szenen sind alltäglich und gehen deswegen sehr unter die Haut. Der Autor zeigt mit der Geschichte auf, dass man trotz sehr verfahrener Situationen und zerschlagenen Träumen mit den richtigen Menschen an der Seite wieder von vorne anfangen kann.

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Veröffentlicht am 18.04.2025

Ein emphatischer Roman über eine besondere Freundschaft

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Inhalt: Sally ist wütend – insbesondere auf ihre Eltern, die sie mit Fragen zu ihrem Äußeren bedrängen. Um diesen zu entgehen, verlässt sie ihr Elternhaus. Auf ihrer Flucht kreuzt sich ihr Weg mit Liss, ...

Inhalt: Sally ist wütend – insbesondere auf ihre Eltern, die sie mit Fragen zu ihrem Äußeren bedrängen. Um diesen zu entgehen, verlässt sie ihr Elternhaus. Auf ihrer Flucht kreuzt sich ihr Weg mit Liss, einer Einzelgängerin, die allein einen Bauernhof bewirtschaftet. Liss bietet Sally an, eine Zeit lang bei ihr zu bleiben – und während die beiden der Arbeit auf dem Land nachgehen, fasst Sally Vertrauen zu Liss. Bis Sally einen Blick in Liss‘ Vergangenheit wirft…

Persönliche Meinung: „Alte Sorten“ ist ein Roman von Ewald Arenz, der von einer besonderen Freundschaft erzählt: derjenigen zwischen der jungen, stürmischen Sally, die vor der Welt der Erwachsenen flüchtet, und der ruhigen, arbeitsamen Liss, die von der Dorfgemeinschaft gemieden wird. Erzählt wird die Handlung wechselweise aus den personalen Perspektiven der beiden Protagonistinnen. Beide werden sehr dreidimensional dargestellt: Ihre Sorgen, Ängste und Hoffnungen, kurz: ihre komplexen Gefühlswelten, werden emphatisch, tiefgründig und zugleich leichtfüßig dargelegt, sodass man unweigerlich mit den beiden Protagonistinnen fiebert und leidet (insbesondere die Beschreibungen von Sallys teilweise eruptionsartigen Gefühlsausbrüchen haben mich beeindruckt). Sehr hat mir auch die Zeichnung des Lebens auf dem Bauernhof gefallen: Wie bereits angeklungen, arbeiten Sally und Liss häufig auf dem Land, was einen breiten Raum des Romans einnimmt. Diese Arbeiten erzählt Ewald Arenz wunderschön poetisch, sodass die Lektüre eine entschleunigende Wirkung hat. Insgesamt ist „Alte Sorten“ ein einfühlsam erzählter, emotionaler Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Ein erstaunlich tolles Buch

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Ewald Arenz Alte Sorten 2020 Dumont


Liss gabelt Sally an einem Weinberg auf. Sie sind sich irgendwie ähnlich, schweigen sich an und verstehen sich wunderbar. Da Sally ausgerissen ist und Liss eine Fast-Mörderin ...

Ewald Arenz Alte Sorten 2020 Dumont


Liss gabelt Sally an einem Weinberg auf. Sie sind sich irgendwie ähnlich, schweigen sich an und verstehen sich wunderbar. Da Sally ausgerissen ist und Liss eine Fast-Mörderin ist, versuchen die Eltern von Sally sie wieder nach Hause zu bekommen. Erst mal klappt das auch. Bis Sally 18 ist.

Dieses Buch könnte eigentlich total langweilig sein, aber dieser Autor schafft es mit seiner Feinfühligkeit und Sensibilität, mich bei der Stange zu halten. Irgendwie mochte ich die zwei Hauptakteure total. Ich wusste, ich würde verstehen, was Liss getan hat. Sicher hätte jeder Richter sie verstanden. Sie ist eine Mutter und das was der Vater ihrem Sohn angetan hat, müsste nicht sein. Sie hat nicht sich verteidigt, sondern ihren Sohn. Ich kann auch verstehen, dass sie sich gefangen gefühlt hat. Egal wie, sie hätte eine andere Lösung finden müssen, aber wenn man gefangen ist, dann denkt man nicht bis zum Ende.

Das Buch ist eigentlich ruhig, ohne viel Höhen und Tiefen, aber mit lebendigen Charakteren, die Gefühle haben und die sie dann auch rauslassen. Ich habe mitgelitten. Und das mit den Hühnern war eigentlich zum Schutz von ihnen gedacht, weil wer hätte sie füttern sollen, wenn Liss tot gewesen wäre. Anni mochte ich auch sehr. Ich konnte sie mir sehr gut vorstellen. Auch dass es eigentlich in Bayern spielt, weil Anni von Brezen redet. Auch die Arbeit auf einem Bauernhof floss gut ein, passte wunderbar zum Buch und erschien mir perfekt erklärt.

Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Diesen Autor muss ich mir merken, denn das Buch hat mich beeindruckt. 5 Feensternchen

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