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Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein Buch, das Hoffnung macht

Bob, der Streuner
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Klappentext
Als James Bowen den verwahrlosten Kater vor seiner Wohnungstür fand, hätte man kaum sagen können, wem von beiden es schlechter ging. James schlug sich als Straßenmusiker durch, er hatte eine ...

Klappentext
Als James Bowen den verwahrlosten Kater vor seiner Wohnungstür fand, hätte man kaum sagen können, wem von beiden es schlechter ging. James schlug sich als Straßenmusiker durch, er hatte eine harte Zeit hinter sich. Aber dem abgemagerten, jämmerlich maunzenden Kater konnte er einfach nicht widerstehen, er nahm ihn auf, pflegte ihn gesund und ließ ihn wieder laufen. Doch Bob war anders als andere Katzen. Er liebte seinen neuen Freund mehr als die Freiheit und blieb. Heute sind sie eine stadtbekannte Attraktion, ihre Freundschaft geht Tausenden zu Herzen …

Einstieg ins Buch
"Das Glück liegt auf der Straße", sagt ein Sprichwort. "Man muss es nur aufheben. Aber die meisten Menschen gehen achtlos daran vorüber." ...

Meine Meinung
James Bowen ist ein drogenabhängiger Straßenmusiker in London. Als er eines Abends nach Hause in seine erste eigene Wohnung kommt, sitzt vor der Tür ein kleiner roter Kater. James besitzt schon immer eine Schwäche für Katzen und da der Kleine so verwahrlost und hungrig aussieht, beschließt James ihn mit rein zu nehmen und ihn aufzupeppeln. James sucht tagelang nach dem Besitzer des Katers, den er mittlerweile Bob getauft hat, jedoch ohne Erfolg. Erst als Bob wieder fit ist, lässt James ihn frei. Doch Bob verschwindet nicht. Im Gegenteil: Er mag seinen neuen Freund so gerne, dass er beschließt zu bleiben. Es beginnt sich eine einzigartige Freundschaft zu entwickeln. Bob begleitet James fortan überall hin. Im Bus oder zu fuß, zum Arzt oder zur Arbeit.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, was ich auch sinnvoll finde bei einer Biographie. James erzählt in dem Buch von seiner Vergangenheit. Er zeigt uns Lesern einen Menschen, der am Rand der Gesellschaft lebt und jeden Tag um das Überleben auf Londons Straßen kämpft. Seine Geschichte gab mir einen Einblick in eine Welt, die mir sonst verwehrt geblieben wäre. James berichtet ganz ungeschönt vom Alltag auf der Straße, von Drogen und wie er immer wieder versucht davon weg zu kommen. Er erzählt von Obdachlosigkeit und davon wie es ist, nicht zu wissen, ob man am Ende eines Tages eine Mahlzeit auf dem Tisch hat. Mit Straßenmusik und dem Verkauf der Obdachlosen-Zeitung „Big Issue“ versucht sich James irgendwie über Wasser zu halten. Das gelingt mal besser und mal schlechter.

Wirklich überrascht hat mich, dass unter den Obdachlosen selbst ein großer Neid herrscht. Bis jetzt dachte ich immer, dass es eine gewisse Art der Gemeinschaft unter Obdachlosen gibt. Aber als James dank Bob so langsam zur Touristen-Attraktion wird, trifft er auf Menschen, die ihn aggressiv von der Straße vertreiben wollen und es ihm sehr schwer machen mit seiner üblichen Arbeit Geld zu verdienen.

Gut hat mir gefallen, dass ich Schritt für Schritt die Veränderung gemerkt habe, die James mit der Zeit gemacht hat. Wie er anfängt Verantwortung zu übernehmen, für sich selbst und für andere. Und das alles dank Bob.

Das Buch ist wunderbar einfach geschrieben, sodass es sich fast wie von selbst gelesen hat. Die Kapitel sind nicht sehr lang, aber da ich immer sofort weitergelesen habe, war es für mich eher so, als gäbe es gar keine einzelnen Kapitel. Innerhalb von 2 Tagen war ich mit dem Buch durch und ich denke auch heute noch manchmal über diese berührende Geschichte nach.

Zitat:
In den letzten Minuten, die auch Stunden gewesen sein konnten, hatte ich einen furchtbaren Gedanken verdrängt, der jetzt mit voller Wucht zuschlug: Vielleicht wollte er gar nicht zurück zu mir. Vielleicht hatte er die Schnauze voll von mir und diesem mickrigen Leben, das ich ihm bieten konnte. Vorsichtig näherte ich mich dem Schrank. Ich war auf alles gefasst. Was, wenn er bei meinem Anblick wieder die Flucht ergreifen würde? Mein Herz pochte laut und voller Angst, als ich langsam in die Knie ging. (Seite 115)

Fazit
„Bob, der Streuner“ ist ein Buch über den Mut etwas zu wagen und die Hoffnung, dass es gut ausgehen wird. Es handelt sich um eine Biographie, die zu Herzen geht und obwohl hier keine actiongeladenen Szenen vorhanden sind, fesselt das Buch von Anfang an. Es zeigt eindrucksvoll wie tief Freundschaften sein können und, dass es dabei keine Rolle spielt woher man kommt oder wer bzw. was man ist. Freundschaft kennt keine Grenzen. Ein absolutes Muss für jeden Katzen- und Buchliebhaber! Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Packend bis zum Ende mit emotionalem Finale

Warrior Cats. Geheimnis des Waldes
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Klappentext
Die Treue zum eigenen Clan steht für die Katzen des Waldes an erster Stelle. Doch gilt das wirklich für alle? Der junge Krieger Feuerherz spürt, dass sich Unheil im DonnerClan zusammenbraut: ...

Klappentext
Die Treue zum eigenen Clan steht für die Katzen des Waldes an erster Stelle. Doch gilt das wirklich für alle? Der junge Krieger Feuerherz spürt, dass sich Unheil im DonnerClan zusammenbraut: Einige Katzen verhalten sich äußerst rätselhaft. Er geht der Sache nach und kommt einem gefährlichen Geheimnis auf die Spur. Als der DonnerClan Opfer eines heimtückischen Überfalls wird, ist endgültig klar: Ein falscher Freund hat sich eingeschlichen. Aber wem kann Feuerherz jetzt noch trauen?

Einstieg ins Buch
MIT EISIGER KRALLE hielt die Kälte den Wald gefangen, die Felder und das Moorland. ...

Meine Meinung
Die Blattleere macht allen Clans das Überleben schwer, auch dem DonnerClan. Als es endlich zu tauen beginnt, fließt so viel Wasser aus der Umgebung in den Fluss, dass er über die Ufer tritt. Ganze Gebiete werden überschwemmt und sogar der FlussClan muss aus dem geliebten Revier fliehen. Feuerherz und Graustreif bieten kurzerhand Hilfe an. Das jedoch befürworten im DonnerClan nicht viele und so kommt es wieder zu Spannungen innerhalb des Clans. Als dann auch noch Graustreifs Geheimnis ans Licht kommt, scheint es, als würde der Clan auseinander brechen. Und dann ist da noch der Verdacht, dass Tigerherz als zweiter Anführer des DonnerClans einen Verrat plant. Doch die Anführerin Blaustern glaubt Feuerherz kein Wort und hat keinen Grund an ihrem loyalen Vertreter zu zweifeln.

Dieser Band verbreitet eine sehr düstere Stimmung. Hauptsächlich geht es um Lügen, Intrigen und Verrat innerhalb der Clans. Ich habe förmlich gemerkt, wie die Spannung sich aufbaut und nur darauf wartet sich entladen zu können. Sehr gekonnt lassen die Autoren den Spannungsbogen stetig steigen und vermitteln sehr gut die Gefahr, die hinter all den Machenschaften steht. Es geht um Gier und Macht und wie manche Katzen versuchen ihre Interessen mit allen Mitteln durchzusetzen. Dabei war es interessant zu beobachten, wie die einzelnen Katzen sich entwickeln und reifer werden. Ich finde es toll, Feuerherz bei jedem seiner Schritte begleiten zu können und mit ihm mit zu fiebern, zu trauern oder zusammen mit ihm wütend zu sein.

Generell sind die Charaktere einfach herrlich liebevoll dargestellt und jede Katze entwickelt sich stets weiter. Sie werden erwachsener und lernen mit ihren Ängsten und Zweifeln umzugehen. Sie lernen das Kämpfen und das Überleben in einer Welt, die sich von Tag zu Tag gravierend verändern kann und dann nichts mehr so ist wie es einmal war. Die Autoren arbeiten mit so viel Sorgfalt und Genauigkeit an jeder Katze und in jedem Band. Es macht einfach Spaß, die Welt aus der Sicht der Katzen zu betrachten.

In diesem Band von Warrior Cats passiert sehr viel, aber nicht zu viel. Zu keiner Zeit fand ich die Geschehnisse als zu überladen. "Geheimnis des Waldes" deckt viele Geheimnisse rund um die Clans auf und ist von Anfang an bis zur letzten Seite spannend. Und trotzdem schafften es die Autoren Emotionen bei mir zu wecken. Mittlerweile fühle ich mich so mit den Katzen des DonnerClans verbunden, dass ich am Ende meine Tränen nicht zurückhalten konnte. Das Ende war einfach so überraschend.

Den einzigen Kritikpunkt, den ich vielleicht nennen kann ist, dass ich die ein oder andere Situation als etwas zu sehr in die Länge gezogen empfunden habe, aber das hat den Unterhaltungswert absolut nicht beeinträchtigt. Für mich ist der 3. Band der Serie trotzdem der emotionalste Band, in dem am meisten passiert.

Zitat
Ihre Augen glänzten im Mondlich, als sie die Anführer von SchattenClan und FlussClan ansah. Nachtstern wich ihrem Blick aus, und Streifenstern senkte den Kopf, sein Ausdruck war undurchdringlich. (Seite 30)

Fazit
Ein wundervolles Buch, dass nicht nur für Kinder und Jugendliche geeignet ist. Ich konnte zwischen den Zeilen hervorragend die versteckte Kritik an der heutigen Gesellschaft erkennen. Macht und Geld regieren vielleicht die Welt, aber solange es noch kleine Stimmen gibt, die sich dagegen erheben, wird sich Menschlichkeit immer durchsetzen. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein Roman über Freundschaft und Familie

Warrior Cats. Feuer und Eis
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Klappentext
Aus Feuerpfote, dem jungen Schüler des Donnerclans, ist Feuerherz geworden, ein mutiger Krieger. Als der Winter kommt, spitzt sich die Situation im Wald zu: Hunger und Not, geheime Bündnisse ...

Klappentext
Aus Feuerpfote, dem jungen Schüler des Donnerclans, ist Feuerherz geworden, ein mutiger Krieger. Als der Winter kommt, spitzt sich die Situation im Wald zu: Hunger und Not, geheime Bündnisse und Machtgier bedrohen den Frieden zwischen den vier KatzenClans. Ausgerechnet jetzt verstrickt sich Feuerherz' bester Freund Graustreif in eine gefährliche Liebe. Die Freundschaft der beiden wird auf eine harte Probe gestellt ...

Einstieg ins Buch
ORANGE LEUCHTENDE Flammen züngelten in der kalten Luft, warfen Funken in den nächtlichen Himmel. ...

Meine Meinung
Sie haben es geschafft. Endlich sind Feuerherz und Graustreif zu Kriegern ernannt worden und können von jetzt an ihren Clan mit all ihrer Kraft und den kämpferischen Fähigkeit verteidigen. Allerdings brodelt sich im Wald der Clans so einiges zusammen. Die Stimmung unter den Clans ist angespannt. Der SchattenClan und der FlussClan scheinen sich zu verbünden, doch das würde das Gleichgewicht des Waldes zerstören. Es hat immer vier KatzenClans gegeben und Blaustern, die Anführerin des DonnerClans, beobachtet den wahrscheinlichen Zusammenschluss mit großer Sorge. Zusätzlich steht der Winter bevor und die Nahrung wird knapp. Und auch innerhalb des DonnerClans ist auch nicht alles in Ordnung. Feuerherz und Graustreif haben den zweiten Anführer des Clans, Tigerstern, fest im Blick. Plant er einen Verrat? Wer wird Feuerherz glauben wenn er seine Zweifel äußert? Er hat es noch immer nicht leicht im Clan und wird von vielen Katzen noch als Hauskatze gesehen. Das Treffen mit Feuerherz' Schwester Prinzessin macht es für ihn nicht leichter. Aber Familie bleibt nun mal Familie und Feuerherz wird sich einen Weg suchen, sich für den Clan zu beweisen.

Der zweite Teil der Staffel schließt direkt an den ersten Teil "In die Wildnis" an und ich war sofort wieder im Mittelpunkt der Geschichte. Es fiel mir auch nicht mehr so schwer die einzelnen Katzen auseinander zu halten, weil ich im ersten Band schon gut verinnerlicht hatte, wer zu welchem Clan gehört. Erin Hunter hat die Charaktere hervorragend ausgearbeitet. Jede Katze hat ihren eigenen Charakter mit ihren ganz persönlichen Stärken und Schwächen. Jede Katze hat ihr ganz besonderes Schicksal. Und je mehr ich die Katzen kennen lerne, desto mehr schließe ich sie ins Herz. Der bildliche Schreibstil half mir sehr dabei, mir alles wunderbar vorstellen zu können. Nicht nur die Katzen an sich, sondern auch die Umgebung wie das Baumgeviert, an dem die großen Versammlungen stattfinden oder auch die verschiedenen Lager der Clans.

In "Feuer und Eis" fand ich sehr gut, dass der Fokus auf Feuerherz gelegt wurde, der mit seinen Zweifeln und Ängsten fast ganz allein zurecht kommen muss. Nur sein Freund Graustreif steht hinter ihm, doch als auch er in eine verzwickte Situation gerät, muss Graustreif sich um seinen eigenen Kram kümmern. Trotzdem erzählt das Buch eine Geschichte von wahrer Freundschaft und Vertrauen, aber auch davon, dass Familienbande stärker sind als alle Regeln der Welt. Feuerherz muss lernen, dass nicht jeder Loyalität gleich auslegt und so muss er sich immer wieder neu für den Clan beweisen und zeigen, dass er eben doch mehr als ein Hauskätzchen ist.

Das Buch ließ sich flüssig lesen und die 30 Kapitel hatten jedes für sich eine angenehme Länge. Dennoch ist der zweite Teil insgesamt etwas ruhiger gestaltet und ein Spannungsbogen baut sich nicht so richtig auf. Es geht viel mehr um die Entwicklung der Clans und der Katzen selbst. Für mich hat das dem Unterhaltungswert keinen Abbruch getan und das Lesen hat mir trotzdem Spaß gemacht.

Zitat
Feuerherz entspannte sich, sein Schulterfell glättete sich. Er wusste inzwischen, wie es war, in einer richtigen Schlacht zu kämpfen, und so bewunderte er den Mut seiner Anführerin, dass sie diese beiden großen Krieger herausgefordert hatte. (Seite 39)

Fazit
Ein Roman über Freundschaft, Vertrauen und Familie, der kein Herz unberührt lässt. Nicht nur für Katzen-Fans ein Muss. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Der nächste spannende Fall für die Virals!

VIRALS - Nur die Tote kennt die Wahrheit
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Klappentext
Die vierzehnjährige Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: den Instinkt für Verbrechen und den unbedingten Willen, ...

Klappentext
Die vierzehnjährige Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: den Instinkt für Verbrechen und den unbedingten Willen, diese aufzuklären ...
Das Forschungslabor, in dem Torys Vater arbeitet, soll geschlossen werden. Tory weiß: Will sie nicht umziehen und von ihren Freunden getrennt werden, muss sie Geld beschaffen - und zwar eine beträchtliche Summe, um das Labor vor dem Aus zu retten. Wie der Zufall es will, stößt Tory in dieser Situation auf geheime Dokumente, die auf den legendären Piratenschatz der Anne Bonny hinweisen. Tory beschließt, das Unmögliche zu versuchen, und den jahrhundertealten Spuren zu folgen. Doch auch andere sind hinter dem Erbe der Piratin her. Torys Gegner sind skrupellos, hoch gefährlich und zu allem bereit, um selbst an den Schatz zu kommen ...

Einstieg ins Buch
Kanonendonner in der Ferne. Bumm! Bumm! ...

Meine Meinung
Das Forschungslabor, in dem Torys Vater arbeitet soll geschlossen werden. Nachdem die vier Freunde Tory, Hiram, Ben und Shelton die illegalen Arbeiten von Dr. Kersten aufgedeckt hatten, ist die Forschungseinrichtung nicht mehr geheim und die Geldgeber beendeten die Unterstützung. Für die vier jungen Leute bedeutet das wahrscheinlich das Ende ihrer gemeinsamen Zeit und das wollen sie auf keinen Fall zu lassen. Nach intensivem Überlegen und zufälligem Auffinden geheimer Dokumente, entscheidet Tory, dass sie den legendären Schatz der Piratin Anne Bonny finden will und ihre Freunde helfen ihr dabei ihren Plan in die Tat umzusetzen. Rund um Loggerhead Island suchen die vier Freunde nach Hinweisen. Nebenbei müssen sie sich noch mit der Schule und ihren Eltern rumschlagen. Ihre geheimen Fähigkeiten, die sie von der Infizierung mir einem Virus haben, müssen sie dabei unter allen Umständen geheim halten. Das bedeutet eine Menge Druck und fast das Ende ihrer Freundschaft.

Gleich nach dem Beginn der Geschichte war ich wieder total von den Geschehnissen gefesselt. Mit jedem Schritt, den die vier Freunde dem Piratenschatz näher kommen und mit jedem Rätsel, dass sie dafür lösen müssen, wurde ich neugieriger auf das Ende. Würden sie es wirklich schaffen den Schatz zu finden? Und werden sie ihre geheimen Fähigkeiten geheim halten können? Natürlich werden sich die vier im Laufe der Zeit ihren Fähigkeiten immer bewusster und würden sie nur zu gern öfter einsetzen. Da Tory und ihre Freunde in der Schule als Außenseiter gelten, wären die Fähigkeiten sehr nützlich um die Mitschüler in die Schranken zu weisen. Doch sie müssen noch herausfinden, welche Auswirkungen die neuen Fähigkeiten eigentlich auf ihren Körper haben und wie sie sie endlich gezielt hervorrufen können. Kathy Reichs hat auch in diesem Buch eine jugendliche Sprache gewählt, was ich sehr authentisch finde. Die Charaktere habe ich bereits im ersten Band ins Herz geschlossen und ich fand es spannend ihre Abenteuer weiter zu verfolgen. Jeder mit seinen eigenen Stärken und Schwächen ist ein liebenswerter Charakter.

Stück für Stück baut sich der Spannungsbogen auf bis sich am Ende die Ereignisse fast überschlagen und ein tolles Finale bieten. Die Rätsel, die Fallen und die überraschenden Wendungen fand ich klasse. Sehr gut fand ich die einzelnen Hinweise, die Kathy Reichs geschickt streut um den Leser in die eine oder andere Richtung zu lenken und am Ende ist es dann doch alles ganz anders. Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, was auch an den tollen Cliffhangern am Ende jedes Kapitels liegt, die mich quasi zum Weiterlesen gezwungen haben. Der flüssige Schreibstil und der herzliche Humor haben ihren Teil dazu beigetragen.

An die übersinnlichen Fähigkeiten von Tory und Co habe ich mich bereits gewöhnt, aber ich kann mir gut vorstellen, das das nicht für jeden Leser etwas ist. Der Mix der Genres Thriller und Science Fiction stößt bei vielen Menschen vielleicht auf Widerstand, während es mir überhaupt nichts ausmacht. Ich fand dadurch den Unterhaltungswert eher noch besser. Im Vordergrund steht auch eher die Entwicklung vom Jugendlichen zum jungen Erwachsenen, mit all den Ängsten und Zweifeln, die dazu gehören. Ich denke, damit kann sich auch ein erwachsener Leser gut identifizieren, weswegen das Buch auch nicht unbedingt nur etwas für Jugendliche ist.

Zitat
Wahrscheinlich fragt ihr euch jetzt, wovon ich überhaupt rede. Oder ihr habt euch schon entschieden, dass ich nicht alle Tassen im Schrank habe, und legt das Buch lieber wieder beiseite. Das kann ich euch nicht verübeln. Vor ein paar Monaten hätte ich dasselbe getan. (Seite 16)

Fazit
Ein gelungenes Jugendbuch, das auch Erwachsenen viel Unterhaltung bietet und eine gute Mischung aus Thriller und Science Fiction darstellt. Ein Buch über Vertrauen in sich selbst, Freundschaft und das Erwachsenwerden. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Guter Auftakt der Jugendbuch-Serie

VIRALS - Tote können nicht mehr reden
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Klappentext
Die vierzehnjährige Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: den Instinkt für Verbrechen und den unbedingten Willen, ...

Klappentext
Die vierzehnjährige Tory Brennan ist die Nichte der berühmten forensischen Anthropologin Tempe Brennan. Mit ihr teilt sie zwei Dinge: den Instinkt für Verbrechen und den unbedingten Willen, diese aufzuklären ...
Als Tory auf einer einsamen Insel die vergrabenen Knochen eines jungen Mädchens findet, ist sie fest entschlossen, die Identität des Mädchens zu lüften. Doch das erweist sich als gefährlicher als erwartet, denn Tory und ihre Freunde sind einem Mord auf die Spur gekommen, der nie aufgeklärt wurde. Die Spuren des Verbrechens reichen bis in die Gegenwart, bis in ein Labor, in dem geheime Experimente mit dem gefährlichen Parvovirus vorgenommen werden ...

Einstieg ins Buch
Ein Gewehrschuss ist das lauteste Geräusch des Universums. Vor allem, wenn die Kugel dir entgegenfliegt. ...

Meine Meinung
Victoria Brennan, von allen Tory genannt, ist die Großnichte der berühmten Anthropologin Temperance Brennan. Und Tory hat die gleiche Neugier und den gleichen Sinn für Gerechtigkeit wie ihre Tante. Als Tory mit ihren Freunden Hiram, Ben und Shelton mal wieder durch die Gegend zieht, finden sie die Erkennungsmarke eines Soldaten aus dem Vietnam-Krieg. Torys Neugier ist geweckt. Wie kommt die Marke dorthin und wer war der junge Soldat? Gibt es noch mehr Marken auf der Insel? Die vier Jugendlichen durchsuchen systematisch die Gebiete auf der Insel. Sie finden zwar keine Marke mehr, dafür aber den Knochen eines Mädchens, das vor Jahrzehnten ermordet wurde. Torys Vater Kit arbeitet in einem Labor auf der Insel und die vier Freunde machen sich auf den Weg dorthin. Vielleicht können Sie die Geräte dort benutzen um mehr über den Knochen herauszufinden. Im Labor angekommen, bricht das Chaos aus. Sie befreien einen Hund und infizieren sich mit einem gefährlichen Virus. Von da an ist nichts mehr wie es war. Und dann ist da auch noch jemand, der mit allen Mitteln verhindern will, dass der Mord an dem Mädchen aufgeklärt wird. Fast zu spät begreifen die vier Freunde, dass sie in echter Gefahr schweben.

Kathy Reichs hat hier einen sehr spannenden Jugendthriller geschrieben, der auch Erwachsenen eine Menge Unterhaltung bietet. Die Charaktere hat sie sehr liebevoll und authentisch dargestellt. Jeder der vier Freunde hat seine ganz speziellen Eigenschaften bekommen: Hiram ist der Nerd der Gruppe und weiß alles über Computer, Ben kommt aus gutem Haus und ist mit seinem Boot immer dann zuständig, wenn etwas transportiert werden muss, vor Shelton ist kein Schloss sicher und Tory ist mit ihrem Instinkt die heimliche Anführerin der Gruppe. Alle vier ergänzen sich ausgezeichnet.

Der Schreibstil ist hier viel lockerer als bei den anderen Büchern von Kathy Reichs und mit viel weniger Fremdwörtern durchsetzt. Die Schreibweise ist sehr an die Zielgruppe Jugend angepasst, aber trotzdem hat es mir großen Spaß gemacht, die Erlebnisse der vier Jugendlichen zu verfolgen. Ich finde, dass Kathy Reichs der Sprung vom Thriller zum Jugendthriller fantastisch gelungen ist und kann nur jedem empfehlen die Bücher zu lesen. Wie für Kathy Reichs typisch gibt es am Ende jedes Kapitels einen tollen Cliffhanger, der mich immer zum Weiterlesen zwingt.

Die Entwicklung des Plots hat mich überrascht, denn ab einem bestimmten Punkt im Buch mischt sich der Thriller ein bisschen mit dem Science Fiction Genre. Diese Mischung ist aber wichtig für den weiteren Verlauf der Geschichte und deshalb hat es mich auch nicht gestört. Die Idee finde ich auch nicht zu abgehoben und absolut unvorstellbar. Sicherlich gibt es irgendwann Viren, die eventuell auch unsere Genstruktur verändern können. Ich bin grundsätzlich offen für alles und lasse mich gerne überraschen, aber ich kann mir vorstellen, dass das nicht für jeden Leser eine interessante Mischung ist. Wer also die Infizierung mit einem genveränderndem Virus umgehen kann, der wird an diesem Buch seine Freude haben. Wer nur auf einen Abenteuerroman hofft, der sollte lieber gleich die Finger davon lassen. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, zumal auch die überraschenden Wendungen und das Ende nicht vorhersehbar waren.

Zitat
Eine geheimnisvolle Stimmung nahm uns gefangen. Etwas Ursprüngliches. Ungezähmtes. Wildes. Loggerhead Island. (Seite 41)

Fazit
Eine gelungene Mischung aus Thriller und Science Fiction mit viel Action und fesselnden Handlungen. Ein Buch über das Zurechtfinden in der Welt, über Verlust und Freundschaft. Ich freue mich schon auf den 2. Band und auf die nächsten Abenteuer der vier Freunde. Von mir eine klare Leseempfehlung!