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Veröffentlicht am 12.09.2017

Schöner Katzen-Abenteuer-Roman

Warrior Cats. In die Wildnis
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Klappentext
Jenseits der Menschen, tief verborgen im Wald, leben vier wilde KatzenClans. Voller Sehnsucht nach Freiheit verlässt Hauskater Sammy seine Zweibeiner, um sich dem DonnerClan anzuschließen.Er ...

Klappentext
Jenseits der Menschen, tief verborgen im Wald, leben vier wilde KatzenClans. Voller Sehnsucht nach Freiheit verlässt Hauskater Sammy seine Zweibeiner, um sich dem DonnerClan anzuschließen.Er genießt das stürmische Leben des Waldes in vollen Zügen. Doch nicht alle Katzen trauen ihm, denn die Zeichen im Wald stehen auf Kampf. So kommt die Zeit, in der sich Sammy, der nun den Namen Feuerpfote trägt, beweisen muss ...

Einstieg ins Buch
DAS LICHT des halben Mondes glänzte auf den Granitfelsen und verwandelte sie in Silber. ...

Meine Meinung
Der kleine Kater Sammy wohnt als Hauskatze bei seinen Menschen und genießt dort all die Vorteile, die ihm die Menschen bieten. Doch wie vermutlich alle Katzen träumt auch er gelegentlich vom Mäusejagen und der großen Freiheit. Als er auf den kleinen wilden Kater Graupfote trifft, lässt sich Sammy nichts gefallen und verteidigt sich so gut er kann. Schwer beeindruckt schlägt Graupfote Sammy vor mit ihm in den Wald zu kommen. Graupfote erzählt ihm vom Leben im Wald und von seinem Clan. Der DonnerClan würde Sammy sicher aufnehmen und ihn zu einem echten Krieger ausbilden. Sammy entscheidet sich für diese einzigartige Chance und für ein Leben in Freiheit.

Sammy wird zu Feuerpfote und vom Clan in den Stand eines Schülers erhoben. Mit Ende seiner Ausbildung wird er zum Krieger ernannt. Feuerpfote hat es nicht leicht sich in den Clan einzufügen, weil er ein Hauskätzchen ist und wohl kaum die gleiche Loyalität an den Tag legen kann wie eine im Clan geborene Katze. Doch die Anführerin Blaustern glaubt an Feuerpfote und wird nicht enttäuscht.

Hinter Erin Hunter verbirgt sich ein Team von 3 Autoren, denen ein wunderschöner Roman gelungen ist. Die verschiedenen Charaktere sind detailliert und liebevoll ausgearbeitet, die bildhafte und leichte Schreibweise machte es mir sehr einfach in die Welt der Clans abzutauchen. Ich lernte viel über die Lebensphilosophie und die kämpferische Natur der Katzen, über die verschiedenen Lebensräume der Clans und deren Vorzüge und vor allem über den unglaublichen Gemeinschaftssinn innerhalb der Clans. Besonders bemerkenswert finde ich die unterschiedlichen Wesenszüge der einzelnen Katzen, durch die die Aufgabenverteilung im Clan auch plausibel ist. Nicht jeder eignet sich als Krieger und Heilerkatzen braucht der Clan ja schließlich auch.

Das Einzige, was am Anfang etwas anstrengend ist, sind die vielen verschiedenen Namen der Katzen in den verschiedenen Clans. Ich konnte mir gar nicht so schnell merken, wer nun wohin gehört. Zum Glück gibt es für Leute wie mich aber gleich vorn im Buch eine Übersicht aller Clans und Namen. Nach ein paar Kapiteln konnte ich die Katzen allerdings auch ohne die Übersicht auseinander halten.

Erin Hunter hat hier ein Buch geschaffen, dass zwischen den Zeilen vom täglichen Überleben erzählt und davon, herauszufinden, wohin man eigentlich gehört. Es erzählt von Vertrauen, Freundschaft und Aufrichtigkeit und davon auch mal an sich selbst zu glauben.

Zitat
Eine kühle Brise kam im Unterholz auf und zauste Sammys Fell. Er schauderte, aber nicht vor Kälte, sondern vor Aufregung wegen der unglaublichen Möglichkeiten, die sich vor ihm auftaten. (Seite 30)

Fazit
"In die Wildnis" von Erin Hunter ist ein wirklich schöner Katzenroman. Wer sich in dem Genre Fantasy heimisch fühlt, wird von diesem Roman begeistert sein. Wirkt das Buch oberflächlich eher wie ein Roman für Kinder, können Erwachsene so viel mehr aus diesem Roman mitnehmen. Ich freue mich schon auf weitere Bände der vier Clans und auf die Entwicklung der einzelnen Katzen. Von mir eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Sehr langatmig und wenig spannend

Der Verehrer
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Klappentext
Als in einem Waldstück die Leiche einer erst kürzlich ermordeten jungen Frau gefunden wird, stehen die Polizei und die Angehörigen der Toten vor einem Rätsel. Denn die Frau galt seit sechs ...

Klappentext
Als in einem Waldstück die Leiche einer erst kürzlich ermordeten jungen Frau gefunden wird, stehen die Polizei und die Angehörigen der Toten vor einem Rätsel. Denn die Frau galt seit sechs Jahren als spurlos verschwunden. Erst der Telefonanruf einer ehemaligen Urlaubsbekanntschaft liefert den ersten Anhaltspunkt für die Ermittlungen…

Einstieg ins Buch
Es war ein wundervolles Spiel, sich von ihm durch den Wald jagen zu lassen. ...

Meine Meinung
Leona ist mit ihrem Leben zufrieden. Sie ist seit 13 Jahren mit ihrem Mann Wolfgang verheiratet und ihr Job als Agentin in einem Verlag in Frankfurt macht ihr Spaß. Als sie erfährt, dass Wolfgang seit einem halben Jahr eine Affäre hat, bricht ihre kleine heile Welt zusammen. Sie weiß weder ein noch aus und ist einfach nur verletzt und enttäuscht. Sie hätte den Halt so dringend gebraucht. Eine Frau ist kürzlich vom Balkon gesprungen und Leona genau vor die Füße gefallen. Die Frau ist sofort tot.

Leona verrennt sich gedanklich in diesen Unfall. Sie freundet sich mit der Nachbarin Lydia, dem Bruder Robert und dem Ex-Mann der toten Frau Bernhard an. Die Nachbarin entpuppt sich schnell als sehr einsame und redebedürftige Frau, der Ex-Mann als Schwerenöter. Emotional lässt sich Leona von Robert, dem Bruder der Toten, trösten und auffangen. Sie fühlt sich wahrgenommen und begehrt, dadurch merkt sie allerdings zu spät in welche gefährlichen Fänge sie hier geraten ist.

Sehr langatmig ist der Weg der Trennung von Leona und Wolfgang. Manchmal rastet Leona einfach ohne ersichtlichen Grund gegenüber Wolfgang aus. Solche Momente haben mich immer etwas verblüfft, da Leona sonst einen sehr ruhigen und überlegten Charakter hat. Das war für mich immer wie ein gedankliches Stolpern und hat mich aus der Story geholt.

Wie auf dem Klappentext bereits erwähnt geht es neben der Hauptgeschichte auch um die Geschichte der jungen Frau Anna, die ermordet im Wald gefunden wird. Diese Geschichte verläuft parallel zur Hauptgeschichte, verwirrt aber nicht ein einziges Mal, da die Personen sehr unterschiedlich sind.

Die Schwester der ermordeten Frau macht sich nach dem Tod des Vaters auf die Suche nach der Wahrheit. Lisa will wissen was mit Anna passiert ist. Sie macht sich auf den Weg nach Frankfurt um Lydia zu besuchen, weil Lydia eine Urlaubsbekanntschaft von Lisa war. Lisa erhofft sich etwas aus dem Leben der toten Anna zu erfahren, denn wirklich nahe standen sich die beiden Schwestern nicht. Die Bewerkstelligung dieses Treffens ist sehr ausgedehnt erzählt. Ich hatte das Gefühl, dass es ewig gedauert hat bis Lisa und Lydia endlich aufeinander treffen. Hier hätte Charlotte Link etwa 80 Seiten sparen können.

Charlotte Link hat einen recht einfachen und verständlichen Schreibstil. In diesem Buch kamen mir die Protagonisten allerdings nicht sehr authentisch vor, weil ich mich mit keinem so richtig identifizieren konnte. Trotz der guten Darstellungsweise der Protagonisten finde ich die Charaktere sehr oberflächlich.

Ich konnte zwar alle Handlungen nachvollziehen, aber es gab eben keine Überraschungen. Alles kam am Ende genauso wie ich es mir gedacht hatte. Das hat mir den Spaß-Faktor etwas genommen, vor allem weil das Buch mich von Anfang an schon nicht so richtig gepackt hat.

Zitat:
Leona blieb sitzen, sah den beiden Männern nach, wie sie um die Hausecke verschwanden. Unweit von ihr sang eine Amsel in den höchsten Tönen. Der Kirschbaum mitten im Garten stand in voller Blüte. Es war ein vollkommener Tag. Er erfüllte Leona um so mehr mit Traurigkeit, als er so unverdrossen etwas vorgaukelte, was mit der Wirklichkeit nicht im mindesten im Einklang stand. (Seite 314)

Fazit
„Der Verehrer“ ist das erste Buch, das ich von Charlotte Link gelesen habe. Der erste Teil des Buches plätscherte so vor sich hin, ließ sich zwar flüssig lesen, aber sonderlich spannend war es nicht. Zur Mitte hin entwickelte sich die Geschichte recht gut und nahm an Fahrt auf. Leider fiel die Spannung ziemlich schnell wieder ab und die Geschichte plätscherte dem Ende entgegen. Ich bin durchaus der Meinung, dass das Buch auch 80-100 Seiten kürzer hätte sein können, ohne, dass es der Handlung geschadet hätte. Da die Grundidee aber solide und der Verlauf der Geschichte nachvollziehbar ist, möchte ich nicht sagen, dass das Buch nicht lesenswert ist.

Knallharte Thriller-Fans werden sich gerade auf den ersten und letzten 150 Seiten gelegentlich langweilen und sich fragen wann die Geschichte denn voran geht. Leser, die gerne ganz entspannt einen Roman lesen, der ein klein wenig Spannung in sich hat, sind hier gut beraten. Von mir eine verhaltene Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Wunderschöner Fantasyroman - auch für Erwachsene

Tintenwelt 1. Tintenherz
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Klappentext
„Die Dunkelheit war blass vom Regen und der Fremde war kaum mehr als ein Schatten. Nur sein Gesicht leuchtete zu Meggie herüber…“ Wer ist Staubfinger, der Fremde, wirklich? Und wer ist Capricorn, ...

Klappentext
„Die Dunkelheit war blass vom Regen und der Fremde war kaum mehr als ein Schatten. Nur sein Gesicht leuchtete zu Meggie herüber…“ Wer ist Staubfinger, der Fremde, wirklich? Und wer ist Capricorn, wer Zauberzunge? Antworten findet Meggie in einem alten ligurischen Bergdorf – und in einem Buch.

Einstieg ins Buch
Es fiel Regen in jener Nacht, ein feiner, wispernder Regen ...

Meine Meinung
Meggie liest für ihr Leben gern und weil ihr Vater Mo alten und kaputten Büchern wieder ein neues Gesicht gibt, hat sie von Anfang an eine starke Bindung zu Büchern. Als mitten in der Nacht ein Mann im Regen vor ihrem Haus steht, ahnt sie gleich, dass das nichts Gutes heißen kann. Der alte Freund ihres Vaters, genannt Staubfinger, warnt Mo vor etwas, das Meggie nicht versteht. Sie stellt fest, dass sie relativ wenig über ihre Vergangenheit weiß. Wo ist ihre Mutter? Was ist mit ihr passiert? Wieso liest Mo ihr nie Geschichten vor? Warum ziehen Mo und Meggie so oft um? Dass sie immer von Stadt zu Stadt ziehen machte sie immer daran fest, dass Mo zu den Auftraggebern reisen muss, die ihn für die Restaurierung ihrer Bücher haben wollen. Doch sie findet heraus, dass Mo vor irgendetwas flieht. Das ungute Gefühl, das Meggie beschleicht, ist hier sofort zu mir durchgedrungen, ohne, dass es erwähnt werden musste.

Erst durch das Auftauchen von Staubfinger erfährt Meggie, dass Mo spezielle Begabungen hat. Sie wünscht sich diese Begabungen so sehr und stellt es sich faszinierend vor, die Geschichten, die sie liest zum Leben zu erwecken. Meggie unterschätzt jedoch die Gefahr dieser Fähigkeit, da man nie genau vorhersehen kann, was passiert, wenn man laut liest.

Zentral ist hier der innere Kampf von Meggie, die sich zu gerne in die geheimnisvolle Welt der Bücher zurückzieht. Meggie wechselt zwischen erwachsenen Entscheidungen und kindlicher Naivität. Sie muss feststellen, dass die Welten aus Büchern nur schön sind, wenn sie der eigenen Fantasie entspringen. Werden solche Fantasie-Welten real, bleibt wenig Platz für Helden und wenn man selbst der Held sein muss, ist das gar nicht so leicht.

Insgesamt konnte ich der Geschichte einwandfrei folgen, sie ist in sich schlüssig und rund. Es gibt immer mal kleine Verschnaufpausen zwischen den einzelnen Aktionen, doch gleich darauf passiert schon wieder etwas Neues, sodass ich ständig auf der Hut sein musste was als nächstes passiert. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen hat Cornelia Funke sehr gut herausgearbeitet und obwohl immer wieder die eine oder andere Person mit ins Spiel kommt, wurde mir das nie zu viel. Die Kapitel haben alle eine angenehme Länge und der Lesefluss wird durch nichts gestört. Ich konnte den Standpunkt jeder Person verstehen und habe mit allen mitgelitten. Jede Person ist sehr authentisch und überzeugt durch die von Cornelia Funke vergebenen, sehr passenden Eigenschaften.

Am Ende findet Meggie auf all ihre Fragen die Antworten, doch durch das Erlebte wird ihr Leben nie mehr so sein wie es einmal war. Ein überraschendes Ende gab es hier nicht, eher eins, das die Erwartungen erfüllt hat.

Zitat
„Capricorn kann keine Bücher binden wie Dein Vater“, fuhr Staubfinger fort. „Er versteht sich auf nichts besonders gut, nur auf das eine: das Angstmachen. Darin ist er Meister. Er lebt davon. Obwohl ich glaube, dass er selbst gar nicht weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Angst einem die Glieder lähmt und klein macht. Aber er weiß ganz genau, wie man sie ruft und verbreitet. In Häusern und Betten, in Herzen und Köpfen. Seine Männer tragen die Angst aus wie schwarze Post, sie schieben sie unter die Türen und in die Briefkästen, pinseln sie an Mauern und Stalltüren, bis sie sich ganz von selbst verbreitet, lautlos und stinkend wie die Pest.“(Seite 35)

Fazit
Der Roman „Tintenherz“ zeigt sehr lebhaft, wie Ereignisse im Leben die eigene Entwicklung beeinflussen können. Cornelia Funke schafft es hervorragend den Leser an der Entwicklung von Meggie teilhaben zu lassen und zeigt deutlich auf wie schwer Entscheidungen sein können. Meggie schafft es die Stimmen um sich herum auszublenden und auf ihre eigene Stimme zu hören. Ich finde das sollten wir auch im echten Leben öfter tun.

Der Roman wird Leser ansprechen, die sich gerne in andere Welten entführen lassen und auch mal der Realität entfliehen. Wer kein Problem mit Feen und Mardern mit Teufelshörnern hat, kann hier seiner Fantasie freien Lauf lassen.

Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung, da es mich aus der Realität in eine Welt aus Zauberei und Spannung entführt hat. Ich konnte mich sehr gut in Meggie, aber auch in die anderen Figuren hineinversetzen. Oft war ich völlig in der Geschichte verloren und habe die Welt um mich herum komplett ausgeblendet. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Eindrucksvoller Thriller mit Science-Fiction-Charakter

Der Rabenmann
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Klappentext
Das Böse stirbt niemals.
John Calvino ist erst 14, als seine gesamte Familie vom Rabenmann ermordet wird. Es gelingt ihm, den Täter zu erschießen. Doch zwei Jahrzehnte später kommt es erneut ...

Klappentext
Das Böse stirbt niemals.
John Calvino ist erst 14, als seine gesamte Familie vom Rabenmann ermordet wird. Es gelingt ihm, den Täter zu erschießen. Doch zwei Jahrzehnte später kommt es erneut zu einem Mordfall, der eindeutig die Handschrift des Rabenmanns erkennen lässt. Und John, der mittlerweile selbst Familienvater ist, spürt, dass seine Liebsten als nächste Opfer auserkoren sind…

Zwei Jahrzehnte ist es her, dass Alton Turner Blackwood, der Rabenmann, vier Familien brutal ermordet. Seine blutige Serie endet erst als der vierzehnjährige Sohn der letzten Familie ihn erschoss: John Calvino.

Doch nun taucht plötzlich ein Mörder auf, der die Untaten von einst exakt kopiert. John, der damals die eigene Familie nicht mehr retten konnte und seitdem schwer gezeichnet ist, ermittelt als Polizist in dem Fall. Voller Entsetzen entdeckt er, dass der Täter offensichtlich feststeht: Es war wohl der vierzehnjährige Sohn der Familie, der seine engsten Angehörigen grausam tötete. Als Detective hält sich John sonst nur an klare Fakten. Aber könnte dieser Junge – bislang ein braver Musterschüler – tatsächlich vom Bösen besessen sein? Und wenn ja: Wie sollten John, seine Frau und ihre drei Kinder der Rache des Rabenmanns entrinnen?

Einstieg ins Buch
In welchem Jahr sich diese Ereignisse abspielten, ist ohne Bedeutung. Wo sie geschahen ebenfalls. ...

Meine Meinung
Dean Koontz ist einer meiner absoluten Lieblingsschriftsteller. Noch nie habe ich ein Buch von ihm gelesen, dass langweilig war oder am Ende nicht plausibel von ihm gelöst wurde. Seine Thriller finde ich immer spannend und äußerst verstörend. Oft frage ich mich, wie er sich solche grausamen Geschichten nur ausdenken kann.

„Der Rabenmann“ enthält viel Spannung und ist sehr nervenaufreibend. Trotzdem rennt die Geschichte nicht in eins durch. Vielmehr sind es mehrere Auf und Abs, die jedoch keinen Moment der Langeweile aufkommen lassen. Die Kapitel sind nie zu lang und haben immer einen schönen Cliffhanger am Ende. Ich konnte gar nicht schnell genug die Seiten umblättern um weiterzulesen.

Die Charaktere hat Dean Koontz wieder meisterlich erschaffen: John mit all seinen Zweifeln und Ängsten wirkt als Detective sehr menschlich und ich konnte mich schnell mit ihm identifizieren. Sein Kampf gegen seine persönlichen inneren Dämonen habe ich hautnah miterlebt und nachempfunden. Auch die Kinder, die nicht unbedingt zu den Hauptpersonen der Geschichte gehören, sind von Dean Koontz keinesfalls oberflächlich und lapidar dargestellt worden. Jedes Kind in der Geschichte hat seine eigenen grausamen Albträume, Ängste und Hoffnungen. Diese Emotionen werden sehr gut transportiert.

Die Geschichte an sich ist ein Wettlauf mit der Zeit, in der ich mich die ganze Zeit fragte, wer am Ende der Sieger sein würde. Nach und nach nimmt die Familie um John herum seltsame Dinge wahr. Paranormale Dinge, die auch leicht als Einbildung abgetan werden könnten, aber lässt man sich darauf ein, sind diese Dinge unfassbar gruselig. Die Spannung wird hier dadurch aufgebaut, dass man sich fragt, wie John es schaffen will seine Familie vor etwas zu beschützen, dass durch keine Pistolenkugel aufzuhalten ist.

Zwischendurch gibt es Kapitel, die Einblicke in das alte Tagebuch von Alton Turner Blackwood geben. Das finde ich sehr gelungen, denn dadurch wird dieser fiese Zeitgenosse greifbar und anwesend. Die Skrupellosigkeit des Mörders hat mich erschreckt und die Bedrohung wurde auch für mich zu einem fast realen Gefühl.

Das Ende der Geschichte hat mich dennoch überrascht. Dean Koontz hat es geschafft ein plausibles Ende zu gestalten ohne, dass ich dabei über den Ausgang hätte enttäuscht sein müssen. Sehr gelungen finde ich die Kombination von Horror und Thriller mit einem Hauch Fantasy.

Zitat
Dem Personal war es verboten, mit ihm zu sprechen, und er selbst durfte niemanden ansprechen. Hätte ein Bediensteter gegen diese Regel verstoßen, so hätte man ihn hinausgeworfen. Der Alte bezahlte seine Leute ausgesprochen gut, nicht nur, damit sie nicht mit dem Jungen sprachen, sondern auch, damit nichts über dessen Existenz und über das, was in Crown Hill geschah, nach außen drang. Keiner hätte es riskiert, seine Stelle zu verlieren. (Seite 57)

Fazit
„Der Rabenmann“ ist ein meisterlicher Thriller mit einer sehr gut durchdachten Geschichte. Der spannende Schreibstil lässt seine Leser nicht mehr los. Eindrucksvoll schafft Dean Koontz es mit diesem Thriller wieder bis zur letzten Seite eine gruselige Atmosphäre zu schaffen, in dem er geschickt die Ängste anspricht, die jeder von uns kennt. Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein herrlich berührender Roman

Wie ein einziger Tag
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Klappentext
Sie waren siebzehn, und der Sommer schien so unendlich wie ihre Liebe: aber als Allie mit ihrer Familie den verträumten Urlaubsort verläßt, verschwindet sie auch aus Noahs Leben, vierzehn Jahre ...

Klappentext
Sie waren siebzehn, und der Sommer schien so unendlich wie ihre Liebe: aber als Allie mit ihrer Familie den verträumten Urlaubsort verläßt, verschwindet sie auch aus Noahs Leben, vierzehn Jahre lang. Dann aber will Allie, die inzwischen verlobt ist und kurz vor der Hochzeit steht, noch einmal den Mann sehen, den sie nie vergessen konnte. Das Wiedersehen mit Noah wird für Allie zu eine Begegnung mit sich selbst und jener unwiderstehlichen Energie, die nur wahre Liebe birgt. Und dann erfährt diese wundervoll einfühlsame Geschichte eine ungeahnte Wendung…

Einstieg ins Buch
Wer bin ich? Und wie, so frage ich mich, wird diese Geschichte enden? ...

Meine Meinung
Dieser Roman von Nicholas Sparks hat wieder alles, was ich von einem Sparks-Roman erwarte. Große Gefühle ohne dabei kitschig zu sein und am Ende des Buches hatte ich wieder mal einen dicken Kloß im Hals.

Die Geschichte startet mit Noah. Ein Mann im Alter von 31 Jahren, der die Natur liebt und alles was mit ihr zu tun hat: Zelten, Wandern oder Paddeln auf dem Wasser. Noah ist bodenständig und hat sich vor kurzem ein Haus in seiner Heimatstadt New Bern gekauft. Es war ein altes verwittertes Haus direkt am Fluss und er fängt an es wieder aufzubauen. Er arbeitet wie ein Besessener damit er keine Zeit zum Nachdenken hat. Er erinnert sich allzu oft an Allie und die Zeit mit ihr vor vierzehn Jahren – in jeder freien Minute.

Sehr schnell wurde mir klar, dass Allie für Noah von Anfang an die Frau seiner Träume ist und er sie nie vergessen hat. Nicholas Sparks arbeitet hier mit sehr vielen Rückblenden, zum Beispiel wie Noah und Allie sich damals kennengelernt haben und wie sie den Sommer ihres Lebens gemeinsam verbracht haben. Nicholas Sparks schafft es hier mit einfachen Worten ganz klar zu vermitteln, dass diese Zeit etwas ganz Besonderes für Noah und Allie war.

Dann wechselt die Perspektive und die Geschichte wird aus der Sicht von Allie, 29, erzählt. Sie will in drei Wochen heiraten und will Noah davor noch einmal sehen. Allie macht sich auf den Weg und als sie in New Bern ankommt, darf man Teil ihrer Erinnerungen werden. Die Rückblenden erzählen von großer Zuneigung und dem sicheren Gefühl, dass die beiden seelenverwandt sein müssen. Das ist aber nicht der übliche Kitsch. Nicholas Sparks übertreibt nicht in der Beschreibung der Emotionen, sondern schafft es ganz allein über die Reaktionen von Allie eine ganz tiefe Verbundenheit zu Noah aufzuzeigen. Alleine durch die Gesten der beiden habe ich schnell gemerkt wie viel Respekt und Liebe sich die beiden entgegenbringen und dass sie einfach füreinander bestimmt sind. Ich wollte unbedingt wissen wie es mit den beiden ausgehen wird weil ich beide Protagonisten von Anfang an sympathisch fand.

Allie kommt am Haus von Noah an und die beiden verbringen zwei Tage voller Gespräche über den Sommer damals vor vierzehn Jahren, leckerem Essen und verwirrenden Gefühlen. Danach muss sich Allie entscheiden und diese Entscheidung macht sie sich nicht leicht. Besonders gut finde ich an dem Buch, dass ich mich komplett in der Story verlieren und in die Personen hineinversetzen konnte. Suchen wir nicht alle nach der großen Liebe oder hatten sie schon vor den Augen und mussten sie gehen lassen?

Zitat
Ich bin nicht verbittert über das, was geschehen ist. Im Gegenteil. Es ist ein tröstliches Gefühl zu wissen, dass unsere gemeinsame Zeit kein Traum war, sondern Wirklichkeit. Ich bin glücklich, dass uns das Schicksal zusammengeführt hat, auch wenn es nur für so kurze Zeit war. Und sollten wir uns je an einem fernen Ort wiedersehen, werde ich Dir freundlich zulächeln und mich an unseren Sommer erinnern, den Sommer, den wir unter Bäumen verbrachten, um voneinander zu lernen und an unserer Liebe zu wachsen. Und vielleicht wirst Du für einen kurzen Augenblick auch so empfinden, wirst zurücklächeln und Dich an die Zeit erinnern, die uns für immer verbindet.(Noah, Seite 144)

Fazit
Der Roman „Wie ein einziger Tag“ zeigt sehr schön, wie wichtig die kleinen Dinge im Leben sind. Nicht Reichtum oder Erfolg sind erstrebenswert, sondern Dinge zu genießen, die das Leben lebenswert machen. Die ganze Geschichte wirkt so echt, so nah. Sie wirkt wie direkt aus dem Leben gegriffen. Das ist die Kunst von Nicholas Sparks: Geschichten zu schreiben, die jedem passieren können. Er legt keinen Wert auf ein Happy-End, sondern auf ein realistisches Ende. Und das ist der Punkt, der ihn für mich von einem „Schnulzen-Schreiber“ unterscheidet.

Ich gebe hier eine ganz klare Leseempfehlung, denn das Buch hat mich auf eine ganz einzigartige Weise berührt und zu Tränen gerührt. Wer sich emotional nicht versteckt und sich auf Gefühle einlassen kann und will, für den ist dieses Buch genau das Richtige. Es ist keine Schnulze, aber herrlich berührend.