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Veröffentlicht am 03.05.2018

„Wenn du in Schwung bist, kriegt dich keiner“.

Der talentierte Mörder
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Amelia Sachs ist einem brutalen Mörder auf der Spur. In dem Kaufhaus in Brooklyn, in dem er in einer Starbucks-Filiale seelenruhig seine Sandwiches verspeist, will sie ihn stellen. Doch durch einen fürchterlichen ...

Amelia Sachs ist einem brutalen Mörder auf der Spur. In dem Kaufhaus in Brooklyn, in dem er in einer Starbucks-Filiale seelenruhig seine Sandwiches verspeist, will sie ihn stellen. Doch durch einen fürchterlichen Unfall, ist sie abgelenkt und der Killer flüchtet. Sie versucht alles, um den Mann, der von einer Rolltreppe verschluckt wurde, zu retten. Aber sie kann nicht verhindern, dass er an seinen furchtbaren Verletzungen durch das Getriebe, in das er gefallen ist, stirbt.

Lincoln hat seine Beratertätigkeit bei der Polizei an den Nagel gehängt und bildet jetzt Studenten aus. So kommt er, ohne dafür etwas getan zu haben, zu einer Praktikantin, die es sehr wohl an fundiertem Wissen und guten Schlussfolgerungen, mit ihm aufnehmen kann.

Amelia bittet Lincoln, der Witwe des Opfers, als Berater zur Seite zu stehen. Doch der Unfall entpuppt sich dann sehr schnell als Mordfall und der Mörder spielt ein perfides Spiel. Er verwandelt elektrische Geräte in Mordwerkzeuge und seiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Der nächste Mord ist schon geplant und so sind die Ermittler rund um die Uhr im Einsatz. Wo schlägt der Werkzeugmörder zu und wer ist sein nächstes Opfer?

Können Sachs, Rhyme und seine Praktikantin den wahnsinnigen Täter dingfest machen? Wer ist er? Die Ermittlungen sind aufwendig und nicht jede Spur führt zum gewünschten Ergebnis. Als dann der Durchbruch naht, passieren viele Dinge gleichzeitig.

Fazit:

Der Autor Jeffery Deaver hat hier den 12. Teil für sein Ermittlerduo Amelia Sachs und Lincoln Rhyme geschrieben. Der Fall ist vielschichtig und schwer zu durchschauen.

Die Spannung die anfangs recht hoch ist, fällt aber zwischenzeitlich ab, denn der Autor verliert sich in vielen Nebensächlichkeiten, die für den Mordfall völlig irrelevant sind. 100 Seiten weniger hätten der Spannung auf jeden Fall gutgetan. Danach fesselte mich das Buch wieder bis in die Fingerspitzen. So ein Ende hatte ich im Leben nicht erwartet.

Den Charakteren haucht Jeffery Deaver, wie gewohnt, sehr viel Leben ein. Die Gefühle, die Beweismittel, die Tatorte und vor allem die Personen werden sehr detailliert beschrieben. Das Kopfkino ist sofort eingeschaltet und ich kann spüren, wie der Mörder vorgeht und schaue ihm bei seinen Taten über die Schulter. Meine Lieblingsfigur ist und bleibt Lincoln Rhyme.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut lesbar. In diesem Fall sind mir zu viele Privatdinge aufgearbeitet worden. Ich mag es ja, über die Ermittler auch persönliches zu erfahren, aber hier nahm es dem Thriller ein wenig die Spannung und trat teilweise in Konkurrenz mit den eigentlich doch sehr interessanten und ungewöhnlichen Mordfällen. Manchmal ist weniger mehr.

Ich vergebe hier vier verdiente Sterne. Es ist nicht der beste Rhyme/Sachs Fall, aber er ist dennoch lesenswert.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Es fehlte ihm an Luft. Zwei Tage kämpfte es und dann war es nur noch tot. Tot, tot, tot.“

Und die Schuld trägt deinen Namen
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Die junge Kriminalhauptkommissarin, Emma Hansen die in Ludwigshafen arbeitet, macht sich auf den Weg zur Arbeit. Wie jeden Morgen grübelt sie dabei über dies und das nach. Im Moment aber beschäftigt sie ...

Die junge Kriminalhauptkommissarin, Emma Hansen die in Ludwigshafen arbeitet, macht sich auf den Weg zur Arbeit. Wie jeden Morgen grübelt sie dabei über dies und das nach. Im Moment aber beschäftigt sie ihr neuer Kollege, Matthias Roth. Was ist er für ein Mensch und warum ist er so zugeknöpft? Sie erschrak schon sehr, als er vorgestellt wurde und sie ihn ja schon kannte. Ihr Chef, Herr Hellmann, bemerkte sofort, dass Emma nicht gerade beseelt war, als sie dem neuen Kollegen dann gegenüberstand.

In Burrweiler in der schönen Pfalz an der südlichen Weinstraße wird ein Todesfall gemeldet. Emma und Matthias sollen das übernehmen, keine Zeit mehr für irgendwelche Grübeleien, die Beiden müssen nun an einem Strang ziehen und zusammenarbeiten. Der Winzer Alois Straubenhardt ist von seinem eigenen Traktor auf dem Teufelsberg, überfahren worden und es muss nun geklärt werden, war es ein Unfall oder ist hier ein Mord passiert. Die Idylle des kleinen Ortes trügt aber, hier ist nichts so, wie es sein sollte und auch das neue Mutter-Kind-Heim, das an die St.-Anna-Klinik angeschlossen und gerade in einem feierlichen Festakt eröffnet wird, kann da nicht von dem Bösen, was in diesem Dorf herrscht, ablenken.

In der Vergangenheit erfahren wir dann aus Sizilien. Eine junge hübsche Frau, die dann nach Burrweiler kommt und bei einem Pater in die Lehre geht, ist hier die Hauptfigur. Aber man spürt sofort, dass hier etwas nicht stimmt. Warum ist sie so traurig und warum sind ihre Eltern so gemein zu ihr?

Der Burrweiler Dorfpater Clemens Bauer, ist eigentlich überall zugegen. Aber nicht immer hat das was mit seinem Beruf zu tun. Was hat er zu vertuschen? Denn eins ist klar, er hat keine weiße Weste. Aber was hat er getan, dass er dann plötzlich im Visier des Mörders steht?

Auch die anderen Dorfbewohner scheinen alle ein Geheimnis in sich zu tragen. Jeder führt hier hinter dem Rücken des Anderen irgendetwas im Schilde. Aber sicher nichts Gutes! Nur der Täter weiß anscheinend, was hier gespielt wird.

Emma und Matthias tappen hier völlig im Dunkeln und wieder wird eine Leiche gefunden. Ist es Mord oder Selbstmord? Aber sie haben nicht viel Zeit, denn der Mörder lauert schon seinem nächsten Opfer auf. Warum können Emma und Matthias die Spur nicht finden, die im tiefen Nebel verborgen zu sein scheint?

Mehr werde ich jetzt nicht verraten. Lest selbst diesen überaus spannenden Krimi, aber eins sei gesagt, der Mörder hält sich gut versteckt.

Fazit:

Der Autor Jörg Böhm nimmt uns in seinem zweiten Krimi mit nach Burrweiler. Wunderschön beschreibt er hier die südliche Weinstraße. Blumig und sprachgewaltig nimmt er mich mit und ich lasse mich fallen und bin mittendrin. Jedes noch so kleinste Detail habe ich vor Augen, das Kopfkino läuft auf Hochtouren.

Der Schreibstil ist absolut flüssig lesbar. Bildgewaltig und mit einem großen Schuss Humor lässt Jörg Böhm uns teilhaben an seinem Krimi. Ich bin mittendrin und ich spüre jede Einzelheit fast körperlich, ich bin gefangen und kann nicht aufhören zu lesen, nein ich lebe das Buch förmlich. Ein Effekt, der mir bisher nur selten begegnet ist. Ich genieße jede einzelne Seite. Wieder ist die Geschichte gespickt mit so vielen genialen Sätzen, die aufzuzählen die Rezension sprengen würden, aber zwei schreibe ich jetzt trotzdem, die haben mir so super gut gefallen. Seite 159: „Der Ort lag unter ihr in einem schwachen Lichterglanz und wartete darauf, dass die ersten Sonnenstrahlen des jungen Morgens ihn wieder wachküssten.“. Und auf Seite: 256: „Wie der Kalkschleier das Glas hatte erblinden lassen, so war auch Eva Rabold anscheinend nicht mehr in der Lage, die Schönheit des Lebens wahrzunehmen.“

Die Spannung, die das ganze Buch über greifbar ist, kann ich manchmal nicht sehen, sie versteckt sich vor mir und ich habe das Gefühl, was passiert hier jetzt? Genau um dann auf der nächsten Seite aus dem Dunkeln wieder aufzutauchen reißt sie mich wieder mit, denn sie ist ja nicht weg, nur ich konnte sie gerade nicht fühlen. Wow, das ist ein Punkt, der mich völlig überrascht hat, ja eigentlich fast aus der Bahn warf. Zum Schluss hin explodiert die Spannung förmlich und auch jedes noch so kleinste Detail wird hier haargenau aufgedröselt. Alle losen Fäden werden fein säuberlich zu einem ganzen großen Knäuel zusammengebunden.

Wieder sind die Kapitel kurz und knackig und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das gefällt mir gut und macht das Buch zum reinsten Leseerlebnis.

Die Charaktere beschreibt Jörg Böhm mit sehr viel Gefühl und haucht ihnen damit Leben ein. Jeder Einzelne hier bekommt sein eigenes Gesicht. Sie alle aufzuführen würde aber auch hier den Rahmen der Rezension sprengen. Meine Lieblingsfiguren sind hier eindeutig Emma und Matthias, aber auch der Chef, Herr Hellmann, hat es mir angetan. Emma, die wir ja schon aus dem ersten Krimi kennen, bekommt hier ihren eigenen Fall. Sie ist gewachsen, sie hat viel erleiden müssen und hat ihre Eigenständigkeit gefunden. Sie gefällt mir sehr gut, ist sehr sympathisch und gereift. Matthias, der ja neu im Kommissariat ist, hat ein Geheimnis, was ist es? Ich bin sofort bei ihm und kann alles, was er sagt und tut miterleben, so wie auch bei Emma. Aber auch der Mörder wird hier genau beschrieben, ich darf ihm über die Schulter schauen, aber er wird immer fein im Dunkeln gelassen. Ich konnte ihn einfach nicht entlarven und als ich ihm dann tatsächlich auf der Spur war, wurde ich wieder eiskalt davon weggelotst und landete in einer Sackgasse, war wieder völlig weit entfernt von meiner doch schon so heißen Spur. Der Autor versteht es einfach bestens, den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu locken. Absolut genial und genau das liebe ich an guten Krimis.

Hier kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen. Wer den Krimi nicht liest hat selber Schuld und eindeutig ein klasse Buch verpasst.

Hier kommen von mir fünf hochverdiente Sterne. Danke Jörg Böhm für dieses Lesehighlight schon jetzt in 2014.

Veröffentlicht am 03.05.2018

„Sie hatte das Gefühl zu lallen. Aber lallte man geräuschlos?“

Und nie sollst du vergessen sein
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Nachdem Emma Hansen ihre volle Konzentration und ihren ganzen Schweiß in ihre Prüfungsarbeiten investiert hat, hat sie es endlich geschafft. Sie besteht ihre Prüfung zur Hauptkommissarin mit Bravur. Was ...

Nachdem Emma Hansen ihre volle Konzentration und ihren ganzen Schweiß in ihre Prüfungsarbeiten investiert hat, hat sie es endlich geschafft. Sie besteht ihre Prüfung zur Hauptkommissarin mit Bravur. Was liegt da näher nach getaner Arbeit, als ein kleiner Urlaub. So fährt Emma nach Nöggenschwiel, wo sie als Kind schon mit ihren Eltern viele Jahre ihren Urlaub verbrachte.

Gespannt erwartet sie die Berichte von ihrer Urlaubsfreundin Charlotte, die beim letzten Besuch vor 15 Jahren Rosenkönigin wurde. Nöggenschwiel ist ein bekanntes Rosendorf und nicht nur ihre Eltern sind jedes Jahr zum Rosenfest dort hingefahren, nein auch viele andere Urlauber waren genau deshalb dort.

Als Emma dann von ihrer Vermieterin erfahren muss, dass Charlotte seit 15 Jahren wie vom Erdboden verschluckt ist, kann sie nicht glauben, was sie da hört. Sie soll mit ihrem Freund René durchgebrannt sein und ist nie mehr zurückgekehrt. Komisch, denn René behauptet steif und fest, dass er Charlotte ebenso lange nicht mehr gesehen hat.

Dann wird ein Dorfbewohner, der Witwer Franz Marder, im naheliegenden Stausee tot aufgefunden. War es ein Unfall? Marder ist über den Tod seiner Frau nie hinweggekommen und hat dem Alkohol im hohen Maße zugesprochen. Aber irgendetwas ist hier faul. Bei der Obduktion wird dann auch eindeutig festgestellt, dass es sich um einen Mord handelt.

Was ist in diesem scheinbar friedlichen Rosendorf los, warum wird ein armer Säufer umgebracht? Jeder ist hier verdächtig, vor allem der Vater der verschwundenen Charlotte steht hier im Rampenlicht, hat er doch seine Tochter angebetet und sein Haus mit ihren Bildern tapeziert. Gerald Nägele lässt kein gutes Haar an seinem Vater und treibt ihn so direkt ins Visier der Ermittlungen.

Emma ermittelt auf eigene Faust und ahnt nicht, dass sie dem Mörder näher ist, als sie denkt. Als sich dann die Ereignisse überschlagen, kann die Polizei gar nicht so schnell arbeiten, wie die Leichen ihren Weg pflastern. Ist hier ein Serientäter zugange?

Wer mehr wissen möchte, sollte diesen überaus spannenden Krimi lesen, denn mehr werde ich jetzt nicht verraten.

Fazit:

Der Autor Jörg Böhm nimmt uns in seinem Debütkrimi mit in den Schwarzwald. Sehr schön beschreibt er hier die Umgebung. Den Nebel, der so oft in Nöggenschwiel herrscht, kann man fast spüren, riechen und sehen.

Der Schreibstil ist flüssig lesbar und die Spannung, die sich nach und nach aufbaut, hält bis zum Schluss. Dem Mörder war ich überhaupt nicht auf die Spur gekommen. Immer, wenn ich dachte, aha, der ist es also, war ich wieder kilometerweit vom wahren Täter weggelotst worden, denn in die vielen Sackgassen, die uns hier immer wieder von der Fährte weglockten, bin ich jedes Mal getappt. So hat mich das Ende absolut überrascht. Sehr gut, denn solche Krimis liebe ich.

Die Charaktere zeichnet der Autor sehr authentisch. Emma, die mir allerdings ein wenig zu naiv und manchmal schon nervig rüberkam, mochte ich trotzdem sehr gern. Sie ist ja schließlich erst am Anfang ihrer Kommissarskarriere und da muss man schon mal ein Auge zudrücken. Mein Lieblingsprotagonist war hier eindeutig Hauptkommissar Karl Strittmatter, den fand ich von Anfang an klasse. Er kam so überzeugend rüber, dass ich mich sofort in ihn hineinversetzen konnte. Seine Liebe zum Fußballschauen konnte ich voll und ganz nachvollziehen. Auch dem Mörder verleiht Jörg Böhm ein eindeutiges, wenn auch grausiges Gesicht, bei seinen Mordschilderungen lief mir die Gänsehaut den Rücken runter.

Ich hoffe, dass wir noch mehr von Emma lesen werden; denn sie soll sich ja noch weiterentwickeln.

Alles in Allem ein wirklich absolut empfehlenswerter Krimi, der von mir die vollen 5 Sterne bekommt.

Veröffentlicht am 03.05.2018

"Das Gesicht schenkte ihm noch ein letztes wohlwollendes Lächeln, ehe es in ein tiefes Loch aus Schutt und Asche in sich zusammenfiel."

Und ich bringe dir den Tod
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Das Leben der jungen Hauptkommissarin Emma Hansen ändert sich strikt, als sie plötzlich für ein Kind sorgen muss. Sicher war es ihr sehnlichster Wunsch, Mutter zu werden, aber von Stund auf gleich, war ...

Das Leben der jungen Hauptkommissarin Emma Hansen ändert sich strikt, als sie plötzlich für ein Kind sorgen muss. Sicher war es ihr sehnlichster Wunsch, Mutter zu werden, aber von Stund auf gleich, war das nicht beabsichtigt. Sie versucht, der Mutterrolle und auch ihrem Polizeijob, gerecht zu werden. Meist gelingt ihr das gut, aber sie schafft es doch auch sehr oft nicht, pünktlich zu sein. Ihrem Chef, Joachim Hellmann, missfällt das sehr, auch wenn er sich für Emma freut.

Matthias Roth, Emmas Partner, hält ihr schon oft den Rücken frei. Aber nun werden auf dem Landesgartenschaugelände in Landau nicht Blindgänger gefunden, sondern ein Skelett. Jetzt muss Emma funktionieren.

Matthias und Emma beißen auf Granit bei ihren Vernehmungen. Oberbürgermeister Roland Wierig blockt sofort ab und will kein Aufsehen. Und dann ist da noch Stefan Bellheim, der die Projektleitung inne hat und Emma kennt ihn. Matthias sieht das nicht so gelassen wie seine Partnerin. Der Konflikt ist vorprogrammiert. Auch Hellmann ist nicht begeistert und als sich die Dinge überschlagen, entzieht er Emma kurzentschlossen den Fall. Völlig gefrustet und zwiegespalten ist es nun ihre Aufgabe sich um den Skelettfund auf dem Landauer Gelände zu kümmern. Aber vieles spricht dafür, dass die Toten aus der Vergangenheit auch in der Gegenwart von großer Bedeutung sind.

Eine Mordserie bricht über Landau herein. Brutal und mit so viel Hass ausgeführt kann es sich nur um einen psychisch schwer gestörten Täter handeln. Können Matthias, Linda und auch Emma den Mörder überführen? Wie passen die Toten aus der Vergangenheit ins Bild? Ist hier ein Nachahmungstäter oder gar ein Serienmörder unterwegs? Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich vielschichtig und schwierig. Emma muss bis an ihre Grenzen gehen und bemerkt nicht, wie sie sich selbst in tödliche Gefahr bringt und ihre Vergangenheit sie auf so grausame Weise einholt.

Fazit:

Der Autor Jörg Böhm nimmt uns in seinem dritten Emma Hansen Krimi mit auf die Landesgartenschau in Landau und in die grausame Welt bizarrer Morde. Für mich sein bestes Buch.

Geschickt verstrickt der Autor mich als Leser in eine Geschichte, aus der ich den Ausgang nicht finde. Ich bin gefesselt und kann das Buch nicht aus den Händen legen, jede einzelne Seite rinnt nur so durch meine Finger. Die Spannung spüre ich fast körperlich und sie ist manchmal dermaßen greifbar, dass es mir eiskalt den Rücken runter läuft. Ich bin gefesselt und folge jeder Spur, die mir aufgezeigt wird und renne von einer Sackgasse in die nächste. Ich konnte den Mörder nicht stellen und war bis zum Schluss völlig blind. Nichts sagte mir hier ansatzweise, wer für diese grausamen Morde in Frage kam. Genialgut, denn genau das liebe ich an guten Krimis und machte das Lesen zum reinsten Erlebnis.

Der Schreibstil ist toll und sehr flüssig lesbar. Wort- und bildgewaltig und mit einem ordentlichen Schuss Humor lässt uns der Autor an seinen detaillierten Erzählungen teilhaben. Ich konnte förmlich spüren, was hier vor sich geht. Das Kopfkino läuft auf Hochtouren. Wieder gibt es so geniale Sätze, wie diesen hier: Seite 353: „Eine Libelle schwirrte feengleich durch die Luft und ließ sich auf dem langen Halm eines Wassergrases nieder, das als dominierende Pflanze die große Teichanlage als eines der Herzstücke der Landesgartenschau bewucherte.“

Die Charaktere zeichnet Jörg Böhm mit sehr viel Feingefühl. Jeder hat hier eine eigene Persönlichkeit. Über Emma, die ich sehr mag, erfahren wir viel privates, was sie mir noch sympathischer macht. Matthias hat hier eine schwere Entscheidung zu treffen. Aber auch allen anderen Figuren verleiht er ein ganz interessantes Gesicht. Die Person, die hier mordet wird sehr intensiv beschrieben, fast habe ich Mitleid mit ihr. Ich schaue ihr über die Schulter und kann teilhaben an den grausamen Morden. Gänsehautfeeling pur.

Wieder sind die Kapitel kurz und knackig und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das gefällt mir einfach sehr gut.

Ein Krimi der Extraklasse. Ich kann nur sagen, dass ich bislang nichts Besseres gelesen habe auf dem deutschen Krimi-Buchmarkt.

Ich vergebe hier 5 hochverdiente Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Ich sage, danke für dieses Lesehighlight Jörg Böhm und möchte noch ganz viel mehr davon.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Er lächelte, als er die Tür öffnete und dem Tod direkt ins Gesicht sah. Und der Tod lächelte zurück.

Moffenkind
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Wilhelmina Nissen will mit ihren Lieben ihren 90. Geburtstag an Bord der „Star oft the Ocean“ feiern, aber nicht nur das liegt ihr am Herzen. Es gibt da noch ein Geheimnis, das sie nun schon 70 Jahre mit ...

Wilhelmina Nissen will mit ihren Lieben ihren 90. Geburtstag an Bord der „Star oft the Ocean“ feiern, aber nicht nur das liegt ihr am Herzen. Es gibt da noch ein Geheimnis, das sie nun schon 70 Jahre mit sich herumträgt, was nun aber endlich gelüftet werden muss.

Die Monarchin der Kaffeerösterei Nissen & Brook herrscht auf ihrem Posten schon seit Jahrzehnten und das soll auch weiterhin so bleiben. Aber Wilhelmina ist nicht die alte gebrechliche Frau, für die sie gehalten werden kann. Nein, sie ist ein berechnendes Biest und bei dieser Reise zeigt sie nun Allen, zu was sie fähig ist. Sie geht augenscheinlich über Leichen.

Weshalb aber sind auch Dorit und Lutz Darling, von der konkurrierenden Kaffeerösterei mit an Bord und warum haben sie genau die Kabine neben den Nissens?

Immer wieder gibt es Streit zwischen Wilhelmina und ihren Gästen. Eiskalt und mit voller Absicht spielt sie Alle gegeneinander aus.

Nur Eva, ihre Großnichte, lässt sich nichts gefallen. Als während eines Gesprächs dann der Name ihrer seit 20 Jahren vermissten Freundin Sanne fällt, versucht Eva herauszubekommen, was damals passiert ist.

Auch der fesche Security Offizier Pieter de Jong hat so seine Probleme und irgendwie kreuzen sich ständig Evas und seine Wege.

Bei einem Ausflug dann passiert ein Unglück. Ist es ein Unfall oder ist es Mord?

Eva versucht herauszufinden, wie die Tote mit ihrer Freundin Sanne in Zusammenhang steht und als dann ein weiterer Toter zu beklagen ist, ist klar, dass hier keine Unfälle passieren, sondern ein Mörder sein perfides Spiel spielt. Und kann es sein, dass alles bis in die Kriegswirren des 2. Weltkriegs zurückreicht?

Auch Pieter de Jong ist nicht vom Glück verfolgt, denn sein Vater, den er gerade kennenlernen durfte, stirbt.

Und es zeigt sich, dass alle Todesfälle irgendwie miteinander verwoben sind. Aber wie ist das möglich? Eva merkt erst viel zu spät, dass sie sich selbst in tödliche Gefahr bringt.

Mehr verrate ich jetzt nicht. Lest selbst diesen genialen Krimi.

Fazit:

Der Autor Jörg Böhm schreibt hier einen Krimi, der mich von Anfang an fesselt. Ich kann das Buch nicht aus der Hand legen, bis die letzte Seite ausgelesen ist.

Der Schreibstil ist toll und sehr flüssig lesbar. Wort- und bildgewaltig lässt uns der Autor an seinen detaillierten Erzählungen teilhaben. Das Kopfkino schaltet sich sofort an und läuft auf Hochtouren, ich konnte spüren was hier passiert.

Die Spannung, die schon im Prolog aufgebaut wird, steigert sich von Kapitel zu Kapitel und endet in einem großen Knall.

Die Charaktere beschreibt der Autor sehr liebevoll und authentisch. Jeder hat hier seine eigene Persönlichkeit. Mein Liebling ist hier eindeutig Eva. Sie war so natürlich und wissbegierig und ich konnte alles mit ihr erleben. Aber auch alle anderen Protagonisten waren mir sehr nah. Der Person, die hier tötet durfte ich über die Schulter schauen, das war Gänsehautfeeling pur.

Die Kapitel sind kurz und knackig und aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Das gefällt mir einfach sehr gut.

Geschickt verstrickt der Autor mich als Leser in eine Geschichte, die in der Vergangenheit und der Gegenwart spielt. Ich bin gefesselt und kann das Buch nicht aus den Händen legen, jede einzelne Seite rinnt nur so durch meine Finger. Ich wandere zwischen den Zeiten hin und her und lasse mich von jeder falschen Fährte, die mir aufgezeigt wird verwirren und renne von einer Sackgasse in die nächste. Ich konnte die Person, die hier mordet, nicht stellen und war bis zum Schluss völlig blind. Genialgut, denn genau das liebe ich an guten Krimis und macht das Lesen zum reinsten Erlebnis.

Das Ende war für mich völlig überraschend. Das hatte ich nicht erwartet. Jörg Böhm verbindet die zwei Erzählstränge geschickt miteinander und löst alles genau auf. Auch ist die gute Recherche hervorzuheben.

Ein Krimi, der seinesgleichen sucht. Ich bin begeistert.

Hier vergebe ich aus vollster Überzeugung 5 hochverdiente Sterne und eine absolute Leseempfehlung. Danke Jörg Böhm für dieses Lesehighlight und ich möchte noch ganz viel mehr davon.