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Veröffentlicht am 27.04.2025

Albin kanns einfach nicht lassen

Verlorene Provence
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Mittlerweile begleitet man als Leser den früheren Commissaire und jetzt polizeilichen Berater Albin Leclerc und seinen Mops Tyson bei seinen Ermittlungen zum 12. Mal.

Albins Freund, der Barbesitzer Matteo ...

Mittlerweile begleitet man als Leser den früheren Commissaire und jetzt polizeilichen Berater Albin Leclerc und seinen Mops Tyson bei seinen Ermittlungen zum 12. Mal.

Albins Freund, der Barbesitzer Matteo hat den Cateringauftrag, eine Filmcrew zu beliefern und wird von Albin begleitet. Es wird ein Remake des Krimi-Klassikers „Die Mörderischen“ gedreht. Dort kommt es bei einem Probeschuß für eine Filmszene zu einem tödlichen Ausgang. In der Waffe befanden sich statt Platzpatronen echte Munition. Der Tote war der Hauptdarsteller und Frauenliebling Brad Stone, die Schützin war die Nebendarstellerin Danielle Besnier. Vom Filmproduzenten Olivier Besson wird Albin als polizeilicher Kontakt eingeschaltet. Es kommt am Set zu weiteren Vorfällen, bei einem davon gerät sogar Albin in große Gefahr. Albin beschäftigt sich bei seinen Nachforschungen vor allem mit den Schauspielern, die früheren Kollegen Castel und Theroux ermitteln offiziell und kümmern sich um Alibis und alle stellen sich die Fragen - Was geht hier vor? Wer will dem Film schaden oder eventuell verhindern? Der Ausflug von Albin zu den Filmfestspielen nach Cannes und das Kennenlernen der Journalistin Marie Jourdain erweist sich als sehr informativ und äußerst hilfreich für die Lösung des Falles.


Auch diesen Band hat der Autor wieder spannend, flüssig zu lesen und mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben. Bei dem Probeschuß dachte ich natürlich sofort an den Vorfall in den USA mit Alec Baldwin. Albin ist und bleibt Albin. Seine Kollegen werden damit leben müssen, daß er sich immer einmischt und das auch noch erfolgreich. Seine Zwiegespräche mit Tyson sind einfach ein Muß und lockern die Krimihandlung auf. Und ich hatte Albin auch bildlich vor Augen, wie er sich am Filmset zwischen den ganzen Schauspielern bewegt und ganz en passant ermittelt. In diesem Fall lernt der Leser viele Personen der Filmcrew samt ihrer Charakterzüge kennen. Die Auflösung war schlüssig und ließ für mich keine Fragen offen. Und selbstverständlich durfte Veronique und ihr köstliches Essen nicht fehlen, sowie die herrlichen Landschaftsbeschreibungen der Provence und die dortige Atmosphäre.

Alles in allem war es wieder ein vergnügliches Leseerlebnis, für Fans einfach eine MUSS und ich freue mich jetzt schon auf Fall Nr. 13.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.03.2025

"Dann bleiben wir doch hier"

Rückkehr nach Budapest
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Márta ist auf dem Weg zur Beerdigung von Terézia in Wien und erzählt über die Freundschaft zu ihrer Cousine und auch die Liebe zu dem Schriftsteller Konstantin. Dabei entstehen zwei Stränge einmal Gegenwart ...

Márta ist auf dem Weg zur Beerdigung von Terézia in Wien und erzählt über die Freundschaft zu ihrer Cousine und auch die Liebe zu dem Schriftsteller Konstantin. Dabei entstehen zwei Stränge einmal Gegenwart und dann Vergangenheit.

Terézia war extrovertiert und unbeschwert, ihr Vater war Botschaftsangestellter und sie wohnten in Berlin, die Sommerferien haben die Cousinen gemeinsam am Plattensee verbracht. Martá, wächst in einem Dorf am Balaton auf, nach dem Abitur und vor dem Literaturstudium will sie einen Sommer in Berlin bei Terézia verbringen. Sie selbst ist im Gegensatz zu Terézia still, geduldig, hört sich die Sorgen anderer an und ist der Typ Kümmerin.

Der Roman schildert die 80er Jahre in Budapest und Berlin realistisch und vor allem auch die politische Situation in den noch sozialistischen Staaten vor dem Mauerfall und der Öffnung zum Westen. Wobei Budapest damals bereits eine offenere Stadt war. Die beiden Cousinen tauchen aber jetzt in dieses Berlin der Künstler ein. Dort buhlen sie beide um die Aufmerksamkeit des Schriftstellers Konstantin. Wem wird er seine Liebe schenken? Was dann folgt ist eine Dreiecksgeschichte und es müssen schwierige Lebensentscheidungen getroffen werden.


Die Autorin beschreibt diese Lebensphase spannend, berührend und bildhaft, ich hatte wahrhaftiges Kopfkino. Die Cousinen wurden detailliert charakterisiert. Konstantin war mir persönlich zu arrogant und von Beginn an unsympathisch, das konnte auch seine Erzählung über die Zeit in Torgau nicht ändern. Die Entscheidungen, die getroffen werden mußten, regen dazu an sich seine eigenen Gedanken darüber zu machen. Die Atmosphäre im Buch war teilweise bedrückend, das hat aber nicht geschadet. Das Cover fand ich absolut stimmig und zum Buchinhalt passend.

Ein Buch, das sich gut für einen Lesekreis eignen würde, damit manche Aspekte in einer Runde diskutiert werden könnten. Ich habe den Roman gerne gelesen und kann ihn empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Eine starke Frau

Freiheit
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Eines vorneweg – ich schreibe meine Meinung zum Buchinhalt, zum Schreibstil der Autorin etc., die Politik und die politischen Entscheidungen bewerte ich nicht. Ich bin an das Buch mit der Hoffnung herangegangen, ...

Eines vorneweg – ich schreibe meine Meinung zum Buchinhalt, zum Schreibstil der Autorin etc., die Politik und die politischen Entscheidungen bewerte ich nicht. Ich bin an das Buch mit der Hoffnung herangegangen, den Menschen Angela Merkel kennen zu lernen, die Person, die hinter unserer ehemaligen Kanzlerin steckt.

Angela Merkel und ich haben eines gemeinsam – wir sind ein Jahrgang. Deshalb war ich sehr neugierig, etwas über ihre Kindheit und Jugend aus dem Osten zu lesen, denn darüber hatte ich als Kind des Westens keinerlei Informationen. Ich fand es interessant zu erfahren, wie das Leben als Pfarrerstochter ausgesehen hat. Was dann folgte war das Studium, der Mauerfall und der Beginn ihrer politischen Karriere. Man merkt gleich zu Beginn, daß sie sich Herausforderungen jeglicher Art stellt und annimmt. Dann folgen die politischen Jahre und hier werden quasi kalendermäßig ihre Begegnungen, Überlegungen und Entscheidungen abgearbeitet. Wie man Angela Merkel in den Jahren ihrer Kanzlerschaft kennengelernt hat, so schreibt sie auch hier – pragmatisch und dadurch authentisch, besondere Gefühlsausbrüche findet man keine. Sie gibt aber auch zu, daß sie sich heute mit Abstand zu manchen Geschehnissen anders verhalten/entscheiden würde. Das fand ich überaus positiv. Im Epilog wird es ungewohnt emotional und menschlich.

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Veröffentlicht am 15.03.2025

Spannende Ermittlungen in der Wildnis Alaskas

Weit draußen in Alaska
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An einem Frühlingsmorgen in Niniltna - Roger McAniff, ein Programmierer läuft Amok und schießt mit seinem Winchester-Gewehr um sich, tötet kurzerhand und ohne viele Worte neun Menschen, fährt dann mit ...

An einem Frühlingsmorgen in Niniltna - Roger McAniff, ein Programmierer läuft Amok und schießt mit seinem Winchester-Gewehr um sich, tötet kurzerhand und ohne viele Worte neun Menschen, fährt dann mit dem Schneemobil weg und er kann kurz darauf gestellt werden. Jedoch stellt sich heraus, daß eine Leiche nicht von ihm mit dieser Waffe umgebracht wurde, d.h. es gibt einen zweiten Täter. Wer hat also Lisa Getty getötet und warum? Sie hat mit ihrer Schwester Lottie zusammengewohnt und sie haben in ihrem Gewächshaus Gras angebaut, das Lisa im Roadhouse vertickert hat. Lisa war bei den Männern äußerst beliebt, so daß logischerweise vor allem viele Männer trauern. Ihre Frauen hingegen feiern ihren Tod.

Zeitgleich einige Kilometer entfernt - Die frühere Staatsanwältin Kate Shugak lebt jetzt als Privatdetektivin mit ihrer Wolfshündin Mutt an dem Ort ihrer Kindheit. Hier lebten schon ihre Großmutter, ihr Onkel und sie ist mit vielen Einwohnern verwandt. Jack Morgan, Chefermittler der Staatsanwaltschaft in Anchorage ist mit Kate sowohl beruflich als auch privat verbunden und wird eingeflogen. Und Bobby, ein Kriegsveteran im Rollstuhl unterstützt Kate soweit ihm das möglich ist. Sie alle sind mit der Suche nach dem Mörder von Lisa Getty befaßt bis hin zum dramatischen Finale in den Bergen, das von einem Erdbeben gekrönt wird - am Ende Action pur.


Ich kannte Dana Stabenow bisher nicht und mein Neueinstieg stellte kein Problem dar. Allerdings kann ich jetzt schon sagen, daß ich Band 1 auf alle Fälle noch lesen werde, denn ich möchte die Vorgeschichte - z. B. mit der Narbe sowohl an Kates Hals als auch ihrer Seele - noch erfahren. Die Autorin schreibt spannend und bringt dem Leser die Wildnis Alaskas, ihre Bewohner samt Ritualen und auch den Einzug des Frühlings unvergleichlich bildhaft und farbenprächtig nahe. Als Leser lernt man nebenbei einiges für uns Fremde und hierbei ist mir speziell die Szene um das Versteck von Waffen in den biegsamen Birken in Erinnerung geblieben . Die handelnden Figuren werden gut und ausreichend beschrieben, Kate und die nahe stehenden Figuren waren mir sympathisch. Ich fühlte mich bei den Ermittlungen mitgenommen und konnte mitfiebern. Eine Verfilmung könnte ich mir sehr gut vorstellen.

Mein Fazit: Ich wurde gut unterhalten und werde jetzt zunächst Band 1 lesen. Außerdem bin ich bei einem weiteren Band auf jedem Fall dabei und empfehle diesen Krimi gerne weiter!

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Veröffentlicht am 13.03.2025

"Nichts ist hier so wie es scheint"

Kreidemord
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Nach Corona strömen die Touristen wieder nach Rügen und da wird auf dem Gelände des Kreidemuseums in Gummanz die Leiche von Julia Schorrer gefunden. Sie war früher Polizistin, nun wird sie gefesselt knieend ...

Nach Corona strömen die Touristen wieder nach Rügen und da wird auf dem Gelände des Kreidemuseums in Gummanz die Leiche von Julia Schorrer gefunden. Sie war früher Polizistin, nun wird sie gefesselt knieend vor einer Kreidekiste gefunden und ihr Gesicht ist in der Kreide versunken, dadurch ist sie erstickt.

Offiziell hat die Leitung des Falles Jan Riechter übernommen, seine Frau Romy und das Team ermitteln. Jan berichtet, daß er als verdeckter Ermittler vor 12 Jahren eine Affäre mit Julia hatte. Damals ging es um eine Gruppe von Polizisten, die ein Doppelleben führten. Als sie aufflogen sind zwei ertrunken und Julia und Rolf Thiel konnten fliehen. Als dann plötzlich aktuelle Fotos von Julia und Jan auftauchen, seine DNA am Tatort und in ihrem Haus gefunden werden, ist Jan gezwungen Urlaub zu nehmen, aber der Fall läßt ihn natürlich nicht los. Wer will ihm hier was unterstellen? Ist es Rache? Und wer verfügt über das Wissen, dies alles gegen ihn zu manipulieren?


Ich kenne fast alle Bände der Reihe und die Autorin ist für mich Garant für spannende Regio-Krimis. Sie vermittelt mir als Süddeutschen die Atmosphäre der Ostsee bildhaft und ich kann mit in die Geschichte eintauchen und natürlich ermitteln. Man kennt die beiden Hauptfiguren Romy und Jan, sie sind sympathisch und erfolgreich. Gregor Reymann aus dem Team von Romy, entwickelt sich vom Menschenhasser und Unsympathen zum Lockvogel, damit zu einer wichtigen Figur und dadurch steigt seine Akzeptanz. Finn Maurer, IT-Spezialist, er kann seine Fähigkeiten bezüglich Manipulation von Daten hier voll unter Beweis stellen. Die Ermittlungen sind hier auf etliche Schultern verteilt, aber es wird Stück für Stück das Puzzle zusammengesetzt. Es war packend, den Fall und die einzelnen Stränge zu verfolgen, die Auflösung hatte ich so nicht auf dem Schirm.

Ich fühlte mich auf jeden Fall wieder gut unterhalten und empfehle diesen Krimi sehr gerne weiter!

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