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Veröffentlicht am 18.08.2022

Käthes Leben im Dritten Reich

Unwert - Der Weg des Kirschmädchens
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Die Geschichte von Käthe ist sehr berührend, tragisch und eindrucksvoll.

Sie liegt einer wahren Begebenheit zugrunde und spiegelt ein tragisches Kapitel der damaliger Zeiten wider.

Das dreizehnjährige ...

Die Geschichte von Käthe ist sehr berührend, tragisch und eindrucksvoll.

Sie liegt einer wahren Begebenheit zugrunde und spiegelt ein tragisches Kapitel der damaliger Zeiten wider.

Das dreizehnjährige Mädchen lebt auf dem Hof ihres Onkels, wo sie eher wie eine Bedienstete gehalten wird, anstatt eines liebenden Familienmitglieds. Nicht nur die sexuellen Übergriffe des Erntehelfers, auch die Gier des Vaters ihrer Tante ist sie ausgesetzt.

Um seine Pläne zu erreichen strebt der einen Prozess an, der sie zur Zwangssterilisation verurteilt.

Dieses Buch wirft einen umfassenden Blick auf die Ideologie der Naziherrschaft. Das Grauen, dass sich tagtäglich in dieser oder ähnlicher Form abspielte. Die von ihnen erschhaffenen Rassegesetze, die grausamen Experimente von Ärzten, die damit einhergehenden Verbrechen lassen einen entsetzt zurück.

Ich habe schon viele Bücher gelesen, die während dieser Zeit spielen. Dieses hier hat mich auch nach dem Lesen bedrückt. Die Autorin hat Käthe so authentisch in Szene gesetzt, dass man hautnah dabei ist.

Die vielen Charaktere die hier mitspielen wirken sehr realistisch und geben der damaligen Gesellschaft ein Gesicht.

Es ist schön und wichtig, dass es Autoren gibt, die diese Erinnerungen für die Nachwelt wachhalten!

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Liebe braucht Verständnis

Mila und Paul - Sonne im Norden
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Die etwas andere "Liebesgeschichte".

Mit Paul hat der Autor einen Charakter geschaffen, der nicht dem typischen Klischee entspricht. Paul hat Angststörungen und neben seinen depressiven Phasen erscheint ...



Die etwas andere "Liebesgeschichte".

Mit Paul hat der Autor einen Charakter geschaffen, der nicht dem typischen Klischee entspricht. Paul hat Angststörungen und neben seinen depressiven Phasen erscheint er manchmal etwas weltfremd.

Dadurch, dass die Figur von einem Mann erfunden und beschrieben wurde, bekommt sie authentische Züge.

Die Beziehung von Mila und Paul entwickelt sich stetig und vertieft sich während einer Reise. Beide sind sich von Anfang an sympathisch und ergänzen sich. Ich fand den Erzählstil anfangs ungewöhnlich, aber im Laufe des Buches kristallisiert sich ein klares Bild der Hauptfigur heraus. Mit all seinen Facetten, seine Eigenarten und seiner Sicht auf die Dinge wird das Bild von Paul schärfer,

Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, gerade weil Paul der Antiheld ist und auch die Stärke besitzt sich öfter Milas Führung zu überlassen.

Sehr gut wiedergegebene Charaktere, realistische Szenen und mit einer guten Prise Humor versetzt.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Mutters Figur ist Vaters Problem

Lügen über meine Mutter
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Mich hat die Buchbeschreibung neugierig gemacht.
Was für eine Familie ist das? Warum steht die Figur der Mutter im Mittelpunkt des Geschehens?

Das wird im Laufe der Geschichte sehr deutlich.
Ein sechsjähriges ...

Mich hat die Buchbeschreibung neugierig gemacht.
Was für eine Familie ist das? Warum steht die Figur der Mutter im Mittelpunkt des Geschehens?

Das wird im Laufe der Geschichte sehr deutlich.
Ein sechsjähriges Mädchen, das nicht versteht, was vor sich geht. Warum der Vater so reagiert. Warum er seine eigene Unfähigkeit auf das Gewicht der Mutter schiebt. Ist sie wirklich zu dick?

Ein Buch über menschliche Tragödien, Fehlverhalten, toxische Beziehungen.
Ein Buch welches fassungslos und wütend macht, Unverständnis hervorruft und Fragen aufwirft.

Dank Elas Sicht auf die Dinge, wird das Frauenbild der Gesellschaft widergespiegelt. Da stellt sich einem die Frage, warum muss man es anderen Recht machen? Warum wird man nach seinem Äußeren beurteilt?

Die Geschichte hat eine Sogwirkung, der man sich nicht entziehen kann. Sie versetzt einen direkt in die 80er Jahre der Bundesrepublik, zeigt die kleinbürgerliche Denkweise sehr deutlich.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Holodomor

Denk ich an Kiew
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Ich lese schon seit Ewigkeiten Bücher über die ehemalige Sowjetunion, ihre Geschichte während des Großen Vaterländischen Krieges, dem Kalten Krieg und die Zeit nach dem Mauerfall bis heute.

Deshalb habe ...

Ich lese schon seit Ewigkeiten Bücher über die ehemalige Sowjetunion, ihre Geschichte während des Großen Vaterländischen Krieges, dem Kalten Krieg und die Zeit nach dem Mauerfall bis heute.

Deshalb habe ich mich auch sehr auf dieses Buch gefreut.

Die Autorin hat dieses Buch auf zwei Zeitebenen erzählt. Eine spielt in der Gegenwart und handelt von Cassie, der Enkeltochter von Katja.
Die andere spielt in den 1930er Jahren unter Stalins Herrschaft. Die Zeit des Holodomor, Mord durch Hunger, gegen die ukrainische Bevölkerung, bei der Millionen Menschen starben. Offiziell als Völkermord anerkannt.

Katjas Geschichte ist tragisch, aber zeigt auch das Leben eines jungen Mädchens voller Träume. Ihre glückliche Kindheit, die jäh beendet wurde.
Einfühlsam erzählt, fühlt man den Schmerz, den die Menschen damals erlitten haben. Ihre Pein, die Ungerechtigkeit, Hoffnungslosigkeit, das Sterben werden so authentisch widergegeben, dass es sehr betroffen macht. Aber auch der Mut sich gegen das System aufzulehnen kommt sehr gut rüber.

Ein Buch, das man wirklich kaum aus der Hand legen kann, welches auch nach dem Lesen nachhallt und einen beschäftigt.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Zurück ins Leben

Ghost No Girl!
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Das ist eine der Geschichten, die meine Erwartungen voll übertroffen hat!

Schon das Buchcover ist wunderschön gestaltet und erinnert ein wenig an "Dia de los Muertos". Wenn hier auch nicht die Toten gefeiert ...

Das ist eine der Geschichten, die meine Erwartungen voll übertroffen hat!

Schon das Buchcover ist wunderschön gestaltet und erinnert ein wenig an "Dia de los Muertos". Wenn hier auch nicht die Toten gefeiert werden, so sind sie doch sehr präsent und machen das Buch zu einem wahren Lesefest.

Alice Winter, gerade mal sechzehn Jahre jung, kehrt nach ihrem frühen Tod als Gespenst zurück. Könnte jetzt albern oder kitschig klingen, aber davon ist das hier weit entfernt. Sie ist einfach nur bezaubernd und ihre Anwesenheit ist irgendwie völlig normal.

Als sie ihrer eigenen Beerdigung beiwohnt, die wunderbar beschrieben ist, eher witzig als traurig, was die Autorin richtig toll hinbekommen hat, stellt sie fest, dass ihr bester Freund Jake der Einzige ist, der sie sehen und hören kann.

Dadurch eröffnen sich ganz neue Perspektiven für Allie....

Diese Geschichte ist so bezaubernd, unterhaltsam und mitreißend! Mit viel Fantasie hat Joe Vitani ihren ganz besonderen Figuren Leben eingehaucht. Authentisch fliegt man mit Allie durch ihr neues Leben, als wäre es das Normalste der Welt und trotzdem bleibt der Zauber der Gespenstergeschichte erhalten.

Das amerikanische Teenager Leben an der High School, die Verwirrung und die Gefühle von Allie und Jake, die unerwarteten Wendungen ... das alles aus der Sicht von Allie erzählt, mit dem für sie typischen Charme, hat mich total begeistert.

Fazit: Der Tod ist nicht das Ende. Es gibt manchmal auch ein verrücktes Leben danach!

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