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Veröffentlicht am 18.12.2025

Bitterböse und mörderische Kurzgeschichten rund ums Weihnachtsfest

Arsen und Butterplätzchen
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Bei "Arsen und Butterplätzchen" handelt es sich um ein kleines, harmlos wirkendes Geschichtenbändchen, das es jedoch in sich hat. 17 Autorinnen aus zwei Vereinigungen haben ein Werk beigesteuert, mit dabei ...

Bei "Arsen und Butterplätzchen" handelt es sich um ein kleines, harmlos wirkendes Geschichtenbändchen, das es jedoch in sich hat. 17 Autorinnen aus zwei Vereinigungen haben ein Werk beigesteuert, mit dabei auch bekannte Schriftstellerinnen wie z.B. Gisa Klönne. Alle Texte sind unterschiedlich lang und die meisten konnten mich wirklich überraschen. Oft nimmt die Handlung Wendungen, die ich nicht kommen sah oder die Geschichten regten mich zum Nachdenken an. Nicht alle sind Krimis und dennoch geht es in vielen um unfreiwillige Tode, böse Absichten und menschliche Abgründe. Die Autor*innen haben ein feines Gespür für zwischenmenschliche Beziehungen und manchmal auch einen morbiden Humor. Die Abwechslung sorgt für perfekte Unterhaltung und durch die Kürze der Geschichten kann man sie gut auch mal zwischendurch lesen. Die Kapitelanfänge sind mit kleinen Vignetten aus der Feder von Künstlerin Christine Rechl geschmückt, die auch für die Zusammenstellung der Geschichten verantwortlich ist und sogar selbst eine beigesteuert hat.

Mir gefiel, wie unterschiedlich hier die Abgründe hinter der fröhlichen Weihnachtsfassade aufgedeckt werden. Zum Beispiel wird ein typisches Weihnachtsfest mit der Verwandtschaft, die man sich leider nicht aussuchen kann, geschildert. Die Erkenntnis daraus ist traurig, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Wunderbar überraschend die Geschichte einer Frau, die ihren Mann los werden möchte und dieses Vorhaben im Kopf bereits geplant hat. Oder die etwas mystische Reise einer jungen Frau in den Bayerischen Wald und die Folgen. Keine Geschichte gleicht der anderen. Wer also zu Weihnachten keine kitschigen Weihnachtsromane, die in verschneiten Orten spielen, lesen möchte oder nicht nur diese, der ist mit diesem Geschichtenband bestens beraten. Er eignet sich auch wunderbar als Geschenk für Menschen, die mit der bösen Art kein Problem haben, wobei ich da vor allem bei Verwandten erwähnen würde, dass man keine mörderischen Absichten hegt, hehe. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 10.12.2025

Richtig süße und flotte Weihnachtsromance

A Bookboyfriend for Christmas
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Booktokerin Mia kann ihr Glück nicht fassen. Sie gewinnt ein Weihnachtswochenende mit Übernachtung und Verpflegung allein in einer tollen Buchhandlung. Doch ihr Traum entwickelt sich anders als gedacht, ...

Booktokerin Mia kann ihr Glück nicht fassen. Sie gewinnt ein Weihnachtswochenende mit Übernachtung und Verpflegung allein in einer tollen Buchhandlung. Doch ihr Traum entwickelt sich anders als gedacht, als ein Schneesturm in New York dafür sorgt, dass sie mit Nick, dem arroganten Bruder der Inhaberin die Weihnachtsfeiertage verbringen muss, anstatt in Ruhe zu schmökern. Die Notlage sorgt dafür, dass die beiden sich näher kennenlernen und Mia merkt, dass mehr hinter der grummeligen Fassade des ehrgeizigen Chefarztes steckt. Vielleicht sogar ein Bookboyfriend?

Durch das tolle Cover und den Farbschnitt bin ich auf das Buch aufmerksam geworden. Dass es hier um eine Bücherliebhaberin geht, war auch ein Grund, die Geschichte zu lesen. Mia kann einem anfangs schon etwas leid tun. Sie wirkt etwas verloren in der Millionenstadt New York, in ihrem Job und ohne Familie. Trotzdem ist sie halbwegs zufrieden, solange es genug Bücher gibt. Sehr schön fand ich ihre Einstellung zu ihrem Booktok-Kanal und ihren Followern. Das macht die Protagonistin sehr sympathisch. Die Idee mit der Übernachtung in der Buchhandlung dürfte für die meisten Leserinnen dieses Genres ein Traum sein, dem man hier mit Mia nachgehen kann.

Nick, der Bruder der Ladeninhaberin, hat eigentlich gar nichts mit Büchern am Hut und ist eher aus praktischen Gründen anwesend. Er ist kommt sehr ehrgeizig und arbeitswütig rüber, hat aber sonst auch wenige Dinge in seinem Leben, die ihm wichtig sind. Woran das liegt, erfährt man so nach und nach durch die Gespräche mit Mia. Diese entwickeln sich langsam, doch insgesamt schreitet die Romanze doch recht schnell voran, was der relativen Kürze des Buches geschuldet ist. Mich störte das aber überhaupt nicht, weil alles einfach so plausibel erscheint und zu Herzen geht. Die Geschichte beinhaltet einige beliebte Tropes wie Forced Proximity und Grumpy x Sunshine. Ich fand sie einfach süß, weihnachtlich und gerade für Buchliebhaber
innen toll. Sie sorgte auf jeden Fall für ein paar richtig schöne Lesestunden mit cozy Weihnachtsfeeling. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Coole Locked Room Idee mit einigen Schwächen

The Blackgate Invitation
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Die beiden Schwestern Ruby und Wren haben Geldsorgen. Da kommt das seltsame Angebot der mysteriösen Mrs Blackgate ncht ungelegen. Ohne groß zu überlegen, sagen sie zu, ein Wochenende lang die Enkeltöchter ...

Die beiden Schwestern Ruby und Wren haben Geldsorgen. Da kommt das seltsame Angebot der mysteriösen Mrs Blackgate ncht ungelegen. Ohne groß zu überlegen, sagen sie zu, ein Wochenende lang die Enkeltöchter der alten Dame bei einem Familientreffen aus Hegemony Manor zu spielen. Ausgestattet mit allen wichtigen Informationen tauchen die drei dort auf. Doch dann stirbt die Gastgeberin, eine echte Hexe, und ihr Geist präsentiert ihnen ein seltsames Rätselspiel um ihr Erbe. Niemand kann das Grundstück verlassen. Von nun an schweben die Schwestern in großer Gefahr, denn es ist ihnen klar, was die anderen Hexen mit ihnen machen, wenn sie den Betrug entdecken. Dabei ist gerade der Elementarmagier einer von ihnen sehr zugetan.

Die Inhaltsbeschreibung des Buch klingt einfach zu gut, um es nicht zu lesen. Dass es so hexisch und magisch zugehen würde, war mir jedoch nach diesem nicht klar gewesen. Ruby und Wren fand ich als Protagonistinnen manchmal etwas anstrengend. Sie sind sehr unterschiedlich, eine eher spontan, die andere hingegen sehr überlegt und zurückhaltend. Das sorgt manchmal für Frust unter den Schwestern. Schon die Zusage an die ihnen völlig unbekannte Mrs Blackgate, die Enkeltöchter zu spielen, empfand ich als etwas blauäugig. Dafür reagieren sie relativ kurz und fast zu ruhig auf ihre schier ausweglose Locked Room Situation und die Erkenntnis, dass die anderen alle Hexen und Hexer sind. Dass eine der Personen trotzdem vom Grundstück verschwindet sorgte bei mir aber für Neugier. Leider hatte ich viel zu früh den richtigen Riecher, denn für mich war nur eine Lösung möglich.

Trotzdem ist das Buch lesenswert, vor allem wegen der sich langsam entwickelnden Gefühle zwischen zwei Charakteren und der Rätsel, die es zu lösen gilt. Es geht um nichts weniger als die Zukunft der Hexen und um das Leben der vollkommen unmagischen Schwestern, die dummerweise in die Sache hineingeschlittert sind. Die häufigen Diskussionen und Streitgespräche unter den Familienmitgliedern waren insofern ganz gut, als dass sie die Handlung und das Rätsellösen vorangebracht haben. Nur der allzu machtgierige Onkel, der immer wieder das Erbe einfordert, war mit etwas too much. Das abwechslungsreiche Setting, die unvorhersebaren Wendungen und auch die verschiedenen Magiearten hingegen fand ich faszinierend und richtig gut geschildert. Daher gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.12.2025

Gelungener Auftakt einer neuen Kinder-Detektiv-Reihe

CLUE 1. Schiffbruch vor der Felseninsel
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Cecilia, deren Vater das Hotel "Perle" an der norwegischen Küste führt, findet am Strand die Leiche eines Mannes. Leo kommt ihr zu Hilfe. Er ist der Sohn der neuen Geschäftsführerin. Bald schon wittern ...

Cecilia, deren Vater das Hotel "Perle" an der norwegischen Küste führt, findet am Strand die Leiche eines Mannes. Leo kommt ihr zu Hilfe. Er ist der Sohn der neuen Geschäftsführerin. Bald schon wittern die beide mehr hinter dem Schiffbruch, bei dem der Unbekannte zu Tode kam und beginnen im Umfeld des Hotels zu ermitteln. Was wollte der Mann mit dem Salamander-Tattoo hier in der Gegend? Mit von der Partie sind auch Cecilias Freundin Une und ihr Hund Egon. Als in deren Schuppen eingebrochen wird, ist klar, dass auf dem Schiff mehr gewesen sein muss, als ihnen bisher bekannt ist.

Mit der Reihe CLUE startet der norwegische Bestsellerautor Jørn Lier Horst als Kinderbuchschriftsteller durch. Die Geschichte um die jungen Ermittlerinnen Cecilia, Leo und Una startet direkt ziemlich ungewöhnlich mit einer echten Leiche. Dessen sollte man sich als Eltern der Zielgruppe unbedingt bewusst sein und auch wissen, ob die eigenen Kinder dies verarbeiten können. Für uns stellte das insofern kein Problem dar, als sehr schnell klar wird, dass es sich bei dem Mann um ein Unfallopfer handelt. Davon abgesehen gibt es in der Handlung eine kontinuierliche Festigung der Freundschaft und Zusammenarbeit der Kinder. Vor allem Cecilia ist sich anfangs nicht sicher, ob sie Leo mag, doch das gibt sich bald. Während Cecilia so etwas wie der Planer der Gruppe ist, sieht man Leo selten ohne seine Kamera. Una bringt ihren Hund Egon mit in die Ermittlertruppe. Es hat ein bisschen was von den 5 bzw. 4 Freunden. Die Ermittlungen finde ich sehr gelungen und auch an Verdächtigen mangelt es nicht. Zudem finde ich es toll, dass auch Cecilias Hintergrund und damit der Tod ihrer Mutter eine Rolle spielt. Auch von den anderen beiden Kindern erfahren wir nach und nach Privates. Es gibt auch so etwas wie moralische Bedenken, die aber immer offen zwischen den Kindern diskutiert werden. Verbotenes wird nicht einfach gemacht, es wird vorher über Nutzen und Folgen diskutiert, so dass den jungen Leserinnen immer klar ist, wo eine Grenze überschritten wird.

Der Schreibstil ist kurzweilig und auch die Gestaltung im Innenteil ist mit den wiederkehrenden Bildern am Kapitelanfang gelungen. Die Kapitellänge ist angenehm, auch für Kinder, die nicht so viel lesen. Richtig toll finden wir das Cover mit dem sich gut einprägenden Blutfleck und den düsteren Farben, das dramatisch wirkt. Ganz so dramatisch fand ich die Geschichte allerdings nicht. Es gibt natürlich ein paar gefährliche Szenen, aber für uns hätte die Geschichte gern noch etwas mehr Spannung beinhalten können. Nach vielen offenen Möglichkeiten löst sich der Fall doch etwas zu leicht auf. Neugierig sind wir jedoch, ob die persönlichen Aspekte, die hier in die Geschichte hineinspielen, in den nächsten Bänden eine Fortsetzung oder eigene Ermittlung erhalten. 4 Sterne für diesen gelungenen Auftakt, der vor allem junge Detektiv-Fans glücklich machen dürfte.

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Veröffentlicht am 01.12.2025

Romantischer Wohlfühlroman

Kiss me in Winter. Eine sugar coated Romance
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Um endlich einmal etwas allein hinzukriegen und enttäuscht vom Wegzug ihrer Zwillingsschwester, kauft Kira North ohne groß zu überlegen einen Hof mit zugehöriger Weihnachtsbaumplantage. Diese will sie ...

Um endlich einmal etwas allein hinzukriegen und enttäuscht vom Wegzug ihrer Zwillingsschwester, kauft Kira North ohne groß zu überlegen einen Hof mit zugehöriger Weihnachtsbaumplantage. Diese will sie jedoch nicht wiedereröffnen. Das sehen die Bewohner der Kleinstadt Dream Harbor aber anders. Zudem sind sie neugierig, rankt sich doch um die Farm der Mythos um eine Leiche und einen Schatz. Sie schicken Bennett, der gerade bei seiner Schwester Urlaub macht, um mit der Neuen zu verhandeln und die Lage zu sondieren. Kira hat jedoch genug damit zu tun, die Gebäude instand zu setzen. Da kommt Bennett mit seinem Helfersyndrom doch genau richtig.

Das Buch sieht vor allem mit dem Farbschnitt so schön aus und sorgt gleich mal für weihnachtliche Gefühle. Ich habe mich auf die Rückkehr nach Dream Harbor gefreut. Es ist eine verträumte Kleinstadt, in der jeder jeden kennt und gern auch alles kommentiert, aber immer sehr freundlich und zum Wohle der Allgemeinheit. Wer die Vorgängerbände nicht kennt, der wird ein bisschen gespoilert, aber insgesamt ist das Buch gut unabhängig lesbar. Es fehlen dann nur etwas die Beziehungen unter den Nebencharakteren. Wer die anderen beiden Bände noch auf dem SuB hat, dem empfehle ich, diese zuerst zu lesen.

Kiss me in Winter lebt vom Grumpy x Sunshine Trope, wobei hier erfrischenderweise die weibliche Protagonistin mal der Charakter ist, der arrogant, abweisend und eben mürrisch rüberkommt. Das liegt vor allem an Kiras Biographie, aber auch an ihrem Ankommen in der Realität der Farm, die so gar nicht ihrer cozy Vorstellung entspricht. Bennet ist der Sunshine, immer nett, immer hilfsbereit, was nicht immer sofort akzeptiert wird. Aber auch hinter ihm steht eine Geschichte, die im Laufe des Buches näher erklärt wird. Auch wenn Kira manchmal etwas kantig wirkt, fand ich die Entwicklung der Gefühle wirklich schön. Das Buch enthält dann für meine Begriffe auch jede Menge Spice, auf den eingie Leserinnen nicht verzichten können. Etwas subtiler gefällt mir immer besser, aber es war zwischen den beiden schon ziemlich heiß. Durch die Probleme und Päckchen, die die Protagonistinnen tragen, gibt es aber auch sowas wie Tiefgang und es wird nicht zu oberflächlich.

Schön finde ich, dass auch die Charaktere aus den anderen Bänden wieder vorkamen und man etwas über den weiteren Verlauf ihrer Beziehungen erfahren hat. Alles in allem konnte die Geschichte in mir schon weihnachtliche Gefühle wecken, auf jeden Fall trägt das Setting dazu bei. Ein schöner, romantischer Wohlfühlroman, den man auch in jeder anderen Jahreszeit weglesen kann. 4 Sterne

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