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Veröffentlicht am 13.04.2025

Magisch, mitreißend, spannend

Birds of Paris – Das magische Pendel
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Léa ist mit ihrer Mutter, die im Museum arbeitet, gerade erst nach Paris gezogen, als sie beim Erkunden der Umgebung ein Mädchen wahrnimmt, das sich seltsam verhält. Kurzerhand folgt sie ihr und trifft ...

Léa ist mit ihrer Mutter, die im Museum arbeitet, gerade erst nach Paris gezogen, als sie beim Erkunden der Umgebung ein Mädchen wahrnimmt, das sich seltsam verhält. Kurzerhand folgt sie ihr und trifft zum ersten Mal auf den magischen Glanz der Schimmervögel. Doch dann muss das Mädchen, Alex, fliehen und bittet sie, ihr Notizbuch zu nehmen und in einem Pariser Buchladen ihren Freunden zu übergeben. Als sie die Bande von Straßenkindern aufsucht, erfährt sie, was es mit dem Schimmer auf sich hat. Denn auch sie hat eine besondere Gabe und muss sie nutzen, um gemeinsam mit den Federsuchern ein Artefakt zu finden. Denn die gefährlichen Vogelfänger haben Alex und lassen sie nur im Tausch gegen das magisches Pendel frei. Eine aufregende Jagd durch die Pariser Unterwelt beginnt.

Gemeinsam mit meiner Tochter, aber auch allein, lese ich sehr gern Kinderbücher mit fantastischen Geschichten. Von den Birds of Paris hatte ich viel Gutes gehört und wollte das Buch unbedingt auch mal lesen. Schon das Cover stellt eine magische Verbindung zur Geschichte her, denn es hat diesen wunderschönen Glanz, der in etwas so ist, wie man sich das auch in der Erzählung später vorstellen kann. Denn sowohl die Federsucher-Kinder als auch Léa haben die Fähigkeit, Magie wahrzunehmen und den Glanz zu sehen, der in verschiedenen Gegenständen eingebunden ist. Die Legende der Schimmervögel, die das Schöne und Gute in die Welt brachten, bis sie sich vor den Vogelfängern verbergen mussten ist bildet eine tolle Grundlage für den Kampf zwischen den Kindern und ihren Jägern, der in eine großartige, lebensgefährliche uns spannende Schatzsuche in der Unterwelt von Paris führt.

Mittendrin ist Léa, die gerade wieder umziehen musste und nirgends so recht Anschluss gefunden hat bisher. Ihre Gefühlswelt, aber auch die der anderen Kinder schildert die Autorin so glaubwürdig, dass es ein Leichtes ist, sie nachzuempfinden und mitzufühlen. Ganz viele Kinder und Jugendliche dürften sich hier angesprochen und eingebunden fühlen. Léa muss manches Mal über sich selbst hinauswachsen trotz ihrer Zweifel und sie muss lernen, Vertrauen zu haben. Zeitweise konnten wir das Buch einfach nicht weglegen und nicht nur einmal stockte uns der Atem ob der Gefahren, die die Kinder meistern müssen. Die Kapitelanfänge haben dazu wunderschöne kleine Illustrationen, die perfekt untermalen und die Vorstellungskraft anregen. Ein richtig toller, mitreißender Schmöker voller Spannung und Magie. Sehr empfehlenswert! 5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Das Endzeitszenario muss man mögen

Der letzte Mord am Ende der Welt
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Ein Großteil der Erde wurde von einem geheimnisvollen, tödlichen Nebel eingehüllt, die Menschheit bis auf wenige Überlebende ausgelöscht. Diese leben friedlich und in geordneten Verhältnissen auf einer ...

Ein Großteil der Erde wurde von einem geheimnisvollen, tödlichen Nebel eingehüllt, die Menschheit bis auf wenige Überlebende ausgelöscht. Diese leben friedlich und in geordneten Verhältnissen auf einer durch ein Schutzschild verschont gebliebenen Insel im Mittelmeer. Jeder von den 122 Bewohnern hat seine Aufgabe und erfüllt sie pflichtbewusst. Die drei Ältesten, allesamt Wissenschaftler, die die Katastrophe noch miterlebt haben, geben ihnen Halt und Orientierung. Doch dann wird eine von ihnen auf brutale Weise ermordet, der Versucht die Tat zu verschleiern scheitert. Mit dem Tod der Wissenschaftlerin kommt auch der Nebel wieder näher. Als einziger Ausweg bleibt die Aufklärung des Mordes.

Den Autor Stuart Turton lernte ich durch seinen letzten Roman kennen und fand seine Art zu schreiben sehr ausgefeilt und fesselnd. Daher hat mich auch dieser Kriminalroman neugierig gemacht. Dass es dabei um ein dystopisches Szenario geht, habe ich dabei gar nicht so bewusst wahrgenommen, zumindest war mir nicht klar, dass es hier auch um Wissenschaft und Technologien der Zukunft geht. Deshalb war ich überrascht, als sich neben zahlreichen Charakteren hier auch immer noch eine ominöse Stimme zu Wort meldet, die geheimnisvoll wirken soll, von der mir aber recht schnell klar war, dass sie nicht so ist, wie die anderen Bewohner, die doch sehr an den Lippen der Ältesten hängen.

Man erfährt sehr viel von ihrem Tagesablauf und es gibt ein paar Fakten darin, die doch recht seltsam sind, z.B. die Schlafenszeit oder auch das Ableben zu einem bestimmten Zeitpunkt. Nur eine Frau auf der Insel scheint sich immer wieder Fragen dazu zu stellen. Diese ist es auch, die die Ermittlungen zum späteren Mord übernimmt. Dass dieser aufgeklärt wird, ist für die Leute überlebenswichtig, denn der Neben rückt unaufhaltsam näher. So funktionieren die Kapitel ähnlich wie ein Countdown bis zum Exitus und man muss einfach mitfiebern, ob die Aufklärung gelingt. Dabei ergeben sich immer wieder Hindernisse und Ungereimtheiten, die man so vielleicht nicht erwartet hätte. Trotzdem empfand ich manches auch als durchschaubar, teilweise leider auch zu science-fiction-artig, was einfach nicht mein Ding ist. Ich hatte das Gefühl, dass sich einige Gedankengänge wiederholten und so zog es sich stellenweise doch etwas hin, bis eine neue Vermutung oder Erkenntnis der Protagonistin eintraf.

Alles in allem lässt sich das Buch gut lesen, wenn man konzentriert bei der Sache bleibt, jedoch hat für mich das Genre Kriminalroman hier keinesfalls oberste Priorität. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 13.04.2025

Witzige Hintergründe, wenig Spannung

Detektivagentur Christie & Agatha – Ein Beweisstück verschwindet
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Die beiden Zwillingsschwestern Christie und Agatha könnten nicht verschiedener sein. Während Agatha sehr ruhig, wohlerzogen und belesen ist, wirkt Christie eher wild und erforscht die Welt lieber selbst. ...

Die beiden Zwillingsschwestern Christie und Agatha könnten nicht verschiedener sein. Während Agatha sehr ruhig, wohlerzogen und belesen ist, wirkt Christie eher wild und erforscht die Welt lieber selbst. Daher wird auch nur erstere von der älteren Nachbarin zur Teegesellschaft mit dem berühmten Arthur Conan Doyle geladen, bei der auch der Wissenschaftler Fleming anwesend ist. Dieser möchte seine neueste Entdeckung vorführen, doch dann ist das schimmelige Vorführ-Sandwich weg. Hat man es tatsächlich Agatha zum Tee untergejubelt? Ihr schlechtes Gewissen und die Neugier ihrer Schwester lassen die beiden in dem Fall ermitteln.

Für Detektivbücher sind meine Tochter und ich immer zu haben und der witzige Titel, angelehnt an die berühmte Kriminalschriftstellerin Agatha Christie hatte uns dann auch gleich. Das Setting in einem englischen Örtchen und dessen Beschreibung sind auch nah dran an den großen britischen Klassikern, ebenso wie die etwas übergriffige Nachbarin, die gerne ungefragt ihre Meinung und Erziehungstipps kundtut. Neugierig machen auch die Zwillinge, die zwar verschieden sind, aber immer zusammenhalten. Daher gönnt Christie ihrer Schwester Agatha auch das Treffen mit ihrem Idol Arthur Conan Doyle, bei dem es aber leider zu dem unschönen Vorfall kommt, der das arme Mädchen ziemlich quält. Meint sie doch Schuld zu sein an der missglückten Vorstellung des Wissenschaftlers Alexander Fleming, der vielen jungen Leser*innen vermutlich noch kein Begriff ist. Wer ihn aber kennt, weiß natürlich, was für eine wissenschaftliche Errungenschaft er hier entdeckt hat, bzw. er und sein Assistent.

Voll schlechtem Gewissen erzählt Agatha ihrer Schwester von der Sache und ab da wird ermittelt. Ich finde es ein bisschen schade, dass die Ermittlung nahezu nur aus Zeugenbefragungen besteht, die nicht groß hinterfragt werden, das heißt Falschaussagen werden nicht angenommen. Die Kunst der Deduktion beruht also nur auf Beobachtungen und weniger auf Indizien oder Beweisstücken. Es passiert auch nicht viel Überraschendes, so dass die Ermittlung leider ohne viel Spannung abläuft. Da hätten wir uns ein bisschen mehr erwartet. Das Setting ist jedoch schön cosy und auch die wissenschaftlichen Hintergründe, die dann am Ende näher vorgestellt werden, sind interessant. Daher bekommen Christie und Agatha für ihren ersten Fall 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2025

Ein hasenstarkes Abenteuer mit der pfiffigen Hilda

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer auf der Adlerinsel (Hilda Hasenherz 2)
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Hilda zieht es hinaus in die Welt, sie sehnt sich nach neuen Abenteuern. Als ein unbekannter Vogel von einer Häsin erzählt, die von einem Adler entführt und nun von einem Hasenkönig im Norden gefangen ...

Hilda zieht es hinaus in die Welt, sie sehnt sich nach neuen Abenteuern. Als ein unbekannter Vogel von einer Häsin erzählt, die von einem Adler entführt und nun von einem Hasenkönig im Norden gefangen gehalten wird, ist Prinz Lämpchen sich sicher: Das muss seine Mama sein. Wagemutig macht sich Hilda mit ihm auf den Weg, natürlich mit unterstützung von Igromir, Eicho und Robinius. Doch um die Adlerinsel zu erreichen, müssen die Retter das große Meer überqueren.

Was für eine Freude, das zweite Abenteuer von Hilda Hasenherz ist da! Das Cover zeigt schon, dass es Hilda diesmal in die Nähe des Meeres verschlägt, einfach zauberhaft. Vor allem, weil die liebgewordenen Charaktere aus dem ersten Band wieder mit von der Partie sind und Hilda und Prinz Lämpchen bei der Suche nach seiner Mama unterstützen. Uns gefällt es, wie sie zusammen immer wieder Lösungen finden und als Team agieren. Hilda selbst hat die pfiffigsten Ideen und manche Tricks auf Lager, die ihre Gegner aus dem Konzept bringen. Das ist oftmals sehr lustig.

Die beiden Hasen, auf die man in der Geschichte trifft, sind wieder ganz speziell. Es geht viel um Streit und wie er Freundschaften unnötig zerstören kann. Das finde ich sehr lehrreich für Kinder. Einmalig ist die Sprache der Hasen aus dem Norden, die uns zum Lachen gebracht hat beim Vorlesen. Gefährlich wird es auch wieder, was für Spannung sorgt und uns mitfiebern ließ. Meine Kinder wollten unbedingt, dass Prinz Lämpchen seine Mama wiederbekommt. Ganz besonders schön sind auch in diesem Band wieder die Bilder zur Geschichte von Verena Körting, ob die Weite des Meeres oder die Frisuren der Zottelhasen. Sie untermalen das Ganze perfekt und machen Hildas zweites Abenteuer zu einem ganz besonderen Vorleseschatz. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.03.2025

Wunderschönes Abenteuer einer mutigen Hasen-Heldin

Hilda Hasenherz. Das Abenteuer im Fuchswald
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Tagaus, tagein arbeiten Hilda Hasenherz und ihre Freunde unter der Erde und ernten Karotten für den fiesen, gebieterischen Baron Ratzezahn. Laut ihm ist es die Pflicht eines jeden Buddelhasen, dafür zu ...

Tagaus, tagein arbeiten Hilda Hasenherz und ihre Freunde unter der Erde und ernten Karotten für den fiesen, gebieterischen Baron Ratzezahn. Laut ihm ist es die Pflicht eines jeden Buddelhasen, dafür zu sorgen, dass Prinz Lämpchen und sein Vater, der König, nicht hungern müssen. Doch in Wahrheit sammelt der listige Baron Möhren, um damit die Herrschaft über den Hasenbau zu gewinnen. Hilda will sich mit dieser Ungerechtigkeit nicht abfinden und macht sich auf die Suche nach dem Einzigen, der Baron Ratzezahn in seine Schranken verweisen kann: Sam Grau, der Fuchs. Allerdings wohnt dieser im dunklen Wald hinter dem gefährlichen Falkenfeld. Mutig macht sich Hilda auf die Reise.

Meine beiden Mädels, ob die Große oder die Kleine lieben die fantasievollen Geschichten von Tobias Goldfarb, seien es die schrägen Abenteuer von Fonk oder die zauberhaften Erlebnisse von Spekulatius, dem Weihnachtsdrachen. Mit Hilda kommt eine Heldin dazu, die für mich das Potential hat, ein Klassiker zu werden. Schon allein, dass Hilda ein Mädchen ist, dass sich so mutig für andere einsetzt, hat meinen Kindern gefallen, die gefühlsmäßig voll mitgegangen sind, als ich von den bösen Machenschaften des Baron Ratzezahn vorgelesen habe. "Wie gemein von ihm!" Beide waren richtig gefesselt von Hildas Reise, die so manche Gefahren birgt, aber ihr auch Gelegenheit gibt, neue Freunde und Verbündete zu finden. Die Begegnungen mit den verschiedenen Waldtieren haben uns oft zum Lachen gebracht, weil jedes von ihnen seine speziellen Eigenarten hat. Vor allem der Igel und das ritterliche Eichhörnchen wurden schnell zu ihren Lieblingen.

Im Laufe der Geschichte begegnen der Truppe so einige Gefahren und einiges läuft auch ganz anders, als man es erwartet. So konnte die Handlung immer wieder überraschen. Wunderschön sind im Buch die bunten Illustrationen von Verena Körting. Über jede davon haben sich die Kinder gefreut. Sie haben die perfekte Balance aus niedlich und abenteuerlich. Der Stil ist einfach gelungen und erzeugt eine tolle Atmosphäre beim Vorlesen. Natürlich können geübtere Leser*innen die Geschichte auch gut selbst lesen. Die Geschichte ist in machbare Kapitel eingeteilt und durch die schönen Illustrationen wird das Verständnis zusätzlich unterstützt. Hilda hat sich mit diesem ersten Abenteuer in unser Herz geschlichen, so dass wir natürlich auch den zweiten Band unbedingt lesen mussten. Dieser ist bereits erhältlich. Ganz dicke Empfehlung! 5 von 5 köstlichen Möhrchen.

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