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Veröffentlicht am 29.02.2024

Ähnlich rasant wie Arus erstes Abenteuer

Aru gegen die Götter, Band 2: Im Reich des Meeresfürsten (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 10 Jahre)
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Pfeil und Bogen des indischen Liebesgottes wurden entwendet und ausgerechnet Aru soll beides gestohlen haben. Aus diesem Grund droht ihr die Verbannung aus der Anderwelt und Bu wird eingesperrt. Zusammen ...

Pfeil und Bogen des indischen Liebesgottes wurden entwendet und ausgerechnet Aru soll beides gestohlen haben. Aus diesem Grund droht ihr die Verbannung aus der Anderwelt und Bu wird eingesperrt. Zusammen mit Mini macht sich Aru wiedermal auf den Weg um ihre Unschuld zu beweisen. Mit dazu stoßen die ehrgeizige Pandava Brynn und ihr Freund, ein Junge mit dem Aru eine eher peinliche Begegnung verbindet. Zusammen versuchen die vier Helden nicht nur das Diebesgut zu finden, sondern auch den Namen des Diebes zu ermitteln. Nur so können sie ein Teil der Anderwelt bleiben und die Welt vor einer Horde herzloser Zombies retten.

Der zweite Band startet zeitlich ziemlich flott nach dem Ende des ersten und das auch gleich wieder ziemlich actionreich. Wir treffen nicht nur die Held*innen aus dem ersten Teil wieder, sondern lernen auch gleich zwei neue, sehr unterschiedliche Charaktere kennen, die zunächst nicht so zu Aru und Mini zu passen scheinen. Da ist erstmal Zusammenraufen angesagt, und das möglichst schnell, denn wie immer ist die Zeit, die ihnen zur Rettung bleibt, knapp bemessen und der Weg, den die Helden zurücklegen müssen weit. Tatsächlich hetzen sie von einer brenzligen Situation zur nächsten, so dass es selten Verschnaufpausen gibt. Und sind da auch noch die nicht gekannten Teenagergefühle, die nicht nur in Aru von Zeit zu Zeit aufwallen. Vor allem junge Leser dürften sich hier ein bisschen wiederfinden.

An diesem zweiten Band gefällt mir besonders, dass Aru und Mini sich selbst treu bleiben, auch wenn sie mit neuen Leuten um die "Häuser" ziehen. Es ist schön zu sehen, wie aus einem Zweierteam eine Vierergruppe wird. Auch lässt sich die Autorin wieder einige Stationen auf dem Weg zu einer geheimnisvollen Schatzkammer einfallen, die einfach irre fantasievoll sind und wieder wahnsinnig tolle Motive aus der indischen Mythologie und Sagenwelt beeinhalten. Damit man da den Durchblick behält, gibt es hinten im Buch ein ausführliches Glossar, in dem man notfalls nachschlagen kann. Mir gefielen die verschiedenen Umgebungen, die die Helden betreten haben, die Intrigen, die gegen sie gesponnen werden und die Waffen und Tricks, mit denen sie sich zur Wehr zu setzen versuchen. Manchmal ähnelt die Geschichte schon sehr dem ersten Band, nur dass wir diesmal auch in die aufregende Tiefe des Meeres hinabtauchen. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 28.02.2024

Wieder ein spannender Fall mit Verbindungen in die DDR-Vergangenheit

Der Sturm: Vergraben
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Durch eine Sturmflut bricht auf dem Darß ein Stück der Steilküste ab und enthüllt einen grausigen Fund. Gleich zwei Leichen lagen dort wohl schon länger begraben. Tom Engelhardt und sein Team übernehmen ...

Durch eine Sturmflut bricht auf dem Darß ein Stück der Steilküste ab und enthüllt einen grausigen Fund. Gleich zwei Leichen lagen dort wohl schon länger begraben. Tom Engelhardt und sein Team übernehmen den Fall. Die Bergung gestaltet sich schwierig und auch die Identifizierung der Opfer bereitet Probleme. Könnten die beiden Leichen weitere Opfer des Darß-Rippers sein, der zu DDR-Zeiten sein Unwesen in der Gegend trieb. Der ermittelnde Beamte war Mascha Kriegers Vater. Diese wird auch hinzugezogen als eine CD gefunden wird, obwohl sie gerade an einem Stalker-Fall arbeitet, der sie schneller einholt, als ihr lieb ist.

Mir hatte schon die erste Trilogie um Kommissar Engelhardt und Kryptologin „Der Strand“ von Karen Sander super gefallen. Allein das Setting auf dem Darß ist sehr reizvoll. Dazu werden auch immer wieder kurze Einblicke in die DDR-Vergangenheit der Gegend vermittelt, die ich hochinteressant finde. Als Fan von Cold Cases ist der Fund der alten Leichen und das Aufklären der Hintergründe besonders spannend. Hier baut Karen Sander wie immer viele lose Fäden und Verstrickungen ein und so ergibt sich ein Geflecht, das nur sehr langsam entwirrt wird. Hinzu kommen wieder die persönlichen Hintergründe Maschas, da ihr Vater in den damaligen Ripper-Fall eingebunden war und er möglicherweise Informationen geben kann. Auch der Stalker-Fall gibt dem ganzen zusätzlich noch eine unwägbare Komponente.

Vom Schreibstil her bleibt sich Karen Sander treu. Sie mischt den Fall mit persönlichen Details der Ermittler, zu denen auch einige Bekannte aus „Der Strand“ stoßen. Die Kapitel sind wieder chronologisch aneinandergereiht und werden nur manchmal durch die Gedanken eines Unbekannten unterbrochen, der wohl etwas mit den Leichen zu tun hat. Sehr bald ergeben sich brenzlige Situationen und nicht jede wird noch in diesem Band entschärft. Dies ist man aber auch schon von der ersten Trilogie her gewohnt und es lässt mich voller Ungeduld auf die nächsten beiden Bände hinfiebern.

In der Hörversion des Thrillers liest Oliver Siebeck, dessen Stimme perfekt für alle männlichen Protagonisten geeignet ist. Allerdings hatte ich oft das Gefühl, dass er die weiblichen Charaktere in seiner Lesart zu schwach wirken lässt, vor allem weil für mich deren Gesprächsparts zu gehaucht waren. Das etwas Naive passte nicht so recht zur taffen Mascha und auch die anderen weiblichen Protagonistinnen sind eigentlich eher starke Persönlichkeiten. Man gewöhnte sich jedoch schnell daran und ich konnte dann besser darüber hinweghören. Ansonsten ist der Vortrag von …. tadellos und nahm mich für ein paar Stunden gefangen, so dass ich über dem Hörbuch die Außenwelt komplett vergessen habe, sondern nur noch mit den Ermittlungen unbedingt vorankommen wollte. So habe ich das Hörbuch nahezu an einem Stück durchgesuchtet und war wieder richtig begeistert von den ersten Antworten auf die vielen offenen Fragen. Das (Hör-)Buch ist jedem begeisterten Krimileser nur zu empfehlen! 5 Sterne, Hörbuch 4,5

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Liebevoll erzählte Reimgeschichte von der kleinen Eule

Die kleine Eule zieht um
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Als die kleine Eule an diesem Morgen in dem Baum erwacht, den sie mit ihren Eltern bewohnt, hat sie das Gefühl, dass dieser mehr schwankt als sonst. Zunächst glaubt sie, dass der Wind dafür verantwortlich ...

Als die kleine Eule an diesem Morgen in dem Baum erwacht, den sie mit ihren Eltern bewohnt, hat sie das Gefühl, dass dieser mehr schwankt als sonst. Zunächst glaubt sie, dass der Wind dafür verantwortlich ist, stellt aber schnell fest, dass es windstill ist. Auch der Specht kann nicht so stark hämmern. Als die kleine Eule ihre Mama darauf hinweist, stellen sie fest, dass der Boden rissig und trocken ist. Der Baum hat nicht genügend Halt. Nun ist guter Rat teuer. Eigentlich hilft nur ein Umzug in eine andere Wohnung, doch dann wohnt Eule nicht mehr bei ihrem Freund Haselmaus. Kann sie in einem neuen Baum wirklich glücklich sein?

Die kleine Eule ist uns schon aus vielen ihrer Bilderbücher bekannt und meine ältere Tochter liebte vor allem „Die Eule mit der Beule“. Zunächst dachte ich, es handle sich bei diesem Buch wieder um ein Bilderbuch, doch diesmal bekam die kleine Eule mehr Raum für eine längere Geschichte, die sowohl für geübte Erstleser zum Selbstlesen, als auch zum Vorlesen bestens geeignet ist. Der Schreibweise in Reimform blieb … Weber aber auch hier treu und es ist erstaunlich, wie gut ihr das über viele Seiten hinweg, immer passend zum Thema der Geschichte gelingt. Die kleine Eule gefällt uns wieder sehr gut, weil sie mal neugierig mal ängstlich, mal fröhlich und mal traurig, einem Menschkind sehr ähnlich ist. Besonders schön ist auch, wie liebevoll die Mutter mit dem Eulenkind umgeht und immer versucht, es aufzumuntern und Dinge zu erklären. Hier können sich Kinder ernst genommen fühlen.

Die Illustrationen kommen wieder von Tanja Jacobs und nehmen, trotz der längeren Geschichte, immer noch auf nahezu jeder Seite viel Raum ein. Sie sind genauso niedlich, wie in den kleinen Pappbänden, allerdings hatte ich das Gefühl, dass sie für so viele Seiten und mehr Handlung etwas zu steif wirken. Da fehlte mir manchmal etwas Dynamik und Bewegung in den Bildern. Meine beiden Kinder störte das wenig. Die Große hat sich sofort wieder ins Kleinkindalter zurückversetzt gefühlt und liest der Kleinen sehr gern die Reime vor. Natürlich wird auch fleißig mitgereimt und so die Freude an Sprache geweckt. Insgesamt ein schönes, kurzweiliges Buch für alle Liebhaber der kleinen Eule, das Mut macht, wenn einmal Veränderungen anstehen, und das voller Empathie und Positivität auf Kinderängste eingeht. Auch für alle, die umziehen müssen, eine schöne Begleitung. 4,5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Ein guter, aber nicht der beste Fall

Kalte, kalte Knochen
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Es ist Winter in North Carolina. Temperence Brennan freut sich über die Heimkehr ihrer Tochter Katy und unterstützt sie beim Einrichten ihrer neuen Wohnung. Da machen die beiden einen grausamen Fund. Jemand ...

Es ist Winter in North Carolina. Temperence Brennan freut sich über die Heimkehr ihrer Tochter Katy und unterstützt sie beim Einrichten ihrer neuen Wohnung. Da machen die beiden einen grausamen Fund. Jemand hat Tempe ein Päckchen mit einem herausgetrennten Augapfel auf die Türschwelle gelegt. Zunächst gibt es keine Anhaltspunkte, bis die forensische Anthropologin etwas an dem Auge entdeckt. Während sie die Sorge um ihre Tochter umtreibt, die von ihren Kriegseinsätzen traumatisiert zu sein scheint, wird in einem Nationalpark ein Eimer gefunden, in dem menschliche Überreste vermutet werden. Und das bleibt nicht der letzte seltsame Todesfall. Tempe findet keine Übereinstimmungen zwischen den Fällen, doch in ihr keimt langsam ein Verdacht, der ihr Angst macht. Dann ist Katy plötzlich spurlos verschwunden.

Ich verfolge die Reihe um die forensische Anthropologin Tempe Brennan schon länger. Mal sind ihre Fälle grandios und fesselnd, mal plätschern sie eher dahin. Diesmal hätte ich vom Klappentext her wieder mit einem spannenden Highlight gerechnet und so beginnt das Buch auch gleich mit dem makaberen Augapfelfund. Man hat von Anfang an das Gefühl, dass hier eine unsichtbare Bedrohung auf Tempe zukommt, doch so richtig greifbar ist das Ganze nicht. Viel dreht sich dann auch um ihre Tochter Katy, die nach mehreren Einsätzen in Afghanistan der Army den Rücken gekehrt hat und nun in der Nähe wohnt, sich zudem ehrenamtlich um obdachlose Veteranen kümmert. Doch auch dabei scheint ihr etwas oder jemand Angst zu machen. Die Atmosphäre in dem Fall fand ich recht seltsam. Zudem wiederholten sich manche Abläufe auf für mich nervige Weise. Oft ging es ums Einkaufen oder Essen bestellen. Es zog sich somit.

Jedes Mal, wenn wieder ein Leichenfund passierte, hoffte ich darauf, dass die Story etwas mehr Fahrt aufnimmt, oder dass Tempe mit ihrem unübertroffenen forensischen Wissen loslegt, aber irgendwie konnte mich dieser Fall nicht so packen wie manch anderer aus der Reihe. Etwas mehr Dramatik kam erst in der zweiten Hälfte auf, als Tempe ihre Tochter vermisst. Die Suche nach ihr wirkte zwar etwas konstruiert, aber die Sorgen waren verständlich. Irgendwann ist es dann soweit und Temperance erkennt einen Zusammenhang zwischen all den unterschiedlichen Fällen und der löste dann doch noch etwas Gänsehaut aus. Am Ende war der Fall in Ordnung, aber eben kein Highlight aus der Feder von Kathy Reichs. Mir fehlte ein bisschen das Mitermitteln. Dennoch ein solider Reihentitel vor allem für Fans von Temperance Brennan. 3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Gereimtes Einschlafbuch mit bunten Träumen und vielen Gutennachtküssen

Und zum Schluss ein bunter Kuss
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Und zum Schluss ein bunter Kuss fällt schon vom Cover her ins Auge und das kam bei unseren beiden Kindern total gut an. Genauso bunt, wie das BUNT im Titel sind auch die Textseiten im Inneren. Wunderbar ...

Und zum Schluss ein bunter Kuss fällt schon vom Cover her ins Auge und das kam bei unseren beiden Kindern total gut an. Genauso bunt, wie das BUNT im Titel sind auch die Textseiten im Inneren. Wunderbar gereimt wird ein Haus vorgestellt, in dem die unterschiedlichsten Menschen und Familien wohnen, die eines gemeinsam haben. Das mit dem Schlafen klappt nicht so richtig und deshalb wird jedem Kind dort eine Geschichte oder ein Lied von seinem Lieblingstraum erzählt oder gesungen. Diese Träume sind groß und farbenfroh auf der linken Seite oder noch größer mit viel Fantasie illustriert. Ob Piratenschiff, Urlaub am Meer oder einfach ganz viel Kuscheln, ganz viele kindliche Vorstellungen werden hier eingebunden, so dass sich die meisten Kinder angesprochen fühlen. Rechts unten angedeutet sieht man meist die Einschlafsituation des jeweiligen Kindes. So viele Kinder, wie es in dem Haus gibt, so viele unterschiedliche Rituale gibt es auch.

Sehr positiv hervorzuheben ist die Vielfalt an Personen und Familienkonstellationen, die hier ganz natürlich eingebunden werden, ohne irgendwie belehrend oder meinungsbildend auf die Kinder einzuwirken. So sollte das in einem Kinderbuch sein. Das Thema Diversität wird hier perfekt umgesetzt. Am allerbesten gefiel mir jedoch die letzte Seite, in der die Zuhörenden nach ihrem Wunschtraum und Lieblingsgutenachtkuss gefragt werden. Am Ende weiß jedes Kind vor dem Einschlafen, dass es toll ist, so wie es ist und kann sich sicher sein, dass es geliebt und geborgen ist.

Alles in einem ein Buch für alle Familien und Kinder, die vor dem Einschlafen noch etwas vorlesen wollen. Große Empfehlung! 5 Sterne

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